Schlagwort-Archive: 3.Liga 2013/2014

Kein ganz normales Spiel

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen Hansa Rostock (23.11.2013, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick, Alexander Zorniger, Tim Sebastian und Joshua Kimmich.]

Nachdem die Liga zuletzt eine Länderspielpause einlegte, die von vielen Drittligisten zu einem Landespokalwochenende genutzt wurde, geht es nun also in das letzte Viertel der Vorwinterpausenzeit. 16 Drittligaspiele haben RB Leipzig und Hansa Rostock bereits in den Knochen. Fünf folgen bis Weihnachten noch. Fünf Spiele, in denen es darum geht, sich eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde zu sichern.

Für Hansa ist es – sieht man mal von Spielen der zweiten Mannschaft ab – das erste Spiel in Leipzig seit 1995, also seit beinahe 20 Jahren (damals ein Zweitligaspiel, das Hansa mit 1:0 beim VfB Leipzig gewann). Im Mittelpunkt stehen dabei vor dem Aufeinandertreffen zwischen RB und Rostock bisher Dinge abseits des grünen Rasens. 6.000 Tickets hat Hansa für die eigenen Fans geordert. Das Rieseninteresse zeigt sich zudem darin, dass auch der Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling sich die Partie nicht entgehen lassen will. Eine ganze Stadt scheint zum Auswärtsspiel pilgern zu wollen.

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Meister der Über- und Unterzahl

Irgendwo las ich zuletzt, dass die Ausbeute des Chemnitzer FC bei Spielen in Überzahl katastrophal sei. Auch über Burghausen wurde dies nach der Niederlage in Dortmund gegen lange Zeit des Spiels nur 10 Gastgeber behauptet.

Im Hinterkopf rumort bei solchen Sachen immer die alte Fußballphrase, dass es gegen 10 oft schwerer sei als gegen 11. Betrachtet man die bisherigen 16 Spieltage in der dritten Liga, dann lässt sich zumindest diese Binsenweisheit nicht bestätigen, denn in 38 (von insgesamt 160) Spielen, in denen es eine Überzahlsituation gab, gewann am Ende in 16 Fällen auch das zahlenmäßig bevorteilte Team. In 16 Fällen endete die Partie mit einer Punkteteilung, in 12 Fällen gewann die Mannschaft in Unterzahl.

Deutlicher wird es noch beim Torverhältnis, denn in 1088 Minuten Überzahlzeit holte sich das vollzählige Team insgesamt 27:12 Tore. Das bedeutet auch, dass nach Platzverweisen deutlich mehr Tore fallen als bei Gleichstand. Während in Überzahlsituationen hochgerechnet auf 90 Minuten 3,23 Tore fallen, begnügt man sich in Situationen der personellen Gleichzahl mit 2,57 Toren pro 90 Minuten. Was zumindest die Annahme widerlegen würde, dass man mit 10 Spielern genauso gut verteidigen kann wie mit 11.

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Kaderbreite als positiver Faktor

Jedenfalls hat RB Leipzig die Möglichkeit, mangelnde Frische in Kopf und Glieder aus den Tiefen des Kaders heraus auszugleichen. (Zwischen Rationalität und realistischem Traum)

So schmiss ich gestern fröhlich in den virtuellen Raum hinein. Bei einem 25er Kader, in dem so ziemlich jeder Spieler entweder bereits höherklassig Erfahrungen gesammelt und/oder entsprechendes Talent hat, zukünftig welche zu sammeln, keine ganz gewagte Behauptung.

Tatsächlich ist es so, dass RB Leipzig im Vergleich der Drittligateams die geringste Konstanz bei der Aufstellung hat. Sprich, jenes Team ist, dass von der ganzen Breite des Kaders am umfangreichsten Gebrauch macht. Lediglich sechs Spieler haben bisher mindestens zehn Startelfeinsätze auf dem Buckel, während es bei der Hälfte aller Teams der 3. Liga mindestens zehn Spieler sind, die schon zehnmal oder mehr zu Spielbeginn aufs Feld laufen durften. Nicht ganz zufällig gehört Spitzenreiter Heidenheim, die ja eigentlich auch wie RB über einen breiten Kader verfügen, zu den vier Teams, die mit 11 Spielern mit mindestens zehn Startelfeinsätzen über eine Art fest eingespielte Stammelf verfügen. Kaderbreite als positiver Faktor weiterlesen

Zwischen Rationalität und realistischem Traum

“Wir wissen das einzuordnen”, kommentierte Coach Alexander Zorniger nach dem Sieg gegen Borussia Dortmund Fragen, ob man angesichts von Tabellenplatz 2 nun vom Aufstieg träumen dürfe. Eine Woche später dürfte sich an der Einstellung des Übungsleiters nicht so viel geändert haben, zumal in Darmstadt zwar drei Punkte heraussprangen, der Weg zu diesen aber eher durchwachsen und spielerisch überschaubar war, also das Spiel von seiner Art und Weise nicht unbedingt zum Träumen anregte.

