Schlagwort-Archive: 2.Liga 2014/2015

(Fast) unab- und unaufsteigbar

Noch fünf Tage bis RB Leipzig wieder mal auf den 1.FC Heidenheim trifft. In aus dem Vorjahr gewohnter Konstellation treffen dann wieder zwei (tabellarische) Spitzenteams der Liga aufeinander (auch wenn RB diesmal vor Heidenheim steht). Zusammen mit dem SV Darmstadt bildet man das hypergalaktischste Aufsteigertrio aller Zweitligazeiten. Mindestens.

Fakt ist, dass es ziemlich ungewöhnlich ist, dass alle drei Aufsteiger auf Anhieb ganz vorn in der Tabelle mitmischen. Aktuell sind es die Plätze zwei bis vier. (Was angesichts der engen Abstände ganz oben nur wenig zu bedeuten hat.) Wirft man einen Blick in die jüngere Vergangenheit der zweiten Liga seit Einführung der Dreipunktregel, dann gibt es immer wieder Jahre, in denen aber zumindest zwei Aufsteiger nach acht Spielen ganz vorn dabei waren.

Letzte Saison erst lagen beispielsweise Bielefeld und Karlsruhe auf Platz 3 und 6. Schützte Bielefeld allerdings nicht davor, am Ende abzusteigen. 2005/2006 waren Paderborn und Braunschweig 3. und 4., genauso wie Lübeck und Trier 2002/2003, denen noch Burghausen auf Platz 8 folgte.. Ulm und TeBe auf 1 und 4 im Jahr 1998/1999 ist dann doch schon ein Stück her.

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Nicht viel passiert in der englischen Woche

Englischen Wochen wird ja manchmal nachgesagt, dass sie ordentliche Verschiebungen in der Tabelle bewirken können, weil man bei drei Spielen in kürzester Zeit entweder mit einem Lauf ganz viele Punkte auf einen Schlag einfahren oder bei Negativlauf eben verlieren kann. Wenn man sich die erste englische Woche in der diesjährigen zweiten Liga anschaut, dann ist genaugenommen nur sehr wenig passiert, weil sich die Mannschaften ganz im Duktus der extrem ausgeglichenen Liga gegenseitig die Punkte abgenommen haben und fast niemand nach oben oder unten heraussticht.

Herausnehmen muss man da vielleicht oben Erzgebirge Aue, die mit den wenigsten Gegentoren aller Teams, nämlich genau einem, die ersten sieben Punkte der Saison und damit mehr Punkte als alle anderen sichern konnten. Erzgebirge Aue an der positiven Spitze einer Tabelle, daran muss man sich auch erst mal gewöhnen nach dem unterirdischen Saisonstart.

Am unteren Ende fallen zwei Teams heraus. Einerseits der FSV Frankfurt, der bei gleich 12 Gegentoren in nur drei Spielen nur einen Punkt holen konnte. Und andererseits der VfR Aalen, der zwar nur drei Tore kassierte, aber damit als offensivschwächstes Team (ein Tor) trotzdem nur auf einen Punkt kam.

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2.Bundesliga: Fortuna Düsseldorf vs. RB Leipzig 2:2

Bis zur 86. Minute dauerte es, bis Fortuna Düsseldorf im Heimspiel gegen RB Leipzig den letztlich verdienten Ausgleich erzielte. Gleich zweimal war man zuvor von den Gästen eiskalt erwischt worden. Was fast für drei Punkte gereicht hätte.

Begonnen hatte RB Leipzig die Partie mit einer ziemlich dicken Überraschung. Zwar konnte man vorher durchaus die Option ahnen, mit zwei schnellen Stürmern und ohne Frahn zu starten. Dass aber nach dem Ausfall von Poulsen nicht etwa wieder Frahn ins Team, sondern Rechtsverteidiger Georg Teigl als Stürmer an die Seite von Matthias Morys rücken sollte, war ordentlich erstaunlich. Ein Schachzug, der sich aber als goldrichtig erweisen sollte.

Goldrichtig, weil man dadurch im Spiel nach vorn nach Balleroberung gleich zwei schnelle Optionen und damit auch Vorteile hatte. Die man im Laufe des Spiels auch einige Male ausspielte.

