Nimmt man die Schnelllebigkeit des Newsbusiness, dann ist die Nachricht natürlich schon lange keine mehr, die die LVZ bereits vor fast drei Wochen publizierte. Doch der in der Ausgabe vom 15.03.2012 verbreitete Abgang des Head of Global Soccer bei Red Bull Detlef Kornett scheint mit durchaus noch ein, zwei Anmerkungen wert.
Vermutlich ist der einem mittleren Erdbeben gleichende Rückzug seines Vorgängers Dietmar Beiersdorfer noch einigen in Erinnerung. Dagegen mutet die Stille um Kornett fast schon gespenstisch an. Dass man im Hause Red Bull solche Personalgeschichten mit Nichtkommunikation aussitzt, ist man schon gewohnt, dass sich noch nicht mal die Presse (bis auf die LVZ) für die Story interessiert, hingegen nicht.
Wobei das auch darauf zurückzuführen sein kann, dass Detlef Kornett so gar nicht mit seinem Vorgänger vergleichbar war. Während Beiersdorfer als omnipräsenter Überallentscheider auch als Medienperson auftrat, nahm man von Kornett genaugenommen nichts wahr. Kornett war für den (Leipziger) Außenstehenden schlicht und einfach nicht wahrnehmbar.
Was wiederum daran liegen könnte, dass Kornett genaugenommen auch gar kein Head of Global Soccer als im Beiersorfschen Sinne Entscheider in allen Fußballfragen war. Auch wenn Kornetts genauer Aufgabenbereich nie öffentlich wurde, hatte er mit dem Tagesgeschäft der verschiedenen Fußballstandorte nichts zu tun und betreute diese – zumindest im sportlichen Bereich – auch nicht strategisch. Weswegen er wohl auch Financial Chief of Global Soccer hieß. Und als solcher vermutlich vorwiegend Finanz- und Marketingziele zu erreichen hatte. Was auch seine öffentliche Nichtpräsenz zur Genüge erklären würde.