Zehnter Spieltag der Bundesliga. Leipzig empfängt erstmals Mainz. Nach der 1:6-Klatsche der Mainzer in Anderlecht war in Leipzig die Angst verbreitet, dass Mainz nun mit geschärften Sinnen Revanche für die vielen Gegentore nehmen und besonders stark auftreten würde. Zumindest defensiv traf das 70 Minuten lang nicht zu, sodass man mit drei Gegentoren bis dahin noch ganz gut bedient war und am Ende deswegen der manchmal etwas arg wild erspielte 3:1-Erfolg von RB Leipzig auch völlig in Ordnung ging.
Ins Spiel gegangen war RB Leipzig im Vergleich zum Spiel in Darmstadt mit einer Änderung. Marcel Sabitzer kehrte in die Startformation zurück. Stefan Ilsanker (und nicht Schmitz) rückte von der Sechs auf die Position des Rechtsverteidigers, wo Bernardo verletzt ausfällt. Keita wiederum nahm statt der Zehnerposition, auf der dann Sabitzer agierte, die Sechserposition von Ilsanker ein.
Mainz veränderte sein Team im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel auf drei Positionen. Der etwas überspielte Yunus Malli blieb genauso draußen wie Torgarant Pablo de Blasis und Innenverteidiger Stefan Bell. Leon Balogun, Gaetan Bussmann und Karim Onisiwo kamen dafür in die Partie. Gegenüber dem Europa-League-Spiel in Anderlecht waren es sogar fünf Änderungen. Da Mainz aber schon die ganze Saison recht vielen Spielern Spielzeit gönnt, waren die Änderungen auch nicht so richtig dramatisch. Lediglich die Bankrolle von Malli überraschte etwas. Allerdings dauerte sie wegen der Verletzung von Ersatzmann Serdar auch nur eine halbe Stunde.
Geprägt wurde die Partie von einem frühen Paukenschlag. Denn nach nicht mal drei Minuten lag der Ball das erste Mal im Mainzer Kasten. Compper gewinnt an der Mittellinie einen Zweikampf und dann spielt das RB mit überragender Geschwindigkeit. Poulsen, Demme, Werner, Sabitzer. Der Österreicher in die Gasse in den Lauf von Forsberg. Von dessen Fuß schon im Strafraum zu Werner. Der mit Glück und Mainzer Abprallerhilfe den Ball über die Linie befördert. Diese Geschwindigkeit aus der Balleroberung heraus und auch die teilweise zu sehenden Kombinationsfähigkeiten in solchen Situationen, bei denen jeder weiß, wohin man den Ball prallen lässt und in welche Gasse man zu laufen hat, sind durchaus beeindruckend.
Ein Start wie er dem Spielprinzip von RB Leipzig, auf Umkehrsituationen zu lauern, nicht besser in den Kram hätte spielen können. Und ein Start, wie er schlechter für Mainz nicht hätte sein können. Von sechs Gegentoren aus Anderlecht kommen und dann nach drei Minuten schon wieder den Ball aus dem Tor holen und ausgerechnet gegen die Geschwindigkeit von RB Leipzig das Spiel machen müssen, das ist in vielerlei Hinsicht eine Situation, wie man sie sich als Trainerteam vor so einem Spiel nicht ausmalt.
Das frühe Tor führte auch zu einem Spiel, das relativ wild wurde. Ralph Hasenhüttl meinte nach der Partie, dass die Ruhelosigkeit und das Hoch und Runter daraus resultierten, dass zwei Teams mit Umschaltfokus aufeinandertrafen. Das wurde noch dadurch begünstigt, dass RB Leipzig nun aus der Situation des Spielstands heraus noch stärker auf Umschaltsituationen setzte bzw. setzen konnte, weil Mainz auch verstärkt den Ball hatte. Entsprechend suchte Mainz nach schnellen Wegen Richtung RB-Tor und RB wollte bei Ballgewinnen meist schnell Richtung Mainz-Tor.
