Männerfußball

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den 1.FC Nürnberg (04.10.2015, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick und Davie Selke.]

Weiter geht es in der dynamischen Zweitligahatz mit dem 10. Spieltag und damit dem letzten vor der zweiten Länderspielpause der Saison. Wie immer ein Spieltag, bei dem alle bemüht sind, mit einem möglichst positiven Gefühl in die zwei pflichtspiellosen Wochen zu gehen. Und ein positives Gefühl gibt es rund um RB Leipzig wohl nur, wenn man nach dem Nackenschlag des Unentschiedens bei 1860 München, das vor allem aufgrund der Art und Weise des Kassierens von Gegentoren ein ungutes Gefühl hinterließ, bei einem Heimsieg.

Leipzig gegen Nürnberg, das ist das Duell zweier Tabellennachbarn, die mit jeweils 14 Punkten zur breiten Masse an Mittelfeldclubs gehören, die es sich hinter dem Spitzenquartett gemütlich gemacht haben, aber von ihrem Selbstverständnis her eher nach oben schielen als nach unten. Was für den RasenBallsport natürlich noch viel mehr gilt als für den Club, der als gefühlter Bundesligist und trotz immer mal wieder aufscheinender finanzieller Probleme die zweite Liga aber auch eher als unter seinem Niveau zu empfinden scheint.

In der zweiten Liga mittendrin statt oben dabei zu sein, ist aber für beide Clubs die Realität. Eine, die für den 1.FC Nürnberg aktuell vielleicht etwas besser zu akzeptieren ist. Nach der enttäuschenden letzten Saison, als man nach dem Abstieg auf den direkten Wiederaufstieg hoffte, aber am Ende nur Neunter wurde und weniger Vorsprung nach unten als Rückstand nach oben hatte, war vor der aktuellen Saison klar, dass ein Aufstieg nicht zum engen Zielrahmen gehört, sondern eher als etwas galt, das man im Idealfall mitnimmt.

So richtig ideal ging es im Sommer aber nicht zu. Permanente, immer wieder dementierte Berichte über Unstimmigkeiten im Führungstrio Weiler (Trainer), Bader (Sportvorstand), Wolf (Leiter der Fußballabteilung) waren beständiges Hintergrundrauschen. Uneinigkeit in Transfer- und Scoutingfragen kaum kaschierter Alltag, der nicht nur an den Beteiligten, sondern auch an der Vorbereitung auf die neue Saison zehrte.

Schlussendlich hatte man viel Unruhe und im Effekt einen Kader, der als zu teuer beschrieben wird und in dem mit Spielern wie Stefan Kutsche oder Robert Koch Leute stehen, die vom Trainer nicht gewollt scheinen. Beim Ex-RBLer Stefan Kutschke hieß es gar, dass seine Verpflichtung im Sommer gegen den Willen von Weiler getätigt worden sein soll.

Fakt ist jenseits dieses Gerüchtelns, dass man in Nürnberg nun endlich versucht, Ruhe in die Abläufe zu bekommen. Die unklare Führungs- und Kompetenzverteilungsstruktur mit Tankstellenfreund Bader und Wolf wurde zerschmettert, beide vor die Tür gesetzt und mit Andreas Bornemann eine zentrale Persönlichkeit für die sportliche Leitung verpflichtet, der in der Vergangenheit bewiesen hatte, dass er in Ruhe und nachhaltig in einem Verein (Freiburg, Kiel) arbeiten und zukunftsfähige Strukturen aufbauen kann. Ob ihm dies im unruhigen Nürnberger Umfeld auch gelingt, muss man allerdings abwarten. In Fürth war er zuletzt vor einem Jahr nach drei Wochen von seinem Job zurückgetreten, offenbar weil ihm die Strukturen nicht passten.

In Nürnberg trifft Bornemann auf einen Trainer René Weiler, der für ähnlich ruhiges, zielorientiertes Arbeiten steht und in seinem knappen Jahr Nürnberg nun schon diverse Probleme sportlicher und nichtsportlicher Art überstanden und bearbeitet hat. Offenbar traf er mit seiner Art Fußball spielen zu lassen, auch Ralf Rangnicks Nerv, sodass dieser im Sommer eine Verpflichtung des Nürnbergers in Erwägung zog. Ohne freilich an den Punkt zu kommen, über Gespräche hinausgehend ein konkretes Angebot abzugeben, wie Rangnick zuletzt bei der BILD erklärte.

