Sachsenpokal: BSV Gelenau vs. RB Leipzig 0:11

Wenn ein besserer Drittligist mit kurz- bis mittelfristigen Ambitionen nach oben  im Pokalspiel gegen einen Achtligisten antritt, erwartet man ein klares Ergebnis. Manchmal mag das anders kommen. Gestern in Grimma, wohin der BSV Gelenau auf Wunsch der Sicherheitsbehörden ausweichen musste, ging alles seinen normalen Gang.

30 Minuten lang hielt das Team aus dem Erzgebirge zumindest ergebnistechnisch mit und verteidigte das eigene Tor geschickt und mit allem, was ihnen zur Verfügung stand. Nur ein Gegentor musste man bis zu diesem Zeitpunkt hinnehmen und hatte sogar bei einem Freistoß ans Lattenkreuz am Ehrentreffer geschnuppert.

Doch danach brach das erwartete Unheil über das Team herein und die RasenBallsportler legten in der folgenden Stunde noch 10 Tore zum bei weitem höchsten Sieg in einem Pflichtspiel der Vereinsgeschichte nach. Wobei bisher auch noch nie ein Pflichtspiel gegen einen derart unterklassigen Gegner anstand.

Für RB Leipzig lief eine rundum erneuerte Mannschaft auf. Nicht mal im Kader standen die festen Grundpfeiler des Teams Fabio Coltorti, Daniel Frahn und Dominik Kaiser. Zudem durften Fabian Franke und der zuletzt verletzte Matthias Morys aussetzen, während Joshua Kimmich und Yussuf Poulsen mit ihren Nachwuchsmannschaften unterwegs waren.

Gekämpft so lange die Kräfte reichten, aber letztlich chancenlos am Boden - Der BSV Gelenau gegen RB Leipzig | GEPA Pictures - Roger Petzsche

Auf dem Feld standen letztlich Spieler wie Bellot, Fandrich, Schulz, Rockenbach, Papadimitriou oder Luge. Also Spieler, die zuletzt gar nicht oder fast gar nicht in Pflichtspielen zum Einsatz kamen. Und zusammen mit jenen, die in dieser Saison auch schon einige Drittligaeinsätze auf dem Buckel haben, die Sache letztlich locker und leicht über die Bühne brachten, sodass Alexander Zorniger einen sehr entspannten Nachmittag verbrachte.

Schade, dass es Gelenau nicht noch geschafft hat, aus ihrer “Partie des Jahrhunderts” ein Ehrentreffer mitzunehmen. Schön dagegen, dass 2.000 Zuschauer letztlich für ein ordentliches Plus in den Kassen des Achtligigsten gesorgt haben dürften. Wenigstens diesbezüglich ein schönes Ende einer ziemlichen absurden Umzugsgeschichte.

Fazit: Man muss nach einem solchen Spiel nicht lange rumdrucksen. Eine Pflichtaufgabe trotz Komplettrotation souverän gelöst und im Sachsenpokal eine Runde weitergekommen. Das sagt überhaupt nichts darüber aus, wie es in den nächsten Wochen weitergeht und schon gar nicht kann man daraus irgendwelche Rückschlüsse für das wartende Rostock-Spiel ziehen. Aber es ist ein guter Schlusspunkt unter ein entspanntes Fußballwochenende.

Randbemerkung: Sieben Achtelfinalpartien des Sachsenpokals sind bis Samstag bereits gespielt worden. Mit Bautzen, Eilenburg, Markranstädt, Zwenkau, Neugersdorf und Auerbach hat sich ein nicht unillustres Feld gefunden. Das noch von der BSG Chemie oder dem Chemnitzer FC komplettiert wird, die erst am heutigen Sonntag aufeinandertreffen. Im Optimalfall wären fünf von acht Achtelfinalisten aus Leipzig oder dessen Umgebung. Quasi eine Art Leipzig-Pokal. Zumindest könnte das für RB Leipzig im Fall der Fälle kurze Reisewege im Viertelfinale bedeuten. Die Auslosung findet am Montag, ab 15.30 Uhr statt und wird im MDR per Livestream übertragen.

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Tore: 0:1 Kammlott (13.), 0:2 Schulz (31./ FE), 0:3 Rockenbach (41.), 0:4 Röttger (45.), 0:5 Papadimitriou (57.), 0:6 Röttger (65.), 0:7 Schulz (70.), 0:8 Sebastian (74.), 0:9 Papdimitriou (77.), 0:10 Röttger (79.), 0:11 Fandrich (84./ FE)

Aufstellung: Bellot – Judt, Hoheneder, Sebastian, Jung – Fandrich, Schulz, Rockenbach – Röttger, Kammlott (46. Papdimitriou), Luge

Zuschauer: 2.000

Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link]

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Bild: © GEPA pictures/ Roger Petzsche

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