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Reformwillen trifft Konservatismus

Die älteren unter den LeserInnen werden sich erinnern, dass die Regionalliga-Reform einst hier im Blog recht intensiv begleitet wurde. Ein Prozess, der in seinem Ablauf erstaunlich war. Vereine definieren ein Problem (‘schlechte Durchlässigkeit von Regionalliga zur dritten Liga’) und zwischen Landesverbänden, DFB und DFL wird in Hinterzimmern nicht etwa eine Lösung des Problems erarbeitet, sondern ein Kompromiss ausgeheckt, gegen den die wichtigsten Abstimmungsakteure des DFB-Bundestages nichts hatten und der im Kern das ursprüngliche Problem durch eine Verkomplizierung des Aufstiegs noch verstärkte.

Man könnte natürlich diskutieren, ob die Verschärfung der Problemlage tatsächlich stattfand, denn seit Einführung der fünf Regionalligen und der Relegation zur dritten Liga ist nur eines von zwölf Teams direkt wieder abgestiegen. Drei Teams schafften sogar den direkten Durchmarsch in die zweite Liga. Zumindest für jene Teams, die sich durch den Flaschenhals Regionalliga gequält haben, scheint der Abstand zur dritten Liga eher gering zu sein. Dass der Abstand zwischen dritter und vierter Liga größer werden würde, war ursprünglich auch eine der Annahmen nach Einführung der Relegationsspiele in der Regionalliga.

Egal wie, der Ablauf, mit dem die Regionalliga-Reform umgesetzt wurde, war einer, wie er unbefriedigender nicht hätte sein können. In einem intransparenten Verfahren eine Lösung erarbeitet und umgesetzt, wie sie den ursprünglichen Absichten derjenigen, die die Reformen anschoben und ein Problem formulierten, nicht stärker hätte widersprechen können.

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