Verzerrter Blick

Es kommt es zu einer Verzerrung des Wettbewerbs zulasten der Vereine, die unter normalen Bedingungen wirtschaften müssen. (Christoph Ehrenberg, Präsident des VfL Osnabrück zu den finanziellen Möglichkeiten von RB Leipzig via NOZ)

Schon erstaunlich, dass Menschen, denen man nur zu genau zutraut, dass sie wissen, in welchem Wirtschaftssystem sie tätig sind, tatsächlich Wettbewerbsverzerrungen aufgrund des Einsatzes von Finanzmitteln beklagen. Wohlgemerkt eines Wettbewerbs, bei dem noch keiner auf die Idee gekommen ist, tatsächlich gleiche wirtschaftliche Verhältnisse, sei es durch für alle Teams geltende Gehaltsbeschränkungen oder einen Maximaletat für jeden Verein, herzustellen.

Die Geschichte des Fußballs ist, Stichwort Wirtschaftssystem, vor allem in den letzten 25 Jahren, in denen er sich modernisiert und in der Breite der Gesellschaft popularisiert hat, auch eine von unterschiedlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten. Ob das den Absturz der Ost-Vereine nach der Wende betrifft, der natürlich auch Folge eines finanziell schwierigen Umfelds war oder die Probleme, im Saarland oder in Schleswig-Holstein zum Bundesligafußball aufzuschließen. Letztlich sind unterschiedliche Wettbewerbsvoraussetzungen aufgrund von unterschiedlichen wirtschaftlichen Sachlagen der absolute Normalfall im Fußball. Einer, der meist nur dann angeprangert wird, wenn man selbst zu jenen gehört, die zu den nicht ganz so gesegneten zählen. Wobei die Geschichte von der Schuldenanhäufung beim VfL Osnabrück auch noch mal eine eigene ist.

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Presse 13.03.2014

Überschaubare Nachrichtenlage zum Donnerstag. BILD berichtet von verstärktem Kopfballtraining bei RB Leipzig. Die LVZ rechnet mögliche Tabellenstände am Sonntagabend vor. Und im Kicker sieht Sebastian Neumann vom nächsten RB-Gegner, dem VfL Osnabrück sich und sein Team in Leipzig als Außenseiter, aber man habe „in fast allen Spielen gegen die Spitzenklubs gut ausgesehen“, sei ergo nicht chancenlos.

Stand heute Vormittag sind für das Spiel gegen Osnabrück bereits 7.500 Tickets verkauft worden. Läuft also auf deutlich über 10.000 Zuschauer hinaus. Und auch für das Spitzenspiel gegen den 1.FC Heidenheim am 26.03. gingen bereits 7.000 Karten über den Tresen.

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Noch lange nicht das Ende der U23-Teams

Die Sportbild war es, die am Montag mit einem nicht uninteressanten Bericht über Bemühungen, dass die Pflicht von Proficlubs, sich eine U23 zu halten, gestrichen werden möge, aufwartete. Leverkusens Rudi Völler wurde hier als Vorreiter benannt, der den Sinn dieser Teams in Frage stellt. DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig bestätigte, dass man an dem Thema arbeite und Düsseldorfs Manager Helmut Schulte will gehört haben, dass künftig der Betrieb einer U23-Mannschaft auf Freiwilligkeit basieren werde.

Was alles in allem deswegen interessant ist, weil noch vor nicht allzu langer Zeit behauptet wurde, dass die tolle Nachwuchsausbildung, die der Nationalmannschaft ihre Erfolge bescheren würde, ohne Zweitvertretungen nicht denkbar wären. Ex-MSV-Geschäftsführer und DFB-Vorstandsmitglied Roland Kentsch argumentierte auf diese Art (damals noch als Zweitligist..) beispielsweise nach der letzten Fußball-WM in Südafrika gegen Pläne, die Regionalliga so zu reformieren, dass die U23-Teams in eine eigene Staffel müssen.

Das war genaugenommen schon vor knapp vier Jahren nicht wirklich richtig, wie hier an dieser Stelle damals anhand der Einsatzzeiten der WM-Fahrer in U23-Teams gezeigt wurde. Die im Schnitt derart gering waren, dass das eindeutige Fazit lautete, dass “das vielgepriesene Argument, die Profimannschaften vollzögen mit ihren Zweitvertretungen quasi ihren Dienst an der Nationalmannschaft, täten damit also etwas für das Gemeinwohl (…), empirisch nicht zu halten ist”.

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Presse 12.03.2014

BILD berichtet, dass Fabio Coltorti wieder zurück auf dem Trainingsplatz ist, aber noch nicht im Mannschaftstraining steht. Daniel Frahn sei derweil wieder angeschlagen und musste mit dem Training aussetzen. Bis zum Osnabrück-Spiel, zu dem 500 Gästefans erwartet werden und bisher schon 7.000 Tickets abgesetzt wurden, soll er allerdings wieder zur Verfügung stehen.

