Schlagwort-Archive: Regionalliga 2012/2013

Regionalliga: Hertha BSC II vs. RB Leipzig 1:2

Ich hatte es hier im Blog schon gelegentlich als Thema, dass es im Verlauf einer Saison Spiele gibt, die im besonderen Maße die Weichen stellen können für die nächsten Spiele. Die Partie von RB Leipzig bei der U23 von Hertha BSC war ein solches Spiel. Denn nach den letzten drei eher durchwachsenen Auftritten stand die Drohung im Raum, sich ein wenig in einer gefühlten Abwärtsspirale und allgemein negativen Grundstimmung einzurichten.

Was bei vor dem Spiel 19 Punkten Vorsprung von RB Leipzig auf ‘Verfolger’ Carl Zeiss Jena ziemlich irrsinnig erschien. Andererseits bestand die Möglichkeit bei einer Niederlage in Berlin und einem gleichzeitigen Sieg Jenas in Auerbach den nachholspielbereinigten Vorsprung auf Jena im schlimmsten Fall auf vier Punkte zu reduzieren. Was angesichts des anspruchsvollen Restprogramms von RB Leipzig, inklusive der Fahrt nach Jena, nicht mehr ganz so luxuriös gewesen wäre. Und den psychologischen Vorteil des Aufwinds unnötigerweise nach Jena gereicht hätte. Und dass sich Konkurrenten in psychologisch günstigen Konstellationen zu Höchstleistungen aufschwingen können, davon kann RB inzwischen ein ziemlich hässliches Lied singen, wenn man an Chemnitz und Halle denkt.

Dass RB Leipzig nach den Problemen der letzten zwei Wochen und der Unruhe im Umfeld das weichenstellende Spiel ausgerechnet beim nach der Winterpause erstarkten Hertha-Nachwuchs mit seinen vielen hochklassigen Nachwuchsspielern wie zum Beispiel dem Riesentalent Hany Mukhtar, ergänzt durch die drei Spieler aus dem Profikader Marvin Knoll, den israelischen Nationalspieler Ben Sahar und Shervin Radjabali-Fardi (alle drei sind in der zweiten Liga aber keine Stammspieler und letzterer beginnt nach langer Verletzung überhaupt erst wieder mit dem Fußballspielen), antreten musste, ließ den Puls noch mal deutlich steigen.

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Auch harte Nüsse sind zum Knacken da

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie Hertha BSC II gegen RB Leipzig (14.04.2013, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger, Fabian Franke, Niklas Hoheneder und Fabian Ernst.]

Zweiten Mannschaften von Proficlubs wird ja immer ein wenig nachgesagt, dass sie Wundertüten seien. Das dürfte für die U23 von Hertha BSC in besonderem Maße gelten, denn in bisher 18 Saisonspielen durften bereits sagenhafte 38 Spieler in der Regionalliga Nordost ihre Nase in den rauhen Fußballwind stecken. Lediglich der 20jährige Innenverteidiger Jamil Dem stand in allen Spielen im Kader und lief in 17 der 18 Regionalligaspiele auch auf (eine Einwechslung und eine Auswechslung). Interessanterweise gehört Dem zu den Spielern, denen man nicht unbedingt die größten Talente im Hertha-Kader zuschreiben würde.

Unter den 38 eingesetzten Spielern sind naturgemäß auch immer mal wieder Spieler aus dem Profikader gewesen. Bis auf den 19jährigen Torhüter Philip Sprint und den 22jährigen Mittelfeldmann Alfredo Morales, der Anfang diesen Jahres unter Jürgen Klinsmann in der Nationalelf der USA debütierte und zuletzt den Sprung in den Zweitligakader schaffte, war aber niemand dauerhaft für die U23 aktiv. In den letzten Wochen kam allerdings auch Linksfuß Marvin Knoll zu drei Einsätzen für die U23. Da er die letzten zwei Spiele für den Hertha-Nachwuchs bestritt, muss man auch gegen RB Leipzig mit seinem Erscheinen rechnen. Und gute Erfahrungen hat Knoll mit RB Leipzig bereits. In einem Testspiel Anfang 2010 schoss das inzwischen fast schon ewige Talent, das an guten Tagen Spiele in so ziemlich allen Ligen auch allein entscheiden kann, gleich zwei Tore gegen den damaligen Oberligisten.

