Schlagwort-Archive: FSV Frankfurt

Eine Frage der Konstanz

Die letzte Länderspielpause der Saison ist erreicht. Teilt man die Spielzeit in von diesen Auszeiten unterbrochene Blöcke, dann war die Zeit seit der Winterpause der fünfte Block. Mit sieben Spielen gleichzeitig der längste der Blöcke, die bisher vier bis sechs Spiele lang waren. Bis zum Saisonende folgt dann der letzte, entscheidende und längste zusammenhängende Abschnitt, der gleich acht Spiele umfasst. In denen dann auch die finalen Entscheidungen an Tabellenspitze und Tabellenende fallen werden.

Nimmt man den jetzigen Stand, dann läuft es oben und unten jeweils auf einen Vierkampf hinaus, den sich die anderen Teams aus der relativen Ruhe des breiten Tabellenmittelfelds heraus anschauen können. Wobei aus den zwei Vierergruppen jeweils ein Team etwas heraussticht. An der Tabellenspitze steht Ingolstadt weiter ein Stück vor Kaiserslautern, Darmstadt und Karlsruhe. Und im Tabellenkeller liegen zwischen 1860 und Aalen, Aue und St.Pauli auch bereits vier Punkte.

Im Tabellenkeller könnte man sich im Extremfall vorstellen, dass Fürth noch mal mit in den Abstiegskampf hineinrutscht. Zumindest wenn man die Tendenz der letzten zwei Spielblöcke (also 13 Spiele) nimmt, in denen die Franken das drittschlechteste Team der Liga waren. Aber der Abstand nach unten ist mit sieben Punkten eigentlich schon viel zu groß. An der Tabellenspitze sind aufgrund der aktuellen Tendenzen nur extrem unwahrscheinliche Szenarien denkbar, in denen noch ein Verfolgerteam von Platz 5 abwärts oben ranreichen kann.

Eine Frage der Konstanz weiterlesen

Was von Spieltag 26 bleibt

Stünde Vincenzo Grifo aktuell nicht nur bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag, sondern auch auf dem Feld und wäre nicht ‘nur’ in die zweite Liga zum FSV Frankfurt ausgeliehen, die ganze Republik würde wohl in dieser Woche über ihn sprechen. Was hätte man dafür gegeben mitzuerleben, wie sich die bundesweite Presse in Superlativen und moralischer Empörung gegenseitig übertrifft. So muss es ein eher profanes “die frechste Unsportlichkeit dieser Fußballsaison” tun (Focus). Ein Jammer.

Dass Vincenzo Grifo mit seiner elfmeterschindenden Flugeinlage, die eher eine spektakuläre Sprungeinlage war, wie man sie sicher nicht gelehrt bekommen würde, wenn Schwalben auf dem Wochentrainingsplan stünden, überhaupt durchkam, war fast noch spektakulärer als das dreiste Erschummeln eines Elfmeters. Schiedsrichter Markus Wingenbach wird die Szene sicherlich noch eine ganze Weile verfolgen.

Dass die Szene auch Vincenzo Grifo verfolgt, dafür dürfte der hiesige Boulevard schon sorgen. Vereinsseits zieht man sich bei der BILD auf diese alberne “Schlitzohr”-Interpretation, also so etwas wie die verbale Schutzschwalbe zurück. Dachte man eigentlich auch, dass diese Rhetorik-Zeiten lange hinter einem liegen würden.

Was von Spieltag 26 bleibt weiterlesen

26.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Diese Woche wurden auch die letzten Spieltage der zweiten Liga von der DFL terminiert. Und damit auch die letzten Montagsspiele vergeben. 29 werden davon bis zum Saisonende gespielt sein. Bzw. 28 echte Montagsspiele und ein Quasi-Montagsspiel, das in einer englischen Woche aber an einem Donnerstag ausgetragen wurde.

Die absoluten Montagsspieldauerbrenner sind Nürnberg und Düsseldorf, die gleich acht ihrer 34 Saisonspiele an einem Montag (bzw. eben an einem Donnerstag) austragen mussten. Dem folgen Leipzig, 1860 und Kaiserslautern mit sieben, sechs und fünf Montagsauftritten auf dem Fuß. Gar keine Montagsspiele vergab die DFL an das dynamische Trio aus Aalen, Sandhausen und Frankfurt. Union Berlin und Aue hielten Verband und Sport 1 offenbar auch nicht für relevant genug, um häufiger Gast beim Livespiel der Woche zu sein (beide je eine Partie am Montag).

Die meisten Heimspiele an einem Montagabend gingen nach Nürnberg und Leipzig (je 4). Auch Düsseldorf und Braunschweig hatten je drei Montagabende im heimischen Umfeld. Von besonderem Glück begünstigt dabei Braunschweig, die montags ausschließlich zu Hause antreten und nie reisen müssen. Das gilt genauso für Karlsruhe und Ingolstadt, die montags zwei Heimspiele hatten bzw. noch haben, aber kein Auswärtsspiel erhielten.