Für Nürnberg kann es auf dem Weg zur Konsolidierung und zum ruhigen Arbeiten nur gut sein, dass man René Weiler an der Linie behalten hat. Auch wenn der 42jährige Schweizer nach nur sieben Punkten nach sechs Spielen und der (nicht nur) unglücklichen Derbyniederlage in Fürth schon ordentlich angeschossen war. Sieben Punkte aus den letzten drei Spielen nahmen ihn allerdings wieder aus der Schusslinie. Wobei das – typisch Fußball – sehr vom Ergebnis her gedacht ist. Denn der Kick gegen Sandhausen war ziemlich schlecht, in Kaiserslautern profitierte man von einer frühen (eher unberechtigten) roten Karte gegen verunsicherte Gastgeber und gegen Bielefeld kann man auch schon 0:3 oder 0:4 hintenliegen, bevor man aus dem 0:2 noch ein 2:2 macht.

Fakt ist, dass Nürnberg bisher oft nicht gut verteidigte. Man lässt die viertmeisten Torschüsse aller Teams zu, sodass der Keeper pro Spiel ungefähr fünf Bälle auf sein Tor bekommt plus einem Aluminiumtreffer hinterherschauen darf. Ein relativ hoher Anteil der Torschüsse wird von innerhalb des Nürnberger Strafraums abgegeben, was die Gefahr durchaus noch mal erhöht. Einschränkend muss man hierbei erwähnen, dass der Club 12 seiner 17 Gegentore (die meisten nach Duisburg) in den ersten drei Spielen hinnehmen musste und seitdem mit fünf Gegentoren in sechs Spiele so etwas wie Normalzustand hergestellt wurde.

Was auch damit zu tun hat, dass man im Defensivbereich noch mal zugelegt hat und mit dem rumänischen Nationalspieler Laszlo Sepsi und dem slowenischen Nationalspieler Miso Brecko auf den Außenverteidigerpositionen ordentlich Qualität ins Team geholt hat. Auf einer Position wohlgemerkt, auf der man vorher wenig bis nichts hatte und da letzte Saison Robert Koch und diese Saison Kevin Möhwald zeitweise verheizte. Zusätzlich holte man sich mit dem Österreicher Georg Margreitter noch einen englanderfahrenen Innenverteidiger, um in der Breite besser aufgestellt zu sein.

Die Defensive der Nürnberger findet sich also langsam, aber die Stärken liegen trotzdem weiterhin in der Offensive. Was nicht unbedingt daran liegt, dass die Franken ein unwiderstehliches Offensivfeuerwerk im Spiel mit dem Ball abbrennen. Man hat einerseits ein recht gut funktionierendes Umschaltspiel mit dem schnellen Danny Blum, der vom Außenstürmer zum zentralen Stürmer umfunktioniert wurde, als Zielspieler, aber auch Guido Burgstaller oder Alessandro Schöpf als Optionen.

Dazu kommt eine große Stärke beim Verwerten von Standards aufgrund der Größe vieler Spieler im Kader. Mit irgendwas zwischen je nach Zählweise fünf und sieben Eckballtoren ist man aktuell das gefährlichste Team der Liga in dieser Rubrik und ist damit im Verwandeln von Ecken noch einmal deutlich stärker als dies Darmstadt letzte Saison war. Und die waren damals schon stark..

Zudem hat Nürnberg in Spielern wie Schöpf, Burgstaller oder Möhwald auch einige Leute, die gut aus der Distanz schießen können. Und nicht zuletzt ist Nürnberg zusammen mit Freiburg und Braunschweig derzeit vor dem gegnerischen Tor das effektivste Team. Das mag überraschen, da die Mannschaft in der letzten Rückrunde sich noch dadurch auszeichnete, eine Hundertprozentige nach der anderen nicht im Tor unterzubringen, aber das ist zumindest der Stand der Dinge.

Wenig Einfluss auf die Verbesserung im Torabschluss hatten die Sommerneuzugänge, die allesamt Mittelfeld- und Abwehrpositionen bekleiden. Neben den schon genannten Sepsi, Brecko und Margreitter kam mit Behrens, Gislason, Möhwald oder Leibold eine sehr hübsche Mischung aus Talent und Spielern, die sofort weiterhelfen können. Einen Stefan Kutschke als Mittelstürmertyp zu holen, hätte in der Theorie auch Sinn gemacht, da man auf der Position mit großen Spielern gar nicht besetzt war. In der Praxis zahlt es sich bisher gar nicht aus, sodass Kutschke praktisch aussortiert wurde. Und mit Guido Burgstaller hat man vom Typen und von der Statur her schon einen Stefan Kutschke im Team, der dazu noch etwas besser Fußball spielt und deshalb vornehmlich über die Außenbahn das Tor bestürmt. Erstaunlich bei seiner Größe.