Die aus manchem der letzten Spiele (Darmstadt, Bremen, Augsburg, Wolfsburg) bekannte Ball- und Spielkontrolle war deswegen bei Leipzig nicht oft zu sehen, weswegen man im Spiel gegen den Ball nach Ballverlusten auch oft nicht so kompakt und sicher stand wie noch in den letzten Wochen. Mainz mit vielen guten Situationen auf den Flügeln oder zwischen den Ketten, durch die die Viererkette von RB Leipzig auch schon in der ersten Halbzeit manchem Stresstest unterzogen wurde. Trotzdem ließ man nicht sehr viel zu, weil man sich im Zentrum immer wieder gut half und Mainz in Tornähe keine ungestörten Abschlussversuche gestattete.
Mainz wirkte aber wegen der Spielweise, die den Ball immer wieder gut an den Strafraum heranbrachte, wo Cordoba sehr gut arbeitete und Bälle sicherte, aber auch gleichzeitig sehr gut vom Torabschluss ferngehalten wurde, jederzeit gefährlich, wurde aber auf der anderen Seite mit Geschwindigkeit immer wieder gnadenlos in der Defensive erwischt. Die 05er-Defensive hatte noch dazu individuell keinen guten Tag erwischt. Denn sowohl bei Gegentor Nummer 2, also auch bei Nummer 3 sah man im Strafraum nicht gut aus.
Beim 2:0 war Gulacsi mit einem langen Abschlag der Ausgangspunkt. Werner lässt den Ball an der Mittellinie zu Sabitzer prallen und geht sofort steil und kriegt den Ball auch direkt in den Lauf. Mit Geschwindigkeit an Balogun vorbei und in die Mitte in den Strafraum gepasst. Wo Donati den hinter ihm einlaufenden Forsberg nicht richtig antizipiert, der ihm den Ball vor der Nase wegschnappt und dann überlegt mit links ins lange Eck schiebt. Bleibt Donati stehen und versucht den Ball nicht wegzugrätschen, dann passiert wahrscheinlich wenig, weil er Forsberg einfach zustellen kann. Da er am Boden liegt, kann er nur zugucken, wie der Schwede einschiebt.
Das 3:0 war dann wie das 2:0 wieder eine Kombination über das ganze Feld. Ilsanker ganz hinten rechts mit dem perfekten Tackling gegen Cordoba und der Balleroberung. Langer Ball Richtung Anstoßpunkt. Abpraller von Poulsen diesmal zu Sabitzer. Der in den Lauf von Forsberg. Der im Laufduell mit Balogun eigentlich in der leicht schlechteren Position. Doch Balogun mit einem Missverständis mit Torhüter Lössl und kurzem Abstoppen im Sprint, weil er denkt, dass der Keeper rauskommt. Forsberg sagt danke und nutzt den gewonnenen Platz zu einer Vorlage zu Werner, der den Ball nur noch über die Linie drücken muss.
3:0 zur Pause. Und wenn man nur die klaren Chancen nimmt, dann hätte RB Leipzig auch jetzt schon fünf oder sechs Tore geschossen haben können (Werner, Keita, Sabitzer). Zehn teils kreuzgefährliche Schüsse von innerhalb des Strafraums. Das war offensiv teilweise recht spektakulär, was man da auf den Rasen brachte. Auf der anderen Seite haperte es bei Mainz nicht nur daran, aus vielversprechenden Situationen auch Abschlusschancen zu kreieren, sondern auch daran, dass die drei, vier Abschlussmöglichkeiten, die man hatte, nicht die nötige Torgefahr mitbrachten.
