Alle Beiträge von rotebrauseblogger

Lokale Scholle vs. Marketing-Instrument

Ich freue mich, weil dadurch sicher auch der Fokus in eine andere Richtung gelenkt wird. Trotzdem finde ich es nicht angebracht, Hoffenheim mit RB Leipzig zu vergleichen. Red Bull sieht den Fußball als reines Marketing-Instrument an. Ich komme aus Hoffenheim, habe nie andere Klubs außerhalb der Region unterstützt, und mir liegt vor allem die Jugend der Region am Herzen. Die TSG war in der Aufbauphase ein Projekt, das seinen Anfang in massiver Jugendförderung genommen hat. Das Projekt war mit dem Bundesligaaufstieg beendet – jetzt sind wir ein Bundesligaverein wie jeder andere auch. (Dietmar Hopp in einem lesenswerten Interview mit der FAZ am 07.04.2014)

Man kann es durchaus lustig finden, wie man in Hoffenheim – ähnliches wurde früher auch schon von Fans formuliert – offenbar darauf hofft, dass man Normalität in der Bundesliga dadurch findet, dass man “Fokus” und Unnormalität einfach irgendwann in undefinierter Zukunft an jemanden anders, nämlich an RB Leipzig weiterreicht, von dessen Gründungsprämissen man sich dann distanzieren und sich scheinbar in die große Fußballgemeinde integrieren kann.

Ich fürchte aber für Hopp, dass sein Hoffenheim auch dadurch nicht zum Freund wird, dass man sich überspitzt gesagt den ‘Feind’ der anderen auch als ‘Feind’ auserwählt. Teile des Fußballpublikums könnten da nachtragender sein. Und andere Teile kriegt man viel besser, indem man den Rangnick-Gisdol-Weg einfach nachhaltig weiterbeschreitet.

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Coltorti is back

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim FC Oberlausitz Neugersdorf (09.04.2014, 17.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz ein Tag vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Fabio Coltorti.]

Für die eine Mannschaft ist es das sportliche Highlight der Saison, für die andere die Möglichkeit einem lange verletzten Keeper und einigen Spielern, die zuletzt hinten dran standen, Spielpraxis zu geben und sie in einem Pflichtspiel zu testen. Vor dem Sachsenpokal-Halbfinale zwischen dem FC Oberlausitz Neugersdorf und RB Leipzig scheint klar, mit welch unterschiedlichen Ideen vom Fußballtag beide Mannschaften anreisen. Was natürlich vor allem daran liegt, dass sich RB Leipzig die Teilnahme am DFB-Pokal bereits durch eine entsprechende Platzierung in der dritten Liga gesichert hat.

Was für die beiden anderen Halbfinalisten auch bedeutet, dass sie nicht mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen sollten, dass sie im Finale auf RB Leipzig treffen werden. In Auerbach und Chemnitz spekuliert man ein wenig darauf, gegen Leipzig spielen zu müssen, weil man dann automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert wäre, egal ob man das Finale gewinnt oder nicht. Weil RB eben schon über die Liga qualifiziert ist und bei einem Leipziger Pokalgewinn der Finalgegner den Qualiplatz, den RB nicht mehr braucht, übernehmen würde.

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3.Liga: RB Leipzig vs. Chemnitzer FC 2:1

Zwei Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen bei 7:7 Toren. So die Bilanz vor dem sechsten Spiel von RB Leipzig gegen den Chemnitzer FC. Wenn man rein das Spielergebnis des neuesten Aufeinandertreffens nimmt, dann war die sechste Auflage eine der Gesamtbilanz entsprechende enge und ausgeglichene Geschichte. So können Ergebnisse manchmal täuschen, denn über weite Strecken der Partie und insbesondere in der ersten Hälfte war RB Leipzig die deutlich dominierende Mannschaft.

Denn der Chemnitzer FC hatte sein Pulver für lange Zeit schon nach einer Minute und einem Schuss aus 20 Metern, der zumindest im Ansatz gefährlich war, verschossen. Was folgte, war für die nächsten reichlich 30 Minuten eine Demonstration der Unterschiede, die es zwischen einem Aufstiegsaspiranten und einem Team, das sich gerade vor dem Abstieg rettet, eben gibt. Vor allem die Geschwindigkeit von Poulsen und Teigl war für die CFC-Hintermannschaft nie unter Kontrolle zu kriegen, sodass beginnend mit Minute 3, als CFC-Kapitän Bankert einen Poulsen-Schuss von der Linie kratzt, in regelmäßigen Abständen Hochbetrieb vor dem von Philipp Pentke gehüteten Tor war.

