Die moderne Welt ist an vielen Stellen eine ziemlich anmaßende und wenig perfekte. Teil dessen ist die Beurteilung von Gegenständen über ihren Preis. Was zugegebenermaßen eine zwangsläufige Folge des Kapitalismus als zugrundeliegendem Wirtschaftssystem ist, aber zum Beispiel dazu führt, dass man einen Gegenstand wie beispielsweise den Leipziger City-Tunnel (komisch, dass der noch keinen Namenssponsor hat..) vor allem darüber bewertet, dass er Unmengen an Geld gekostet hat, dass an anderen Stellen eventuell besser angelegt gewesen wäre. Und nicht mehr darüber, ob so ein City-Tunnel denn eine eher fetzige, weil praktische oder völlig unnötige Idee ist.
Letztlich ist der Preis eigentlich eine völlig idiotische, weil vollkommen beliebige Kategorie zur Bewertung eines Gegenstandes, die aber natürlich Sinn macht, wenn auch die eigene Arbeitskraft letztlich über Geld und Portemonnaie bewertet wird und daraus resultiert, was man sich in der weiten Welt der bunten Waren so leisten kann. Wie beliebig das alles ist, sieht man schon daran, dass man beim Discounter um Cents für einen Liter Milch kämpft, während viele anderswo dafür, Helene Fischer aus 100 oder mehr Metern Entfernung beim Singen zuzugucken, gerne 60 Euro aufwärts bezahlt.