In der zweiten Halbzeit versuchte es Mainz etwas defensiver und wurde nicht mehr ganz so intensiv überrannt wie noch in der ersten Hälfte. Was allerdings auch daran lag, dass man keine individuellen Patzer mehr in der Defensive einstreute. Die Partie nun nicht mehr ganz so wild, weil sich Mainz nicht mehr so sehr auf das Running-Game einließ. Und trotzdem änderte sich bis zur 70. oder 72. Minuten (der Minute mit dem letzten Torschuss von RB Leipzig in der Partie) nicht viel. Einige Male, dass die RasenBallsportler mit Geschwindigkeit durch die Abwehr von Mainz 05 zogen und sich große Chancen erspielten. Sowohl in Form von Abschlüssen, als auch in Form von knapp verpassten Zuspielen.
Die Partie schien auf diese Art dem Ende entgegenzugehen. Bis Mainz nach 73 Minuten die Stärke der Saison ausspielte und nach einem Standard auf 1:3 verkürzte. Ein bisschen schien es nun, dass RB Leipzig nicht noch mal den Schalter umlegen konnte. Man spielte weiter im Modus ‘eigentlich kann uns hier heute nichts mehr passieren und irgendwann kommen wir im Umkehrspiel schon noch mal durch’. Kam man aber gar nicht mehr, sondern verlor viele Bälle in der Vorwärtsbewegung.
Was Mainz immer wieder in optische Vorteile brachte. Wenn die 05er nach 80 Minuten einen berechtigten Elfmeter nach Foul von Compper an Donati kriegen, dann kippt das Spiel vielleicht sogar endgültig. So blieb es bei optischer Überlegenheit gegen nicht immer perfekt organisierte RasenBallsportler (Burke war nach seiner Einwechslung auf der rechten Seite nicht immer eine sehr gute Hilfe für Ilsanker im Gegensatz zu Sabitzer zuvor), die aber mit viel Einsatz in der Viererkette den Vorsprung am Ende über die Zeit brachten, ohne dass Mainz noch mal wirklich mit einem gefährlichen Torabschluss glänzte.
Über 90 Minuten gesehen und aufgrund der Chancenverteilung war es ein mehr als verdienter Sieg für RB Leipzig. Gegen Mainzer, die optisch immer gefällig und offensiv durchaus gefährlich wirkten, aber defensiv bis kurz nach der 70. Minute teilweise hoffnungslos überfordert waren. Es war ein phasenweise spektaktulärer Schlagabtausch und ein für RB-Spiele eher untypisches Offensivspektaktel mit Schlagabtauschcharakter.
Problem bei solchen Spektakeln ein bisschen, dass die fehlende Spielkontrolle auch mit sich bringt, dass das Spiel jederzeit kippen kann. Weil der Gegner nie komplett aus dem Spiel ist und es eigentlich nur einen Funken und ein bisschen Glück braucht, dass aus optischer Gefährlichkeit tatsächliche Gefährlichkeit wird. Ralph Hasenhüttl lobte dann nach dem Spiel entsprechend, wie man offensiv aufgetreten war, benannte das Spiel gegen den Ball aber auch als “nicht optimal”. Tatsächlich hat man den Verbund von RB Leipzig vielleicht in Hoffenheim das letzte Mal in dieser Saison mit so relativ großen Abständen und Lücken zwischen den Ketten gesehen.
Wenn man nach einem Spiel vor ein Mikrofon tritt und erklärt, dass es noch mal eng wurde, weil man das 4:0 oder 5:0 nicht gemacht hat, dann zeigt das jedenfalls, dass im Verwalten des Spiels nicht alles perfekt lief. Weil das Spiel insgesamt keines war, das durch ein kompakt-kontrolliertes Spielen gegen den Ball gekennzeichnet war. Es war für die Zuschauer im Stadion und an den Fernsehgeräten hochgradig unterhaltsam, aber ist eigentlich nach den Eindrücken der bisherigen Saison nicht unbedingt typisch für Hasenhüttl-Fußball. Und das ist gar kein Meckern, sondern nur eine Feststellung.