In der 25. Minute war es dann soweit und Clemens Fandrich erzielte das längst überfällige 1:0. Und wie es dann manchmal so ist, nicht etwa aus einer der vielen klaren Chancen und Spielsituationen heraus, sondern durch einen phänomenalen Sonntagsschuss mit links aus 25 Metern ins linke Toreck. Wenn Fandrich denn mal Tore erzielt, dann offenbar gerne in dieser sehenswerten Art. Schon sein erstes von insgesamt dreien im RB-Dress, das zum 1:0-Endstand gegen den Berliner AK vor einem reichlichen Jahr war ein Fernschuss mit links, damals allerdings in den rechten Winkel.

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33.Spieltag – 3.Liga 2013/2014

Der 33.Spieltag steht an. Und das Unfassbare scheint tatsächlich Realität zu werden (wenn nicht noch außergewöhnliche Dinge passieren). Die kalte Jahreszeit hat bisher keinerlei witterungsbedingte Spielabsage hervorgebracht. Dürfte (ohne das in einer langatmigen Recherche zu prüfen) in der Geschichte der eingleisigen dritten Liga auch ein Novum sein.

Der sechstletzte Spieltag steht wieder im Zeichen des Fernduells um Platz 2 zwischen Darmstadt und Leipzig und des Abstiegskampfes. Aber auch Platz 4 als DFB-Pokal-Qualiplatz hat weiter seine Wichtigkeit. Für Hansa bspw. ist dieser nach dem blamablen Ausscheiden im Mecklenburg-Vorpommern-Pokal (ein Landespokal-Sieg ist der ‘normale’ Weg, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren) zu Hause gegen den Fünftligisten Neubrandenburg enorm wichtig geworden. Osnabrück schied im Niedersachsen-Pokal auch früh aus und ist deshalb heiß auf Platz 4. Alle anderen Mannschaften, die noch im Kampf um Platz 4 stehen, könnten sich aktuell auch noch über den jeweiligen Landespokal für den DFB-Pokal qualifizieren. Sicher ist das aber natürlich in keinem Fall.

Von den lediglich acht Spielen am Samstag übertragen die dritten Programme vier. Und zwar die Spiele der drei Topmannschaften in der Tabelle und ergänzend zum Leipzig-Spiel widmet sich der MDR in einer Konferenz auch der Partie zwischen Halle und Rostock. Ostduell und so.. (Livestream-Links am Ende des Beitrags)

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Auftakt in die Endspielwochen

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen den Chemnitzer FC (05.04.2014, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger, Ralf Rangnick und Niklas Hoheneder. Ab 13.30 Uhr.]

Die letzten Wochen der Saison halten gerade für die Heimspiele von RB Leipzig einige spektakuläre Duelle parat. Dem absoluten Spitzenspiel vor einer reichlichen Woche folgt nun das aus anderen Gründen nicht viel weniger spektakuläre Duell gegen den Chemnitzer FC. Ein Spiel, das in den letzten Jahren einige interessante und positiv wie negativ emotionale Höhepunkte bot. Und wohl auch diesmal, trotz unterschiedlicher Tabellenvoraussetzungen, ein spannender Kampf wird.

Dabei kann man sich die Statistiken zwischen den Mannschaften zurechtlegen, wie man es gerne mag. In insgesamt fünf Aufeinandertreffen bisher feierte jedes Team jeweils zwei Siege bei einem weiteren Unentschieden und einem Torverhältnis von 7:7. Eine völlig ausgeglichene Bilanz also. In Ligaspielen gegeneinander ist RB Leipzig allerdings bei einem Unentschieden und zwei Niederlagen noch sieglos (2:5 Tore), während man in (Sachsen)Pokal(final)spielen bisher bei zwei Siegen (5:2 Tore) noch eine weiße Weste hat.

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Von Fallhöhen und anderen erschwerten Bedingungen

Der erste Teil des neuen Podcast-Projekts ist ja nun schon wieder ein paar Wochen her. Avisiert war ein Monatsrhythmus für die Runde, die sich mit RB Leipzig und einigem darüber hinaus beschäftigt. Das Ziel wurde für den Zeitabstand zwischen erster und zweiter Ausgabe nur knapp und nur aufgrund der englischen Woche gerissen.

Versammelt hatten sich gestern (01.04.2014) als Co-Gastgeber André Herrmann und dazu Kai und John. Die zusammen mit dem Betreiber dieses Blogs so ziemlich jedes aktuell denkbare Thema rund um den einzig wahren RasenBallsport besprachen. Und dabei nebenbei auch die selbstgesteckte Zielvorstellung in Bezug auf die Länge des Podcasts locker rissen. Aber man kann sich die Sendung ja auch stückweise anhören oder anhand unten stehender Zeittabelle zwischen den Blöcken herumspringen.

