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Früher wars auch irgendwie II

Mehr als üblich wurde in der letzten Woche über die Torwartposition bei RB Leipzig geredet. Nachdem klar war, dass die etatmäßige Nummer 1 Fabio Coltorti sich einer Operation am Innenband unterziehen muss, schaute sich der Verein kurzzeitig nach einem Ersatz bzw. nach einem Keeper um, der aus dem verbliebenen Duo wieder ein Trio macht. Und blies die Suche einen Tag vor dem Schließen des Transferfensters wieder ab, weil man der Meinung war, dass ein weiterer Zugang zu viel Unruhe ins Team bringen würde.

In fünf Jahren RB Leipzig hat der Verein inzwischen durchaus beachtliche neun Keeper in seinem Profiteam beschäftigt. Begonnen hatte alles mit dem meinungsstarken Sven Neuhaus, der beim damaligen Zweitligisten Augsburg aussortiert wurde und den Schritt in die Fünfklassigkeit ging, weil er sich davon auch über die Torwart-Karriere hinaus eine Perspektive versprach. Und war dann letztlich verständlich sauer darüber als Peter Pacult zwei Jahre später in der Regionalliga seinen Vertrag nicht verlängern wollte.

Was von Neuhaus blieb, war eine manchmal aufreizende und spielstandunabhängige Langsamkeit beim Zurückbefördern des Balls ins Spiel und die großartige Beschreibung von RB Leipzig als versilberter Treppe, die nur nach oben führt, auf der du aber nicht nach oben gelangst, wenn du nicht läufst. Neuhaus landete später als dritter Keeper beim Hamburger SV und kam sogar noch zu drei Bundesligaeinsätzen und einer Handvoll Regionalligaspielen. Neuhaus’ Vertrag läuft zum Ende der Saison aus. Es dürfte der letzte für den 35jährigen gewesen sein.

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3.Liga: MSV Duisburg vs. RB Leipzig 2:1

Das Spiel beim MSV Duisburg war für RB Leipzig der erste Ausflug in den Ruhrpott. Es dürfte für die, die zu dem Spiel mitreisen durften, konnten und wollten, insbesondere für Joshua Kimmich, in eher unangenehmer Erinnerung bleiben. Denn nach einem zumindest in der zweiten Halbzeit guten Spiel von RB Leipzig verlor man in der Nachspielzeit noch mehr als unglücklich mit 1:2.

Die Partie begann auf Seiten von RB Leipzig mit einer taktischen Umstellung. Statt des gewohnten Systems mit drei Stürmern probierte man es in Duisburg mit einem 4-3-1-2 mit Dominik Kaiser auf der Zehn. Eine Umstellung, die zumindest dahingehend aufging, dass Dominik Kaiser zum vielleicht besten Mann auf dem Platz wurde und seine neuen Freiheiten auf für viele gelungene Aktionen und Anspiele nutzte.

Neu im Team auch Tobias Willers in der Innenverteidigung, der genau jene Mentalität auf den Platz brachte, die man von ihm erwartet und noch im Heimspiel gegen Burghausen fehlte. Insbesondere nach dem Rückstand war er derjenige, der auf dem Platz Aufbauhilfe leistete, seine Mitspieler anfeuerte und als Fels in der gelegentlichen Brandung voran ging. Willers ist vielleicht nicht unbedingt der beste Innenverteidiger im Team, aber er ist derjenige, der als Motivator immer vorangeht und dadurch eine wichtige Rolle spielt, die ihn aktuell über seine Kontrahenten hebt.

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23.Spieltag – 3.Liga 2013/2014

Weiter geht es im Drittliga-Alltag mit dem 23.Spieltag. Dessen tabellarisch spannendste Partie sicherlich das Verfolgerduell zwischen Rostock und Osnabrück ist. Für Osnabrück die Chance, zu einem direkten Konkurrenten im Kampf um mindestens den Relegationsplatz aufzuschließen. Verlieren sie an der Ostseeküste, dann ist man vorerst ein ganzes Stück weg vom Fenster. Tabellarisch klar, aber von den Mannschaftsstärken her eher ausgeglichen die Partie zwischen Duisburg und Leipzig. Für Duisburg fast schon die letzte Chance, sich fürs Aufstiegsrennen zu empfehlen.

In der unteren Tabellenhälfte mit den Kickers gegen Elversberg, Halle gegen Kiel und Chemnitz gegen Regensburg gleich drei Partien direkter Konkurrenten. Die sogenannten Sechspunktspiele. Fakt ist, dass in dieser Phase der Saison Siege auch immer Luft und Selbstvertrauen, wenn auch noch lange keine abschließende Sicherheit bringen.

Das punktetechnisch klarste Duell am 23. Spieltag ist die Begegnung zwischen Dortmund II und Heidenheim. 22 Punkte trennen die Kontrahenten. Am engsten geht es in den genannten Abstiegsduellen zu. Übertragen werden am Samstag insgesamt vier Partien. (Übersicht Livestreams am Ende des Beitrags). Auch das RB-Spiel und die wichtige Begegnung in Rostock.

