Spiel 5 der Endspielserie brachte für RB Leipzig die Partie gegen Arminia Bielefeld und die Chance, im Aufstiegskampf einen wichtigen Schritt zu machen. Am Ende stand ein durchaus nicht ungerechtes 1:1 gegen Gäste, die ihrem Ruf als gut organisierte, sehr stabile Mannschaft, die in dieser Saison bei keinem der Topclubs eine Niederlage kassierte, alle Ehre machte.
In die Partie gegangen war RB Leipzig wieder mit Marcel Halstenberg, der nach Gelbsperre hinten links Anthony Jung ersetzte. In der Innenverteidigung spielte Atinc Nukan für den gesperrten Willi Orban. Und auf der Sechs kam Rani Khedira für den ebenfalls gesperrten Stefan Ilsanker zum Einsatz. Nicht unüberraschend Eins-zu-Eins-Wechsel also auf den fraglichen Positionen. Und das gewohnte 4-2-3-1.
Bielefeld seinerseits hatte den angeschlagenen Florian Dick zu Hause gelassen. Dafür rückte Michael Görlitz hinten rechts in die Viererkette und Christoph Hemlein vorne rechts ins Team. Überraschend saß Torjäger Fabian Klos zu Beginn auf der Bank, weil ihm Coach Meier nach Rückenproblemen in den letzten Wochen eine Pause geben und Winterneuzugang Andreas Voglsammer mal in so einer Partie sehen wollte.
In den ersten Minuten merkte man den RasenBallsportlern deutlich an, dass sie sich den ersten Matchball im Aufstiegskampf holen wollten. Man ging sofort aufs Tempo und hätte durch Marcel Sabitzer auch nach nicht mal zwei Minuten in Führung gehen können. Aber nach seinem Umkurven des Torwarts verzog der Österreicher knapp aus spitzem Winkel.
In der Folge verstanden es die Gäste immer besser, das Tempo von RB Leipzig in die Tiefe aus dem Spiel zu nehmen und so das Spiel zu einem zu machen, in dem sie ihre Stärken einer guten Defensivorganisation und guten Arbeit gegen den Ball einbringen konnten. So störte man konsequent die Passversuche, stellte die Offensivspieler zu und gewann die wichtigen Eins-gegen-Eins-Situationen.
Das Spielchen zog sich ohne größere Aufreger über die ersten 30 Minuten. RB Leipzig fand keine Mittel, agierte oft zu überhastet und ungenau, um im Offensivspiel Gefahr heraufzubeschwören. Demme mit einer Flanke, die gefährlich Richtung Tor abdrehte in einer Situation, in der er eher im Rückraum Sabitzer bedient hätte und Klostermann der frei von rechts volley links am Tor vorbeischoss, das waren schon die gesammelten Offensivbemühungen. Von denen Bielefeld noch weniger hatte, weil sie aus ihrer stabilen Ordnung heraus die RB-Verteidigung praktisch gar nicht in Verlegenheit bringen konnte.
Es ging in diesem Spiel wohl nicht anders, als dass ein Fehler zum Lösen des Knotens hermusste. Felix Burmeister machte ihn schließlich nach einer halben Stunde, als er im Strafraum von Sabitzer unter Druck gesetzt den Ball unglücklich verstolperte. Der Österreicher nahm das Geschenk dankbar an, umkurvte noch Keeper Hesl und schob die Kugel dann ins leere Tor. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Vorerst.
Bis zur Pause hatte man dann das Gefühl, dass von den RasenBallsportlern allerlei Druck abgefallen war. Man spielte nun gut Fußball. Mit Zug zum Tor und einigen Chancen. Poulsen war es nur zwei Minuten später, der eine Sabitzer-Vorarbeit aus Nahdistanz freistehend über das Tor jagte. Forsberg dazu mit zwei Schusschancen, von denen die zweite Hesl im Bielefelder Tor grandios aus dem Eck kratzt. In dieser Phase hätten sich die Gäste nicht beschweren dürfen, wenn die Partie schon ihre Vorentscheidung erfährt. Wobei auf der anderen Seite Behrendt mit einem Distanzschuss schon mal andeutete, dass man sich noch lange nicht geschlagen gibt.
Bis zur Pause war also vieles gut, wenn auch lange nicht perfekt. Nach einer überschaubar guten halben Stunde bekam RB Leipzig die so wichtige Führung auf dem Silbertablett serviert und schien die Dinge in der Folge endgültig klären zu wollen. Scheiterte aber vor dem Tor.