26.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015 weiterlesen

25.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Die zweite Liga könnte ja als Anschlussliga an die große Fußballwelt vor allem auch eine Ausbildungsliga sein. Nimmt man nur mal die Aufstellungen des letzten Wochenendes löst sich dieses Versprechen nicht wirklich ein. Im Schnitt waren die Zweitligaspieler am 24. Spieltag ein reichliches halbes Jahr jünger als ihre Kollegen in der Bundesliga. Nicht wirklich weltbewegend.

Im Fall der Fälle ist auch in der zweiten Liga (auch weil es tabellarisch meist relativ eng zugeht) den Beteiligten das Hemd des Nichtabstiegs oder des lockenden Aufstiegs wesentlich näher als der Rock der Spielerentwicklung. In Darmstadt reist man sehr gut mit der Taktik, eher auf Profis irgendwo zwischen Mitte und Ende 20 zu setzen. Auch Teams wie Karlsruhe und Frankfurt geht es mit alterstechnisch eher gediegeneren Fußballern recht gut.

Neben der Frage der sportlichen Ziele, die gerade unter Druck mit einer jungen Mannschaft auch mal verfehlt werden können, ist Jugendlichkeit natürlich auch etwas, was sich die Vereine leisten können müssen. Der Marktwert junger Talente ist im Normalfall recht hoch. Sodass das Paket aus Gehalt und möglicherweise sogar Ablöse für viele nur schwer stemmbar ist. Wenn man die Spieler nicht gerade aus dem eigenen Nachwuchs holt oder sich von Bundesligisten leiht.

25.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015 weiterlesen

Was von Spieltag 24 bleibt

24 Spieltage sind in der zweiten Liga rum. Das Tabellenbild bleibt vergleichsweise klar. Oben sind vorerst vier Mannschaften weg. Unten auch. Die Wahrscheinlichkeit, dass die finalen Entscheidungen in der Liga in diesen zwei Gruppen ausgespielt werden, ist relativ hoch.

Wobei man gerade in der oberen Tabellenhälfte nicht das Gefühl hat, dass jemand unbedingt in die Bundesliga durchmarschieren will. Ingolstadt (‘Haben nicht den Aufstieg als Ziel, geben unsere Position aber nicht freiwillig her’) an diesem Spieltag das einzige Team aus der oberen Tabellenhälfte, das überhaupt gewinnen konnte. Alle anderen mussten sich mit Punkteteilungen begnügen oder legten gar Nullnummern ein.

Das Schneckenrennen um den Aufstieg seit der Winterpause führt auch dazu, dass die heißesten Teams der Liga (also die Teams mit den meisten Punkten seit der Winterpause) Frankfurt und Sandhausen sind. Mehr zweite Liga war nie.. Aufsteigen werden beide Teams aber nicht mehr. Selbst wenn sie bis zum Ende der Saison auf dem Niveau weiterpunkten wie bisher.

Was von Spieltag 24 bleibt weiterlesen

2.Bundesliga: RB Leipzig vs. FSV Frankfurt 0:1

Spiel 1 unter Neucoach Achim Beierlorzer. Eine Premiere, die am Ende ergebnistechnisch komplett in die Hose ging. Denn ein 0:1 gegen den FSV Frankfurt, der angetreten ohne die wichtigste Offensivkraft Vincenzo Grifo offensiv meist harmlos auftrat, entspricht sicherlich nicht den Hoffnungen beim Neutrainer und bei den Verantwortlichen, von Spielern und Fans mal ganz zu schweigen.

Achim Beierlorzer hatte nicht sehr viele, aber durchaus bemerkenswerte Änderungen am Team vorgenommen. Neu in die Startelf rückten der zuletzt gelbgesperrte Marvin Compper und Georg Teigl in der Abwehrkette. Womit die gewohnte Abwehrviererketten-Stammformation wieder hergestellt wurde (die weitestgehend ohne Probleme agierte). Im Mittelfeld durfte Zsolt Kalmár zum zweiten Mal diese Saison von Beginn an ran und spielte erstmals durch. Und im Sturm setzte Beierlorzer auf Ante Rebic, der wie Kalmár zum zweiten Mal in der Startelf stand und sich deswegen vor dem Spiel via Facebook noch freudig erregt und kampfeslustig gezeigt hatte (auf dem Platz blieb er meist unauffällig).

Spannender aber fast schon, wer es alles nicht in den Kader geschafft hatte, denn mit Hoheneder, Heidinger, Frahn und auch Kaiser saß ein ganz zentrales Quartett aus dem Drittligajahr nur auf der Tribüne. Was bei Frahn und Hoheneder angesichts der direkten Konkurrenz nicht so sehr überraschen mochte, überraschte bei Heidinger (dem Klostermann für die Bank vorgezogen wurde) und Kaiser (bei dem körperliche Gründe geltend gemacht wurden) dann umso mehr. Alles in allem geht es als Indiz durch, dass Beierlorzer mit dem klaren Auftrag in seine Amtszeit geht, vor allem auf die Neuzugänge dieser Saison zu setzen.

2.Bundesliga: RB Leipzig vs. FSV Frankfurt 0:1 weiterlesen

Selbstverständnisprobe

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen den FSV Frankfurt (15.02.2015, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Achim Beierlorzer und Dominik Kaiser.]

