Ach, lieber Guido Schäfer, ja, wir Leipziger Fußballfans haben sie gern (eigentlich ist der Plural leicht vermessen, aber sei es drum, hier geht es schließlich auch um Rhetorik) für all die vielen (mal mehr mal weniger) lustigen, oft investigativen und nie langweiligen Artikel, die Sie uns in den letzten Jahren geschenkt haben. Es gab Tage, da war man enttäuscht, wenn Ihr Namen nicht unter einem der Artikel zum lokalen Fußball zu finden waren. Und ganz ehrlich und ohne Ironie: ich verstehe es vollkommen, dass Sie dem Projekt RB Leipzig positiv gegenüberstehen, wie sie gegenüber der Allgemeinen Zeitung [broken Link] betonten, denn was kann Ihnen besseres passieren, als 10 Jahre in der fußballerischen Provinz auszuharren und plötzlich quasi von der Poleposition aus über eines der spannendsten bzw. zukünftig meistdiskutiertesten Teams berichten zu dürfen und so selbst zum gefragten Fußballfachmann und Interviewpartner zu werden. Das muss sich wirklich gut anfühlen. Herzlichen Glückwunsch, das haben Sie sich nach all den Jahren der Fußballdüsternis verdient. Obwohl, so düster waren die letzten Jahre auch nicht, wie Sie ja selbst richtig feststellen:
„Ich hatte hier mehr Skandale und legendäre Stories als ihr in Mainz. Hier ist so viel schief gegangen, das kann man sich gar nicht vorstellen. Also ist es nie langweilig gewesen.“ (Allgemeine Zeitung Mainz [broken Link], 23.04.2010)
In der Tat nicht und es bleibt zu hoffen, dass der Leipziger Fußball auch zukünftig nicht langweilig wird und Skandale und Legenden der unterhaltsamen Art produzieren möge.