Noch erwähnenswert der Neuzugang von Thorsten Kirschbaum, den man sich aus Stuttgart für das Tor holte. Der erst- und zweitligaerfahrene Kirschbaum sollte die Unzufriedenheit mit Talent Patrick Rakovsky aus dem Vorjahr vergessen machen und verhindern, dass man doch wieder auf Oldie Raphael Schäfer zurückgreifen muss. Nach ein paar Fehlgriffen stand Kirschbaum schon früh in der Kritik des Nürnberger Umfelds. Auch gegen Bielefeld half er entscheidend mit, dass der Gast überhaupt 2:0 in Führung gehen konnte. Möglich dass Kirschbaum am Wochenende erstmals auf der Bank sitzt. Selbst wenn die kleinere Verletzung vom Beginn der Woche, die aber schon wieder überwunden ist, bei der Entscheidung keine Rolle spielen sollte.

Gespielt wird in Nürnberg ein 4-2-3-1, das man sowohl recht aggressiv, aber auch recht kompakt zurückgezogen zu interpretieren weiß. Im zentralen Mittelfeld bildeten Behrens und Leibold zuletzt den defensiven Rückhalt, während Möhwald die offensiven Aufgaben bearbeitete. Routinier Polak steht hier alternativ bereit. Auch Schöpf, der zusammen mit Burgstaller auf den Außenbahnen wirbelt, kann in der Mittelfeldzentrale agieren, während ein Gislason und ein Füllkrug Alternativen für außen sind.

In der Abwehrkette sind mit Hovland in der Mitte und Sepsi und Brecko außen drei Positionen weg. Die vierte Position geht dann wie zuletzt an den kantigen Bulthuis oder an Margreitter. Und im Sturm ist im bisherigen Saisonverlauf Blum alternativlos.

Mit Leipzig und Nürnberg treffen auch die beiden foulträchtigsten Teams der Liga aufeinander. Im Schnitt 41 mal langen beide Teams zusammen pro Spiel hin. Während sich Nürnberg dafür immerhin schon 26 gelbe Karten abholte, sind es bei RB Leipzig nur 17 (niedrigster Wert der Liga). Mit den meisten Fouls der Liga die wenigsten gelben Karten kassieren, das verweist darauf, dass viele Foulspiele vor allem aus harmlos aussehenden Pressingsituationen fernab des eigenen Tors resultieren. Nicht zufällig hat Davie Selke allein ein Sechstel aller RB-Foulspiele begangen und dafür nur eine gelbe Karte gesehen. Auf Nürnberger Seite weist die Foul-Karten-Statistik dagegen darauf hin, dass man gern auch mal so zulangt, dass der Schiedsrichter nicht an einer individuellen Strafe vorbeikommt.

Das kann man guten Gewissens als Teil der dem Team eigenen Robustheit und Physis ansehen. Die Mannschaft ist großgewachsen und recht erfahren (im Schnitt 1,5 Jahre älter als RB an den bisherigen neun Spieltagen) und tritt auch entsprechend auf. Männerfußball würde man wohl im Sportfachjargon sagen. Das kann in vielerlei Hinsicht wehtun. Einerseits im Zweikampf, aber andererseits auch, weil Nürnberg in Sachen Sprints und Fortbewegung in hohen Geschwindigkeiten eines der aufwändigsten Teams der Liga ist.

Für RB Leipzig wird es gegen Nürnberg darauf ankommen, dass man im eigenen Ballbesitz und im Gegenpressing so genau arbeitet, dass man die Nürnberger Offensivwaffen um Burgstaller (6 Treffer), Blum, Möhwald (je vier Vorlagen), Schöpf, aber auch Behrens, der immer wieder (wie schon in Darmstadt) aus der Defensive mit nach vorn hineinstößt (schoss vor ein paar Monaten in Leipzig ja auch das 1:0 für Darmstadt), nicht ins Spiel kommen lässt. Und offensiv wird es darauf ankommen, mit ausreichender Geschwindigkeit die Handlungsschnelligkeit der Nürnberger, die bisher nicht immer auf Topniveau ausgeprägt schien, auf die Probe zu stellen.

