Ich freue mich, weil dadurch sicher auch der Fokus in eine andere Richtung gelenkt wird. Trotzdem finde ich es nicht angebracht, Hoffenheim mit RB Leipzig zu vergleichen. Red Bull sieht den Fußball als reines Marketing-Instrument an. Ich komme aus Hoffenheim, habe nie andere Klubs außerhalb der Region unterstützt, und mir liegt vor allem die Jugend der Region am Herzen. Die TSG war in der Aufbauphase ein Projekt, das seinen Anfang in massiver Jugendförderung genommen hat. Das Projekt war mit dem Bundesligaaufstieg beendet – jetzt sind wir ein Bundesligaverein wie jeder andere auch. (Dietmar Hopp in einem lesenswerten Interview mit der FAZ am 07.04.2014)
Man kann es durchaus lustig finden, wie man in Hoffenheim – ähnliches wurde früher auch schon von Fans formuliert – offenbar darauf hofft, dass man Normalität in der Bundesliga dadurch findet, dass man “Fokus” und Unnormalität einfach irgendwann in undefinierter Zukunft an jemanden anders, nämlich an RB Leipzig weiterreicht, von dessen Gründungsprämissen man sich dann distanzieren und sich scheinbar in die große Fußballgemeinde integrieren kann.
Ich fürchte aber für Hopp, dass sein Hoffenheim auch dadurch nicht zum Freund wird, dass man sich überspitzt gesagt den ‘Feind’ der anderen auch als ‘Feind’ auserwählt. Teile des Fußballpublikums könnten da nachtragender sein. Und andere Teile kriegt man viel besser, indem man den Rangnick-Gisdol-Weg einfach nachhaltig weiterbeschreitet.