Zwischen Ostidentität, Zahnpasta und Babywindeln

Die letzte Länderspielpause dieser Saison. Wieder mal Zeit sich in einer selbst für ‘Champagner statt Bier’-Verhältnisse ausführlichen Form über die Dinge rund um den RasenBallsport zu unterhalten. Und zu gucken, wohin es in den restlichen Wochen bis Mitte Mai sportlich noch gehen könnte.

Aber auch die letzten Wochen hielten allerlei diskutierenswerte Dinge bereit. Die Nachwuchsarbeit inklusive Abmeldung der U23 war eines dieser Themen. Aber auch das veränderte oder nicht veränderte sportliche Auftreten nach der Winterpause. Oder die Ereignisse in Dortmund. Für die mit John jemand nach langer Zeit mal wieder am Podcast teilnimmt, der die Dinge auch aus BVB-Sicht einordnet. Zudem sorgt Dirk für ein eher zweifelhaftes kulinarisches Vergnügen..

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  • 00:00:00: Intro, Begrüßung, 3. Liga, Wintersport und Dinge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
  • 00:10:10: Ostidentität, RB Leipzig und eine Studie der Handelshochschule
  • 00:22:35: Trink- und Rätselzwischenspiel
  • 00:40:15: Die Entschlüsselung von RB Leipzig
  • 01:19:00: Alles rund um die Vorfälle beim BVB-Spiel und Hans-Joachim Watzke und Fragen des Wettbewerbs in der Bundesliga
  • 02:25:00: Zwischenspiel mit Ekelfaktor
  • 02:40:30: Poulsen, Werner, Demme und weitere Anmerkungen zur aktuellen sportlichen Lage und zur Kaderplanung
  • 02:57:00: Die Abmeldung der U23, der Einfluss auf die Kaderplanung und andere Dinge aus dem Nachwuchsbereich
  • 03:35:00: Saisonprognosen, Geplauder und Outro

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Champagner statt Bier 021

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Alte Podcast-Folgen:

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[Zum Podcast: Die Sendung erscheint planmäßig etwa alle zwei Monate. Regelmäßig daran teilnehmen werden im Idealfall Dirk Hofmeister und meine Wenigkeit. Zu diesem Duo sollen dann in jeder Sendung noch ein, zwei Gäste dazustoßen. Bisher waren bereits André Herrmann, Julius Fischer, John Hennig, der aufziehvogel, Axel, Benni Zander, Robert, Sören, Ullrich Kroemer, Crank und Frank zu Besuch. Alles andere, was man wissen muss, kann man nachhören oder alternativ per Kommentar oder auf den anderen Wegen in den sozialen Netzwerken nachfragen. Anmerkungen zum Format sind gern gesehen.]

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Teile des Intros von: Freie Filmmusik by Cayzland Studio, http://www.cayzland-music.de

Outro-Musik: Loopermann, http://www.looperman.com/

7 Gedanken zu „Zwischen Ostidentität, Zahnpasta und Babywindeln“

    1. Ein bisschen Schmerz muss sein. Ist ja schließlich keine Spaßveranstaltung. ;-)

    2. Ohne Kindergeburtstagsspiele wären man wahrscheinlich bei den üblichen 2,5h geblieben. Unterhaltungswert für die Hörer ist dann eher fraglich.

  1. Erst mal einen dicken Lob für den Podcast. Ist der erste, den ich von euch höre und kenne nur wenige vergleichbar sachliche Fußball-Podcasts.

    Ich würde aber gerne dennoch ein paar Anmerkungen loswerden, die mir beim Hören unter den Nägeln brannten.