Das wird für die Beteiligten definitiv ein hartes Stück Arbeit gegen ein Team, das mit der größer werdenden Ruhe um den Verein und innerhalb der sportlichen Leitung auch einen besseren Rahmen vorfindet, sich zu entwickeln und das vorhandene Potenzial mit einiger Erfahrung, vielen Fußballern im besten Alter und einigen Talenten auszuschöpfen. Die letzten drei Wochen haben schon gezeigt, dass Nürnberg auch gegen defensive Gegner Ruhe, Nüchternheit und Durchschlagskraft besitzt, um ohne übermäßig zu glänzen Tore zu schießen und Punkte einzufahren. In Leipzig wird man darauf hoffen, nicht nur gegen Beton anzuspielen, sondern selbst mal Möglichkeiten zum Kontern zu kriegen.

Auf Leipziger Seite ist nach dem Münchener Tiefschlag in Sachen Selbstverständnis die Frage, wie man das Erlebnis verarbeitet hat und ob daraus Trotz oder so etwas wie Selbstzweifel entstehen. Möglich, dass ein paar neue Spieler in die Startformation rücken bzw. zurückkehren. Mit Halstenberg statt Jung dürfte stark zu rechnen sein. Auch eine Rückkehr von Demme ins zentrale Mittelfeld würde nach dessen starken Auftritten vor dem München-Spiel Sinn machen. Orban steht nach seinen zwei Patzern in den letzten zwei Spielen sicherlich in Frage. Und im Offensivbereich bliebe die Wahl zwischen Poulsen und Bruno. Überraschungen natürlich nie ausgeschlossen.

[Update: Einige Personalien sind aufgrund von Verletzungen fraglich. Khedira ist neben den sowieso verletzten Strauß, Nukan und Boyd auch raus. Forsberg ist stark fraglich. Poulsen und Bruno waren angeschlagen, könnten aber vermutlich auflaufen. Jung vermutlich eher nicht.]

Mögliche Aufstellungen:

  • 1.FC Nürnberg: Schäfer (Kirschbaum) – Brecko, Hovland, Bulthuis (Margreitter), Sepsi – Leipold, Behrens – Schöpf, Möhwald, Burgstaller – Blum
  • RB Leipzig: Coltorti – Teigl, Klostermann (Ilsanker, Sebastian), Orban (Sebastian, Compper), Halstenberg – Demme, Ilsanker (Kaiser) – Poulsen (Bruno), Sabitzer, Forsberg (Kaiser, Bruno) – Selke

Fazit: Leipzig gegen Nürnberg ist durchaus ein richtungsweisendes Duell. Aber das gilt in der zweiten Liga so ziemlich für alle Spiele. Aus Leipziger Sicht will man aus der Depression von drei sieglosen Spielen am Stück herauskommen und den zweiten Heimsieg der Saison einfahren. Der Club wäre seinerseits sicherlich schon mit einem Punkt nicht unzufrieden (in Abhängigkeit vom Spielverlauf). Zu erwarten ist ein umkämpftes Spiel, in dem beide Teams die Qualitäten haben, ihr Auftreten offensiv zu veredeln. Dass die Partie torlos ausgeht, ist angesichts der bisherigen Saison nicht zu erwarten, da beide Mannschaften noch nie 0:0 spielten. Wenn die RasenBallsportler zu defensiver Stabilität (zurück)finden, haben sie auch sehr gute Chancen, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden.

[Wer das Spiel von RB Leipzig gegen den 1.FC Nürnberg nicht vor Ort verfolgen kann und am 04.10.2015, ab 13.30 Uhr trotzdem dabei sein will, nutze die üblichen Kanäle, also Liveticker und Vereinsradio. Bilder gibt es live natürlich bei Sky.]

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Bisherige Duelle RB Leipzig vs. 1.FC Nürnberg

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Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel von RB Leipzig gegen den 1.FC Nürnberg. Mit Ralf Rangnick und Davie Selke.

09.49

Letztes Spiel vor der zweiten Länderspielpause der Saison. 10. Spieltag. Ungefähr die Zeitmarke, die man vor der Saison immer als jene ausgibt, nach der man den Start und den Stand der Dinge halbwegs vernünftig erstmals bewerten kann. Wenn man das als Hintergrund nimmt, dann dürfte eine Niederlage gegen Nürnberg aus Leipziger Sicht eher zu negativen Zwischenanalysen führen, während man nach einem Sieg trotz durchwachsener Auftritte zumindest halbwegs im Soll liegen sollte.