Fazit: Ein hochverdienter Sieg für RB Leipzig, die bei guter Chancenausnutzung eher sechs, sieben und nicht nur drei Tore hätten machen können. Ein hochunterhaltsamer Fußballnachmittag mit viel Gerenne den Platz hoch und runter und wenig Pausen. Und ein Spiel, in das Mainz am Ende fast noch einmal hereingefunden hätte. Das wäre aufgrund der ersten 70 Minuten aber dann doch etwas zu absurd gewesen.
Randbemerkung 1: Wenn zehn Minuten vor dem Spiel plötzlich automatisiert der Alarm im Stadion losgeht und alle Zuschauer von einer Ansage vom Band zum sofortigen Verlassen des Stadions aufgefordert werden, dann ist das schon erstmal ein wenig beunruhigend. Gab es in ähnlicher Form bei einem RB-Spiel in Bochum schon mal. Damals war es Fehlalarm, diesmal auch. Bis die Sache aufgelöst wurde, vergingen aber erst einmal zwei, drei Minuten. Die Mainzer hatten ihre Zaunfahnen schon fast komplett abgenommen. Viele Zuschauer verließen das Stadion. So richtig wusste niemand, wie ernst die Geschichte nun ist, sodass es auch kein Gedränge, sondern einen ruhigen Abmarsch gab. Gut, dass es nur Fehlalarm (im siebten Stock hatte ein Feuermelder ausgelöst) war und man am Ende drüber lachen konnte (auch wenn der nun schon zweite erlebte Fehlalarm dazu führen dürfte, dass man so etwas künftig noch weniger ernst nimmt). Beängstigend an dem Alarm war aus Sicht des Unterrangs von Sektor A vor allem, dass einem wieder mal bewusst wurde, wie sinnlos es wäre, im Ernstfall schnell das Stadion verlassen zu wollen. Die Engstelle mit Catering und Toiletten an einem nicht mal zehn Meter breiten Durchlass ist für einen Fluchtplan für Tausende Leute schlicht eine Katastrophe (wobei die Schlangen bei beiden Örtlichkeiten bei einer Evakuierung wohl schnell aufgelöst wären). Wenn da wirklich mal Tausende Leute schnell durchmüssten..
Randbemerkung 2: Schon weit vor Auslösen des Feueralarms hatte der Gästeblock sich kreativ mit den Werbeflächen vor dem Block auseinandergesetzt und sie schlicht zerstört anstatt das eigene Banner über die abgebildeten roten Bullen, wohl um das eigene “1.FSV Mainz 05”-Banner auf neutralem Untergrund besser zur Geltung zu bringen. Nun ja, seltsamer ‘Wir sind hier der Boss’-Gestus..
Randbemerkung 3: Ganz voll war es im Gästeblock nicht. Also auch nicht in dem Teil, der überhaupt an die Mainzer gegangen war, denn der Oberrang des Gästeblocks war sowieso in den Verkauf für die Heimseite gegangen. Aber auch im Unterrang für irgendwas um die 2.000 Menschen war noch reichlich Platz. Umso erstaunlicher, dass am Ende trotzdem dieselbe Zuschauerzahl wie aus den Spielen gegen Dortmund, Mönchengladbach oder Bremen verkündet wurde. 42.558. Ausverkauft. Trotz nicht vollem Gästeblock. Hmm.
Randbemerkung 4: Zweiter nach zehn Spielen. Punktgleich mit den Bayern. Den Aufsteiger-Startrekord Duisburgs von vor über 20 Jahren mit zehn ungeschlagenen Spielen eingestellt. Besser ist RB Leipzig nur in der Oberliga 2009 unter Tino Vogel (25 Punkte) und in der Regionalliga 2012 unter Alexander Zorniger (26 Punkte) in eine Saison gestartet. Aber das waren eben auch 5. und 4. Liga mit U-Boot-Kadern. Den Rekordstart von Kaiserslautern 1997 hat RB Leipzig auch noch nicht geknackt. Die holten in zehn Spielen als Aufsteiger 25 Punkte, also einen mehr als RB jetzt. Am Ende stand der Meistertitel. Die Kaiserslautern-Saison wird wohl in der öffentlichen Debatte immer stärker der Referenzpunkt werden. Das lässt sich angesichts des RB-Saisonstarts nicht vermeiden.