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Regionalliga: RB Leipzig vs. VFC Plauen 2:2

Das ist schon manchmal komisch. Da ist eigentlich alles bereit für einen guten Fußballnachmittag. Die Sonne erwärmt das Stadion erstmals in diesem Jahr auf Temperaturen deutlich oberhalb der 0 Grad. Die Fans sind sehr gut gelaunt und sorgen von Anfang an für ein lautstarkes Umfeld. Das Spiel läuft eigentlich ganz im eigenen Sinne an und findet seinen ersten richtigen Höhepunkt im 1:0 für RB Leipzig. Also alles in allem eine perfekte Situation. Dass der Nachmittag dann so kippt, wie er es beim 2:2 von RB Leipzig gegen den VFC Plauen tat und die RasenBallsportler nur mit viel Glück und einem Treffer durch Fußballgott Fabian Franke zum Ausgleich kamen, ist eigentlich nur schwerlich zu erklären.

Begonnen hatte Alexander Zorniger diesmal überraschend ohne Thiago Rockenbach, für den Clemens Fandrich in die Spielmacherrolle schlüpfte (wobei auf dem Platz diese feste Positionszuordnung so nicht zu erkennen war). Umut Kocin durfte noch mal auf links und Juri Judt auf rechts hinten ran, weil Tim Sebastian und Christian Müller weiterhin ausfielen. Im Mittelfeld war Dominik Kaiser zurück und spielte rechts neben bzw. leicht rechts vor Jeremy Karikari im Mittelfeld. Links durfte diesmal Timo Röttger von Beginn an sein Können zeigen. Und im Sturm war an der Seite von Daniel Frahn wieder die Zeit reif für Matthias Morys.

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Pressekonferenz: RB Leipzig vs. VFC Plauen

[Nach dem Spiel RB Leipzig gegen den VFC Plauen ab etwa 15.30 Uhr an dieser Stelle die Stimmen der Trainer Michael Hiemisch und Alexander Zorniger aus der Pressekonferenz.]

15.52

Schlussendlich bleibt nur, dass man weiter ungeschlagen bleibt. Wobei man manchmal das Gefühl hat, dass es gut wäre, wenn dieses Thema mal endlich vom Tisch käme. Weil man sich von dieser Ungeschlagen-Serie in dieser Saison schlicht nichts kaufen kann. Aber egal, verneigen wir uns heute vorFabian Franke, Fußballgott, der als Turm im Sturm doch noch den fast nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich sicherte. In diesem Sinne einen schönen Sonntag noch.

15.49

Ich bin immer noch sprachlos und völlig unschlüssig, wie man so ein Spiel, das man in der ersten Halbzeit eigentlich lange Zeit ganz gut im Griff hatte, noch so aus der Hand geben und den Gegner so zum kontern einladen kann. Neben dem nun schon gewohnt unkreativen Spiel mit dem Ball funktionierte heute auch das Spiel ohne Ball im Laufe des Spiels immer schlechter. Und das ist dann doch letztlich mehr eine Frage des Willens und Wollens als des Könnens.

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Gegen den minimalistischen Trend?

Das schöne an englischen Wochen ist, dass man sich nicht übermäßig mit Fußballnebengeräuschen beschäftigen muss, sondern eng an dem bleiben kann, worum es im Kern ja auch geht. Nämlich um die 90 Minuten auf dem Platz. Zudem bietet sich die Chance, sich nicht allzu lange an irgendwelchen Unzufriedenheiten über welche Teilaspekte des jeweils vergangenen Spiels auch immer aufzuhalten, sondern frohen Mutes nach vorne zu blicken und sich auf das nächste Spiel zu freuen.

Das gilt auch für RB Leipzig nach dem insgesamt wenig beeindruckenden Ausflug mit Happy End zur U23 von Union Berlin. Denn mit dem Spiel gegen den VFC Plauen wartet bereits der nächste Test der Motivation und der Konzentrationsfähigkeit der RasenBallsportler in einem Spiel gegen ein robustes Team aus der unteren Tabellenhälfte. Typischer Regionalligafußball eben.

Dass der VFC Plauen ziemlich tief im Tabellenschlamassel steckt und als 11. das Feld der direkten Abstiegskandidaten (zumindest wenn am Ende der Saison wirklich zwei Teams absteigen) anführt und bei zwei Spielen mehr als die Konkurrenz noch lange nicht gesichert ist, konnte man vor der Saison nicht erwarten. Doch die Unruhe im Verein, die in der Hinrunde durch finanzielle Schwierigkeiten und mannschaftsinterne Streitereien entstand, kostete dem Verein einiges an sportlicher Stärke.

