Schlagwort-Archive: 3.Liga 2013/2014

Einviertelbilanz

10 Spiele hat RB Leipzig in der ersten Drittligasaison der Vereinsgeschichte bisher gespielt. Reichlich ein Viertel der Saison ist also bereits abgespult, sodass man sich ersten Zwischenbilanzen widmen kann. Aktueller Tabellenführer ist mit 25 Punkten der 1.FC Heidenheim. Dank der besseren Torbilanz sind sie damit noch besser in die Saison gestartet als die Offenbacher Kickers, die 2010/2011 ebenfalls mit 25 Punkten in die Saison starteten. Sprich, noch nie war ein Drittligateam nach 10 Spieltagen besser als der 1.FC Heidenheim.

Da überkommt einen so ein bisschen der Reflex, gleich zu zukünftigen Aufstiegstaten gratulieren zu wollen, aber das wäre der Statistik nach so ziemlich das falscheste, was man machen könnte, denn in fünf Drittliga-Versuchen stieg noch nie ein Team direkt auf, das nach 10 Spieltagen an der Tabellenspitze stand. Lediglich der SC Paderborn sicherte sich in der ersten Saison der eingleisigen dritten Liga (2008/2009) als Tabellenführer nach 10 Spielen am Ende noch den Relegationsplatz und schließlich darüber den Aufstieg. Im Schnitt wurden die Tabellenführer am Ende aber nur 9. (3., 16., 7., 10., 9.)!

Insgesamt zeigen die letzten Jahre, dass das Belegen eines Platzes unter den ersten Dreien nach zehn Spielern noch kein Garant für irgendetwas ist. Lediglich ein Drittel aller Teams hat in den bisherigen fünf Drittligajahren sowohl nach 10 als auch nach 38 Spielen auf einem der ersten drei Plätze gestanden. Im Schnitt lagen die Teams, die am Ende oben standen nach Spiel 10 auf Platz 5,6. Aber auch nur drei Teams, die am Ende auf einem der ersten drei Plätze einkamen, waren nach zehn Spieltagen erst in der zweiten Tabellenhälfte zu finden. Neben Aalen und Aue sicherlich bekanntestes Beispiel Karlsruhe im letzten Jahr, die nach 10 Spielen nur zweimal gewonnen und 11 Punkte verbucht hatten, 13. waren und anschließend in den folgenden 28 Partien seltener nicht als Sieger vom Platz gingen als zuvor in 10 Partien, nämlich nur noch siebenmal.

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Defensivprobleme

Schon desöfteren in den letzten Wochen wurde fan- und medienseits die Abwehr als das Problem von RB Leipzig ausgemacht. Man kassiere zu viele Gegentreffer und müsse sich verstärkt auf die Verteidigung des eigenen Kastens besinnen, um Erfolg zu haben. Einige Stimmen sind auch der Meinung, das System sei zu offensiv und drei Stürmer zu viel und letztlich für den Erfolg kontraproduktiv.

12 Tore hat RB Leipzig in 10 Spielen bisher kassiert. Das sind 1,2 Gegentore pro Spiel, während man in der vergangenen Regionalligasaison nur 22 Gegentore in 30 Spielen, also 0,73 pro Spiel verzeichnete (nach der Winterpause bei 11 Gegentoren in 16 Spielen sogar nur 0,69). Die Gegentorbilanz hat sich also beim Übergang von vierter in die dritte Liga fast verdoppelt ,während sie sich bei den anderen beiden Aufsteigern fast gar nicht veränderte (Kiel in der vierten Liga mit 0,9 Gegentoren pro Spiel, in der dritten mit 1,0; Elversberg mit 1,22 letzte Saison zu 1,1 in dieser Saison). Die neue Liga scheint zumindest nicht per se ein gutes Argument zu sein, warum man mehr Gegentore kassiert.

Andererseits ist die Gegentorbilanz von RB Leipzig in der dritten Liga auch nicht komplett schlecht, sogar noch nicht mal unterdurchschnittlich, denn letztlich haben nur sechs Mannschaften bessere Bilanzen in dieser Rubrik als RB (Heidenheim, Kiel, Elversberg, Halle, Osnabrück, Darmstadt – wobei letztere beide ein Spiel weniger aufweisen), dafür gleich 10 Teams schlechtere Bilanzen. Pro Spiel kassierte jedes Team der dritten Liga bisher im Durchschnitt 1,41 Tore, da nehmen sich die 1,2 Tore von RB nicht übermäßig schlecht aus.

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3.Liga: VfL Osnabrück vs. RB Leipzig 3:2

Bessere Werbung für den Drittligafußball als dieses Duell zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig kann man sich wohl kaum vorstellen. 90 Minuten Tempofußball zweier Teams, die gewinnen wollen, Großchancen in Hülle und Fülle, fünf Tore, spektakuläre Zweikämpfe, großartige Stimmung. Auch wenn die Trainer angesichts einiger defensiver Großzügigkeiten die Stirn gerunzelt haben werden, aus Zuschauersicht war das ein großartiger Abend, der leider aus Gästesicht den falschen bzw. leider überhaupt einen Sieger sah.