Umso erstaunlicher, dass von diesem Schwung nach der Pause nur noch wenig zu spüren war und der Druck wieder auf den Schultern zu lasten schien. Bielefeld nun wieder mit dem stabilen Defensivauftreten der ersten halben Stunde. Und RB Leipzig mit ungenauen und wenig zielführenden Versuchen, sich offensiv in Szene zu setzen.
So ging das Spiel ohne große Ereignisse bis zur 60. Minuten und bis zum Ausgleich der Arminia. Der zwar ein wenig aus dem Nichts kam, aber eben angesichts eines gut organisierten Gastes, der das Spiel der RasenBallsportler im Griff hatte, auch nicht unverdient war. Nach einer Ecke sind sich Keeper Gulacsi und Innenverteidiger Nukan uneinig, sodass der Ball über Umwege zu Behrendt gelangen kann, der den Ball aus 20 Metern ins Tor jagt.
Nach dem Spiel gibt Ralf Rangnick zu Protokoll, dass Gulacsi aussagt, er hätte gerufen, dass dies sein Ball ist, während Nukan aussagt, dass Gulacsi zu spät gerufen hat. Fakt ist, dass Gulacsi den Ball abgefangen hätte, wenn Nukan nicht gewesen wäre. Es ist aber nach dem Pokalspiel in Unterhaching auch schon das zweite Mal, dass ein Abwehrspieler Gulacsi den Ball quasi aus den Händen köpft und anschließend ein Gegentor fällt. Zusammengenommen damit, dass der Ungar auch sonst bei Flanken, Ecken und eckenähnlichen Standards im Herauslaufen (bzw. meist Nichtherauslaufen) so seine Probleme hat, ergibt sich daraus dann doch eher ein Muster. Wenn man davon aber mal absieht, darf man sich auch ein bisschen wundern, dass einer wie Behrendt, der für seine Künste aus der Distanz durchaus bekannt ist, so frei zum Schuss kommen darf und niemand seinen Aktionsradius störte.
RB Leipzig nun völlig von der Rolle. Bielefeld stellte den Spielaufbau über die Innenverteidiger zu und leitete die Angriffe meist irgendwo auf die Außenbahn ab, wo man dann eher mühelos klären konnte. Dazwischen gab es ein paar RB-Versuche, lange Bälle zu spielen, die an Ungenauigkeit oder energischem Zugreifen der DSC-Abwehr zerschellten.
So deutete ab der 60. Minute nur noch wenig darauf hin, dass RB Leipzig dieses Spiel noch mal in die eigene Richtung biegen könnte. Man hatte vielmehr das Gefühl, dass nur ein Arminia-Fehler wie in der ersten Halbzeit zu einem Tor führen könnte.
Das änderte sich erst, als Rangnick ab der 76. Minute mit Selke und ein paar Minuten später Bruno neue Offensivkraft einwechselte. Gerade der Belgier brachte noch mal Ballsicherheit ins Spiel, entschied ein paar Eins-gegen-Eins-Situationen für sich und schuf dadurch Räume, bei denen man zumindest ein wenig das Gefühl gewann, dass Torgefahr nicht nur aus Zufällen resultieren könnte. Ein Torschuss, an dem Forsberg knapp vorbeirauscht. Eine Ecke mit ein wenig Durcheinander. Das war es in der Schlussviertelstunde aber dann faktisch auch schon.
Das änderte sich dann noch mal in der Nachspielzeit, in der das erlösende zweite Tor so nah war wie seit der ersten Halbzeit nicht mehr. Wieder war es ein Durcheinander im Strafraum, bei dem Quaschner erst aus Nahdistanz an die Latte schießt und Nukan im Nachschuss abgeblockt wird. Der Torjubel blieb im Halse stecken, der Schlusspfiff besiegelte anschließend die gefühlte Niederlage.
Das tatsächliche Unentschieden war absolut vermeidbar, wenn man die reine Chancenverteilung sieht. Gerade in der ersten Halbzeit hatte RB Leipzig einige Gelegenheiten, die Partie für sich zu entscheiden und scheiterte wieder mal am Effizienz-Thema. Über die gesamte Spielzeit gesehen verstand man es aber auch nicht, die Bielefelder Abwehr mit Tempo zu bespielen, weil man es oft mit langen Bällen versuchte (die selten gesichert werden konnten), zu wenig Genauigkeit und Kühle im Passspiel an den Tag legte und viele Flankenversuche ins Nirvana segelten.