09.51

Verzichten muss der geneigte Leipziger Zuschauer am Sonntag auf ein Wiedersehen mit Stefan Kutschke. Der steht in Nürnberg weiter eher auf dem Abstellgleis und wird laut BILD nicht zum Spieltagskader gehören. So vermeidet man zumindest ein Wiedersehen wie mit Daniel Frahn in Heidenheim, der gegen den alten Club gleich mal den Ausgleichstreffer erzielen durfte.

09.53

Nürnberg aktuell einzuschätzen ist schwer. Spielerisch war das bisher oft sehr überschaubar gut. Aber mit ihrer durchschlagskräftigen Robustheit und mit ihren vielen, individuell starken Offensivwaffen haben sie trotzdem einige Punkte geholt und zuletzt meist recht stabil gespielt. Sieben Punkte aus den letzten drei Spielen konnte nur Fürth toppen. Die drei Punkte von RB im selben Zeitraum nehmen sich da im Vergleich sehr bescheiden aus.

09.55

Irgendetwas bis zu 30.000 Besucher werden am Sonntag erwartet (vermutlich eher 27.000 bis 28.000). Das bewegt sich im aktuell in Leipzig üblichen Zweitligarahmen. Reichlich 2.000 Nürnberger machen sich wohl mit auf den Weg nach Sachsen.

10.00

Jetzt hier gleich Davie Selke und Ralf Rangnick im Mediengespräch. Wir werden wohl vielerlei professionelle Aussagen zum Stand der Dinge hören..

10.03

Man lässt hier, das ist diese Saison offenbar eher Standard als Ausnahme, noch ein bisschen auf sich warten..

10.15

Davie Selke: „Als Mannschaft tut uns der Zuschauersupport gut. Wichtig für den gemeinsamen Weg. Wird uns gegen Nürnberg weiterhelfen.“

„Ist schwierig als Angreifer, wenn der Gegner tief steht. Darf keine Ausrede sein. Müssen da Lösungen finden.“

„Gab ein Gespräch mit dem Trainer und dem Videoanalysten. Hatten das Gefühl, dass ich nicht ganz in den gefährlichen Zonen war. Haben wir aufgearbeitet. Kamen zu dem Schluss, dass ich weiter vorn stehen soll, um in gefährliche Situationen zu kommen. Hat in den letzten zwei Spielen ganz gut geklappt.“

„Müssen uns für unseren Aufwand belohnen. Spielen gut. Macht auch Spaß uns zuzusehen. Müssen das in entscheidende Tore ummünzen und Punkte mitnehmen.“

„Wir schauen auf uns und unser Spiel. Denken Schritt für Schritt und bereiten uns top auf Nürnberg vor.“ Auf die Tabelle und Konkurrenz schaue man nicht so sehr. „Wichtig unsere Spielweise zu verfeinern, effektiver zu werden und nicht zu verkrampfen.“

Wer bei Nürnberg im Tor steht, ist Selke egal. „Wichtig ist, dass der Ball reingeht.“

„Machen uns nicht den Aufstiegsdruck. Klar ist, dass jeder in die erste Liga will. Machen uns da aber nicht den Riesendruck. Fokus liegt darauf, jedes Spiel bestmöglich zu bestreiten.“

Zu Ralf Rangnick: „Hat oftmals unter Beweis gestellt, dass er Mannschaften zum Aufstieg führen kann. Die Erfahrung ist für uns wertvoll. Werden optimal vorbereitet auf die Gegner. Wissen, was wir auf dem Platz zu tun haben.“ Rangnick bringe gegenüber Selke auch immer wieder Beispiele von Ibisevic und wie der sich verhalten habe. „Das war sehr wertvoll für mich.“

„Wenn ein Gegner tief steht, üben wir auch im Training, dafür spielerische Lösungen zu finden. Haben hohe spielerische Qualität, um die Abwehrriegel zu knacken.“

10.42

Ralf Rangick: Einige personelle Fragezeichen. Forsberg diese Woche noch nicht trainiert (hintere Oberschenkelmuskulatur). Wird sehr knapp bis Sonntag. Poulsen gestern auch nicht dabei. Wird heute wohl auch noch mal individuell trainieren. Jung heute wohl auch nicht dabei. Khedira mit Muskelfaserriss raus. Bruno mit Problemen im Oberschenkel. Abwarten. Morgen vielleicht dabei. Strauß, Boyd, Nukan fehlen langzeitverletzt. – Hübsche Liste..

