Das saß gestern. Die Meldung, dass Red Bull den hauseigenen TV-Sender Servus TV einstellen werde. Nicht nur weil er defizitär arbeitet und sich daran angesichts der Entwicklung des Fernsehmarkts nichts ändern wird. Sondern auch weil die Idee der Gründung eines Betriebsrats im Raum stand und dies auf Missfallen bei der Konzernleitung stieß.
Die Salzburger Nachrichten zitiert entsprechend Firmenchef Dietrich Mateschitz wie folgt: “Unabhängigkeit, Eigenständigkeit und Unbeeinflussbarkeit insbesondere durch politische Parteien, egal welcher Richtung, war von Anfang an ein tragender Pfeiler von Servus TV. Die Betriebsratsgründung hätte diese Werte insbesondere durch die Art und Weise ihres Zustandekommens – anonym, unterstützt von Gewerkschaft und Arbeiterkammer – nachhaltig beschädigt.”
In der Mitteilung drückt sich etwas aus, was man über Red Bull eigentlich auch schon vorher wusste und was auch schon früher bei manchem Vorhaben und Verhandlungen mit öffentlichen Organen eine Rolle spielte. Dass es ein enormes Misstrauen gegen Institutionen und Rechtevertretungen aller Art gibt. Weil diese in ihrer Art des Arbeitens als störend, hinderlich und beschränkend empfunden werden.
Wenn man sich das Treiben rund um Red Bull ansieht und daraus eine Art Selbst- und Leitbild ableiten will, dann geht es darum Räume zu schaffen, in denen Menschen im Sinne der Marke kreativ und gestaltend im weitestens Sinne Inhalte und Werte schaffen. Red Bull ist dabei im gewissen Sinne eine Art Werksfamilie, wie sie auch VW immer gern gewesen ist, nur dass man sich dort den Gegebenheiten gesetzlich legitimierter Interessensvertretungen nie verschließen konnte.
Es geht in dieser Werksfamilie gar nicht mehr so sehr darum, obrigkeitshörig Aufgaben abzuarbeiten, sondern eher darum, sich selbst als nach innen gestaltendes und nach außen abschottendes Rädchen eines Images bzw. einer verinnerlichten Idee zu verstehen. Wozu bräuchte es da, so die konsequente Frage, eine Interessensvertretung, die quasi von innen als Gegenpol zur Familienspitze auftritt. Wir haben doch schließlich uns.
Dahinter versteckt sich ein eher merkwürdiges (Nicht-)Verständnis in Bezug auf Interessensvertretung von Arbeitnehmern. Aber es liegt auch irgendwie auf der Höhe einer Zeit, in der die Identifikation mit dem hippen Arbeitgeber selbst bei den schlechtbezahltesten Jobs immer auf der Agenda der Arbeitnehmersteuerung steht. Irgendwo zu arbeiten, wird einem als Chance und Selbstverwirklichung selbst da verkauft, wo es eigentlich vollständig nur darum geht, Mittel zum Zweck der Lebensabsicherung zu sein.
Verglichen mit manchem Auskommen in Ostdeutschlands Dienstleistungssektoren ist die Arbeit bei Red Bull und gerade die beim anerkannten, qualitativ hochwertigen Fernsehsender Servus TV tatsächlich für manchen Medienmacher eine Chance gewesen, Inhalte zu gestalten, für die anderswo Zeit und Geld fehlen. Was sie offenbar mit dem Gegenwert einer Anerkennung von Red Bull als einziger relevanter Bezugsorganisation bezahlen sollten.
Man kann das Misstrauen gegen Institutionen wie einen Betriebsrat rein praktisch durchaus verstehen, wenn man die Eigendynamik und die Selbstüberhöhung solcher Konstrukte betrachtet. Oftmals geht es, wenn solche Strukturen erst einmal entstehen, in vielen Dingen dann nicht mehr um die Sache, sondern um das Prinzip, dass der Betriebsrat bestimmten Dingen zustimmen muss. Organisation erreicht genau dann einen (im Firmensinne) nicht mehr zweckdienlichen Selbstzweck, wenn selbst sinnige Entscheidungen auf dem kurzen Dienstweg dadurch torpediert werden, dass die betriebsinterne Institution des Prinzips wegen auf ihnen zustehende Abläufe beharrt.