Bielefeld machte seinerseits das, was sie schon die ganze Saison machen. Mit zwei Viererketten, einiger Physis und viel Ruhe den eigenen Strafraum verteidigen und den Gegner nicht in leichte Torabschlusssituationen kommen lassen. Das können sie sehr gut und damit zogen sie auch den meisten RB-Angriffsbemühungen den Zahn. In den zwei, drei Situationen, in denen Angriffe dann doch mal durchkamen, hatte Bielefeld sicher auch Glück, aber das war über 90 Minuten gesehen nicht unbedingt das entscheidende Element beim meist abgeklärt herausgespielten Punktgewinn.
Zugute kam Bielefeld dabei auch, dass das aggressive Spiel von RB Leipzig oft ins Leere lief. Einige Situationen, in denen ein Spieler den ballführenden DSC-Akteur anläuft, aber die nächste Anspielstation des Gast keinen Druck erfährt, sodass sich Bielefeld zumeist gut vom Pressing der Leipziger lösen konnte und nur wenige, gefährliche Ballverluste in der eigenen Hälfte hatte.
Fazit: Ein vermeidbares Unentschieden, wenn RB Leipzig die Chancen, die man hat, besser nutzt. Wirklich verdient hatten sich die Gastgeber den Sieg aber auch nur zwischen 30. und 45. Minute und in drei Nachspielzeitminuten. Das war zu wenig, weil Bielefeld diese Phasen auch mit Glück überstand und in der restlichen Spielzeit gegen ungenaue und manchmal auch überhastete RasenBallsportler das etwas strukturiertere und besser organisierte Team war.
Randbemerkung 1: Keine Ahnung, ob es das schon mal gab, dass ein Trainer des Heimteams eine Viertelstunde vor Spielbeginn via Mikrofon eine Ansprache zum Publikum hält und mit einem “Heute sind wir alle Leipziger” noch mal zusätzlich zu emotionalisieren versucht. Schon das wirkte eine Spur drüber. Verbunden mit dem Einspieler, in dem Ex-Spieler wie Daniel Frahn, Joshua Kimmich oder Tim Sebastian ihr Daumendrücken erklärten und auch bekannte Nichtfußballer wie Kai Pflaume, (der ausgepfiffene) Oberbürgermeister Burkhard Jung und (der ebenfalls, aber nicht so lautstark ausgepfiffene) Sänger Sebastian Krumbiegel ihrem RasenBallsport-Aufstiegsherz Ausdruck verliehen, bekam man das merkwürdige Gefühl, dass hier eine Erwartungshaltung hergestellt wird, die das Aufstiegsfell des Bären noch vor Spielanstoß verteilt. Schon zwei Tage vor der Begegnung hatte Ralf Rangnick zusätzlich vom wichtigsten Spiel seit Lotte gesprochen. Da wurde im Vorfeld alles auf dieses eine Spiel gepackt, was man draufpacken konnte. Auf ein Spiel, das auch ohne diese Zusatzaufladung und -emotionalisierung schon packend und wichtig genug gewesen wäre. Am Ende spielte die Mannschaft auch genauso, als müsste sie nicht nur die Partie meistern, sondern würde sie die gesamte Zusatzemotionalisierung und die allgemeine Siegeserwartung als Rucksack mit sich rumschleppen. Überhastet und unruhig, statt mit dem kühlen Kopf, den Rangnick vor der Partie noch eingefordert hatte. Manchmal wäre weniger dann eben doch mehr. Nämlich mehr Fokus auf Gegner und Fußball. Für schöne Pathos-Filmchen, wer sich wie über einen Aufstieg freut, sowie für Publikumsansprachen wäre auch noch Zeit geblieben, wenn man sein Ziel erreicht hat. Wenn man es denn erreicht.
Randbemerkung 2: Man muss diese Geschichten auch mal aus Sicht des Gegners sehen. Die sitzen in ihren Kabinen und kriegen vielleicht mit, dass da draußen alle nur vom Aufstieg reden und davon, dass man jetzt zusammen durchs Ziel schreitet. Klar, dass das noch mal ne hübsche Zusatzmotivation ist, weil man gerade als Bielefeld, also als unheimlich stabile Mannschaft, in der es bekanntermaßen auch Spieler gibt, die ihre Daumen den Nürnbergern drücken, ganz gewiss nicht nach Leipzig gekommen ist, um sich Komplimente für einen ordentlichen Auftritt und null Punkte abzuholen.
