Noch fünf Tage bis RB Leipzig wieder mal auf den 1.FC Heidenheim trifft. In aus dem Vorjahr gewohnter Konstellation treffen dann wieder zwei (tabellarische) Spitzenteams der Liga aufeinander (auch wenn RB diesmal vor Heidenheim steht). Zusammen mit dem SV Darmstadt bildet man das hypergalaktischste Aufsteigertrio aller Zweitligazeiten. Mindestens.
Fakt ist, dass es ziemlich ungewöhnlich ist, dass alle drei Aufsteiger auf Anhieb ganz vorn in der Tabelle mitmischen. Aktuell sind es die Plätze zwei bis vier. (Was angesichts der engen Abstände ganz oben nur wenig zu bedeuten hat.) Wirft man einen Blick in die jüngere Vergangenheit der zweiten Liga seit Einführung der Dreipunktregel, dann gibt es immer wieder Jahre, in denen aber zumindest zwei Aufsteiger nach acht Spielen ganz vorn dabei waren.
Letzte Saison erst lagen beispielsweise Bielefeld und Karlsruhe auf Platz 3 und 6. Schützte Bielefeld allerdings nicht davor, am Ende abzusteigen. 2005/2006 waren Paderborn und Braunschweig 3. und 4., genauso wie Lübeck und Trier 2002/2003, denen noch Burghausen auf Platz 8 folgte.. Ulm und TeBe auf 1 und 4 im Jahr 1998/1999 ist dann doch schon ein Stück her.
Insgesamt ist es demnach nicht ganz ungewöhnlich, dass (auch mehrere) Aufsteiger nach acht Spieltagen recht weit oben in der Tabelle mitmischen. Allerdings sind diese Frühstarts auch nicht sonderlich aussagekräftig. Denn noch nie gelang es einem Liganeuling, der nach acht Spieltagen unter den ersten Vier stand, am Ende der Saison mindestens genausogut dazustehen wie nach acht Partien. Im Schnitt verloren diese Teams bis zum 34. Spieltag noch mehr als 5 Plätze.
Aufgestiegen sind allerdings mit Ulm und Bielefeld am Ende auch zwei Aufsteiger, die nach acht Spielen die Tabelle anführten und am Ende Dritter bzw. Zweiter wurden. Am anderen Ende schaffte es nur ein Zweitliganeuling, nach acht Spielen einen der ersten vier Plätze zu belegen und am Ende trotzdem abzusteigen. Wieder war Bielefeld beteiligt, die in der letzten Saison von Platz 3 auf Platz 16 und dann via Relegation in die dritte Liga stürzten.
Wenn man über Aufsteiger redet, dann gibt es ja auch immer die Theorie, dass diese zwar gut in die Saison starten, aber das nicht über die gesamte Spielzeit durchhalten können. Die Bilanzen der Aufsteiger, die am Anfang oben mitspielten, scheinen dies auch nahezulegen. Auf der anderen Seite gibt es aber genauso das häufige Phänomen der Teams, die erst mal eine gewisse Anpassungszeit an die neue Liga brauchen und entsprechend erst im Saisonverlauf ihre Topleistungen abrufen.
Weswegen der Vergleich der Tabellenplätze nach acht und 34 Spieltagen eine relativ ausgewogene Bilanz ausspuckt. Insgesamt gerade mal einen reichlichen halben Platz verloren die Zweitligaaufsteiger der letzten 19 Jahre in diesem Zeitraum. Also letztlich fast nichts.
Wenn da nicht das Bielefeld-Beispiel aus der Vorsaison wäre, könnte man (statistisch gesehen) die drei Aufsteiger Leipzig, Heidenheim und Darmstadt schon wieder sicher für die kommende Zweitligasaison buchen. Wobei der in der Winterpause vielleicht noch mal relevante wirtschaftliche Background von RB Leipzig und auch die sportlichen Netzwerke die Grundlagen der Statistik etwas aushebeln könnten.
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Liste nennt zuerst die Aufsteiger, dann die Platzierungen nach acht Spielen und am Ende der Saison.
- 2013/2014 – Bielefeld und Karlsruhe: 3. und 6.; am Ende: 16. und 5.
- 2012/2013 – Aalen, Regensburg, Sandhausen: 5., 10., 16; am Ende: 9., 18. und 17.
- 2011/2012 – Braunschweig, Dresden, Rostock: 4., 11., 16.; am Ende: 8., 9., 18.
- 2010/2011 – Aue, Osnabrück, Ingolstadt: 4., 14., 17.; am Ende: 5., 16., 14.
- 2009/2010 – Union, Düsseldorf, Paderborn: 3., 9., 12.; am Ende: 12., 4., 5.
- 2008/2009 – Ahlen, Oberhausen, Frankfurt: 5., 17., 18.; am Ende: 10., 9., 15.
- 2007/2008 – Wiesbaden, Hoffenheim, Osnabrück: 3., 11. 12.; am Ende: 8., 2., 12.
- 2006/2007 – Koblenz, Essen, Augsburg, Jena: 8., 10., 11., 15.; am Ende: 12., 15., 7., 13.
- 2005/2006 – Paderborn, Braunschweig, Siegen, Offenbach: 3., 4., 10., 13.; am Ende: 9., 12., 18., 11.
- 2004/2005 – Saarbrücken, Dresden, Essen, Erfurt: 8., 15., 16., 17.; am Ende: 12., 8., 17., 18.
- 2003/2004 – Unterhaching, Regensburg, Aue, Osnabrück: 4., 12., 16., 17.; am Ende: 13., 16., 8., 18.
- 2002/2003 – Lübeck, Trier, Burghausen, Braunschschweig: 3., 4., 8., 16.; am Ende: 11., 7., 10., 15.
- 2001/2002 – Union, Schweinfurt, Babelsberg, Karlsruhe: 3., 10., 11., 12.; am Ende: 6., 17., 18., 13.
- 2000/2001 – Saarbrücken, Reutlingen, Ahlen, Osnabrück: 2., 8., 17., 18.; am Ende: 8., 7., 6., 15.
- 1999/2000 – Aachen, Chemnitz, Mannheim, Offenbach: 6., 8., 15., 18., am Ende: 8., 11., 12., 16.
- 1998/1999 – Ulm, TeBe, Hannover, Oberhausen: 1., 4., 7., 18.; am Ende: 3., 6. 4., 12.
- 1997/1998 – Cottbus, Wattenscheid, Nürnberg, Fürth: 7., 13., 16., 17.; am Ende: 8., 14., 3., 9.
- 1996/1997 – St. Kickers, Essen, Gütersloh, Oldenburg: 5., 16., 17., 18.; am Ende: 5., 17., 13., 18.
- 1995/1996 – Bielefeld, Unterhaching, Jena, Lübeck: 1., 5., 8., 10.; am Ende: 2., 4., 6., 13.
Ein Gedanke zu „(Fast) unab- und unaufsteigbar“