Wenn man einem wie Mateschitz in den letzten Jahren bei den Gelegenheiten, in denen er spricht, zugehört hat, dann ahnt man, dass ihm diese Spielchen extrem gegen den Strich gehen. Er will eine Art Labor, in dem große Ideen (egal ob in Sport, Literatur, Medien oder was auch immer) gesponnen werden und diese mit hoher Qualität umgesetzt werden. Kreativität, Engagement, Eigenmotivation, Chancen. Es sollen Dinge angeschoben und umgesetzt werden und sich Ideen nicht in institutionalisierten Abläufen und dem Austausch von Bedenken verlieren.
Dieses Firmenfamiliending inklusive manchmal leicht sektenhaft wirkender Abschottung Richtung außen (tue Dinge, aber rede nicht drüber) muss man zumindest mitdenken, wenn man verstehen will, warum mal eben knapp 300 Medienschaffende ihren Job verlieren. Zumal Red Bull eigentlich nicht unbedingt dafür bekannt ist, Projekte einzustampfen, selbst wenn sie defizitär sind. Es kommt meist vor allem darauf an, ob man überzeugt ist, dass die Projekte gut sind, dann spielt die wirtschaftliche Ebene kurz- bis mittelfristig nicht die alles entscheidende Rolle.
Nein, es geht hier an dieser Stelle gar nicht darum, die Entscheidung einen Fernsehsender u.a. deswegen zu schließen, weil sich die Angestellten eventuell organisieren wollen (was scheinbar noch nicht mal sicher war, dass es dafür eine Mehrheit gäbe), zu rechtfertigen. Es geht eher um eine Skizze, in welchem Umfeld und aus welcher Selbstsicht heraus diese Entscheidung vermutlich getroffen wurde.
Im Idealfall würden sicherlich viele Firmen in veränderten Arbeitswelten gern auf einen Betriebsrat verzichten. Früher noch eher als Gegenspieler bei Firmenentscheidungen und Anwalt der Arbeitnehmer nicht gemocht, sind Betriebsräte inzwischen in der modernen Arbeitswelt, in der die Grenzen zwischen Eigen- und Firmeninteresse immer weiter verschwimmen, was dann eben hinter dem schönen Wort Chance zur Selbstverwirklichung versteckt wird, scheinbar ein überflüssiges Relikt aus alten Klassenkampftagen.
‘Wir kämpfen doch nicht mehr gegeneinander, wir gestalten gemeinsam Welt.’ So die moderne Anmaßung. Die natürlich an vielen Stellen vor allem von den Arbeitnehmern auch verinnerlicht wurde und gelebt wird. Aber die de facto weiter Anmaßung bleibt, wenn es dabei im Kern oft darum geht, die Verantwortung für den Erfolg einer Firma noch mal als Druck und Eigenverantwortung denen mit auf die Schultern zu laden, die sich für 8,50 Euro in der Stunde Klagen über nicht funktionierende Internetanschlüsse oder ähnliches anhören müssen.
Ja, Betriebsräte sind im Alltag einer Firma nicht immer einfach und der klassische Gewerkschaftstypus ist manchmal reichlich anstrengend. Nichtsdestotrotz haben sie eine Schutzfunktion für Arbeitnehmer, die im Fall der Fälle eben doch am kürzeren Hebel sitzen und dem Druck eines Arbeitgebers als Einzelne nicht standhalten könnten, können für innerbetriebliche Entwicklung und Weiterbildung sorgen, Konflikte moderieren, bei Personalentscheidungen mitagieren und vieles mehr. Dinge durchaus, die zumindest in der Theorie auch nachhaltig im Sinne der Firma sein können.
Ja, die Auseinandersetzung mit einem Betriebsrat mag für eine Firma wie Red Bull mit ihrem Machergestus und längerer Erfahrung mit energieraubenden, kommunalen Strukturen besonders anstrengend sein. Aber ein Betriebrat (so er denn überhaupt gekommen wäre) wäre auch nicht das Ende der Möglichkeit gewesen, dass Mitarbeiter Servus TV als ihr Projekt sehen, mit dem sie sich identifizieren und die Mitarbeit daran als Chance empfinden.
Von daher erklärt sich die Dünnhäutigkeit Red Bulls zwar aus oben gezeichneter Firmenselbstsicht, bleibt aber trotzdem dünnhäutig und hinterlässt eine hohe Anzahl von Medienmitarbeitern und Multiplikatoren mit aktuell vermutlich etwas geringer ausgeprägter positiver Sicht auf ihren Arbeitgeber bzw. demnächst Ex-Arbeitgeber (so man denn nicht irgendwo bei Red Bull TV oder anderen hausinternen Medienprojekten unterkommt). Mal ganz davon abgesehen, dass diese Entscheidung in der Öffentlichkeit komplett mit Unverständnis wahrgenommen wird.