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Duell der Ligagrößten

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim MSV Duisburg (01.02.2014, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Sebastian Heidinger.]

Trotz des 0:1 gegen Wacker Burghausen am vergangenen Wochenende dreht sich das Drittligakarussell für RB Leipzig munter weiter. Und schickt die RasenBallsportler auf die lange Auswärtsfahrt nach Duisburg. Zum Duell der größten Städte (zumindest wenn man Stuttgart außen vor lässt, wo die Kickers ja nur die Nummer 2 der Stadt sind) mit den größten Stadien (wenn man mal vom historischen Koloss in Saarbrücken absieht) der Liga. Also so etwas wie das Gegenmodell zum Spiel von RB Leipzig gegen Wacker Burghausen als RB gegen die zweitkleinste Drittligastadt verlor.

Entsprechend wünscht man sich bei RB Leipzig wohl, dass die Fahrt nach Duisburg auch sportlich zum Gegenentwurf des Auftritts gegen Burghausen wird. Daniel Frahn hat schon mal prophylaktisch via BILD die Eier beschworen. Wobei es unter Umständen etwas früh für öffentliche Brandreden sein könnte. Fakt ist aber, dass vor allem die Art und Weise der Niederlage gegen den (bis letzte Woche) Tabellenletzten Kratzer im Selbstverständnis von RB Leipzig hinterlassen hat. Die Leichtigkeit, mit der man nach der Winterpause starten wollte, ist erst mal weggeblasen.

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Führende Verhaltensweisen

Gestern an dieser Stelle die Beantwortung der Frage, wie sich denn die Mannschaften der dritten Liga nach Rückständen verhalten haben. Heute dann quasi komplementär die Daten, was denn die Mannschaften eigentlich aus Führungen machen. Kriegen sie einen Wackelfuß oder beflügelt es sie?

Fast schon nicht mehr überraschend, dass Heidenheim auch in dieser Statistik deutlich dominiert. In 18 von 22 Spielen ging der aktuelle Spitzenreiter in Führung (Ligabestwert). Keines dieser Spiele verlor man noch. Nur dreimal spielte man am Ende noch Unentschieden. Während es bei Erfurt – wie gestern gezeigt – so ist, dass sie nach einem Rückstand nicht mehr ins Spiel kommen, ist Heidenheim nicht mehr zu schlagen, wenn sie denn erst einmal einen Vorsprung herausgeschossen haben.

[Platz = Tabellenplatz nach dem 22.Spieltag; Team = Team; Führungen = Anzahl der Spiele, in denen die Mannschaften in Führung gingen; Bilanz = Endresultate in diesen Spielen, Siege – Unentschieden – Niederlagen; Prozent = Anteil der Spiele, die man nach Führung auch gewann in Prozent; Pkt./Sp.: durchschnittliche Punktausbeute aus Spielen, in denen die Mannschaften in Führung gingen] Führende Verhaltensweisen weiterlesen

Rückständige Verhaltensweisen

Rein gefühlsmäßig hätte ich nach der samstäglichen Niederlage gegen Burghausen behauptet, dass es RB Leipzig in diesem Jahr ziemlich schwer fällt, nach Rückständen noch mal ins Spiel zu finden. Indizien, die diese These stützen, würde man im Vergleich mit den letzten Jahren finden. Konnte man in der aktuellen Saison bisher in drei von neun Spielen, in denen man in Rückstand lag, noch punkten, gelang dies in den letzten drei Spielzeiten in sieben von sieben, in acht von 13 und in sieben von 13 Fällen.

  • 2013/2014 (Zorniger): 9 Spiele (in denen man in Rückstand geriet) – 2 Siege, 1 Unentschieden, 6 Niederlagen
  • 2012/2013 (Zorniger): 7 Spiele – 3 Siege, 4 Unentschieden, 0 Niederlagen
  • 2011/2012 (Pacult): 13 Spiele – 5 Siege, 3 Unentschieden, 5 Niederlagen
  • 2010/2011 (Oral): 13 Spiele – 2 Siege, 5 Unentschieden, 6 Niederlagen

Während man in der Regionalliga also immer mindestens 50 Prozent der Spiele zumindest noch soweit drehen konnte, dass man nicht verlor, ist dies in der aktuellen Saison nur noch in einem Drittel der Partien der Fall. Vergleichbar ist die Bilanz aus der aktuellen Saison noch am ehesten mit der Oral-Saison, zumindest, wenn man betrachtet, wie viele Punkte man im Schnitt in Spielen geholt hat, in denen man in Rückstand geriet: Rückständige Verhaltensweisen weiterlesen

Testspiel: RB Leipzig vs. FC Oberlausitz Neugersdorf 1:0

Nicht zum ersten Mal in der Amtszeit von Alexander Zorniger, dass einem Pflichtspiel direkt am nächsten Tag ein Testspiel folgt, in dem jene Spieler, die in der Liga nicht (oder nur kurz) aufliefen, Praxis auf dem Rasen bekommen. Aufgrund der vielen Ausfälle (Coltorti, Sumusalo, Müller, Kimmich) konnte die Testelf nicht nur aus der Profimannschaft rekrutiert werden, sondern kamen auch insgesamt 6 U23-Spieler, davon zwei in der Startelf, zum Einsatz. Die aufgrund dessen, dass sie sonst nie mit dieser Mannschaft spielen, nicht wirklich einzuschätzen sind, die aber allesamt durch viel Einsatz auffielen.

