Schlagwort-Archive: 2.Liga 2014/2015

2.Bundesliga: SV Sandhausen vs. RB Leipzig 0:0

RB Leipzig beim SV Sandhausen, das ist in Sachen Infrastruktur, Umfeld und Perspektiven wohl tatsächlich ein Aufeinandertreffen der immer wieder gern beschworenen, aber nicht immer treffenden Welten. Dass beide Verein sportlich noch nicht so weit voneinander entfernt sind, wie es eine ferne Zukunft versprechen mag, zeigte sich im direkten Aufeinandertreffen, in dem der SV Sandhausen als Heimteam völlig verdient einen Punkt mitnahm und mit etwas mehr Cleverness und Effektivität drei Punkte hätte mitnehmen können.

Die Partie begann aus Sicht von RB Leipzig mit einer kleinen und einer großen Überraschung. Die kleine Überraschung bestand darin, dass Zsolt Kalmár aufgrund der gleichzeitigen Abwesenheit von Rani Khedira und Joshua Kimmich sein (insgesamt gelungenes) Startelfdebüt für RB Leipzig feiern durfte. Die große Überraschung war, dass Ante Rebic nicht mal im Kader stand. In einem Spiel gegen ein Team, wo man hätte vermuten können, dass einer wie er, der im Eins gegen Eins über hervorragende Qualitäten verfügt, zumindest für 30 Minuten eine gute Option gewesen wäre.

Ansonsten ging RB Leipzig kadertechnisch wie erwartet in die Partie und versuchte sich in der ersten Halbzeit darin, das Spiel zu kontrollieren und aus dieser Kontrolle heraus, Torchancen zu erarbeiten. Was zwar in der Konsequenz nicht gelang, aber im Ansatz eigentlich ganz ok aussah, weil man immer wieder und vor allem über links und den agilen Jung Lücken in die gegnerischen Abwehrreihen riss.

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Unberechenbare Zweitligasolidität

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim SV Sandhausen (30.11.2014, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Georg Teigl. Ab 10.30 Uhr.]

Als “richtungsweisend” hatte Ralf Rangnick zuletzt die Partie von RB Leipzig beim SV Sandhausen bezeichnend. Richtungsweisend im Hinblick auf die restlichen Partien bis zur Winterpause und damit auch im Hinblick auf den Plan, oben dran zu bleiben. Und weil dieses Spiel eine solche Wichtigkeit einnimmt, hat sich auch die Mannschaft nicht lumpen lassen und spendiert den Fans eine freie Busfahrt, um bei der Aufgabe vor Ort entsprechend unterstützt zu werden.

Dass das Spiel von besonderer Wichtigkeit ist bzw. es wichtig ist, die Sinne für das Spiel zu schärfen, mag sich noch erschließen. Dass es von besonderer Schwere ist, könnte man beim flüchtigen Blick auf die Tabelle dagegen bestreiten. Schließlich spielt der 14. der zweiten Liga, der zuletzt 0:3 bei Aufsteiger Heidenheim verlor, gegen den 5., der zuletzt 4:1 gegen St. Pauli gewann. Gleichzeitig trifft das schlechteste Offensivteam auf das beste Defensivteam der Liga. Und aus bisher sechs Spielen gegen Teams der oberen Tabellenhälfte hat Sandhausen insgesamt lediglich zwei Punkte geholt.

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15.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Man habe diese Saison keinen Aufstiegsdruck und gehöre auch nicht zu den ganz großen Favoriten der Liga, ließ Ralf Rangnick kürzlich verlauten. Wenn alles perfekt laufe und andere schwächeln, habe man eine Chance und dann wolle man sie nutzen. Wenn das nicht klappe, sei das aber auch nicht so wild.