    Aki Watzke ist sicher eine auch für viele Dortmunder polarisierende – um nicht zu sagen: nervende – Person. Ihn aber mit rechtspopulistischen Politikern zu vergleichen bzw sein Handeln mit deren Handeln auf eine Stufe zu stellen, geht meiner Meinung nach sehr weit übers Ziel hinaus und trägt zur von euch ja anscheinend gewünschten Entspannung nicht wirklich was bei. Watzke haut ein paar Sprüche über Leizig (u.a.) raus und der geneigte Fan findet es einen Abend lang ganz lustig, fertig. Jene Politiker wollen nicht mehr und nicht weniger als eine andere Republik! Fußball ist unser aller Freizeitbeschäftigung und kein habermas’scher Diskurs. Wir sollten uns mal alle ein wenig locker machen.
    Das Potenzial der gewaltbereiten “Fans”, das sicherleich weit jenseits aller tolerierbaren Grenzen liegt und auch ich mir als langjähriger regelmäßiger Besucher der Stadien in Münster, Dortmund, Köln und Gladbach nicht vorstellen konnte, wäre ohne Aki Watzke kein bisschen kleiner. Der Umgang aller Vereine mit ihren Problemkindern ist leider noch sehr sehr stiefmütterlich.
    Zweitens: Leider hat auch eure Einlassung zu den Spruchbannern, denen sich RB in Dortmund konfrontiert sah und regelmäßig sieht, wieder das von allen anderen Äußerungen zu dem Thema in diesem Land bekannte doppelte Maß gezeigt. Im Sport gibt es anscheinend noch Sippenhaft und Gesinnungsstrafrecht. Daher meine Frage: Haben Fußballfans weniger Rechte als die auch insbesondere von der sächsischen Polizei geschützten braunen Horden, die ihre Ergüsse selbstverständlich auf Versammlungen plakatieren dürfen? Im Klartext: Ein Fußballfan gibt seine Bürgerrechte nicht am Einlasstor des Stadions ab. Was nicht verboten ist, ist erlaubt. Es hat ein einzelnes Banner gegeben (1!!!), das strafrechtlich relevant war (Aufruf zu Begehung einer Straftat) und selbst das war juristisch noch nicht mal eindeutig. Alles andere – ja, auch Hass – ist von unserem Grundrecht auf Meinungsfreiheit aus Art. 5 GG geschützt. Das mögen Soziologen und Pädagogen vielleicht ganz fürchterlich finden, es ist aber in unserem Rechtsstaat glücklicherweise so. Auch wenn es sicher nicht meine Art der Auseinandersetzung ist, muss ich sagen – mit Verlaub – : Ralf Rangnick muss das dann auch mal aushalten, so schwer es menschlich vielleicht auch sein mag.

    Und schließlich: Die Diagnose “ohne RB” sei der Wettbewerb in der Bundesliga genauso schlecht, die teile ich vorbehaltlos. Aber Entschuldigung, das ist doch kein Argument gegen RB-Kritik! Welcher ernstzunehmende RB-Kritiker würde dem denn nicht zustimmen? Im Gegenteil, das ist für die sogar noch ein Argument mehr, diesen Entwicklungen generell Einhalt bieten zu wollen. Das fehlende Verständnis bei Traditionsklubs und ihren Fans ggü der Bedeutung RBs für die Region korrespondiert meiner Beobachtung nach sehr gut mit dem fehlenden Verständnis der RBler für die Befindlichkeiten der Fans zwischen Freiburg und Bremen. Für die große Mehrheit der Fußballfans z.B. in meiner Heimat (Dreieck Münster-Dortmund-Köln) ist anders als für euch nicht der Umgang mit RB das “Problem”, sondern schlicht RB. Denn sie WOLLEN es nun einmal nicht. Und dafür müssen sie genauso streiten dürfen, wie die Leipziger für ihren Verein streiten dürfen.