Rangnick sieht Nürnberg nicht als großgewachsene Mannschaft. „Spielstark. Überdurchschnittliche Spieler im Offensivbereich. Können viele Tore schießen, kassieren aber auch immer wieder welche.“ Gegentore in München fielen nicht wegen fehlender Kompaktheit. Man müsse gegen Nürnberg „deutlich mehr Balleroberungen schaffen.“ „Unsere Stärken durchbringen. Dann werden wir auch Torchancen kriegen, um das Spiel für uns zu entscheiden.“

Zu Willi Orban: „Gestern noch mal mit Orban die gesamten Szenen angeschaut. 1860 war eigentlich eines seiner besten Spiele. Aufmerksam und wach und stark im Kopfball. Umso ärgerlicher, dass er bei beiden Gegentoren schlecht aussieht. Haben ihm aufgezeigt, was er hätte besser machen können. Orban ist ein Topprofi, der im Training immer konzentriert ist und Zusatzschichten schiebt.“

„Haben zuletzt nicht nur deswegen nur drei Punkte geholt, weil uns Gegner nicht gelegen haben oder gelegen haben. Hätten beide Auswärtsspiele zuletzt gewinnen müssen.“ Habe nicht daran gelegen, wie der Gegner gespielt hat, dass man nur zwei Punkte geholt hat in den Auswärtsspielen. Gegentore seien aus heiterem Himmel gefallen. Rangnick habe bis zum Einschlag jeweils Ruhepuls gehabt, weil er selbst nicht mit Gegentoren gerechnet habe.

Drückt sich um die Aussage, ob er an der Formation was verändert.

Ilsanker sieht Rangnick weiterhin als zentralen Mittelfeldspieler. Wenn man ihn dort dringender brauche, könne er aber auch hinten spielen.

Gehe immer um die Entwicklung von Spielern und Team. „Ausschließlich über diese Entwicklung ist Erfolg realisierbar.“ „Wollen so schnell wie möglich in die erste Liga. Wissen aber, dass wir nicht aufsteigen, wenn wir es wie ein Mantra vor uns hersagen.“ Liga ist ausgeglichen. Viele wollen aufsteigen. Man müsse so Spiele gewinnen wie in München, um von den Ausrutschern der Konkurrenz zu profitieren. „Solange wir solche Spiele nicht gewinnen, sind wir keine Spitzenmannschaft.“

„Eventuell war auch René Weiler unter den Trainern mit denen wir im Sommer gesprochen haben. Gab aber nie ein konkretes Angebot.“ Hält offenbar trotzdem viel von Weiler.

Sich mit der Standardstärke von Nürnberg zu beschäftigen, wird Teil der Spielvorbereitung sein.

Wenn Forsberg ausfällt, könnten Kaiser oder Sabitzer dort spielen oder Poulsen wie in München in der offensiven Kette spielen.

Zu Davie Selke: „Macht es besser inzwischen. Hat sich zu ballentfernt aufgehalten und ist erst losgelaufen, wenn der Ballführende den Ball spielt. Hat er zuletzt aber besser gemacht. Wer die Tore schießen soll, muss sich dort aufhalten, wo die Tore geschossen werden, also in der Box. Müssen ihn zu einer richtig torgefährlichen, zentralen Spitze machen. Bringt dafür alles mit.“ Müsse auch Laufwege lernen.

Man arbeite mit jedem Spieler mit Videoanalysetouls an der Verbesserung ihres Spiels.

10.43

25.000 Tickets wurden bisher verkauft, so hier noch die finale Info. 2.000 Tickets gingen nach Nürnberg. Tageskasse heim und auswärts sind jeweils natürlich geöffnet. Steht doch an einem schönen Herbstag einem hübschen Rahmen für ein Fußballspiel nichts im Wege.

10.47

Das war es von hier. Die Personalsituation klingt vor dem Spiel gegen Nürnberg dramatisch. Relativiert sich allerdings dadurch, dass von den Stammkräften und abgesehen von den Langzeitverletzten nur Forsberg ernsthaft fraglich ist. Jung klingt auch nicht gut, hätte aber vermutlich sowieso nur auf der Bank gesessen. Bruno und Poulsen klingen mehr oder weniger deutlich danach, als würden sie bis Sonntag fit werden.

Von daher ganz in Ruhe durchatmen und nicht verrückt machen lassen. Und natürlich nur von Spiel zu Spiel und von wirklich Verletztem zu wirklich Verletztem denken. Oder so. Wünsche allseits ein schönes Wochenende inklusive morgigem Feiertag. Genießt die Zeit und habt einen prima Fußballsonntag.

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