Stimmt alles sicherlich, wenn man die aktuelle Situation, die Situation vor der Saison und den Kader betrachtet. Könnte aber alles wiederum ganz anders sein, wenn man zur Winterpause ähnlich platziert ist wie aktuell und dann mit zwei, drei Neuzugängen mit Bundesligapotenzial, die man sicherlich erwarten darf, in die letzten 15 Spiele geht. Wenn man in diese mit immer noch zwei bzw. vier Punkte Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze zwei und eins geht (oder gar besser platziert ist), wird man sich sehr wohl zu den Topfavoriten auf den Aufstieg zählen lassen müssen und kann diese Rolle nicht mehr ablehnen.

Der Erfurter Blognachbar Fedor Freytag prägte vor einem Jahr für die dritte Liga das sicherlich auch für die zweite Liga passende Bonmot, dass man bis zur Winterpause noch nichts gewinnen, aber sehr wohl bereits etwas verspielen könne. Aufstiegschancen zum Beispiel. Überträgt man diese Anmerkung auf die aktuelle Saison, dann sind noch nicht viele Mannschaften komplett raus aus dem Kampf um die ersten drei Plätze. Ausschließen kann man wohl die Mannschaften, die man schon vor der Saison ausgeschlossen hätte. Also Sandhausen, Frankfurt, Aue und Aalen. Dazu kommen mit Union und St. Pauli zwei Teams, denen man Außenseiterchancen zugerechnet hätte, die sich aber für die 20 restlichen Saisonspiele eher darum kümmern werden, nicht nach unten aus der Liga zu rutschen.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. FC St. Pauli 4:1

Stell dir vor der 7. der zweiten Liga spielt gegen den 17. und es kommen knapp 40.000 Zuschauer, davon handgeschätzt vielleicht 5.000 Gästefans. Saisonrekord in der Red Bull Arena bei einem Spiel, das schon vorher beim besten Willen nicht als Spitzenspiel durchging und das auch auf dem Platz kein Spitzenspiel im Sinner zweier Mannschaften, die auf hohem Niveau und auf Augenhöhe spielen, war. Nimmt man die kompletten 90 Minuten, dann war RB Leipzig das deutlich dominante Team mit der Mehrzahl an klaren Aktionen und Chancen, sodass der 4:1-Sieg letztlich auch in der Höhe verdient war.

Das Spiel begann mit der erwarteten, weil angekündigten Umstellung im Mittelfeld, wo Daniel Frahn auf der Zehn ins Team rückte, weil Joshua Kimmich und Clemens Fandrich ausfielen und deshalb Dominik Kaiser von der Zehn auf die seitliche Sechs bzw. Acht rücken musste. Eine Umstellung im Rahmen des gewohnten 4-3-1-2, die leicht überraschend nicht nur keine negativen Folgen hatte, sondern sogar ziemlich gut aussah, weil Frahn als sich immer wieder fallen lassender, zentraler Offensivspieler (z.B. beim 1:0) ein guter Anspielpunkt war und er gegen den Ball seine sowieso vorhandenen Qualitäten einbrachte und so mithalf, dass ein geordneter Spielaufbau beim FC St. Pauli kaum stattfand.

Wobei dies durchaus auch der leicht geänderten Spielanlage bei den Gästen geschuldet war, die im Gegensatz zu den letzten Wochen erst gar nicht versuchten, den Ball von der Innenverteidigung aus durch die eigenen Reihen zirkulieren zu lassen, sondern sich eher im schnellen Überbrücken des Spielaufbaus versuchten. Was zu der von RB Leipzig nicht immer gemochten Situation führte, dass man sehr viel Ballbesitz hatte. Fast 61% wiesen die Statistiken letztlich aus.

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Topspiel ohne Topteams

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den FC St. Pauli (23.11.2014, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Diego Demme.]