    Die Aussage, dass Leipzig nicht die finanziellen Möglichkeiten der Dortmunder und Bayern hätte…. Aber lassen wir das…. Der Post ist ohnehin schon viel zu lang ;)

  2. @MS4L: Hmm, hab jetzt zu den Bannern nicht mehr jeden Satz im Kopf, aber ich glaube so richtig sind wir darauf nicht rumgeritten. Schon gar nicht, um sie zum großen Problem zu machen, wegen dem man irgendeine Tribüne schließen muss. Ich persönlich nehme die meisten Banner, die so im Saisonverlauf in vielen Stadien zu sehen sind zur Kenntnis und da, wo ich es interessant finde, was dazu zu sagen, dann sage ich halt was dazu. Inhaltlich. Denn wenn man Banner in die Luft hält und damit was sagen will, dann kann man für das, was da präsentiert wird, auch kritisiert werden. Das ist halt Teil der Auseinandersetzung. Und die Dortmunder Banner ergaben für mich nun mal ein inhaltliches Gesamtbild, bei dem das Gute (der Volkssport) gegen das Schlechte (Red Bull) mal eben auch mit Pflastersteinen verteidigt bzw. das Schlechte beseitigt werden kann. Halte ich in der ganzen Symbolik inhaltlich für falsch. Aber solange ein Verein seine Fans nicht mit “Bullenseuche”, “Pflastersteine auf Bullenschweine” oder ähnlichem durchs Stadion laufen lässt (und in Dortmund wurde sehr wohl auch der Versuch, ein pissiges Banner in Gästeblocknähe zu zeigen, vor dem Spiel unterbunden), sind diese Banner halt für mich Teil des Spiels. Meist nicht wirklich wichtig und manchmal aber einen Anstoß liefernd, sich mit dem Argument inhaltlich zu beschäftigen oder auf groben Unfug hinzuweisen.

    “Aber Entschuldigung, das ist doch kein Argument gegen RB-Kritik!” Es ist kein Argument gegen irgendeine Art von Kritik. Aber es ist ein Argument dagegen, RB als Sündenbock und Zerstörer der grünen Fußball-Wiese zu verfolgen.

    1. Danke für die weitergehende Klarstellung. Liegen dann wohl nicht allzu weit auseinander, wie mir scheint. Dass “in Dortmund (…) sehr wohl auch der Versuch, ein pissiges Banner in Gästeblocknähe zu zeigen, vor dem Spiel unterbunden” wurde, wusste ich nicht. Danke für die Info. Bestätigt mich weiter in meiner Diagnose, dass für Fußballfans in den Stadien deses Landes unsere Bürgerrechte nur eingeschränkt gelten.

      “Aber es ist ein Argument dagegen, RB als Sündenbock und Zerstörer der grünen Fußball-Wiese zu verfolgen.”
      In dieser (realitätsfernen) Absolutheit formuliert ist das natürlich richtig. Auch ich teile die allgemeine Kritik am derzeitigen Zustand und “System” der BuLi und ihres Wettbewerbs. Dennoch sehe ich – als noch einigermaßen neutral Positionierter in dieser Sache – das etwas anders. Bei Uli Hoeneß in Sachen Steuerhinterziehung, Nokia-Werk in Bochum in Sachen Subventionen, Björn Höcke in Sachen Rechtspopulismus usw usw würden die jeweiligen Kritiker auch nicht ernsthaft behaupten, dass ohne jene das jeweilige Problem gelöst sei. Dennoch sind sie jeweils sowas wie “Spitzen des Eisbergs” und erfüllen alle drei auf ihre Art eine Leuchtturm-Funktion; und genau die erfüllt RB Leipzig aus Sicht seiner Kritiker aus vielerelei Gründen ebenfalls. Dass die drei genannten Beispiele sich von den anderen namenlosen Repräsentanten ihres jeweiligen (Problem-)Feldes strukturell gar nicht unterscheiden, RB Leipzig von den allermeisten anderen Fußballvereinen hingegen schon, kommt noch verstärkend hinzu. Deswegen ist es eben nicht völlig unsinnig, RB als einen Faktor in die Kritik mit aufzunehmen. Dass das teilweise natürlich höchst unsinnige Auswüchse annimmt, ist dabei kein Gegenargument und steht auf einem anderen Blatt.

      Und nun einen schönen sonnigen Spieltag nach schwer erträglicher Länderspielpause ;)

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