Randbemerkung 5: Sprachregelung seitens Ralf Rangnick bisher bei Fragen zur Tabelle war, dass die erst nach dem zehnten Spieltag Aussagekraft hat. Nach dem zehnten Spieltag nun ist die Sprachregelung, dass man sich freut, dass man nur von Spiel zu Spiel guckt, dass erst weniger als ein Drittel der Saison gespielt ist, dass (zugespitzt gesagt) das nächste Spiel immer das schwerste ist und man überhaupt zu Europacup oder nicht nichts sagen will. Nun ja, je länger RB da oben steht, desto lauter werden die Fragen werden und wenn man nach zehn Spielen einen Punkteschnitt von 2,4 hat, dann ist es wohl nur zu verständlich, dass die Öffentlichkeit und auch Teile der Fans anfangen, den Europacup zu diskutieren, während man im Verein nur über die jeweiligen Spiele und was man besser machen könnte nachdenken will. Ralf Rangnick wird auch zukünftig einen Dreh finden, wie er zur Tabelle nicht wirklich Stellung nimmt. Dazu ist er nun auch schon zu lange im Geschäft.
Randbemerkung 6: 15 Torschüsse hatte RB Leipzig, alle 15 bis zur 72. Minute, alle 15 im Strafraum des 1.FSV Mainz 05. Vielleicht drückt sich darin auch aus, wie speziell das Spiel war und wie viele torgefährliche Situationen RB Leipzig eigentlich hatte. Man war eigentlich im Offensivspiel nie in einer ballkontrollierenden Situation, bei der man auch mal aus der zweiten Reihe geschossen hätte. Man kam eigentlich immer mit Geschwindigkeit und entsprechend in Situationen, in denen man sich in den Strafraum spielte.
Randbemerkung 7: Passend zum etwas wilden Spiel mit wenig Ballkontrolle auch die Zweikampfwerte der RB-Innenverteidigung. Denn Willi Orban und Marvin Compper bestritten ungefähr doppelt so viele Zweikämpfe wie im Schnitt in den bisherigen neun Spielen. Sprich, sie hatten doppelt so viel Arbeit zu verrichten wie normal. Was darauf hindeutet, dass ihnen vom Rest des Teams durch Teamarbeit gegen den Ball nicht so viel Arbeit abgenommen wurde wie sonst.
Randbemerkung 8: Erstes Spiel für Stefan Ilsanker auf der Rechtsverteidigerposition. Nimmt man das als Hintergrund hat er seine Sache mehr als passabel gemacht. Ganz am Anfang wurde er auf seiner Seite mal direkt überlaufen und der eine oder andere Wackler war drin. Aber er glänzte auch mit einigen Balleroberungen (wie vor dem 3:0), seinem guten Verständnis vom Spiel gegen den Ball und gelegentlich auch in der Vorwärtsbewegung. Wenn man Ralph Hasenhüttl richtig verstanden hat, dann bleibt Ilsanker auch in den nächsten Wochen der Rechtsverteidiger. Hauptsache, Ilsanker hat nicht den diesjährigen Fluch geerbt, dass sich immer die RB-Rechtsverteidiger für länger verletzen.
Randbemerkung 9: Bei allen drei Toren war Marcel Sabitzer derjenige, der den vorletzten Pass spielte. Was immer ein wenig untergeht in der Fokussierung auf Vorlagengeber und Torschütze. Woraufhin dann auch Ralf Rangnick nach dem Spiel mehrmals darauf hinwies, dass man nicht vergessen dürfe, Sabitzer als herausragenden Offensivspieler zu benennen. Womit er natürlich Recht hat. Weswegen hier eben auch der Hinweis auf seine drei Vorvorlagen ist. Vergessen sollte man dabei nicht, dass Sabitzer auf seiner rechten Seite auch defensiv eine sehr wichtige Rolle spielte.