Es war Anfang Juli als der Aufsichtsrat des FC St. Pauli beschloss, den alten Präsidenten nicht mehr zur Wiederwahl vorzuschlagen (satzungsgemäß benennt der Aufsichtsrat einen Präsidentschaftskandidaten, der dann von der Mitgliederversammlung gewählt oder abgelehnt werden kann). Statt Stefan Orth wurde Oke Göttlich als Kandidat erwählt (und am vergangenen Wochenende von den Mitgliedern auch gewählt), weil man sich nach Zeiten der wirtschaftlichen Konsolidierung und Aufbauarbeit nun einen “Zehner” wünsche, der kreativ im Zeitalter zunehmender Kommerzialisierung an der “Behauptung der eigenen Werte” arbeitet.

Viereinhalb Monate später ist von der darin steckenden Aufbruchstimmung Richtung Zukunft sportlich gesehen nicht mehr viel übrig geblieben, weil man in der zweiten Liga mit dem Rücken zur Wand steht und rhetorisch eher Durchhalten und Kämpfen als Kreativentwicklung propagiert. Dabei ist wohl das erschreckendste, dass der bereits nach dem vierten Spieltag erfolgte Trainerwechsel von Vrabec zu Meggle weitgehend verpufft ist. Vier Punkten aus den ersten vier Spielen unter Vrabec folgten ähnlich dürftige acht Punkte aus neun Spielen unter Meggle. Und wenn man nicht zwischen siebten und neunten Spieltag eine Erfolgssträhne von sieben Punkten aus drei Spielen gehabt hätte, stünde man noch schlechter da als man als 17. mit 12 Punkten sowieso schon steht.

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14.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Kontinuität ist ein immer gern zitierter Baustein, wenn es um den Erfolg eines Teams in so ziemlich jeder Sportart geht. Kontinuität ist aber auch eine vergleichsweise schwere Sache, wenn man auf eine zweite Bundesliga blickt, in der es eigentlich kaum so etwas wie einen ruhigen Mittelfeldplatz gibt. Viele Teams würden gerne aufsteigen, keiner will in die finanziell überschaubar attraktive dritte Liga. Weswegen es jedes Jahr eine Art Hauen und Stechen um die Plätze und entsprechend auch vielerorts immerwährenden Zweifel am Kader bzw. Bemühungen, diesen zu verändern, gibt.

Wenn man mal nur auf die Neuzugänge schaut, die in den ersten 13 Ligaspielen unter den 11 meisteingesetzten Spielern bei ihren Vereinen waren, dann kommt man auf 68 Fußballer, die in die Stammelf integriert werden mussten. Insgesamt sieben dieser Spieler kannten ihren neuen Verein bereits aus früheren Jahren und sind vor der Saison nur zurückgekehrt.

Insgesamt hat also jeder Verein im Schnitt knapp vier Neuzugänge in seinen Reihen, die es bereits dauerhaft in die Stammelf geschafft haben. Wobei das Spektrum von null bis acht Neuzugängen reicht.

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Luxusprobleme

Dass der “RB-Code geknackt” sei, titelte gestern die BILD und behauptete, dass der Darmstädter Coach Dirk Schuster das Mittel gefunden habe, um gegen RB Leipzig zu bestehen und “nun der Plan zur Blaupause für andere Teams werden könnte”. Womit man sich in die Reihe der zunehmenden Skeptiker einreiht, die vermuten, dass RB spieltaktisch zu eindimensional sei, um erfolgreich zu spielen und man einfach nur auf Schuster zurückgreifen brauche, um RB zu knacken.

Die Diskussion ist letztlich erstaunlich angesichts der Tatsache, dass seit Einführung der Dreipunktregel bisher lediglich 13 von 71 Aufsteigern in die zweite Liga (knapp jeder Fünfte) nach 13 Spieltagen mehr Punkte gesammelt hatten als RB Leipzig in dieser Saison (mit Darmstadt sind es nun 14 von 74 Aufsteigern). Nimmt man nur die Zeit seit der Jahrtausendwende, also seit 2000/2001, dann sind es gar nur sieben von 51 Aufsteigern (knapp jeder Siebte), die besser starteten. Selbst Hoffenheim, der einzige Aufsteiger, der in diesem Jahrtausend bisher den Durchmarsch in die erste Liga schaffte, hatte nach 13 Spielen wie RB Leipzig ‘nur’ 20 Punkte auf dem Konto.