Spiel 1 der Nach-Zorniger-Ära, der überraschend plötzlich einen Schlusspunkt unter zweieinhalb Jahre RB Leipzig setzen musste. Womit die Beierlorzer-Ära beginnt, die aufgrund ihrer Planung als Übergangszeit bis zum Sommer von vornherein nicht als Ära angedacht ist. Egal ob nun Übergangszeit oder Ära, völlig unklar aktuell, in welche Richtung sich der Verein sportlich, in der Planung des nächstjährigen Kaders und in seinem Umfeld in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt. Wie auch schon bei früheren Eingriffen in die Besetzung leitender Angestellter von RB Leipzig bleibt auch in diesem Fall bei dem einen oder anderen Anhänger des Vereins, wenn auch sicherlich nicht beim überwiegenden Teil, ein Gefühl der Entfremdung.

Sportlich gesehen wartet beim Aufeinandertreffen mit dem FSV Frankfurt ein Spiel, das noch Alexander Zorniger vor einer Woche nach der Niederlage in Aue als Partie bezeichnet hatte, die man “egal wie” gewinnen müsse. Inwieweit die Erwartungshaltung rund um RB Leipzig mit dem Trainerwechsel eher größer oder kleiner geworden ist, muss man abwarten. Trotzdem sollte die Partie gegen den FSV Frankfurt Antworten liefern (und die hätte sie auch mit Zorniger liefern müssen), was das aktuelle sportliche Selbstverständnis von RB Leipzig ist. Sprich, ob man mit dem offensiv neu aufgestellten Kader und veränderter Taktik nach der Winterpause einen entscheidenden Entwicklungsschritt machen kann und sich so eher an den Spitzenteams oder am grauen Tabellenmittelfeld orientiert.

Selbstverständnisprobe weiterlesen

19.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Der letzte Spieltag vor der Winterpause steht an. Der dank Montagsspiel von RB Leipzig quasi mit dem Weihnachtsfest endet. Weswegen hier heute schon mal ein Blick geworfen wird auf den vierten Zweitligablock (wenn man die jeweils durch Länderspielpausen getrennten Spieltage als zusammenhängende Blöcke begreift), ohne den letzten dazugehörenden Spieltag noch mit dazuzunehmen.

Auch für die Spieltage 14-18 war der FC Ingolstadt wieder eine Ausgeburt an Konstanz. Nur einmal in bisher vier Spieltagsblöcken hatte Ingolstadt nicht (zusammen mit anderen) die meisten Punkte. Zwischen Spieltag 10 und 13 war Braunschweig um zwei Punkte besser. Insgesamt ist aber die Konstanz, mit der die Ingolstädter durch die Saison segeln, unglaublich beeindruckend.

Positiv überraschen konnten in den letzten fünf Spielen Nürnberg und Union. Die einen punkten unter dem neuen Coach Weiler plötzlich sehr kontinuierlich, weil sie vielleicht noch lange keinen sehr guten Fußball, aber gut organisiert und effektiv spielen. Die anderen sind mit Norbert Düwel an der Seitenlinie langsam so in die Spur gekommen, dass ihre anfänglichen Versuche, die Gegner durch taktische Varianz und Flexibilität bei den Aufstellungen zu beeindrucken, langsam Früchte trägt. Beide dadurch wieder in Schlagdistanz zu den vorderen Tabellenplätzen.

19.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015 weiterlesen

16.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Die Tabelle lügt nach 14 Spielen nicht mehr, sagte Peter Neururer sinngemäß vor dem letztwöchigen Spiel beim FC Ingolstadt. Und meinte damit zwar vornehmlich seinen Gegner, aber wohl auch ein bisschen sein eigenes Team. Das einen zweifelhaften Rekord in dieser Zweitligasaison hält. Nämlich sieben Partien am Stück ohne Sieg geblieben zu sein, bevor sich Aalen am 14.Spieltag erbarmte und als Aufbaugegner zur Verfügung stellte.

Am anderen Ende der Statistik, die so etwas wie die Konstanz der Teams in der bisherigen Spielzeit ausdrücken könnte, steht der FC Ingolstadt, der am häufigsten einen der ersten drei Plätze belegte (11 von 15 mal), im Schnitt nach jedem Spieltag besser als Platz 3 war, die zweitmeisten Siege am Stück hatte und die wenigsten Spiele hintereinander ohne Sieg blieb. Sprich, Ingolstadt war bisher durchgängig oben dabei und hatte noch keine größere Schwächephase.

Wobei auffällt, dass alle Zweitligamannschaften in dieser Saison schon Phasen hatten, in denen sie mindestens dreimal hintereinander ohne Sieg blieben. Dagegen gibt es nur acht Mannschaften, die überhaupt mehrere Siege hintereinander feiern konnten. Die anderen zehn Teams, darunter auch Darmstadt und Kaiserslautern konnten einen Sieg noch nie mit einem weiteren Dreier im nächsten Spiel vergolden.

16.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015 weiterlesen