Alle Beiträge von rotebrauseblogger

Nischeneuros

Mit RB Leipzig geht auch dieser Blog in eine neue Saison. Es wird die sechste komplette Spielzeit, die hoffentlich in gewohntem Umfang begleitet werden kann. Sprich, neben Spielvor- und Nachberichten und Pressekonferenztickern soll es die schon bekannte Mischung aus Analysen, Statistiken und Meinungen rund um all die Dinge, die bei RB Leipzig und in der zweiten Liga gerade und machmal auch darüber hinaus relevant sind, geben. Ergänzt durch (montags bis freitags) tägliche Presseupdates, den Champagner-statt-Bier-Podcast oder die Bis-Dose-leer-Videospielerei. Und vielleicht fällt mir ja im Saisonverlauf noch die eine oder andere Idee in die Arme.

Wie Ralf Rangnick bei seiner Trainerentscheidung geht auch dieser Blog All-in, um mal einen Begriff aus dem Poker zu benutzen, der bei der Bekanntgabe von Rangnicks Doppelrolle als Trainer und Sportdirektor die Runde machte. Denn die jährliche Abfrage und Debatte im Familienrat, wie es im Leben so weitergehen mag, ergab, dass eine weitere Zweitligasaison noch mitgetragen wird und es dann in gewohnter umfassender Form mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl nur bei einem Erstligaaufstieg weitergeht. Bei einem Nichtaufstieg würde der Blog sich dagegen zu einem tatsächlichen Hobby- und Freizeitprojekt eindampfen.

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Presse 22.07.2015

Drei Tage noch bis zum Saisonstart von RB Leipzig beim FSV Frankfurt (die LVZ erwartet 1o.000 Zuschauer, RB Leipzig mehr als 600 Gästefans). Das Training weiterhin unter Ausschluss der Öffentlichkeit, weil Ralf Rangnick laut BILD, MDR und Mitteldeutscher Zeitung genervt war vom permanenten Scouting des FSV. Auch künftig soll die Regel gelten, dass man vor den Spielen drei Tage lang unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert, um sich “professionell auf die jeweils bevorstehende Aufgabe” vorebereiten zu können. Was bedeuten würde, dass kaum mehr als eine Einheit pro Woche noch für den geneigten Besucher zugänglich wäre.

Man kann Ralf Rangnick einerseits ein wenig verstehen, dass er es nicht gerne hat, quasi von gegnerischen Scouts verfolgt zu werden und in Ruhe arbeiten möchte. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch durchaus üblich, dass Gegner das Training beobachten lassen.

Dass FSV-Coach Tomas Oral in seiner bekannten Art, alles unter Kontrolle haben und beobachten zu wollen, die Beobachtungsgeschichte etwas überdreht (bzw. durch Scouts überdrehen lässt), hätte man auch als skurrile Randanekdote abhaken und die Aussperrung der Öffentlichkeit nicht gleich zum Dauerzustand machen müssen. Nun ja, für die meisten ändert sich nicht viel. Vor allem für Medienberichterstatter, die gern und oft zum Training pilgerten, ist es eher unschön (oder im Sinne der Arbeitstagsgestaltung auch schön, wer weiß).

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Vorfeiern, falls die Saison schief geht

Kurz vor dem Start in die neue Zweitligasaison teffen sich Dirk, Sören und meine Wenigkeit, um uns frei durch die Welt rund um RB Leipzig zu assoziieren. Die Vorfreude auf Pflichtspielfußball drückt sich auch in einem umfassenden kulinarischen Programm von Sushi bis Eis und guter Getränkeauswahl aus.

Locker zwei Stunden werden gefüllt mit allerlei Betrachtungen rund um all die neuen Dinge bei RB Leipzig von Trainer bis Spielern, die Favoriten der neuen Saison, die Medienlandschaft rund um RB Leipzig, die U23 in der Regionalliga und einiges mehr. Wie immer fachlich hochkompetent und inhaltlich maximal anregend. Oder so ähnlich zumindest.

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Presse 21.07.2015

RB Leipzig hat den öffentlichen Teil der Trainingseinheiten für diese Woche kurzfristig radikal auf eine zusammengekürzt. Die bereits heute Vormittag stattfand. Ab heute Nachmittag dann also direkte Vorbereitung auf das Spiel beim FSV Frankfurt unter Ausschluss er Öffentlichkeit. Vielleicht dient die Geheimniskrämerei der besseren Fokussierung auf den Pflichtspielstart. Vielleicht ist es auch nur eine Reaktion auf das intensive Scouting des FSV in den letzten Wochen.

Medial heute allerlei Hinleitungen zum Zweitligastart in Form von Vorschautexten. Konkret zu RB Leipzig oder zum Spiel FSV Frankfurt gegen RB Leipzig oder allgemein zur Liga. Lustig der Agenturtext, der unter anderem vom Stern abgebildet wird und in dem sich die Zweitligakonkurrenz etwas genervt zeigt, dass man immer über RB Leipzig als dem großen Ligafavoriten reden muss. Ob man allerdings aus dem ‘die 34 Spiele müssen auch erst mal gespielt werden’ ein “Konkurrenz verspricht Gegenwind für RB Leipzig” machen muss, ist dann wohl Geschmackssache.