Randbemerkung 3: Was für ein gegensätzliches Bild im Übrigen Christian Streich vor dem Spiel in Paderborn im Gegensatz zu den Leipziger Verhältnissen abgab, war schon erstaunlich. Von Aufstiegsfragen seitens des Sky-Reporters wollte er gar nichts wissen, bezeichnete mögliche Motivations- und Emotionalisierungsmaßnahmen vor der Partie als “kontraproduktiv” und wies immer wieder darauf hin, dass man sich ganz normal auf den Gegner des Tages vorbereitet habe. Sport, Taktik, 90 Minuten. So einfach ist es manchmal. Der Fairness halber muss man aber auch erwähnen, dass Freiburg nicht deswegen gewonnen hat, weil Trainer Streich unter der Woche und vor dem Spiel zusätzlichen Druck auf dem Aufstiegskessel vermieden hat, sondern weil dreimal die Latte rettete und ein Schwolow, der Hoheneder per Faustabwehr niederstreckte, nicht mit einem Elfer bestraft wurde. Egal wie, Glückwunsch nach Freiburg zum Aufstieg. Über die Saison gesehen absolut verdient, weil man das beste Team war und es vor allem geschafft hat, sich immer wieder neu an die Bedingungen des Spieltags und die Anforderungen der Liga anzupassen.
Randbemerkung 4: Schön, dass in der vierten Minute nach den Vorkommnissen vom vergangenen Spieltag in Kaiserslautern der Nummer 4 im Team, also Willi Orban gehuldigt und ihm mit Sprechchoren und Bannern der Rücken gestärkt wurde. Das konnte der, so merkte man ihm im Halbzeitgespräch an, gut leiden, auch wenn er es als psychisch sehr stabiler Spieler vielleicht als Aufbauhilfe gar nicht unbedingt brauchte. Als Geste und Statement nach innen und außen war es trotzdem prima. Auch wenn es für einen kurzen Moment nach all den Emotionalisierungen vor dem Spiel noch mal das Gefühl vermittelte, dass in dieser Partie der Fokus nicht genug auf den 90 Minuten, sondern auf allen möglichen anderen Baustellen liegt.
Randbemerkung 5: 22 Torschüsse, davon 17 von innerhalb des Strafraums. Aber nur drei Torschüsse, die aufs Tor gingen plus einmal die Latte. Die Daten stehen symbolisch für eine Saison, in der RB Leipzig eigentlich durchgängig in den Spielen das dominante Team ist, das sich viele Offensivaktionen erarbeitet, diese aber dann nicht konsequent und effizient veredelt. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass die meisten Teams in der Rückwärtsbewegung auf Strafraumverteidigung setzen und entsprechend Torabschlüsse für RB selten ohne Druck durch die Verteidigung zu kriegen sind. Ändert aber nichts daran, dass die Qualität der Torabschlüsse eben nicht das Niveau von Nürnberg oder Freiburg hat, sondern im Ligavergleich eher Durchschnitt ist.
Randbemerkung 6: Die dritte verspielte Führung von RB Leipzig in den letzten sechs Spielen. Passierte davor das letzte Mal am 9.Spieltag (und auch noch am 7.). Die lange Zeit große Stärke, eine Führung behaupten und über die Zeit bringen zu können, ist deutlich sichtbar dahin. Was nicht zuletzt auch daran liegt, dass man es seit neun Spielen nicht mehr geschafft hat, ohne Gegentor zu bleiben. Das ist nach neunmal zu Null in 23 Spielen zuvor auch ein bemerkenswerter Trend.
Randbemerkung 7: Dreimal in Folge kein Sieg. Das gab es zuletzt zwischen dem 7. und dem 9. Spieltag, als gegen Heidenheim, Freiburg und 1860 nur Unentschieden gelangen. Damals zeigten die Leistungen allerdings schon den Weg in die darauf folgende Siegesserie. Diesmal zeigt die Kurve eher nach unten und man fühlt sich ein wenig an Kaiserslautern erinnert, die letzte Saison mit einer ebenfalls sehr jungen, ballbesitzorientierten Mannschaft in den letzten sieben Spielen noch den Aufstieg verspielten.