Ob das jetzt im guten (mehr Geld) oder schlechten (es kann jederzeit plötzlich zu Ende gehen) irgendwas für RB Leipzig heißt oder nicht, ist ziemlich spekulativ und jenseits von kleinen Witzchen über die Möglichkeit eines Betriebsrats im Verein auch nicht so richtig ein Thema mit viel Unterhaltungswert.
Im Kern bleibt es dabei, dass Red Bull bzw. Mateschitz Ideen nicht aufgeben, nur weil sie über einen längeren Zeitraum Geld hineinstecken müssen. Insofern werden in Leipzig sicher keine Gürtel enger geschnallt werden müssen. Zumindest nicht in noch stärkerem Maße, als es unter Vereinschef Oliver Mintzlaff, der permanent nach Möglichkeiten sucht, Geld zu sparen und so das Profibudget aufzubessern, sowieso schon der Fall ist.
Jenseits dessen wird RB Leipzig solange für Red Bull interessant bleiben, wie es nicht außer Kontrolle gerät. Sprich, solange RB Leipzig ein Verein ist, in dem die beteiligten Personen eigenverantwortlich, kreativ und erfolgreich die fußballerische Gegenwart und Zukunft gestalten und dabei nicht auf die Idee kommen, sich vom Einfluss des Hauptfinanziers (jenseits des wirtschaftlichen) befreien zu wollen, solange man also in Salzburg das Gefühl hat, dass RB Leipzig in vielerlei Hinsicht ihr Kind ist und auch regelmäßig zu Hause vorbeischaut und sich mit den Eltern versteht, ohne sich beim in Ungnade gefallenen Patenonkel auszuheulen, solange wird sich am aktuellen Verhältnis Red Bull zu RB Leipzig nichts ändern und solange wird man sich auch nicht ‘sorgen’ müssen, dass Ralf Rangnick plötzlich kein Geld für Transferausgaben mehr haben wird. Die Aussage von vor ein paar Wochen, dass auch Transfers im zweistelligen Millionenablösebereich denkbar sind, wenn das Gesamtpaket inklusive Gehalt stimmt, steht und dürfte auch weiterhin gültig sein.
Am Ende ist es mit Fußballclubs hinsichtlich der Arbeitsstrukturen einfacher. Man erwartet von einem Verein sowieso, dass er nach innen einen enormen, fast sektenhaften Zusammenhalt entwickelt und als Familie eng zusammenstehend und ein wenig in Abgrenzung zum außen an den eigenen Zielen arbeitet. Das passt doch dann mit der Red-Bull-Herangehensweise ganz gut zusammen. Auf der anderen Seite verkomplizieren sich die Dinge durch das soziale Umfeld, in das ein Verein eingebettet ist und vor dem sich der Club (egal ob er 17 Mitglieder oder 170.000 hat) in Bezug auf Interaktion und Anpassung nicht verschließen kann. Vielleicht erklärt das dann wiederum ein wenig einen Teil der früheren Skepsis von Red Bull gegenüber dem Fußball.
Egal wie, für die Entscheidung fast 300 Leute rauszuschmeißen, den Fakt zum entscheidenden Tropfen werden zu lassen, dass die unter Umständen einen Betriebsrat gründen wollten, ist selbst vor dem Hintergrund in der Praxis gern auch mal unangenehmer und anstrengender Betriebsräte ziemlich Banane. Daraus zu schließen, dass irgendwann RB Leipzig auch so enden wird wie Servus TV, ist eine schräge Analogie. Nicht zuletzt, weil die Strukturen, die derzeit im Fußball in Leipzig mit Nachwuchsleistungszentrum und Co entstehen, irgendwann auch ohne Red Bull vorstellbar wären, während Servus TV aufgrund der Millionendefizite pro Jahr von niemandem ernsthaft weiterbetrieben werden könnte.
[Update: Nur einen Tag nach der Bekanntgabe der Schließung von Servus TV die Rolle rückwärts. Der Sender werde weiterbetrieben. Hintergrund ist ein Kompromiss [broken Link], dass ein Betriebsrat nur gewählt wird, wenn die Mehrheit der Beschäftigten dies will. Da dies erklärtermaßen nicht der Fall ist, geht es weiter mit Servus TV. Ändert ja aber nichts am Text oben. Mateschitz will keinen Betriebsrat bei sich und reagiert auf entsprechende Dinge extrem dünnhäutig und die Mitarbeiter haben ihre Werksfamilie so verinnerlicht, dass sie den Sinn in der Unternehmensintanz auch nicht sehen, weil sie niemanden sehen, gegenüber dem sie sich vertreten fühlen müssten. Alles wie noch vor zwei Tagen also im Hause Servus TV und Red Bull.]