Niklas Hoheneder war es, der im Gegensatz zum Trainer kürzlich [broken Link] als erster relativ klar auch öffentlich aussprach, dass im Mannschaftskreis natürlich der Aufstieg das Ziel sei, auch wenn es vereinsseitig keine klaren Vorgaben diesbezüglich gebe. Und nach dem Sieg in Darmstadt wird Niklas Hoheneder, auch wenn er selbst auf dem Platz gar nicht beteiligt war, keine Gründe haben, von dieser Aussage abzuweichen.

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3.Liga: SV Darmstadt 98 vs. RB Leipzig 0:1

Es war als Spitzenspiel angekündigt, das Aufeinandertreffen zwischen dem SV Darmstadt 98 und RB Leipzig. Ein Anspruch, den die Partie zumindest in Bezug auf die spielerische Klasse beiderseits nicht halten konnte. Nichtsdestrotz war es eine intensive Partie mit unheimlich viel Tempo, in der RB Leipzig letztlich das glücklichere Ende für sich hatte.

Angefangen hatte der Spieltag mit einer Überrraschung bei der Nominierung. Zwar hatte der Coach Alexander Zorniger schon vor der Partie erklärt, dass er das Innenverteidigerdou Franke/Willers nicht verändern und damit Niklas Hoheneder nach Gelbsperre nicht in der Startelf stehen werde. Dass Hoheneder es nicht mal in den Kader schaffte, damit konnte man aber nicht rechnen (machte aber Sinn, da mit Tim Sebastian auf der Bank schon ein Innenverteidiger saß, der potenziell auch Außenverteidiger und Sechser hätte spielen können, also flexibler einsetzbar als Hoheneder war).

Dass auch Anthony Jung nicht mal im Kader stand, war auch ein wenig überraschend, aber im Vergleich zu Hoheneder, der bis zu seiner Gelbsperre alle bisherigen Saisonspiele bestritten hatte, nicht ganz so sehr. Als Außenverteidigerersatz durfte anstelle von Jung Juri Judt die Bank besetzen.

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16.Spieltag – 3.Liga 2013/2014

Spieltag  Nummer 16 wird sowohl am oberen als auch am unteren Ende der Tabelle ein paar vorläufige Weichen stellen. Ganz oben überstrahlt natürlich alles das Duell Darmstadt gegen Leipzig. Fast ganz unten ist sicherlich das Duell der Enttäuschten Saarbrücken gegen Münster, also zweier Teams die vor der Saison mehr oder weniger offen vom Aufstieg sprachen, hervorzuheben.

Übertragen werden diesmal vier Spiele (Übersicht Livestreams am Ende des Beitrags), wobei das Spiel zwischen Osnabrück und Duisburg ausnahmsweise einen sonntäglichen Sendeplatz abbekam. Der MDR überträgt zum ersten Mal in dieser Saison an einem Wochenend-Spieltag keine eigene Drittligapartie. Seltsame Entscheidung. In Halle und Erfurt oder auch in Chemnitz hätte man sich sicherlich über eine Übertragung gefreut. Das Spitzenspiel in Darmstadt übernimmt der Hessische Rundfunk.

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Mehr als nur Mentalität

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim SV Darmstadt 98 (09.11.2013, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Denis Thomalla.]

Bereits zum fünften Mal in dieser Spielzeit spielt RB Leipzig gegen ein Team, das vor dem Aufeinandertreffen auf einem der drei Topplätze liegt. Nach Preußen Münster (gut, am 2.Spieltag war das vielleicht noch nicht ganz so aussagekräftig), Wehen Wiesbaden, Holstein Kiel und Heidenheim geht es nun also zum SV Darmstadt 98. Die bisherige Bilanz in diesen Toppartien spricht bei zwei Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage (Wehen Wiesbaden) leicht für RB Leipzig.

Für den SV Darmstadt ist es erst das dritte Mal, das man auf ein aktuelles Topteam der Liga trifft. Zum dritten Mal hat man dabei Heimrecht. Bisher stehen eine Niederlage gegen Osnabrück und ein Sieg gegen Heidenheim in diesen Spielen zu Buche. Mit Darmstadt und Leipzig treffen also auch die beiden bisher einzigen Heidenheim-Bezwinger aufeinander.