Randbemerkung 8: Es bleibt dabei. Arminia Bielefeld ist das einzige Zweitligateam, das auswärts noch nicht mit mehr als einem Tor verloren hat. Zusammen mit Leipzig und Freiburg hat man die wenigsten Auswärtsniederlagen gefressen (nämlich drei). Und man hat bei den ersten sechs der Tabelle nicht verloren. In Freiburg, Nürnberg und Bochum lag man jeweils bis kurz vor Schluss in Front, ehe man den Sieg noch hergab. In Freiburg und Nürnberg führte man sogar jeweils mit 2:0. In Nürnberg wissen sie bis heute noch nicht, warum sie das Spiel nicht 0:4 verloren haben, sondern noch ein 2:2 holten. Bielefeld ist einfach auf fremdem Platz die ganze Saison schon sehr gut und spielt gerade dort die eigenen Stärken perfekt aus. Insofern kommt auch das Unentschieden in Leipzig nicht überraschend. Nur halt aus RB-Sicht zur Unzeit.
Randbemerkung 9: Im Vergleich zur Vorsaison RB Leipzig mit 17 Punkten und 14 Toren (Tordifferenz) mehr nach dem 32. Spieltag. Gegen dieselben Gegner wie in den ersten 32 Spielen des Vorjahrs holte man diese Saison 18 Punkte mehr (wenn man den schlechtesten Aufsteiger Darmstadt durch den schlechtesten Absteiger Paderborn, Ingolstadt durch Freiburg, Aue durch Bielefeld und Aalen durch Duisburg ersetzt). Und in den fünfzehn Spielen der Rückrunde hat man genauso viele Punkte geholt wie in den Hinrunden-Spielen gegen dieselben Gegner. Auffällig, dass man inzwischen punktemäßig nicht mehr besser als in der Hinrunde dasteht und am Ende definitiv maximal dieselbe Bilanz wie in den ersten 17 Spielen haben wird. Das ist durchaus leicht enttäuschend, da man eigentlich nach der Winterpause bei dem jungen, auf vielen Positionen neu zusammengestellten Team noch mal einen Leistungssprung aufgrund der indivduellen Entwicklung, aber auch wegen einem weiteren Zusammenwachsen der Mannschaft erwarten durfte.
Lichtblicke:
- Marcel Sabitzer: Wie immer sehr präsent, sehr engagiert und an vielen Offensivaktionen beteiligt. Erzwang und nutzte den Fehler vor dem 1:0. Legte Yussuf Poulsen das sichere 2:0 auf. Nicht alle Entscheidungen des Österreichers waren gut und oft war er zu sehr auf sich allein gestellt und vertat sich in Dribblings. Auffälligste Offensivkraft war er trotzdem.
- Marcel Halstenberg: Ging links weite Wege. Hatte seine Seite defensiv im Griff. Gewann einen Großteil seiner Zweikämpfe. Versuchte offensiv seine Akzente zu setzen. Könnte seine Qualität im Torabschluss noch öfter einbringen, wenn es sich anbietet. Gerade in der zweiten Halbzeit hatte er eine relativ offene Schussbahn und versucht dann doch noch den Ball in die Spitze durchzustecken.
- Marvin Compper: Wie inzwischen schon gewohnt Kopf der Abwehr. Versuchte den Spielaufbau anzukurbeln und sich einzubringen. Gelang nicht immer und nicht alles, aber Engagement und Mannschaftsdienlichkeit konnte man ihm nicht absprechen.
Fanarena-Spieltagsspieler:
(Quelle: iPhone und Android App FanArena für RB Leipzig Fans – www.fan-arena.com [broken Link])
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Tore: 1:0 Sabitzer (30.), 1:1 Behrendt (60.)
Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Nukan, Compper, Halstenberg – Khedira (76. Selke), Demme – Kaiser, Sabitzer, Forsberg (80. Bruno) – Poulsen (86. Quaschner); Bank: Coltorti, Teigl, Jung, Fechner; Nicht im Kader: Boyd (verletzt), Ilsanker, Orban (beide gesperrt), Bellot, Strauß, Gipson, Hierländer
Aufstellung Arminia Bielefeld: Hesl – Görlitz, Burmeister, Börner, Schuppan – Hemlein (87. Junglas), Salger, Behrendt, Nöthe – Ulm (72. Ryu) – Voglsammer (46. Klos)
Schiedsrichter: Michael Weiner (Souveräne Spielleitung bei einer Partie, die nicht die ganz großen Anforderungen ans Schiedsrichtergespann stellte. Stieg relativ spät in die persönlichen Strafen (gelbe Karten) ein, was aber keine negativen Folgen auf die Spielentwicklung hatte.)