Ein Spiel, in dessen Vorfeld die Neue Osnabrücker Zeitung die ‘Wir sind anders’-Wochen auszurufen scheint. Und diesmal in gleich drei Artikeln irgendwas zur Art des Vereins RB schreibt und einige Stimmen präsentiert. Unter anderem von Präsident Christoph Ehrenberg, der erst kürzlich nach einem Machtkampf an der Spitze des Vereins übrig blieb und einen schwer verschuldeten Verein führt. Und findet, dass RB Leipzig das komplette Gegenteil des VfL Osnabrück sei. Vielleicht ist das ja angesichts der schweren Zeiten, in denen der VfL steckt, positiv gemeint..

Interessant ist, dass Ehrenberg der Meinung ist, dass die Finanzmittel von RB den Wettbewerb verzerren. Natürlich hat RB Leipzig einen wirtschaftlichen Vorteil, aber wenn Wehlend der Meinung ist, dass wirtschaftliche Unterschiede nicht tragender Bestandteil des Fußballs sind, dann sollte er sich noch mal anschauen, in welchem Wirtschaftssystem er agiert. Und dass es die Chancengleichheit im Fußball nicht per se gibt. In keiner Liga. Unzufrieden darf er darüber natürlich trotzdem sein.

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In fast trockenen Tüchern?

Zehn Spieltage sind es noch bis zum Saisonende. Was bedeutet, dass nur noch etwa ein Viertel der Saison übrig bleibt, um am Tabellenbild etwas entscheidendes zu verändern. Sodass die Spekulationen und Prognosen, wer wohl am Ende auf welchem Platz landen wird, immer mehr Raum einnehmen. Weil natürlich bei den verschiedenen beteiligten Vereinen auch der Traum vom Aufstieg wächst.

Wenn man die aktuelle Tabelle als Maßstab nimmt, dann sind wohl nur noch fünf Teams in der Verlosung für die ersten drei Plätze. Wobei Heidenheim praktisch schon nicht mehr aus den Top 3 herausfallen und realistischerweise auch nicht mehr von einem direkten Aufstiegsplatz rutschen kann. Bei RB Leipzig ist das Rutschen aus der Top 3 bei 12 Punkten Vorsprung auch eher unrealistisch, wenn auch immer noch theoretisch möglich. Das Heimspiel gegen den Vierten Osnabrück am Sonntag könnte hier schon die weitere Richtung weisen.

Darmstadt schielt sicherlich noch auf Platz 2 und RB Leipzig, muss allerdings auch noch ein wenig nach hinten schauen, wo Osnabrück und Rostock bei sieben Punkten Rückstand auf ihre Chance lauern. Hansa zudem mit der Chance, am Wochenende mit einem Sieg im direkten Duell gegen die Hessen den Rückstand auf den Relegationsplatz wieder auf vier Punkte zu verringern. In fast trockenen Tüchern? weiterlesen

Presse 11.03.2014

BILD heute mit einem Bericht über das Mittelfeld von RB Leipzig. Mit besonderem Fokus auf den sportlichen Output (0 Gegentore in den letzten fünf Spielen) und die Körpergröße der Beteiligten, die vergleichsweise gering ist. Auch Heidenheim-Coach Frank Schmidt sieht dabei Diego Demme, Joshua Kimmich, Dominik Kaiser und Clemens Fandrich als die entscheidende Achse, wegen der der VfB Stuttgart zuletzt gegen RB Leipzig nicht ins Spiel gekommen sei.

Die taz mit einem ganz lesenswerten Interview mit DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig und den DFL-Lizensierungsverantwortlichen Werner Möglich. In dem es recht nüchtern um die wirtschaftlichen Hintergründe der Fußballvereine- und ligen und der Lizenzierung geht. Und in dem Rettig in einem ebenso nüchternen Nebensatz wiederholt, dass „jeder Investor, der Geld in den Kreislauf Fußball einbringt, herzlich willkommen“ ist, „solange er sich statutenkonform verhält“. Man solle „nicht den Fehler machen und bewerten, welcher Hundert-Euro-Schein besser ist“.

Der Kicker noch mit einem Nachklapp zum Spiel des VfB Stuttgart II gegen RB Leipzig am letzten Freitag und einem von Yussuf Poulsen schwärmenden VfB-Coach Jürgen Kramny und der generellen Beschreibung eines überlegenen RB-Teams, gegen das nur Heimkeeper Kevin Müller eine höhere Niederlage verhindert habe.

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Wartende Crunch Time

Fast schon elogisch werden die Leistungen von RB Leipzig in den letzten Wochen in der Öffentlichkeit besprochen. Was durchaus berechtigt ist, wenn man betrachtet, dass man in den letzten fünf Wochen auf jeweils sehr souveräne Art und Weise seine Favoritenrolle auf den Rasen gebracht und jeweils verdient gewonnen hat. Und sogar noch zu Null. Als Lohn steht aktuell Tabellenplatz 2 und in der Tabelle seit der Winterpause Augenhöhe mit Heidenheim und Darmstadt.