Denn letztlich waren sich beide Teams über 90 Minuten gesehen ziemlich ebenbürtig in Chancen und Dominanz. Die ersten 20 Minuten gingen an RB, die letzten 20 eher deutlich an den VfL und dazwischen war es ein ausgeglichenes, hoch und runter gehendes Match, das wohl mit einem 2:2 einen ordentlichen Abschluss gefunden hätte. Dass der Sieg letztlich an die Gastgeber ging, lag daran, dass die RasenBallsportler alle drei Treffer mit mehr oder weniger groben, individuellen Schnitzern miterzielten.

Vorne angefangen im Spiel begannen beide Teams mit den Mannschaften, mit denen sie auch vor Wochenfrist in die Partie gegangen waren. Was aus RB-Sicht hieß, dass es bei jenem 4-3-3 mit tief stehenden Außenstürmern blieb, wie man es auch erfolgreich und ansehnlich gegen den VfB Stuttgart II spielte. Was sich auch beim VfL als geeignetes Mittel herausstellte, einerseits (zumindest ziemlich lange) recht kompakt im Mittelfeld zu stehen, um dann immer wieder die Chance zu haben, Morys und Poulsen und deren Geschwindigkeit einzusetzen.

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10.Spieltag – 3.Liga 2013/2014

Spieltag 10 in der dritten Liga. Herausragend sicherlich das Verfolgerduell VfL Osnabrück gegen RB Leipzig. Sehr, sehr interessant aber auch der Auftritt des VfB-Nachwuchses gegen den Tabellendritten Erfurt oder des Teams der letzten Woche Darmstadt gegen Rostock. Oder von den Namen her Kiel gegen Duisburg. Aber auch die Auftritte der neuen Trainer Sasic und Loose mit Saarbrücken und Münster in den schweren Spielen beim BVB II und in Heidenheim. Da sollte für jeden was dabei sein..

Übertragen werden an diesem Spieltag im Livestream fünf Spiele (Übersicht Livestreams am Ende des Beitrags). VfL Osnabrück gegen RB Leipzig ist aufgrund des Freitagspieltermins aber nicht dabei. Dafür dürften Stuttgart II gegen Erfurt und Heidenheim gegen Münster ganz hübsche Leckerbissen sein.
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Abnutzungskampf

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim VfL Osnabrück (20.09.2013, 19.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Matthias Morys.]

Beim VfL Osnabrück feiert man dieser Tage zur Selbstvergewisserung mit verschiedenen Aktionen die Woche der Tradition. Deren Abschluss das Spiel gegen RB Leipzig sein soll. In Erfurt verkaufte man rund um das RB-Spiel spezielle T-Shirts und in Osnabrück stärkt man aktuell Identität und Zusammenhalt nach innen. Wird man wohl im Laufe der Saison noch öfters erleben, dass Vereine das Spiel gegen RB Leipzig für ihre Zwecke nutzen. Entweder, um Geld in die Kassen zu kriegen oder um die Widersprüchlichkeit des eigenen Daseins in projektiver Ablehnung des scheinbaren Anti-Prinzips für ein paar Tage zu übertünchen.

Das ist alles legitim, aber auch weniger spektakulär als das, was den geneigten Fußballfan am Freitag Abend unter Flutlicht in Osnabrück an der Bremer Brücke bzw. in der Osnatel-Arena beim Spiel gegen RB Leipzig erwartet. In einem gut gefüllten, aber sicherlich auch nicht ausverkauften Stadion kommt es zum echten Drittliga-Verfolgerduell Sechster gegen Vierter. Wobei die 14 Punkte, die der VfL Osnabrück aktuell verbucht in nur acht Spielen errungen wurden, während RB Leipzig für die 17 Punkte schon neun Spiele Zeit hatte.

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Eingespieltheit wins Championships?

Eine nicht unplausible These lautet, dass Mannschaften, die über einen längeren Zeitraum gewachsen sind, bessere Chancen auf sportliche Erfolge haben. Vermutlich kippt diese Kurve an einem bestimmten Zeitpunkt, wenn ein Team so viele sportliche Erfolge gesammelt hat, dass sie gesättigt ist, aber für unsere Zwecke hier soll die Eingangsthese trotzdem erst einmal genügen.