Lichtblicke:
- Emil Forsberg: Viel Übersicht, viel Sicherheit im Spiel mit dem Ball. War in der Offensive wieder mal überragend. Wie er vor dem 2:0 im Gegensatz zu Donati den Kopf oben behält und das Tor macht, ist in der Leichtigkeit, in der es ausgeführt wird, beeindruckend. Dazu zwei Torvorbereitungen und viele gute Aktionen und sicheres Passspiel.
- Willi Orban: Ziemlich viel Arbeit für den Innenverteidiger, der sich wesentlich öfters Zweikämpfen mit gegnerischen Offensivspielern ausgesetzt sah als normal. Überzeugte wieder mal mit sehr gutem Auge, sehr gutem Zweikampfspiel und meist sicher-abgeklärtem Passspiel. Nicht unwesentlich daran beteiligt, dass viele gefährliche FSV-Aktionen nicht zu Torschüssen oder Großchancen wurden.
- Yussuf Poulsen: Wahnsinnig gute Partie, auch wenn sich das nicht in Toren und Torvorbereitungen ausdrückte. Sicherte unheimliche viele Bälle, hatte eine wahnsinnig gute Zweikampfquote. Immer wieder gute, spielöffnende Dribblings und eine gute Passquote. War halt nicht derjenige, der von den anderen zum Torschuss freigespielt wurde. Hätte er auch noch Tore aufgelegt bekommen, dann wäre Poulsen wohl Spieler des Spiels und des Bundesliga-Spieltags gewesen.
Fanarena-Spieltagsspieler:
(Quelle: iPhone und Android App FanArena für RB Leipzig Fans – www.fan-arena.com [broken Link])
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Tore: 1:0 Werner (3.), 2:0 Forsberg (21.), 3:0 Werner (44.), 3:1 Bell (74.)
Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Ilsanker, Orban, Compper, Halstenberg – Keita, Demme – Sabitzer, Forsberg (86. Kaiser) – Werner (69. Burke), Poulsen (79. Selke); Auf der Bank: Müller, Papadopoulos, Schmitz, Khedira; Nicht im Kader: Klostermann, Bernardo, Gipson (alle verletzt), Kalmár, Boyd, Coltorti
Aufstellung Mainz 05: Lössl – Donati, Balogun, Hack, Bussmann – Brosinski, Gbamin (67. Ramalho) – Onisiwo, Serdar (32. Malli), Jairo (46. Bell) – Cordoba
Schiedsrichter: Marco Fritz (Aus Stadionsicht eine souveräne Spielleitung, bei der auch die individuellen Strafen zur rechten Zeit kamen. Bei einigen kniffligen Entscheidungen nicht immer mit dem nötigen Glück. Ein nicht gegebener Foulelfmeter für Mainz zehn Minuten vor dem Ende. Ein nicht gegebener Elfmeter für RB nach einer knappen Viertelstunde wegen Handspiel. Trotz guter Leitung gab es ein paar strittige Szenen, bei denen andere Entscheidungen näher an der Realität gewesen wären. Wenn man denn das Fernsehbild als Hilfsmittel gehabt hätte. Die grundsätzliche Linie hinsichtlich der Bewertung der Schwere von Vergehen stimmte aber.)