Gelbe Karten: Poulsen (7.) – Salger, Burmeister
Zuschauer: 35.102 (davon 800 Gästefans)
Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link], DSC-Bericht, Kicker-Bericht, Pressekonferenz-Liveticker
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- Torschüsse: 22 : 9
- Torschüsse innerhalb des Strafraums: 17 : 5
- Schüsse auf das Tor: 3 : 1
- gewonnene Zweikämpfe: 51,1% : 48,9%
- Ballbesitz: 58,3% : 41,7%
- Passquote: 73,5% : 63,2%
- Laufstrecke: 117,1 km : 113,4 km
- Sprints: 193 : 168
- Intensive Läufe: 593 : 580
- Fouls: 14 : 16
- Ecken: 3 : 4
- Abseits: 1 : 2
- Meiste Torschüsse: Sabitzer: 4 – Behrendt: 3
- Meiste Torschussvorlagen: Sabitzer, Klostermann: je 3 – Ulm: 3
- Beste Zweikampfquote (mindestens 10 Zweikämpfe): Halstenberg: 72,7% – Börner: 69,2%
- Meiste Ballkontakte: Klostermann: 90 – Schuppan: 60
- Beste Passquote (mindestens 20 Pässe): Forsberg: 85,7% – Görlitz: 76,0%
- Größte Laufstrecke: Demme: 12,5 km – Salger: 11,6 km
- Meiste Sprints: Halstenberg: 31 – Hemlein: 24
Statistiken von bundesliga.de, bild.de
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Saisontorschützen: Selke – 10; Sabitzer – 8; Kaiser, Poulsen, Forsberg – 7; Compper – 3; Halstenberg, Bruno – je 2; Quaschner, Nukan, Ilsanker, Orban, Klostermann – je 1; Eigentore: Parensen (Union) – 1
Saisonvorlagengeber: Forsberg – 7; Kaiser, Poulsen – 6; Klostermann, Sabitzer, Bruno – je 4; Halstenberg, Selke, Demme – je 3; Jung, Compper – je 2; Quaschner, Kalmár, Orban – je 1
Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Sabitzer – 12; Halstenberg – 10; Kaiser – 8; Ilsanker, Demme – 7; Forsberg, Poulsen, Compper – je 6; Klostermann, Orban – je 5; Bruno – je 4; Coltorti, Khedira – je 2; Nukan, Jung, Teigl, Quaschner – je 1
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Bild: © GEPA pictures/ Roger Petzsche
Die „gefühlte“ Niederlage war doch schon zur Halbzeit absehbar, wenn man diese leider nur “ Ansammlung von guten Einzelspielern“ sieht. Kein echter Kampf, viel zu späte Wechsel (Poulsen gehört nach Hälfte 1 durch 8-Mio.-Selke ersetzt), Khedira weiter ohne Hoffnung auf Besserung meinerseits. Das RB-Spiel ist so eindimensional, eindimensionaler geht es nicht.
Standards – bitte gleich abschenken, im Mittelfeld hüpfen 2 Spieler vor der Ausführung über den Ball, da würden selbst die Bambinis viel Spaß dran haben, ist eher peinlich im Männerbereich, was da abgeht.
Gulácsi spielt erneut nicht zu Null, Nukan war mein bester Mann, der Ausgleich ist nicht sein Ding, Coltorti hätte Nukan samt Ball weggeballert.
Die unerfahrene Truppe hat keinen Leader, der Jugendwahn wird noch rechtzeitig bestraft, zumindest das tröstet mich etwas in meiner aktuellen Verzweiflung.
Neue (italienische ?) Werbebanden für die 1. Liga (?), eine sinnlose Rangnick-Ansprache, um den Gegner zusätzlich zu motivieren, Videos, die praktisch den Sieg schon eintüten, es ist der Wahnsinn.
Wer ist eigentlich für das alles verantwortlich, insbesondere die fehlende Entwicklung der einzelnen Spieler und der Mannschaft?