Eine weitere Behauptung lautet gemeinhin, dass RB Leipzig ein Durchlauferhitzer sei, bei dem permanent die Spieler ausgetauscht werden, während anderswo die Vereine genötigt seien, mit dem zu arbeiten, was sie eh schon haben. Wobei dies in der dritten Liga auch ein wenig schwierig ist zu behaupten, da gute Spieler immer das Ziel haben werden, die Liga – mit oder ohne den aktuellen Verein – nach oben zu verlassen bzw. die Vereine immer wieder Talente aus der Regionalliga holen und dadurch per se eine gewisse Fluktuation entsteht, die es bspw. in der 1. Bundesliga in der Form nicht gibt.

Wie auch immer, die folgende Tabelle zeigt für alle Mannschaften der dritten Liga den Tabellenplatz, wie viele Spieler in jedem Team stehen, wieviele Spielzeiten sie mit der aktuellen im Schnitt für ihre Mannschaft bestreiten, welchen Marktwert die Spieler im Schnitt haben und wie effektiv die Mannschaften sind, wenn man die erreichten Punkte in Bezug setzt zum durchschnittlichen Marktwert der Spieler.

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3.Liga: RB Leipzig vs. VfB Stuttgart II 3:1

Ein Spiel dauert 90 Minuten heißt eine der Phrasen, für die man nicht umhin kommt, entsprechend Kleingeld wofür auch immer zu spenden. Dass damit auch die Anfangssekunden gemeint sind, ist zwar nicht der erste Gedanke, aber lernt man in regelmäßigen Abständen auch. Gestern durften die Nachwuchskicker des VfB Stuttgart staunend und ohne eigene Ballberührung das schnellste Tor der Drittligageschichte nach neun Sekunden bewundern (in den ersten zwei Profiligen war nur Benjamin Siegert mal schneller, der es im Dress des SV Wehen Wiesbaden mal in acht Sekunden schaffte).

Vorausgegangen war die erstmals in der vergangenen Winterpause (wenn ich mich recht erinnere beim Test gegen den TSV Buchbach) probierte Anstoßvariante, bei der fast alle Spieler sofort Richtung gegnerischen Strafraum laufen und lediglich zwei Spieler zurückbleiben, die dafür verantwortlich sind – wie bei einem Field Goal im American Football – den Ball hoch und weit nach vorn zu schlagen. Diese Variante soll laut Alexander Zorniger dem Gegner signalisieren, dass man sofort da ist,  in der Vergangenheit (beim HFC z.B) produzierte sie via Konter des Gegners eher Gefahr für den eigenen Kasten. Diesmal verlängerte aber Hoheneder per Kopf den langen Ball in den Strafraum, wo ihn Morys schön in die Mitte spitzelte und Frahn nur noch den Kopf hinhalten musste.

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9.Spieltag – 3.Liga 2013/2014

Spieltag 9 in der dritten Liga und damit bereits fast das erste Viertel der Saison geschafft. Langsam ist die Tabelle aussagekräftig und weisen die Ergebnisse und Mannschaftsstärken in eine fundierte Richtung. Die positiven Überraschungen der Saison aktuell sicher Erfurt und Kiel. Am negativen Überraschungsende rangieren Saarbrücken, Münster und mit Abstrichen auch Chemnitz. Übertragen werden an diesem Spieltag im Livestream vier Spiele (Übersicht Livestreams am Ende des Beitrags). Dass Wehen Wiesbaden gegen Kiel und Halle gegen Heidenheim da nicht dabei sind, ist fast schon Frevel..
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Gegen den Trend

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen den VfB Stuttgart II (14.09.2013, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Daniel Frahn.]

Und weiter geht es auf der Drittligareise. Nach depremierendem Ausflug nach Saarbrücken zur SV Elversberg und der kurzzeitigen Störung der allgemein wahrnehmbaren Krisenstimmung durch das Sachsenpokallos Lok Leipzig geht es nun am bereits neunten Spieltag gegen den VfB Stuttgart II. Eines von zwei Nachwuchsteams von Bundesligisten gegen die RB Leipzig in dieser Saison antreten muss. Und gleichzeitig das Team der Stunde der dritten Liga. Denn von den letzten fünf Spielen gewannen die Schwaben bei 12:3 Toren gleich vier und stehen damit in der virtuellen Tabelle der letzten fünf Spieltage mit fünf Punkten Vorsprung auf RB Leipzig, die in dieser Wertung Platz 11 belegen, auf Platz 1.

Wenn man dieserart rechnet und die Auftritte vom letzten Spieltag beider Teams heranzieht, also die 0:1-Niederlage von RB in Elversberg und das überzeugende 4:0 des VfB gegen Burghausen, dann könnte man den Profianschlusskader des VfB fast als Favoriten in dieser Partie sehen. Das werden vor diesem Duell der Tabellennachbarn aus den verschiedensten Gründen natürlich trotzdem die wenigsten machen, aber klar sollte schon mal von vornherein sein, dass auf RB Leipzig eine ganz schwer zu knackende Nuss wartet und der Trend eher für die Gäste spricht.

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