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Regionalliga: 1.FC Union Berlin II vs. RB Leipzig 1:2

Eigentlich war die Geschichte des Spiels schon fertig geschrieben. Wie schon im Hinspiel sollte Daniel Ujazdowski dafür verantwortlich sein, dass RB Leipzig sich gegen die U23 von Union Berlin mit einem 1:1 begnügen muss. Denn dieser hatte am ersten Spieltag das einzige Tor für Union erzielt und traf nun in der Rückrundenpartie kurz vor Schluss per Elfer zum Ausgleich.

Doch ein Spiel dauert nicht nur in halbgaren Talkshows, sondern auch auf Berliner Kunstrasennebenplätzen 90 Minuten. Und in eben jener versenkte Daniel Frahn ebenfalls einen Elfer zum alles in allem glücklichen 2:1 für RB Leipzig.

Dass dieser viel Diskussionsstoff mit sich brachte, ist nachvollziehbar. Die Frage Foul oder kein Foul sollte man relativ schnell mit Foul beantworten, auch wenn es nichts böses war, sondern der Verteidiger schlicht zu spät kommt und Frahn als Gefoulter dankend annimmt. Die Frage Elfer oder Freistoß ist da schon wesentlich schwieriger zu beantworten. Fotos von der Szene zeigen den Verteidiger im Strafraum und Frahn außerhalb. Die Beine der beiden berühren sich dann irgendwo an der Strafraumlinie.

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Eisern englisch?

[ Update: Gespielt wird nach heutiger Entscheidung am Bruno-Bürgel-Weg auf Kunstrasen. Interessante Entscheidung im Sinne des Sports. Dass dort vermutlich unter Sicherheitsgesichtspunkten nicht alles perfekt ist, hat der Verband angesichts der Terminnot offenbar in Kauf genommen.]

(Unwahrscheinlich, dass das Spiel von RB Leipzig bei Union Berlin angepfiffen wird. Dass das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion bei den örtlichen Behörden (das Gelände gehört dem Land Berlin) als zu beräumendes Stadion auf der Prioritätenliste ganz oben steht, ist nicht zu vermuten. Falls der Verein nicht doch noch in Erwägung zieht, in das Stadion der Profis An der Alten Försterei umzuziehen, dürfte es mehr als eng werden mit der Spielaustragung. Dass der Verein diese Variante offenbar nicht in Erwägung zieht, kann man – trotz möglicherweise höherer Kosten – auch als ziemliche Missachtung der U23 interpretieren, denn angesichts des praktisch nicht mehr bewältigbaren Nachhole- und Restprogramms müsste man doch langsam am Punkt sein, ALLE möglichen Hebel inklusive der Alten Försterei in Bewegung zu setzen, um Spielaustragungen zu gewährleisten. Aber wie heißt es so (un)schön? Steckste nicht drin.. Da bisher keine Absage kam hier trotzdem schon mal der Vorbericht.)

Neuer Mittwoch, neues Glück. In Form des erneuten Versuchs, ein paar Spiele im völlig vom Winter durcheinander gewirbelten Spielplan der Regionalliga Nordost aufzuholen. Da Jena kein Nachholespiel bestreitet, könnte RB Leipzig den Vorsprung auf den einzigen Konkurrenten im Kampf um den Relegationsplatz (es hat kein anderes Team eine Regionalligalizenz beantragt) ausbauen. Und zwar in der aktuell wichtigsten Kategorie auf fünf Spiele. Fünf Spiele mehr würde RB Leipzig nach dem Spiel bei Union II auf dem Konto haben als Carl Zeiss Jena. Die Regionalliga Nordost fühlt sich schon lange nicht mehr wie ein Wettbewerb an, weil es keine parallelen Spiele imt dem Konkurrenten aus Jena gibt. Was jammerschade ist.

Neben den Spielplanfakten könnte RB Leipzig natürlich auch punktetechnisch weiter vorlegen. Alle Punkte, die die RasenBallsportler jetzt an Vorsprung sammeln, müsste man in Jena in den Nachholespielen erst mal mühsam wieder aufholen. Ernsthaft dran glauben tut wohl niemand, dass Jena aus möglichen 22 Punkten Rückstand nach dem RB-Ausflug nach Berlin in fünf Nachholern sieben machen kann. Und selbst wenn blieben dann nur neun Spiele um die anderen Punkte aufzuholen. Man lehnt sich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn man dies als sehr unwahrscheinliches Szenario empfindet.