Nicht mit dabei war auch Kapitän Daniel Frahn, der am Vortag gegen Burghausen gelbgesperrt fehlte und schmerzlich vermisst wurde, aber trotzdem nicht mit testspielen musste. Eine leichtere Blessur, wegen der er als Vorsichtsmaßnahme in der vergangenen Woche schon Trainingseinheiten verpasste, dürfte dafür den Ausschlag gegeben haben. Zumal der Testspielrasen am Cottaweg teilweise mit einer unschönen Schicht von Eis-Schnee-Bröckchen bedeckt war, was einerseits mit erhöhtem Verletzungsrisiko und andererseits mit Standschwierigkeiten der Beteiligten verbunden war.

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3.Liga: RB Leipzig vs. Wacker Burghausen 0:1

Das war nicht nur ein Satz mit X, das war gleich ein ganzes Buch mit Xen, was die RasenBallsportler da gestern Nachmittag zum Pflichtspielauftakt nach der Winterpause produzierten. Mit großen Zielen in das Spiel gegen den Tabellenletzten Wacker Burghausen gegangen, fand man nie auch nur ansatzweise in die Partie und verlor mit der wahrscheinlich schlechtesten Leistung in einem Heimspiel unter Coach Alexander Zorniger am Ende mit 0:1. Und verpasste damit die Chance, die patzende Drittligakonkurrenz auf mindestens sieben Punkte zu distanzieren.

Bei frostigen Temperaturen um die -10 Grad war wohl eine der ersten Szenen des Spiels bereits stilbildend für den weiteren Verlauf. Henrik Ernst versuchte sich im Mittelfeld in der Ballkontrolle, legte sich das Spielgerät aber zu weit vor und kam dann gegen den gedankenschnelleren und spritzigeren Ahmed Kulabas zu spät, konnte sich nur mit einem Foul helfen und kassierte dafür Gelb (Kulabas musste nach der Aktion leider verletzt vom Platz). Für die restliche Spielzeit blieb es wie in dieser Eingangszene. RB Leipzig versuchte sich im Fußballspiel und scheiterte permanent an eigenen Unzulänglichkeiten, Fahrlässigkeiten und Ungenauigkeiten.

Eine der Knackpunktszenen des Spiels spielte sich nach 39 Minuten ab. Bis dahin war es ein zerfahrenes Spiel mit verteilten, kleineren Chancen. Und dann stand Denis Thomalla nach einem Freistoß plötzlich allein vor dem Tor, nimmt den Ball perfekt mit und schiebt ihn aus fünf Metern an Stephan Loboué vorbei an die Latte. Geht der Ball in diesem mühseligen Spiel ins Tor, wandern die drei Punkte vermutlich auf das RB-Konto. Aber es passte zum Spiel, dass der Ball an die Latte ging.

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22.Spieltag – 3.Liga 2013/2014

Weiter geht es mit der dritten Liga, die bei lediglich 11 Punkten Differenz zwischen Platz 3 und 18 (Heidenheim hat auf den Dritten sogar einen Punkt mehr Vorsprung) in der Breite enorm ausgeglichen ist. Mit zwei Siegen wird aus einem Mittelfeldteam ein Aufstiegskandidat, mit zwei Niederlagen ein Abstiegskandidat. Genau diese Konstellation wird auch zu immer aufgeregteren Spielen führen, weil es für das eine oder andere Team, je näher das Saisonende kommt, immer heftiger um die Existenz gehen wird (und nein, RB wird nicht dazu gehören, ein verspielter Aufstieg wird das Maximum negativer Gefühle sein).

Spieltag eins nach der Winterpause wird die eine oder andere Unklarheit zum Stand der Dinge bei den Vereinen ausräumen. Einige Transfers wurden getätigt, bei denen nicht klar ist, wie und ob sie das Bild bei ihren neuen Vereinen verändern. Von daher sind an diesem Spieltag letztlich alle Partien besonders spannend. Aus RB-Sicht natürlich insbesondere von Interesse, wie die Aufstiegskonkurrenz starten wird.

Ganz objektiv ist das “Derby” zwischen Elversberg und Saarbrücken ein ganz wichtiges Spiel für die unteren Tabellenregionen. Bei Erfurt gegen Münster wird geklärt, wer im Verfolgerfeld der Spitzengruppe mit mehr Momentum aus der Winterpause kommt. Spannend auch Osnabrück gegen Darmstadt, ein quasi direktes Duell im Kampf um den Relegationsplatz.

Übertragen werden am Samstag insgesamt vier Partien. (Übersicht Livestreams am Ende des Beitrags). Das RB-Spiel ist nicht dabei, dafür u.a. das Spiel zwischen Osnabrück und Darmstadt und die Partie von Heidenheim gegen Chemnitz.

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