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Spektakelpotenzial

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig bei Fortuna Düsseldorf (28.09.2014, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Joshua Kimmich.]

Keine Zeit zum Durchpusten. Die englische Woche hält zum Abschluss noch einen weiteren dicken Brocken bereit. Die Fahrt zu Fortuna Düsseldorf ist Teil 3 des aktuellen Leistungstests unter Ligabedingungen. Und auch wenn es eine Plattitüde ist, dass das nächste Spiel immer das schwerste ist, darf man in Düsseldorf doch wieder ein paar sportliche Widerstände erwarten, die man vielleicht in den letzten Spielen so nicht hatte.

Der Saisonstart ging in Düsseldorf erst mal ordentlich in die Hose. Nur zwei Punkte aus den ersten drei Ligaspielen, dazu das Pokalaus in Würzburg, man schien schon früh in eine schwere Situation hineinzuschlittern. Drei Siege und ein Unentschieden später steht Fortuna allerdings mit zwei Punkten Rückstand auf die Spitze schon wieder auf Platz 6.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. Karlsruher SC 3:1

Das Spiel zwischen RB Leipzig und dem Karlsruher SC war als echtes Spitzenspiel erwartet und angekündigt worden. Befriedigt hat die Partie diese Erwartungshaltung nur phasenweise, denn insgesamt waren die Gastgeber zu überlegen, um aus der Auseinandersetzung eine auf Augenhöhe werden zu lassen. Sodass das 3:1 für RB Leipzig gegen nicht mal schlechte Karlsruher letztlich auch in der Höhe verdient war.

Ins Spiel gegangen waren die Gastgeber mal wieder mit Dominik Kaiser, der auf die Zehn zurückkehrte. Es war somit auch die Rückkehr zum 4-3-1-2, das man über weite Teile des Jahres 2014 gespielt und nur zuletzt für ein 4-3-3 aufgegeben hatte. Mit Dominik Kaiser kehrten etwas mehr Ballsicherheit im Angriffsdrittel und eine sehr gute Option im Spiel gegen den Ball auf den Platz zurück. Matthias Morys musste dafür weichen und sah sich das Spiel eine Stunde lang von der Bank aus an.

Die ersten 20 Minuten gehörten überraschend deutlich RB Leipzig. Im Gegensatz zur Partie bei Union Berlin kontrollierte man dabei nicht nur das Spiel mit dem Ball, sondern auch jenes gegen den Ball. Getreu der eigenen Vorgabe, den spielerischen Qualitäten der Karlsruher keinen Raum zu lassen, agierte man aggressiv und konnte so auch viele hohe Ballgewinne verbuchen, die zum Spiel in die Tiefe genutzt wurden.

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Echte sportliche Herausforderung

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den Karlsruher SC (24.09.2014, 17.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz ein Tag vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger, Ralf Rangnick und Marvin Compper.]

Und weiter geht es im Stoff. Der in der englischen Woche dann eben doch Fußball, Fußball und noch mal Fußball heißt. Auch und gerade gegen den Karlsruher SC, der im Vergleich zur Fahrt zum 1. FC Union Berlin am vergangenen Sonntag sogar noch der anspruchsvollere sportliche Gegner für RB Leipzig sein dürfte.

Der KSC ist eines der gefestigsten und eingespieltesten Zweitligateams. Eine Mannschaft, von der man relativ genau weiß, was einen erwartet, was es aber nicht wirklich einfacher macht, gegen sie zu spielen. Insgesamt acht Spieler durften bisher in allen sechs Ligaspielen von Beginn an auflaufen. Weitere zwei Spieler wären vermutlich dazugekommen, wenn sie sich denn nicht verletzt hätten. Bleibt mit Hiroki Yamada lediglich ein Spieler übrig, der in einem der sechs Spiele aus spieltaktischen Erwägungen in der Startformation ersetzt wurde. Sprich, in sechs Spielen gab es beim KSC erst einen Wechsel in der Startformation, der nicht durch äußere Umstände erzwungen wurde. Das nennt man dann wohl Stammelf.

