Der Sachsenpokal war dereinst jener Wettbewerb, mit dem sich RB Leipzig vor allem in sportlich überschaubaren Ligen und Situationen versuchte, positive Glücksmomente zu verschaffen und sich mit dem Einzug in den DFB-Pokal, den Zugang zu einem deutschlandweiten Wettbewerb zu sicher und damit vielleicht ein stadionfüllendes Glückslos zu ziehen. Diesbezüglich in bester Erinnerung ist da wohl der erste Pokaltriumph 2011 nach einer völlig verkorksten Saison unter Coach Tomas Oral.
In diesem Jahr ist die Gefühlslage in Bezug auf den Sachsenpokal eine etwas andere. Der sportliche Output in der dritten Liga ist für RB Leipzig mehr als zufriedenstellend, sodass man den Pokal für die gute Laune nicht braucht. Dazu kommt, dass man den Sachsenpokal wohl auch nicht für die Qualifikation für den DFB-Pokal benötigt. Aktuell 10 Punkte Vorsprung auf Platz 5 in der dritten Liga (bei noch 12 Spielen), den ersten Platz, der nicht mehr zur Teilnahme am Pokal berechtigen und der dann alternativ die Qualifikation über den Landespokalgewinn erfordern würde, scheinen ein Verpassen der nationalen Cuprunde mehr als unwahrscheinlich werden zu lassen.
Weswegen das auf RB Leipzig wartende Viertelfinale im Sachsenpokal am morgigen Mittwoch beim FC Eilenburg ein wenig vom Radar der sportlichen Wichtigkeit rutscht. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass der Gewinn des Landespokals selbst nichts ist, woran der nach oben schielende Drittligaspieler in einer schlaflosen Nacht permanent denkt. Klar, man will sich nicht blamieren und die nächste Runde will man auch mitnehmen, aber die ganz große von innen kommende Motivation wird sich wohl eher nicht einstellen. Weswegen es vor allem die Frage ist, wie seriös und konzentriert die RasenBallsportler beim Außenseiter aus der Landesliga auftreten werden. Denn wenn RB das gewohnte Pressing zumindest konzentriert auf den Platz bringt, sollten sie auch ohne überbordende Leidenschaft den Sieg mitnehmen.