Verlieren kann ich schon – so aber leider nicht.
Streich steigt locker mal ebenso gegen einen Weltkonzern wie „Red Bull“ auf – da muss eine Menge schief gegangen sein im Red Bull-Imperium.
P.S.: Meine Dauerkarte verlängere ich natürlich wie gehabt, irgendwann werden wir einen kompetenten Trainer haben, in die 2. Liga kommt der Hasenhüttl nicht, das schrieb ich ja schon früher, wie leider vieles andere von heute hier auch…
P.S.: Wer es nicht schafft, einen Selke und Nukan zu Stammspielern eines deutschen 2. Liga-Klubs zu machen, der hat für mich seinen Job mehr als verfehlt…
Und wer beim OBM oder Sebastian K. in der Videobotschaft rumbuht, demjenigen ist auch nur schwer zu helfen, angeblich haben wir alle ja ein gemeinsames Ziel??? Klar, der Marktplatz ist heute belegt, also alles richtig gemacht, mein geliebter „RB“.
Mensch Henne! Hab meins erst geschrieben und dann Deins gelesen… Schöne gegenseitige Bestätigung.
@henne: Bis auf den vorletzten Satz unterschreibe ich alles, was du hier referiert hast. Hoffen wir mal, dass es Herr Hasenhüttl besser macht und wirklich eine Mannschaft aus den unbestritten hochtalentierten Burschen formt.
Zuallerst: Glückwunsch an Freiburg. Ganz ehrlich gemeint. Und vor allem an Christian Streich. Das ist schon ein besonders sympathischer, authentischer und intelligenter Typ. (Schade, dass ich ihn nicht mal persönlich kennenlernen kann. Nur so aus dem Bauch heraus gesagt.) Und er hat das Händchen, aus dem Potential der Mannschaft und allen anderen Konditionen das Beste herauszuholen. Qualität und Emotionalität zu verbinden.
Nun also verbleibt nur noch ein Konkurrent um den direkten Aufstieg. Eher die Ausgabe talentierter Preisboxer. Auch mal eine Lippe riskierend. Werde es mir nachher anschauen und bin gespannt. Auch, wenn es weh tun sollte.
Wo ist denn nur bitte, und das habe ich schon mal anfangs der Saison gesagt, unser Leader?? Einer, der das Glück, das uns in den letzten Spielen im Gegensatz zu Freiburg fehlte, auch einmal erzwingen kann? Oder wird so etwas bei RB nicht gewünscht? Dieses Gefühl hat man schon etwas. Die ganzen hochveranlagten jungen Männer und keiner sagt mal etwas nur im geringsten Masse Provokantes, Aufregendes. Wer ist die Persönlichkeit? Alles Gesagte klingt doch zu sehr nach Lahm oder Götze oder Boateng. Klar verstehe ich das Programm des Vereins. Und finde die Linie richtig. Aber so ein klein wenig weniger Projektkompatibilität und dafür mehr bissige und erfahrene Emotionalität würden sicher gut tun.
Letztlich heiligt doch der Erfolg die Mittel. Wir werden es ja sehen.
Bitte keine Relegation! Die Chancen dabei sind gefühlt nicht gut. Zumindest aus der jetzigen Sicht.
Gulasci bringt nicht die Ausstrahlung und Ruhe rein. ABER – warum lässt man Nukan aufs Spielfeld? Springt nach jedem Ball, egal woher. Null Fähigkeit zum Spielaufball, nur zum Torwart oder zu Comper.
Nie wieder! Dark Nukem nur am PC!
Danke an Braunschweig, zum Glück hat Nürnberg uns nochmal bisschen Puffer gelassen :-)
Ich bin nächste Woche im Stadion, da würd ich gern mehr Leipziger Tore bewundern. Es fehlt einfach so einer wie Petersen, der konstant knippst aktuell. Vorn wird soviel verdribbelt… Hoffe da wird nächste Saison nachgebessert. Defensiv wäre ein zu Null spielen auch mal wieder schön, aber bei den personellen Sperrungen grad wohl zu schwer um konstant zu sein.
Ich bin übrigens nach einigem Überlegen auch für Coltorti im Tor… für die Kontinuität :3
Nächste Woche werden wir gewinnen. Das hab ich im Urin (Freibier jucheee ^^)
Fürs nächste Mal: bitte mal die Brille putzen!