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2.Bundesliga: 1. FC Union Berlin vs. RB Leipzig 2:1

Sebastian Polter wird langsam zu einem Namen, der RB Leipzig auf unangenehme Art und Weise verfolgt. Die Älteren unter uns erinnern sich ungern an das 2:2 in letzter Minute gegen die U23 des VfL Wolfsburg im Jahr 2012, als Polter mit seinem Tor der finale Aufstiegsverhinderer wurde. Im Spiel beim 1. FC Union Berlin vollendete der Stürmer, der erst vor kurzem leihweise aus Mainz kam, gleich zweimal und sorgte damit (und mit einer insgesamt tadellosen Leistung) quasi im Alleingang für das 2:1 gegen RB Leipzig, die wiederum viel, aber eben nicht alles richtig machten.

Begonnen hatten die RasenBallsportler das Spiel mit derselben Formation wie eine Woche zuvor gegen Braunschweig. Und hatten sicherlich auch dieselbe Idee im Kopf. Nämlich durch gute Bälle in die Tiefe die gegnerische Verteidigung mit Geschwindigkeit zu überlaufen.

Dass dies nicht wirklich klappen konnte, lag an den Gastgebern, die sich darin übten, Zement anzurühren und nicht nur mit drei Sechsern angetreten waren, sondern (abgesehen von situativem Pressing) im Verbund auch sehr tief verteidigten. Sodass es kaum Möglichkeiten gab, hinter die Verteidigungslinie zu kommen.

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Intensiver Zweitliganachmittag

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim 1. FC Union Berlin (21.09.2014, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Benjamin Bellot.]

Spieltag 6 steht in der zweiten Bundesliga schon wieder an und zum zweiten und letzten Mal in der Hinrunde geht es für RB Leipzig in ein Ostduell. Vor diesmal ausverkauftem Haus an der alten Försterei in Berlin gegen Union. Ausverkauft zumindest im Heimbereich, im Gästebereich dürften letztlich ein paar wenige Plätze freibleiben.

Wenn man sich die Bilanzen von Union Berlin nach fünf Spieltagen anschaut und diese mit denen von RB Leipzig vergleicht, könnte man auf die Idee kommen, dass die Favoritenrolle an die Gäste zu vergeben ist. Fakt ist zumindest, dass man sich bei Union langsam den ersten Saisonsieg wünscht, um in ruhigere Fahrwasser zu kommen. Fakt ist aber auch, dass man in der bisherigen Saison, entgegen des Eindrucks den die drei gesammelten Punkte vermitteln, durchaus schon ansprechende Leistungen gezeigt hat.

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6.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Die diskursigste und protestigste zweite Liga aller Zeiten. Dass Sport 1 auf diesen Claim nicht vor der Saison gekommen ist, sollte ihnen in Sachen Nähe zum Publikum echt zu denken geben. Aber es ist ja noch nicht zu spät für eine tägliches Format, in dem die kreativsten Fanaktionen und die langweiligsten hyperspannendsten Wortmeldungen aller Pro-und-Contra-Art rund um den einzig wahren RasenBallsport zwischen diversen Werbeblöcken zu Topnews aufgeblasen werden.

Das soll gar nicht sarkastischer klingen als es gemeint ist, aber die Ernsthaftigkeit mit der in der öffentlichen Debatte vielerseits mit Klischees um sich geworfen und meist nur ein Selbstgespräch geführt wird, bei dem es vor allem um Bekenntnisse und nicht um Argumente geht, ist durchaus erstaunlich. Also eine Situation, in der für den Rezipienten irgendwas zwischen offenem Mund und lautem Lachen bleibt.

Das Diskursrauschen erreicht pünklich zum Union-Spiel am Sonntag wieder mal einen Höhepunkt. Konnte man natürlich auch nicht auslassen, das Storytelling von den völlig unterschiedlichen Vereinen zum Quasi-Kulturkampf aufzublasen. Man möchte immer mal was von Kapitalismus, Wesen, Erscheinungsform und Ideologie dazwischenwerfen, aber der Versuch, sich gesellschaftlichen Verhältnissen und Phänomenen analytisch zu widmen, würde an dem Bekenntnisspielchen abprallen wie ein Wassertropfen von den schwarzen Regenponchos, die die Berliner Zuschauer nach Willen der Union-Ultragruppe Wuhlesyndikat am Sonntag tragen sollen.

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