Presse 19.10.2017 | rotebrauseblogger

Kleiner Übergangstag zwischen Champions League und Bundesliga. Noch allerlei Elogen auf RB Leipzig wegen des Porto-Siegs, BVB-Spiels und überhaupt. Naja, wer Bock drauf hat, findet sich zu den Artikeln.

Wichtiger der Verkauf der Red Bull Arena von Michael Kölmel an das Joint Venture aus RB Leipzig und Red Bull. Der Stadtrat hat dem gestern bei nur einer Gegenstimme (Piraten) zugestimmt. Der Bund muss nun als zweiter öffentlicher Finanzier des Umbaus Anfang 2000 auch noch zustimmen. Bei der Stadt rechnet man “täglich” mit einer entsprechenden Auskunft. Gilt eher als Formalie, da die Käufer die aus der Förderung durch den Bund einst resultierenden Bedingungen (z.B freier Zugang zu den Flächen um das Stadion wie der Festwiese oder Austragung von bis zu vier Veranstaltungen mit öffentlichem Interesse) übernehmen werden.

Letztlich gibt es eigentlich nicht wirklich was, was gegen diesen Verkauf spricht, da sich an der Sachlage im Vergleich zum Besitzer Michael Kölmel nichts ändert. Ein paar Fristen verlängern sich, sodass nun prinzipiell bis 2040 Fußball in der Red Bull Arena gesichert ist bzw. versprochen wird.

Dazu ist die einzige wesentliche Veränderung für die Stadt im Vergleich zu vorher, dass sie ihr Recht verliert, das Stadion ohne Vorbedingungen zu einem Euro zurückzukaufen (war bisher zwischen 2030 und 2040 möglich). Das geht nun zwischen 2030 und 2040 nur noch bei bestimmten Bedingungen. Zum Beispiel, wenn im Stadion kein Fußball mehr gespielt wird.

Ab 2040 kann die Stadt das Stadion zum Verkehrswert (bewertet wird dabei nur das Bauwerk selbst) zurückkaufen, wenn darin kein Fußball mehr gespielt wird. Sprich, falls RB bis 2040 das Stadion vergoldet und zu einer Prunkhölle macht, dann wird das für die Stadt extrem teuer, wenn sie das Stadion bei nicht mehr sachgemäßer Nutzung zurückhaben will. Aber diese Rückkaufoption ist eine Kann-Option, keine Muss-Option. Zieht die Stadt diese Option nicht, dann hätten die Besitzer aber auch keine Verpflichtung mehr, das Stadion mit Fußball zu bespielen.

Unter den Gegebenheiten der alten Verträge, die aus der Logik entsprangen, dass Bund und Stadt Leipzig unbedingt ein Stadion für die WM wollten und unter der Voraussetzung, dass Kölmel verkaufen und RB/ Red Bull kaufen wollten und vor dem Hintergrund, dass es hinsichtlich Umbau und EM 2024 alles recht schnell gehen musste, ist das alles (soweit es einsehbar ist) schon absolut in Ordnung so, wie man es gestaltet hat, auch wenn es manch einer unbefriedigend finden mag, dass das Stadion einst zu wesentlichen Anteilen aus öffentlichen Geldern finanziert wurde und bei einem Verkauf nun Bund und Stadt von der Verkaufssumme nicht profitieren und alles mit gutem Gewinn an Kölmel geht.

Am Samstag gegen den VfB Stuttgart wird Timo Werner nach Stand der Dinge in der Startelf stehen. Dagegen muss der VfB auf den starken Offensivspieler Anastasios Donis verzichten, der sich im Training verletzte.

——————————————————————————–