Sehr guter Artikel. Für mich stellt sich der Betriebsrat aber tatsächlich nur als ein (kleines) Teil des Puzzles dar. Einerseits klang in einigen österreichischen Medien durch, dass der BR von Außen “eingesteuert” werden sollte – also noch nicht mal ne Idee von den eigenen Mitarbeitern war. Andererseits ist Mateschitz primär mal Geschäftsmann, der offensichtlich kein Problem hat, über lange Zeit Geld auch in großen Bündeln zu investieren, wenn es nur eine gewisse Möglichkeit gibt, damit auch erfolgreich zu agieren. Und genau das war halt offensichtlich bei ServusTV nicht der Fall, weil es der Markt einfach nicht hergibt und hergeben wird. Neue Technologien und Zugangswege werden dem klassischen TV den Rang ablaufen. Die PlayOffs hab ich auch online bei ServusTV gesehen – es war für mich einfacher und komfortabler. Es macht daher Sinn, vorerst kein weiteres Geld damit zu verbrennen. Auch wenn natürlich der Zeitpunkt und die Begründungen wieder mal zum medientechnischen GAU führen können.
Betriebsräte werden auch in Deutschland mit Hilfe von Gewerkschaften von außen beeinflusst und beraten, zumal in der Gründungsphase. Gerade in Betrieben, die wie scheinbar RB es gerne verhindern möchten, dass die Beschäftigten ihr Recht auf eine Vertretung wahrnehmen wollen. In solch einem Umfeld bist du als kleine Gruppe von Mitarbeitern, die das dann wirklich angehen wollen, fast chancenlos ohne Unterstützung von Gewerkschaften und musst die entsprechenden Vorarbeiten, die notwendig sind, auch recht verschwiegen durchführen. Eine Diskussion über den gesamten internen Mailverteiler, ob man einen Betriebsrat gründen möchte, wird in so einem Umfeld eher wenig erfolgreich sein.
Dann solltet ihr hoffen, dass die RBL-Mitatbeiter nicht auch in den nächsten 2-3 Jahren einen BR gründen wollen. Denn so lange hängt RBL definitiv noch am Tropf in Fuschl und würde genauso über den Jordan gehen wie ServusTV.
Der der die Party bestellt und bezahlt , sollte auch bestimmen wo die Reise hingeht und beim Bau des Trainingszentrum wurde rigoros auf die Umsetzung und Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen geachtet.
Herr Mateschitz bzw. RB hat es glaube auch nicht nötig wegen irgendwas vor die Karre fahren zu lassen.
Die RB Mitarbeiter sind bestimmt auch nicht im Niedriglohnsektor angesiedelt
Es ist halt wie überall.wo bestimmte Leistung auch eingefordert wird und nicht wie im öffentlichen Bereich das Steuergeld nach dem Giesskannenprinzip verteilt wird.
Ja findest du? Also vollkommen legitim, dass Mateschitz ankündigt, fast 300 Beschäftigte zu kündigen (eigentlich schon gekündigt hat), weil einige der Mitarbeiter darüber nachdenken einen Betriebsrat zu gründen? Also die ihr gesetzliches Recht wahrnehmen wollen, eine Mitarbeitervertretung zu gründen?
Ob die Beendigung des Projekts ServusTV kausal mit dem Nachdenken der Mitarbeiter über einen Betriebsrat verbunden ist, oder ob beide Ereignisse nur koinzident sind, ist doch völlig offen. Die Darstellung eines kausalen Zusammenhangs hat offensichtlich höheres medientechnisches Potential.
Edit: War wohl doch ein kausaler Zusammenhang. Nachdem die Mitarbeiter sich in großer Mehrheit gegen einen Betriebsrat ausgesprochen haben und AK und ÖGB diese Haltung tolerieren, geht es jetzt wohl mit ServusTV weiter. Erinnert mich so ein wenig an das Mateschitz Interview zur Zweitligalizenz vor 2 Jahren. Da wurde ja auch mit dem Ende des Projekts RBL gedroht.
Ich glaub die Kausalität ist tatsächlich nicht anzweifelbar, nachdem sich von Mateschitz bis Gewerkschaften ja alle dazu geäußert haben. Was im Zusammenhang mit der Auster Red Bull eigentlich noch das viel erstaunlicherer Ereignis ist. Aber vermutlich passt der Vergleich mit dem Mateschitz-Interview zur RB-Lizenzierung hier ganz gut.