Nimmt man mal den Ausreißer Aue weg, die 2010/2011 in den ersten 13 Spielen mehr als erstaunliche 30 Punkte sammelten, kamen die anderen sechs Aufsteiger, die seit der Jahrtausendwende besser als RB waren, im Schnitt auf 22 Punkte. Was von den 20 RB-Punkten nicht absurd weit weg liegt.

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Der Trend ist nicht immer your Friend

Länderspielpause, die dritte. Schön abgepackt in kleinen Portionen kämpft sich die zweite Liga durch die Saison. Und der Portionierer sind die Länderspielpausen (bisher nach dem 4., dem 9. und jetzt nach dem 13. Spieltag), die die einen in ihrem Lauf stoppen und den anderen die Chance geben, sich noch mal neu aufzustellen und Lösungen für Probleme zu finden, die man in den letzten Spielen erkannt haben mag.

Schaut man sich den Block an Spielen seit der letzten Länderspielpause an, dann hat Braunschweig derzeit die kleinsten Probleme. Drei Siege und ein Unentschieden aus den letzten vier Spielen machen sie zum aktuell erfolgreichsten Team, sodass man sich auch insgesamt wieder an die Aufstiegsränge herangepirscht hat. Der Absteiger scheint endgültig in der Liga angekommen, auch wenn alle drei Spiele sehr knapp waren und man dabei (bei allem Respekt) nicht die übermenschlichste Konkurrenz besiegte.

Die beiden Topteams der Liga sind mit Düsseldorf und Ingolstadt auch jene Mannschaften, die bisher im Saisonverlauf am konstantesten punkten. Bei Düsseldorf war maximal noch die Anfangsphase durchwachsen, seitdem zeigt man sich vor allem enorm effizient. In den letzten vier Spielen beispielsweise konnte man mit gerade mal 3:1 Toren erstaunliche acht Punkte holen. Mit nur einem Gegentor war man gleichzeitig das defensivstärkste Team der Liga. Bei Ingolstadt kommt man jetzt in der Phase an, wo man auch als Gejagter bestehen muss und vielleicht nicht mehr das leicht agierende Überraschungsteam ist.

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2.Bundesliga: SV Darmstadt 98 vs. RB Leipzig 1:0

Aufsteigerduell in der zweiten Bundesliga. Und überraschenderweise war die Partie zwischen Darmstadt und Leipzig auch diesmal wieder ein Spitzenspiel. Es wurde eine Partie, die spielerisch nicht hochklassig war (was man aber auch nicht erwarten konnte) und das aus Sicht des einzig wahren RasenBallsports fast über die kompletten 90 Minuten ein höchst unerfreuliches Ereignis blieb.

Angefangen hatte RB Leipzig mit Terrence Boyd statt Daniel Frahn im Angriff. Was in Sachen Physis gegen die kopfballstarke Innenverteidigung der Gastgeber sicherlich keine schlechte Idee war. Das einzige Problem an der Sache war, dass Boyd noch keine 90 Minuten durchhält und deswegen seine Körperlichkeit in der Schlussphase, in der es massiv über die langen Bälle in die Spitze ging, nicht mehr auf dem Platz stand.

Neu in der Startformation stand auch Diego Demme, für den Joshua Kimmich weichen musste. Ein Wechsel, der sich letztlich nicht wirklich positiv bemerkbar machte. Und Georg Teigl rückte wieder zurück auf den Rechstverteidigerposten, sodass Sebastian Heidinger auf die Acht nach vorn rückte, wo er am Montag gegen Kaiserslautern schon ein paar Minuten hatte und Stefan Hierländer ersetzte.

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