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Regionalliga: ZFC Meuselwitz vs. RB Leipzig 0:0

Es war schon vorher klar, dass die Aufgabe ZFC Meuselwitz für RB Leipzig kein Osterspaziergang (damit ist die Osteranspielungsquote für diesen Artikel erfüllt..) werden würde. Als es eine Stunde vor Spielbeginn zu schneien begann und man den sowieso schon arg ramponierten Acker Rasen begutachtet hatte, wusste man, dass dem noch mehr Wahrheit inne wohnen würde, als man vorher gedacht hätte.

Von daher war durchaus einiges Erstaunen im Spiel, als auf dem Aufstellungsbogen nicht Stefan Kutschke als bewährte Luftkampfwaffe ins Spiel kam, sondern der eher bodenorientierte Matthias Morys. Und auch auf die Anwesenheit von Thiago Rockenbach hätte man nicht unbedingt sehr viele Euro gesetzt. Die Aufstellung sprach mit Fandrich, Rockenbach und Morys für den Versuch, die Partie auf spielerische Art und Weise zu lösen.

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Eine Frage der Physis

[Update 30.03.2013: Falls nichts mehr extremes dazwischen kommt, wird das Spiel ZFC Meuselwitz gegen RB Leipzig morgen tatsächlich stattfinden. Aktuell steht dem jedenfalls nichts entgegen.]

(Ich ignoriere mal geflissentlich den Flockenwirbel draußen, der nach Absage des Spiels RB Leipzig gegen ZFC Meuselwitz schreit. Ich hoffe, dass man sich bis morgen, Samstag mit der Platzbegehung Zeit lässt und die zu erwartenden Tagesplusgrade noch ihr Wunder tun. Deshalb hier schon mal prophylaktisch der Vorbericht.)

Ziemlich genau 17 Monate ist das letzte Auswärtsspiel beim ZFC Meuselwitz für RB Leipzig nun schon her. Und doch dürfte es in der Erinnerung der meisten Anwesenden noch ziemlich präsent sein. Denn an einem prächtigen Spätherbsttag sah man etwas, das man bis dahin bei RB Leipzig noch nicht kannte, nämlich einen gut gefüllten Gästeblock. Geschätzte 600 bis 800 Gästeanhänger ließen es sich nicht nehmen, die reichlich 40 km in den Süden Leipzigs zu fahren.

Das klingt nicht sonderlich spektakulär, war aber für damalige Verhältnisse, als man bei Auswärtsspielen selten einmal mehr als 200 Mitreisende begrüßen durfte, fast schon ein Paradigmenwechsel. Eine Art Meilenstein in der Entwicklung des RB-Vereinsumfelds. Und einer, der an diesem Tag mit einem Gästeblock, der sich nicht immer ernst nahm und dessen Einlass von einem einzigen(!) Security-Mann völlig entspannt bewältigt wurde, viel Spaß machte.

Seitdem ist viel Fußballwasser die Flüsse der Republik hinuntergeflossen, hat RB Leipzig einen Aufstieg verspielt und wurde die Führungsriege bei RB einmal umgepflügt. Doch die verstärkte Reiselust der Leipziger Anhängerschaft ist geblieben. In der aktuellen Spielzeit dürften da insbesondere die Ausflüge nach Magdeburg, Zwickau, Auerbach und auch Halberstadt noch in guter Erinnerung geblieben sein.

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Regionalliga: RB Leipzig vs. Berliner AK 1:0

Langsam werden die 1:0-Siege in der heimischen Red Bull Arena für RB Leipzig schon zum Standard. Schon zum dritten Mal im vierten Versuch schickte man den Gast, in diesem Fall den Berliner AK, mit dem minimalistischsten aller gewinnbringenden Ergebnisse wieder nach Hause. Und auch im vierten Heimspiel der Hinrunde wurde es ein Sieg mit nur einem Tor Unterschied. Mit 5:1 Toren sammelte man optimale 12 Punkte ein. In Sachen ergebnisbezogener Effektivität kann man den RasenBallsportlern jedenfalls keinerlei Vorwurf machen.

Man konnte vor dem Spiel gegen den Berliner AK ahnen, dass diese Aufgabe für RB Leipzig kein Spaziergang werden würde. Nur acht Gegentore hatten die Gäste zuvor in 16 Spielen kassiert und waren dabei nur einmal und in Spielen gegen die ersten 4 der Tabelle noch gar nicht mit einer Niederlage vom Platz gegangen. Eine taktisch prima geschulte Mannschaft erwartete man deshalb zum Spitzenspiel 1 gegen 5 im bitterkalten, aber in der Sonne der Red Bull Arena angenehmen Leipzig. Und genau diese Mannschaft bekam man auch zu sehen.

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