Die WAZ kramt das lustige Detail am Rande aus, dass mit Rouwen Hennings, Mahir Saglik, Jakub Sylvestr, Domi Kumbela, Nick Proschwitz und Nils Petersen die letzten sechs Torschützenkönige der zweiten Liga diese Saison in eben dieser kicken. Zweitligatorjäger können es nicht in die Bundesliga schaffen? Bundesligisten treffen einfach schlechte Transferentscheidungen? Wer weiß.

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Vor dem Zweitligastart 2015/2016 – Teil II

Vor ein paar Tagen an dieser Stelle der Blick auf die Teams der unteren Tabellenhälfte der letzten Zweitligasaison plus den Aufsteigern aus der dritten Liga. Heute geht es in der Vorschau auf die neue Saison mit den Teams der oberen Tabellenhälfte der letzten Saison plus den Absteigern aus der Bundesliga weiter. Vor dem Zweitligastart 2015/2016 – Teil II weiterlesen

Presse 20.07.2015

Vorgestern das letzte Testspiel von RB Leipzig vor dem Saisonbeginn. Gegen den israelischen Erstligisten Hapoel Tel Aviv gewann man völlig verdient mit 3:0. Die Tore erzielten Davie Selke, Stefan Ilsanker und Rani Khedira.

Insbesondere in der ersten Halbzeit spielte RB Leipzig recht ansehnlich Fußball und ließ den Gästen keine Chance. Allerdings war die Leistung des Gegners auch überschaubar, was nicht verwundern konnte, wenn man bedenkt, dass der Saisonstart für Hapoel Tel Aviv erst in fünf Wochen sein wird. Von daher ist es schwer, aus dem Test Rückschlüsse auf die kommende Partie gegen den FSV Frankfurt zu ziehen, wie es nach der Partie naturgemäß verschiedentlich versucht wird.

Vor der Begegnung gewann in einem 45minütigen, internen Trainingsspiel eine Art A-Elf gegen eine Art B-Elf mit 3:1. Die Tore für A-RB schossen Davie Selke, Willi Orban und Emil Forsberg. Tim Sebastian erzielte für B-RB das Ehrentor.

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Testspiel: RB Leipzig vs. Hapoel Tel Aviv 3:0

Zum Abschluss der Vorbereitung stand Testspiel Nummer 7 auf dem Programm, in dem RB Leipzig den israelischen Erstligisten Hapoel Tel Aviv, den Ex-Club von Ex-RBLer Omer Damari empfing. Am Ende der 90 Minuten stand ein eher lockerer 3:0-Erfolg, der insgesamt nur wenig Aufschluss gibt, wo die RasenBallsportler am Ende ihrer Vorbereitung wirklich stehen.

Eine besondere Note bekam der Test dadurch, dass ihm als Vorspiel ein 45minütiges RB-internes Trainingsspiel vorangestellt wurde. Dadurch sollte gewährleistet werden, dass alle Spieler eingesetzt werden können und alle Spieler auf 90 oder fast 90 Testspielminuten kommen. Eine ungewöhnliche, aber im Sinne der Spielpraxis nachvollziehbare und nicht uninteressante Konstellation.

Aufgestellt wurden von Ralf Rangnick für die beiden Spiele zwei unterschiedliche Teams, die insgesamt recht deutlich danach getrennt waren, welche Spieler gerade beste Chancen auf die Startelf haben und welche Spieler sich eher hinten anstellen müssen. Natürlich gibt es immer noch Möglichkeiten, dass sich auf ein, zwei Positionen etwas verändert, aber im Grunde dürfte das Team, das im internen Kick 3:1 gewann bzw. jenes Team, das die erste Halbzeit gegen Hapoel Tel Aviv bestritt, jenes sein, das auch am kommenden Wochenende beim FSV Frankfurt beginnt.

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Vor dem Zweitligastart 2015/2016 – Teil I

In genau einer Woche eröffnen Aufsteiger MSV Duisburg und Doch-nicht-Aufsteiger 1.FC Kaiserslautern die neue Zweitligasaison. Eine Saison, in der es kein Team geben wird, das noch nie in der zweiten Liga gespielt hat, nachdem mit Heidenheim und Leipzig letzte Saison gleich zwei solche Teams in die Liga kamen. Und dort blieben.

Mitte Juli auf die Mannschaften zu gucken und daraus irgendwas für die Saison ablesen zu wollen, ist natürlich ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Einerseits weil die Liga so eng ist, dass Prognosen schneller an der Ligenrealität zerbrechen können, als man sie aufgestellt hat. Andererseits weil noch eineinhalb Monate Transferzeit vor den Teams liegen und erst in drei, vier Wochen bei den Bundesligisten das Geld noch mal so richtig locker sitzen und der eine oder andere Zweitligatopspieler dem Ruf dessen vielleicht folgen wird bzw. andersherum Richtung Ende der Transferzeit z.B. noch Leihen von Bundesligatalenten in die zweite Liga denkbar sind, die jetzt noch gar nicht auf dem Plan stehen.