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Zu viele unnötige Punktverluste?

Als RB Leipzig vor einer reichlichen Woche bei der SpVgg Unterhaching nur Unentschieden spielen konnte, formte sich die naheliegende Frage, ob RB Leipzig in der aktuellen Saison vielleicht vor allem gegen Mannschaften Punkte lässt, die nicht unbedingt zu den Topmannschaften der Liga gehören.

Zur Beantwortung dieser Frage, wurden alle Spiele der drei Topmannschaften aus Heidenheim, Darmstadt und Leipzig danach ausgewertet, ob der Gegner zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens in der oberen oder unteren Hälfte stand (der erste Spieltag fällt bei dieser Analyse weg, weil vor diesem naturgemäß noch keine Tabellenstände vorhanden waren). Der Theorie nach müssten die Spiele gegen die obere Hälfte der Tendenz nach eher Topspiele gewesen sein, als die Partien gegen Mannschaften aus der unteren Hälfte.

Ein klein wenig überraschend fällt beim ersten Blick auf die Daten auf, dass es bei allen drei Topteams fast keine Differenzen zwischen Spielen gegen die obere und untere Tabellenhälfte gibt. Sprich, de facto heißt das – wenn man die Zahlen ernst nimmt – dass der Tabellenplatz des Gegners für die jeweiligen Spielergebnisse keine entscheidende Rolle spielt. Zu viele unnötige Punktverluste? weiterlesen

Der Mythos vom Druck

Der Druck liegt eher bei Darmstadt. Darmstadt darf sich keinen Fehler erlauben. Wir werden sehr, sehr wenige Fehler machen. Von daher muss Darmstadt an uns dran bleiben und nicht wir an Darmstadt. (Daniel Frahn im MDR nach dem Spiel in Regensburg)

Ich bin grundsätzlich ein großer Anhänger von klaren Worten, Kampfansagen und Verbalscharmützeln aller Art rund um den Fußball. Wenn Spiele und Spieljahre nicht auch von Menschen begleitet würden, die im Fall der Fälle auch mal sagen, was sie denken und ihre Ziele deutlich formulieren, sähe es mit dem Spaßfaktor rund um den Fußball ganz schön mau aus.

Was ich aber wohl in diesem Leben nicht mehr verstehen werde, ist diese Geschichte mit dem Druck, den Kontrahenten von RB Leipzig in der Endphase der Saison angeblich verspüren sollen. Eine Geschichte, die zuletzt in den Spieljahren 2010/2011 und 2011/2012 gern erzählt wurde. Wahlweise Chemnitz oder Kiel und Halle würden im Laufe der Saison schon noch einbrechen, weil sie dann auch den Druck verspüren würden, der auf den RasenBallsportlern immer laste. Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere noch, wie die Spielzeiten endeten.. Von Druck, der den sportlichen Wettbewerb entscheidend beeinflusst hätte, war jedenfalls nichts zu spüren.

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3.Liga: Jahn Regensburg vs. RB Leipzig 0:3

Wenn bei RB Leipzig unter Coach Alexander Zorniger in den letzten knapp zwei Jahren eine Qualität gewachsen ist, dann die, auch unter Druck erfolgreich Fußball zu spielen. Immer wenn man mal das Gefühl hatte, dass nun eventuell eine Negativserie anstehen könnte, die zurückwirft, dann hat man auch immer wieder mal mehr, mal weniger überzeugende Siege eingefahren. Das Auswärtsspiel bei der Hertha vor einem Jahr fällt da ein. Auch das Spiel in Heidenheim im letzten Herbst war ein solches Spiel.

Das Spiel in Regensburg war nach zwei Unentschieden in Folge von ähnlichem Kaliber. Vor allem weil der Kampf mit Darmstadt um Platz zwei ein ziemlich enger ist. Und entsprechend die Spiele gerade gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte fast schon mit Siegzwang versehen sind. Denn letztlich wird sich wohl jene Mannschaft den zweiten direkten Aufstiegsplatz neben Heidenheim sichern, die die wenigsten Fehler in Form von Punktverlusten macht.

In diesem Sinne war der Sieg in Regensburg am Ende einer kraftraubenden englischen Woche ein wichtiger und respektabler, weil man dem Druck standhaltend, ein nicht einfaches Auswärtsspiel zu gewinnen. Denn das klare Endergebnis täuscht ein wenig darüber hinweg, dass RB Leipzig gegen einen giftigen Gegner, der spätestens nach der Pause seine spielerischen Qualitäten mehr als nur andeutete, aber vor dem Tor zu ungenau agierte, auch viel Mühe hatte und nur phasenweise zu überzeugen wusste.

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