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Enge Spiele

Dass in dieser Liga jeder jeden schlagen könne und es deshalb ganz eng zugehe, gehört ja inzwischen zum Allgemeinwissen zwischen Kiel und Burghausen oder Heidenheim und abermals Burghausen. Dass es jenseits dessen auch noch Differenzierungen gibt, zeigt die untige Tabelle, die aufweist, wie viele klare Siege oder Niederlagen ein Verein in der aktuellen Spielzeit bisher feiern konnte oder hinnehmen musste.

(‘Klar’ ist ein Sieg in dieser Statistik hier genau dann, wenn er mit mindestens zwei Toren Vorsprung herausgeschossen wurde und der Vorsprung von zwei Tore schon vor den letzten 10 Minuten auf der Anzeigetafel stand, die Entscheidung im Spiel also nicht erst kurz vor dem Ende bspw. durch einen Konter fiel.)

Wenn man sich diese Statistik ansieht, fällt auf, dass Spiele mit Beteiligung von RB Leipzig fast immer bis zum Ende spannend sind bzw. erst in den letzten 10 Minuten entschieden werden. Lediglich ein Spiel von bisher 15 war schon 10 Minuten vor dem Ende praktisch entschieden. Und das war ausgerechnet die Partie beim Spitzenreiter 1.FC Heidenheim, wo es 10 Minuten vor dem Ende 2:0 für RB stand.

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Enges Rennen

Und plötzlich steht RB Leipzig in der dritten Liga nach dem verdienten Sieg gegen den BVB II wieder auf Platz 2 und einem direkten Aufstiegsplatz. Und das bei schon vier verlorenen Spielen und dazu drei Unentschieden. In 15 Versuchen. Gäbe es so etwas wie eine gefühlte Tabelle stünde RB wohl nach den eher schlechten Spielen gegen Regensburg und in Chemnitz ein paar Plätze tiefer. Aber man punktet konstant, spielt immer wieder auch gute Spiele und hat noch nie zweimal am Stück verloren. Und das reicht in diesem Jahr schon für ganz vorn.

Hauptgrund dafür ist eine enorme Leistungsdichte, aus der sich nur Spitzenreiter 1.FC Heidenheim, der weniger dadurch auffällt, besonders große Stärken zu haben, sondern dadurch keine Schwächen zu zeigen, heraushebt. Was auch daran liegt, dass jene Teams, denen man noch am ehesten Konstanz auf überdurchschnittlichem Niveau zugetraut hätte, Münster und Chemnitz, völlig von der Rolle sind und auch unter neuen Trainern noch nicht den finalen Leistungsdurchbruch geschafft haben.

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3.Liga: RB Leipzig vs. Borussia Dortmund II 1:0

Es sagt wohl viel über ein Spiel aus, wenn die Zuschauer nach einem unspektakulär klingenden 1:0 völlig zufrieden nach Hause gehen und die letzten Minuten der Partie größtenteils klatschend, pfeifend, johlend und stehend vor ihren Sitzen verbracht haben. Aber es waren angemessene Reaktionen nach einem Duell auf sehr hohem Drittliganiveau, das zwei Teams sah, die Fußball spielen wollten und es über weite Strecken der Partie auch konnten. Aus RB-Sicht hatte die Partie nur einen Makel, nämlich dass man sie nicht viel früher für sich entschied und so doch wieder einmal bis zum Schlusspfiff zittern musste, bis die drei Punkte sicher waren.

Die einzige überraschende Personalie vor dem Spiel betraf Juri Judt, der wegen der Rotsperre von Christian Müller und der letztwöchigen Indisponiertheit von Anthony Jung die zweite Außenverteidigerposition einnehmen durfte. Er begann auf rechts, wurde dort früh in der Partie zweimal überlaufen und wechselte dann mit Sebastian Heidinger die Seiten. Auf links hatte er dann weniger Probleme, ohne insgesamt den ganz großen Glanz zu versprühen.

Im Sturm blieb ankündigungsgemäß Matthias Morys außen vor (stand nicht im Kader, da er nach Muskelverletzungen in Ruhe aufgebaut werden soll). Dafür kehrte Yussuf Poulsen ins Team zurück, sodass er mit Thomalla und Frahn den Dreiersturm bildete. Wobei der Dreiersturm eine andere taktische Formation erfuhr als zuletzt, weil Denis Thomalla in der Mitte eine Art hängende Spitze gab, die sich gegen den Ball flexibel zurückfallen ließ oder aufrückte, je nachdem was das Stören des gegnerischen Spielaufbaus nötig machte. Frahn und Poulsen standen derweil etwas weiter vorn und versuchten sich darin, die Wege von Innenverteidigern und Außenverteidigern zu Stören.

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