Gelbe Karten: – | Brosinski, Bell, Ramalho
Zuschauer: 42.558 (davon 1.200 Gästefans)
Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link], M05-Bericht [broken Link], Kicker-Bericht, Pressekonferenz-Ticker
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- Torschüsse: 15 : 11
- Torschüsse innerhalb des Strafraums: 15 : 7
- Schüsse auf das Tor: 5 : 3
- gewonnene Zweikämpfe: 52,7% : 47,3%
- Ballbesitz: 50,7% : 49,3%
- Passquote: 70,1% : 70,4%
- Laufstrecke: 118,7 km : 116,2 km
- Sprints: 194 : 205
- Intensive Läufe: 612 : 650
- Fouls: 12 : 12
- Ecken: 3 : 6
- Abseits: 1 : 2
- Meiste Torschüsse: Werner, Poulsen: je 4 – Bussmann: 4
- Meiste Torschussvorlagen: Forsberg: 6 – Brosinski, Malli: je 3
- Beste Zweikampfquote (mindestens 10 Zweikämpfe): Orban 80,0% – Malli: 72,7%
- Meiste Ballkontakte: Demme: 74 – Hack: 84
- Beste Passquote (mindestens 20 Pässe): Keita: 84,0% – Hack: 85,7%
- Größte Laufstrecke: Demme: 12,9 km – Bussmann: 12,0 km
- Meiste Sprints: Poulsen: 27 – Bussmann: 33
Statistiken von bundesliga.de, bild.de, FourFourTwo
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Saisontorschützen: Werner – 5; Forsberg – 4; Keita, Sabitzer – je 3; Selke – 2; Kaiser, Burke, Poulsen – je 1
Saisonvorlagengeber: Forsberg – 4; Sabitzer, Werner – je 3; Demme, Poulsen, Burke – je 2; Schmitz, Orban, Compper, Selke – je 1
Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Demme – 6; Forsberg, Ilsanker, Sabitzer – je 5; Compper, Orban, Poulsen, Gulacsi – je 3; Halstenberg, Kaiser – je 2; Keita, Bernardo – je 1
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Bild: © GEPA pictures/ Roger Petzsche
Zu Randbemerkung 5: Wie man es befremdlich finden kann, dass ein Aufsteiger (ja, ja, ja, wir sind kein „normaler“ Aufsteiger… gähn!) nach 10 ordentlichen Spielen einfach noch nicht über eine Teilnahme am Europapokal nachdenken will (und eigentlich auch nicht sollte) kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich hab den Eindruck es geht einzig darum Leipzig (und natürlich allen voran den ungeliebten Rangnick) scheitern zu sehen und nun ist man langsam sauer, dass einem die Schadenfreude im Mai versagt bleiben wird. Jeder vernünftige Verein denkt momentan nur von Spiel zu Spiel und das ist nicht nur angebracht, sondern auch vernünftig und hat weder was mit „Sprachregelung“ zu tun und man sucht da auch nicht nach irgendeinem „Dreh“ Woche für Woche der Öffentlichkeit die Normalität zu verkünden. Nur weil die Fragen lauter werden könnten, werden sie nicht automatisch auch sinnvoller.
Danke rotebrauseblogger für Deinen Bericht!!! Zwei Anmerkungen:
-Burke, ja es war auffällig, daß er diesmal gar nicht so defensiv mitgearbeitet hat. Aber wer weiß, wie seine Aufgabe gestern definiert war!
-Was gestern bei allem Zauberfußball aufgefallen war, ein weiter Abschlag von Gulasci war zu 95% gleichzusetzen mit Ballverlust, einige davon wurden gar zum Bumerang …
Toller Bericht! Wie immer. Guido S. lese ich schon gar nicht mehr. Ist ja doch immer vorhersehbar in seinen Gags.
Zu den Lichtblicken: Orban! Ja! Bärenstark der Junge. Und man hatte doch immer den Eindruck, dass er aufgrund seiner Möglichkeiten und seines Alters und seiner Mentalität nicht mithalten könne mit den IV-Größen Dr Liga a la Hummels, Boateng usw. Also Hut ab, ohne Abstriche.
Und Hasenhüttl gehört für mich in jede bisherige Lichtblicksammlung der bisherigen Saison! Was ist das denn eigentlich für ein Filou?!
