Das vorletzte Testspiel vor dem Beginn der Zweitligasaison brachte für RB Leipzig einen Vergleich mit dem spanischen Erstligisten FC Getafe. Ein Spiel, das im Gegensatz zum Spiel gegen Paris Saint-Germain am vergangenen Freitag tatsächlich Testcharakter mit Erkenntniswerten hatte, weil der Gegner trotz sehr frühem Stand der Vorbereitung sich als siegeswilliger und lange gut verteidigender Kontrahent präsentierte. Also ein Kontrahent war, wie man sich desöfteren auch künftige Zweitligagegner vorstellen kann, nämlich aus kompakter Defensivarbeit heraus, schnelle Konter zu fahren.
Die nicht neue Erkenntnis dabei ist, dass man als hoch verteidigendes Team, wie es RB Leipzig nun mal ist, im Mittelfeld und Sturm genau gegen den Ball arbeiten und Druck ausüben muss, um hinten nicht in tiefe Bälle zu laufen. Etwas, was vor dem 0:1 beispielsweise gar nicht gelang, als Getafe an der Mittellinie eine gefühlte Minute lang den Ball relativ unbedrängt hin- und herpassen konnte, bis man den richtigen Moment für den Pass in die Tiefe und damit die Abwehrkette auf dem falschen, weil mit dem Rücken zum Tor per se langsameren Fuß erwischte und Álvaro Vázquez García relativ unbedrängt vollenden konnte.
Inwieweit man das auf die 4-4-2-Formation mit zwei Sechsern schieben konnte, bleibt letztlich pure Spekulation. Fakt ist, dass ein kompaktes, defensiv orientiertes 4-4-2 nach hinten losgeht, wenn man es im Mittelfeld ohne Druck spielt. Per se bekommt man in diesem System zwar weniger Druck auf die gegnerischen Innenverteidiger, weil die eigenen Ketten etwas enger zusammenstehen und sich damit die Stürmer in Normalformation etwas tiefer orientieren, aber spätestens an der Mittellinie muss man intensiv Druck auf den Gegner ausüben, wenn man die Idee der Kompaktheit nicht ad absurdum führen will.