Das Aufregerthema des Spieltags wurde wohl in Sandhausen geboren, als Salim Khelifi ein Tor erzielte, trotzdem am anderen Ende des Spielfelds Aziz Bouhaddouz am Boden gelegen hatte und alle damit rechneten, dass der Ball ins Aus gespielt werden würde. Die unfairste Szene seit Erfindung der Verletzungsunterbrechung finden die einen. Es ist wie es ist fand manch anderer.
Fakt ist, dass so eine Situation schon seit längerem mal in der Luft liegt. Zu strategisch wird das Liegenbleiben nach nicht gepfiffenen Foulspielen bzw. Körperkontakten eingesetzt, um damit den gegnerischen Gegenstoß bestenfalls zu unterbinden. Und entsprechend war in der jüngeren Vergangenheit schon öfters mal zu beobachten, dass einfach weitergespielt wurde, wenn jemand am Boden liegenblieb und die Behandlung eben bei der nächsten Spielunterbrechung erfolgte bzw. der Ball erst dann ins Aus gespielt wurde, wenn er in eine neutrale Situation ohne erfolgsversprechende Angriffsoption gelangt war.
Das Spielen des Balles ins Aus hat ja zwei Fairnesshintergründe. Einerseits die Möglichkeit zu geben, dass der entsprechende Spieler behandelt werden kann, andererseits aus einer Verletzung des Gegners keinen Vorteil im Angriff zu ziehen. Bei schweren Zusammenstößen mit klar sichtbaren Verletzungsfolgen fordern im Normal beide Parteien eine Unterbrechung oder pfeift der Schiedsrichter selbst. Das war bei Bouhaddouz, der sich nach einem eher leichten Kontakt den Kopf hielt, aber auch schon bald wieder aufstand, als er merkte, dass das Spiel weiterlaufen würde, genausowenig der Fall, wie ein besonderer Vorteil für das Braunschweiger Umkehrspiel durch Bouhaddouz’ Verletzung vorlag.