Ich will da ja mal keine Grundsatz Diskussion in diesem Forum führen.aber als Selbstständiger oder wenn man es mal war weiss .wie es ist , Verantwortung für Mitarbeiter zu übernehmen und als Dank dafür mit immer mehr Bürokratischen Hindernissen überhäuft zu werden .Oder was glaubst du wer alles Die Kammern und Ämter bezahlt.Wenn jemand bessere Ideen hat oder meint es besser zu können , hindert ihn ja keiner dran es zu tun.Aus.
Zunächst alle Achtung, RBB, für diese relativ offenen Worte!
Als vermutlich einer der auch „innerlich“ treuesten Fans der durch die schlaue Übernahme von Markranstädt nach Leipzig verlagerten und mit „Getränkegeldern“ bis heute bestens versorgten Rasenballsportler von der weltweit bekannten, hinter den hohen Bergen und neu aufgestellten Grenzzäunen befindlichen Firma, sollten diese Zeilen jedermann zum Nachdenken anregen, dass neben dem eigenen Fernsehsender auch das in jedem Winkel unseres Landes übermächtig wirkende „Projekt – 1. Bundesliga“ praktisch über Nacht plötzlich Geschichte sein könnte!
Der in unseren Gefilden nur im Hintergrund wirkende „Macher“ scheint wirklich ein sehr dünnhäutiger Typ zu sein, der unangenehme Annäherungen, gleich welcher Art, entsprechend hastig und völlig überstürzt, wie dieser Fall bestätigt, durch eine innerbetriebliche und unpopuläre Blitzmaßnahme über Nacht demnächst entgegnen wollte. Wenn der als reichster geltende Mann von Österreich mit diesem TV-Unternehmen und bestimmt sehr fleißigen und fachlich gut ausgebildeten über 200 Mitarbeitern, die angeblich einen Betriebsrat installieren wollten, jährlich scheinbar nicht zum ersten Male fast eine dreistellige Millionenhöhe praktisch in den Sand setzt, hätte ihm doch eigentlich schon viel eher ein Licht aufgehen müssen!
Diese in Leipzig bekannte Zurückhaltung muss nach meinen öfteren Besuchen im Land des vielfachen Milliardärs und nach entsprechenden allgemeinen Medienberichten zuhause schon öfters in das Gegenteil umgeschlagen sein, weil interne Personalquerelen mit darauf folgenden Ablösungen und Veränderungen keine Seltenheit im Haus des uneingeschränkten „Bosses“ Mateschitz bedeuteten…….
Mir ist jetzt durch diese schon aufhorchende und etwas ungewöhnliche Kehrtwende besonders klar, warum nach dem endlich erfolgten Aufstieg 2014 in die 2.Bundesliga sowohl der DFB, NOFV oder SFV als auch für die Lizenzierung zuständige DFL durch die gerichtlichen Ankündigungen aus Österreich regelrecht einknickte! Bekanntlich ließ sich der Verband regelrecht einlullen, da man „RaBa“- Leipzig bereits nur durch die Bereitschaft, alle bekannten drei Forderungen noch erfüllen zu wollen, trotzdem vorab lizenzierte! Was in Wirklichkeit daraus wurde, wissen alle sich für dieses Thema interessierenden Leute, besonders, als es neben der Bezeichnung des Vereines, um die geforderte Änderung des nach verbotener Werbung riechenden „Logos“ ging……
Mag sein, dass mit dem unmittelbar bevorstehenden Aufstieg des ausländischen „Marketing -Projektes“ der ostdeutsche Fußball eine schon längst fällige fußballerische Auferstehung erleben wird, entsprechende Schattenseiten werden aber den weiteren, sicherlich etwas steinigeren Weg, noch eine Weile weiter begleiten!
Im Endeffekt ist es ein Witz. Natürlich spricht sich nun die Mehrheit der Angestellten gegen einen Betriebsrat aus wenn im Gegenzug das Unternehmen geschlossen werden soll.
An so etwas gibt es eigentlich nichts zu beschönigen, auch nicht als RB Fan.
Wer hat denn hier etwas beschönigt? Die Räte, Kammern und Ämter auf der einen Seite und die Selbstständigen und Unternehmer sind halt 2 Seiten einer Medaille. Und wo sich Kopf oder Zahl befindet, ist da selten eindeutig.