Die allgemein feststellbare Lobhudelei für den „RaBa“- Trainer Hasenhüttl, der als leidenschaftlicher Kaffeetrinker seinen Aussagen nach, trotz eines noch laufenden Vertrages, rein zufällig ein neuer Leipziger wurde, aber scheinbar bestens als Landsmann des gesamten Finanziers zur torehungrigen Truppe passt, ist vielleicht gegenwärtig ein wenig übertrieben. Kaum werden aber selbst die größten Optimisten mit diesem anzuerkennenden Lauf gerechnet haben! Da irgendwann aber mit einigen Rückschlägen zu rechnen ist, hat man vernünftigerweise „innerbetrieblich“ darauf verwiesen, nach Außen hin mit zu euphorischen Gedanken zu Europa etwas zurückhaltend zu sein……
Zum Spielbericht, der gut mit dem von Henning Uhle zu vergleichen ist sowie den Randbemerkungen: An erster Stelle wäre erwähnenswert gewesen, dass ohne Mitwirkung verschiedener dilettantischen Aktionen der aus wahrlich „Hainzelmännchen“ bestehenden Mainzer Abwehr die eigene Torquote nicht ganz so günstig ausgesehen hätte, obwohl noch viele gute eigene Aktionen zu registrieren waren. Um ehrlich zu sein, erntet gegenwärtig mit der vorgetragenen aggressiven und offensiven Spielweise der „RasenBaller“ die Mannschaft auch verspätete Früchte aus der gelegten Saat des ihres Vortrainers Zorniger! Mit dem schon geschilderten, nicht gegebenen berechtigten Elfmeter in einer für die Gäste
wichtigen Phase haben die Leipziger allerdings auch ein wenig Glück gehabt!
Etwas lustig erscheint mir die Protokollierung über die wiederholte Falschalarmierung, die vermutlich die Zuschauer gleich mehr zum Mitmachen aufzufordern schien……Nach den neuesten Meldungen werden sich bald die unterschiedlichen Angaben von Zuschauerzahlen erledigt haben, wenn, besonders gegen den Willen des vergraulten Herrn Kölmel, zukünftig die Massen in geordneter Form in Richtung Messegelände ziehen werden. Im altehrwürdigen früheren „Zentralstadion“ wird man dann dafür wieder sehnlichst auf die „Sportfeste“ warten…….
Was ist eigentlich mit der allgemeinen „medialen Geheimwaffe“, dem gebürtigen Mainzer Guido Schäfer, los? Hat man ihn eine Pause gegönnt, um sich für den bevorstehenden Winter vielleicht ein gespendetes Hemd unter seinen unzertrennlichen braunen Fellmantel anziehen zu können, weil bei den vom jeweils besten Torschützen der Woche gespendeten und meistens durch ihn an den Nachwuchs zu übergebenen Trikots noch kein passendes dabei war?
Randbemerkung 10:
Hasenhüttl erstmals mit eigener Ehrenrunde inkl. Laola vor Sektor B.
Alleine seine Mimik dabei, großartig! ;-)
Wie immer ganz stark analysiert und nochmals Danke für den PK-Ticker gestern.
Habe die Wiederholung geschaut und auch festgestellt, daß der Nicht-Elfermeter-Pfiff bei Compper sehr glücklich war. Aber es wäre absurd, wenn Mainz dann wirklich etwas noch mitgenommen hätte.
Auch das Handspiel von Donati sah man bei Sky genau und er hat es im Interview auch zugeben!!
Das Frau Kastrop am Ende den Beiden Ralf + Ralph irgendwas mit Bayernjäger, Europa oder ähnliches entlocken wollte, ist ihr gutes Recht (Die Medien brauchen ja 12 Tage Futter) und die Beiden haben entspannt reagiert.
Ach ja, mir fällt gerade auf, daß Du heute 5 Lichtblicke dabei hast, wenn man Randbemerkung 8+9 mit dazurechnet! Gefällt mir :-)
Auch nur ne Randbemerkung: zum nicht gegebenen Elfmeter: War wirklich keiner, war nämlich ein Foulspiel an Compper, wurde auch so noch bei Sky aufgelöst!
Respekt an den Schiri, wenn er das sofort genau so gesehen hat.