Die Tabelle seit der Winterpause verrät neben der guten Platzierung aber auch, dass RB Leipzig in den bisherigen sieben Spielen Teams mit herausragender Form fast vollständig aus dem Weg gegangen ist. Von den Teams, gegen die RB Leipzig in 2014 schon spielte, ist die SV Elversberg aktuell das formstärkste (wenn man die gesammelten Punkte als Maßstab nimmt). Was vergleichsweise viel über die Qualität der Gegner aussagt. Man spielte bisher vor allem gegen Teams aus der Breite der Liga. Noch gar nicht von der Spitze und fast noch gar nicht aus dem Formtabellenkeller. Bis auf Halle, die man schon vor Weihnachten zum Rückrundenspiel begrüßen durfte, muss RB Leipzig noch gegen alle vier anderen Teams, die dem Rest der Liga gerade ein wenig entfleucht sind, antreten. Wartende Crunch Time weiterlesen

Presse 10.03.2014

Fast schon als Nachtrag zu verstehen, dass RB Leipzig am Freitag beim VfB Stuttgart souverän und verdient mit 2:0 gewann. Daniel Frahn und Yussuf Poulsen sorgten mit ihren Toren für den sicheren Sieg mit dem RB Leipzig den Vorsprung von fünf Punkten auf Platz 3 sicherte. Timo Röttger sah in dem Spiel seine fünfte gelbe Karte und muss deswegen ein Spiel aussetzen.

Für RB Leipzig war es der fünfte Sieg in der dritten Liga in Folge. Zudem gewann man alle diese Spiele zu null.

Der Vertrag von Linksverteidiger Sebastian Heidinger verlängerte sich automatisch nach dem Spiel in Stuttgart, weil er seinen 20. Einsatz über mehr als 45 Minuten absolvierte. Heidinger ist aktuell der wohl stabilste Außenverteidiger im Kader von RB Leipzig.

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3.Liga: VfB Stuttgart II vs. RB Leipzig 0:2

Favoritenrollen sind ja so eine Sache. Sie belasten oft, machen die Beine schwer und den Gegner stark. Nicht so bei RB Leipzig, die zum fünften Mal in Folge in der dritten Liga ihrer Favoritenrolle gerecht wurden und auch bei der U23 des VfB Stuttgart mit dem Auswärtsstandardergebnis von 2:0 gewannen. Fünf Ligaspiele, fünf Siege, 9:0 Tore, viel besser geht es eigentlich nicht.

Beeindruckend daran vor allem mit welcher Ruhe und Abgeklärtheit man inzwischen in die Spiele geht und sie von Beginn an dominiert. Auch beim gewiss talentierten Nachwuchs des VfB Stuttgart II, der mit Rathgeb, Yalcin und Funk ein Mittelfeld aufbot, das auch höheren Ansprüchen genügen würde, machte man von Beginn an deutlich, dass man nicht gewillt ist, Punkte abzugeben.

Was man einerseits mit einem sicheren Spiel gegen den Ball und andererseits immer wieder mit Nadelstichen gen VfB-Keeper Müller belegte. Poulsen und Frahn hatten die Führung schon früh auf dem Fuß. Kaiser versuchte sich auch im Torschuss, ehe Daniel Frahn nach einer knappen halben Stunde die völlig verdiente Führung erzielte.

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28.Spieltag – 3.Liga 2013/2014

Der 28.Spieltag beginnt heute mit einem außerordentlich interessanten Freitagabend. Interessant deswegen, weil hier das Fernduell um Platz zwei zwischen Leipzig und Darmstadt ganz exklusiv im Mittelpunkt steht. Zwischen zwei und acht Punkten Differenz zwischen den Konkurrenten ist am Ende des Tages alles denkbar.

Ansonsten sind es wieder einmal Duelle aus dem Tabellenkeller, die von besonderem Interesse sind. Chemnitz gegen Saarbrücken ist unheimlich wichtig für den Abstiegskampf, genauso wie Unterhaching gegen Münster. Weiterhin gilt, dass noch lange keine Entscheidungen fallen, aber wer jetzt die Weichen nicht zum positiven stellt, hat es in den nächsten Wochen ganz schwer.

Aktuell sind drei Live-Übertragungen geplant. Klingt erstmal nicht viel, ist aber angesichts der Tatsache, dass am Samstag, dem von den TV-Sendern bevorzugten Termin für Livestreams, nur sieben Spiele stattfinden, auch ok. Zumal der MDR sich gegen ein Drittligateam entschieden hat und lieber die Regionalliga-Partie zwischen Lok Leipzig und dem FSV Zwickau ins Netz bringt. Was aus regionalen Gründen Sinn machen mag, aber bspw. im sportlichen Vergleich mit Heidenheim-Halle bspw. deutlich abfällt. (Livestream-Link am Ende des Beitrags)

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