Schon des Öfteren wurde hier im Blog mit der These gearbeitet, dass das Verhältnis zwischen eigenen und zugelassenen Torschüssen eine gewisse Aussagekraft über die Erfolgsaussicht der jeweiligen Spielidee hat. Diese These macht an sich Sinn, hat aber auch gewisse Fallstricke, die sich durch unterschiedliche taktische Ausrichtungen erklären.
Denn Torschuss ist natürlich nicht gleich Torschuss, sodass eine hoch verteidigende Mannschaft tendenziell eher Torschüsse zulassen wird, die Großchancen und oft auch Eins-gegen-Eins-Situationen mit dem Torwart sind, während tief stehende Mannschaften tendenziell mehr Torschüsse zulassen werden, welche aber nur selten ohne Verteidigerdruck ausgeführt werden können. Sprich, als tief verteidigende Mannschaft mit Konterfokus kannst du im Normalfall auch mit einer negativen Torschussbilanz leben, weil die Torschüsse des Gegners aus weniger gefährlichen Positionen kommen, während dies für ein Team, das nach spielerischer Dominanz strebt, eher schwierig ist.
Schwierig ist im Normalfall auch die Gesamtzahl der Torschüsse. Fernschüsse sind nur selten erfolgreich und nicht wirklich Ziel einer Spielphilosophie, sondern eher notgedrungen abgegebene Versuche. Will man eine halbwegs ähnliche Vergleichsgrundlage herstellen, dann gelingt das am ehesten über die Anzahl der aus dem Strafraum heraus abgegebenen Schüsse und über die Schüsse, die tatsächlich auch auf das Tor gehen und nicht daneben.