Entsprechend kann sich im Detail bei den verschiedenen Teams in der Zeit zwischen Saisonstart und dem Schließen der Transferliste, bis zu dem schon fünf Spieltage und eine Pokalrunde absolviert sein werden, noch allerlei ändern, was auch Einfluss auf die sportlichen Chancen der Teams nimmt. Die Richtung dürfte bei den Vereinen aber schon klar geworden sein und der Saisonstart steht sowieso an. Weswegen ein Blick auf die Liga natürlich trotzdem Sinn macht. Heute im ersten Teil die zweite Hälfte der letztjährigen Tabelle plus die Aufsteiger. Nächste Woche dann die restlichen Teams. In Klammern jeweils die Gesamtbilanz von RB Leipzig gegen die Mannschaften. Vor dem Zweitligastart 2015/2016 – Teil I weiterlesen

Presse 17.07.2015

Heute geht der Ernst des Trainingsalltags bei RB Leipzig nach zwei freien Tagen wieder los. Morgen (18.07.2015) dann das letzte Testspiel vor dem Start in die Zweitligasaison. Gegner ist Hapoel Tel Aviv, die bei ihren letzten zwei Testspielen im Verlauf der Woche 2:1 gegen Babelsberg gewannen und 0:2 gegen Union verloren. Angepfiffen wird die Partie um 19 Uhr in der Red Bull Arena. Der MDR überträgt das Spiel per Livestream.

Ein weiteres Testspiel hat sich RB Leipzig auch noch organisiert. Am 29.07.2015 (18 Uhr), also zwischen den ersten beiden Ligaspielen spielt man in der Red Bull Arena gegen den FC Ingolstadt. Ungwöhnlich, dass man direkt nach dem Saisonauftakt noch ein Testspiel einstreut, aber wegen des Wechsels von Samstag- zu Montagspiel bleibt dazwischen auch genug Zeit. Sowieso ist Ingolstadt im Vergleich zu Tel Aviv die wesentlich aussagekräftigere Aufgabe. Das Spiel hätte ein gute Generalprobe am morgigen Samstag abgegeben..

Einen Tag nach der sportlichen Generalprobe dann die Saisoneröffnung in der benachbarten Arena. 9.00 bzw. 9.30 Uhr geht es am Sonntag los mit dem Schreiben von Autogrammen. Um 13 Uhr, also mal schlappe vier Stunden später, wird dann das Team auf der Bühne präsentiert und werden Liedchen geträllert.

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Über Geld spricht man nicht, eine Rangnick-Zwischenbilanz

Die Storylines für die kommenden Saison sind bei vielen vermutlich schon fertiggeschrieben und dürften sich auf die Pole ‘Favorit scheitert sensationell’ und ‘RB Leipzig steigt wie erwartet auf’ konzentrieren. Nicht ganz unverständlicherweise möchte man hinzufügen. Denn in den vergangenen 12 Monaten hat man bei RB Leipzig für mehr als 30 Millionen Euro Spieler vor allem im entwicklungsfähigen Alter eingekauft. Und da sind noch nicht mal jene Fußballer dabei, die aufgrund der engen Verbindungen ablösefrei aus Salzburg kamen oder die inzwischen nicht mehr in Leipzig kicken. Wie ein Omer Damari, der ja auch noch mal 7 Millionen gekostet haben soll.

Wenn ein Zweitligaclub binnen so kurzer Zeit allein für Ablösen so viel Geld ausgibt, wie die meisten anderen Vereine in mehreren Jahren nicht als Profietat haben, dann kommt man nicht dran vorbei, diesen Club auch als absoluten Favoriten für die Liga auszurufen. Selbst wenn Zweifel bestehen, ob die junge, in vielen Positionen neu besetzte Mannschaft dem Aufstiegsdruck standhalten kann und ob sich die vielen guten Fußballer auch zu einem Team zusammenfinden, das sich dem Gegenwind im Ligaalltag entgegenstellt.

Angesichts der Summen kann man den klassischen Fußballkulturpessimismus wispern hören. (Die kaufen sich doch nur eine Mannschaft zusammen. Das hat doch nichts mit Wettbewerb zu tun. Der Fußball stirbt.) Im Sinne des Wettbewerbs ist es wohl auch sinnlos, wenn ein Team sich im Sommer in einer Art austoben kann, von der alle anderen Mitkonkurrenten nur träumen können. Aber letztlich bleibt das eben eine Frage der allgemeinen Wettbewerbskonstruktion. Und solange diese keine Grenzen für die wirtschaftlichen Voraussetzungen festlegt, ist es eben wie es ist und Mannschaften haben unterschiedliche finanzielle Möglichkeiten. Mal sind die Unterschiede halt größer, mal kleiner, aber immer vorhanden.

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