Grenzenlose Zustimmung meinerseits zum Spielbericht und insbesondere zu den Randbemerkungen1 bis 3.
Hab Nürnberg gesehen. Hat ja doch nicht wehgetan. Was macht eigentlich Herr Lieberknecht nächste Saison? Im Interview vorm Spiel sympathisch, ehrlich, streichoid.
Sabitzer gefiel mir gut .versuchte immer die Mannschaft zu pushen.alle anderen wirkten etwas gelähmt und ohne Ideen.Tor immer wieder für Coltorti strahlt mehr Ruhe und Erfahrung aus.
Und das jetzt von mir .kann es selber kaum glauben aber Bruno war mal gut in den Minuten die er gespielt hat .
Sonst wie immer keine Grundlinien Aktionen und die kurzen Ecken .nee nee nee .wer das erfunden hat.
Danke Braunschweig
Wie immer ein sehr treffender Bericht. Man hatte nicht den Eindruck, dass das Letzte gegeben wurde.
@Frosti
Auch ein Petersen würde hier nicht die Tore schießen, wie in Freiburg. Denn da hat er viel mehr Platz. Seine Leistungen bei in der Bundesliga spielenden Vereinen waren eher überschaubar.
Das mit dem Platz sieht man auch an Selke . Für die meisten Vereine ist es nun mal das Spiel des Jahres in Leipzig.
Es waren ja beste Einschusschancen da. Eventuell ist das Leipziger Publikum nur nicht verlieren gewöhnt!? Die Chancen waren da, aber 50% Glück brauchst du immer. Ich denke an das Tor in letzter Minute in Fürth.
Um den Druck von den Schultern zu nehmen, reden andere Trainer nicht von Meistertitel oder Aufstieg sondern dieses ” Wir schauen von Spiel zu Spiel Gefasel.
Der aufgeschobene Aufstieg!
Die von „RBB“ genannte Randbemerkung 1 betrachte ich persönlich als „besonders wertvoll“! Schon als früherer kleiner Nachwuchsfußballer lehrten uns unsere jeweiligen Übungsleiter, trotz verschiedener kleinerer bevorstehenden Erfolge, im Vorfeld niemals davon zu sprechen!
Das praktisches Beispiel, das durch das Nichteinhalten der wichtigen Lebensphilosophie zu meinem ständigen Begleiter wurde und auch nach dem Übertritt in das sportliche „Passiv-Lager“ niemals abgeschüttelt werden konnte, folgt hiermit:
Als es mit meiner sächsischen Nachwuchsmannschaft, wo gefühlt der noch frische Saft eines jeden aufstrebenden und kaum zu bändigenden „Heranwachsenden“ in sämtlichen Adern des stählernen Körpers, einen Schritt vor dem Männerbereich, floss, nach einem knappen Heimerfolg im Halbfinale der früheren DDR-Meisterschaft zum bevorstehenden Rückspiel nach Halle ging, wähnten wir uns, zumindest bis dahin, in unserem noch jugendlichen Leichtsinn bereits untereinander am Ende der Träume. Das trat auch ein, da wir dort kläglich mit 0:5 untergingen……..
Nun sollte diese kleine unbedeutende Nebenerscheinung keine Rolle im Vergleich zum realistischen gegenwärtigem „großen“ Geschehen spielen, doch wollte sicherlich auch der nicht immer sich zurückhaltende, nicht ganz ehrliche sowie medienfreundliche (noch) Multifunktionär R. Rangnick, mit seiner unbescheidenen, glänzenden Idee am Mittelkreis bereits vor dem letzten Treffen gegen Bielefeld schon siegessicher zeigen, dass er nicht nur durch eine registrierte Wohnung u.a. auch ein echter Leipziger, mit Blick auf das Stadion, wurde und auch schon den Zielstrich seiner hinter den Bergen beauftragten Mission bereits vor den Augen hatte! Ihm entfiel aber, dass er natürlich damit besonders die Gäste anstachelte, mit einer möglichst guten Leistung vor der erwartungsfreudigen großen Zuschauerkulisse aufzuwarten!
Durch das Auslassen der Riesenchance des fränkischen Mitbewerbers, es neben Freiburg auch in den direkten „Endlauf der Träume“ geschafft zu haben, bleibt es wenigstens nur bei einer „Verzögerung“ der Feierlichkeiten! Wie oftmals in der Saison, einfach wieder nur mal Glück gehabt…….