Archiv der Kategorie: Vorberichte

Erstmalige Stolpergefahr

Nimmt man die Wünsche der hiesigen Blogbesucher ernst, dann dachten die (siehe Voting-Ergebnisse unten) vor der Auslosung der ersten Runde des DFB-Pokals vor allem an regionale Kontrahenten wie den Halleschen FC oder den BFC Dynamo oder den Chemnitzer FC oder Aue oder Jena und Teams mit speziellem Hintergrund wie die Sportfreunde Lotte, die man zwei Jahre nach dem Relegationserfolg gern noch mal besucht hätte oder St. Pauli, bei denen man gerade erst in der Liga abseits des sportlichen viel Spaß hatte oder die Stuttgarter Kickers, die sich offenbar in die Reihe derer einordnen, die ein Testspiel gegen RB Leipzig erst vereinbaren und dann wieder absagen oder Viktoria Köln, die mit Timo Röttger einen Spieler bei sich haben, der bei vielen RB-Anhängern noch in allerbester Erinnerung ist.

An den VfL Osnabrück dachte fast niemand. Im Sky-Deutsch hätte man von Zustimmung im nicht messbaren Bereich gesprochen. Auf einer Stufe mit Elversberg, Pirmasens und Bielefeld. Was vielleicht dadurch verständlich wird, dass Osnabrück sportlich keine leichte Aufgabe ist, die ein gewisses Potenzial des Scheiterns mit sich bringt, aber gleichzeitig bei einem Spiel bei einem Drittligisten erwartet wird, dass man dieses gewinnt.

Dass dies nicht so einfach wird, dafür steht schon der Trainer Maik Walpurgis, mit dem sich RB Leipzig einerseits in der Relegation 2013 gegen Lotte und in der Saison darauf in der dritten Liga gegen Osnabrück duelliert. Walpurgis steht für einen sehr aggressiven Fußballstil voller Emotionen, gegen den es meist schwer ist anzuspielen. Noch dazu, wenn man in Osnabrück an der Bremer Brücke in einem engen und sicherlich gut gefüllten Stadion antreten muss. Vor knapp zwei Jahren durfte RB Leipzig bei der 2:3-Niederlage schon mal erfahren, dass man dort auch mit einer guten Leistung verlieren kann, wenn denn das Publikum ins Spiel kommt und zum Faktor wird.

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Vom einen Extrem ins andere

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen die SpVgg Greuther Fürth (24.05.2015, 15.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer und Rani Khedira.]

Keine Woche ist es her, dass RB Leipzig freundlicherweise zu einer Aufstiegsparty eingeladen war. Nachdem man Ingolstadt beim Feiern zugeschaut hat, geht es tabellarisch nun in die entgegengesetzte Richtung und es wartet das Spiel gegen Fürth, nach dem den Gästen im negativen Fall gar nicht nach Feiern sondern nach Abstiegstrauer zumute ist.

Einen Gegner in die extremste aller negativen Emotionslagen zu schießen, ist RB Leipzig im Gegensatz zum Beitragen zum Aufstieg bisher noch nicht wirklich passiert. 2011 hatte Havelse bei drei Punkten und neun bzw. 15 Toren Rückstand auf Magdeburg zwar noch theoretische Chancen, als sie am letzten Spieltag unter André Breitenreiter nach Leipzig reisten. Aber die Betonung lag auf theoretisch, sodass der sportliche Abstieg (der dann später am grünen Tisch aufgehoben wurde) niemanden mehr überraschte. Und vor einem Jahr kam Saarbrücken als bereits feststehender Absteiger zum Aufstieg-Mitbejubeln nach Leipzig.

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Versuch des Party Poopings III

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim FC Ingolstadt (17.05.2015, 15.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer und Emil Forsberg.]

Vorletzter Spieltag in der zweiten Liga. Das letzte Auswärtsspiel der Saison. Für RB Leipzig ein fast schon traditionsbildendes Spiel. Was nicht am Gegner liegt, sondern daran, dass man in der bisherigen Vereinsgeschichte entweder selbst aufgestiegen ist oder im letzten Auswärtsspiel dem Gegner beim Aufsteigen zuguckte, ohne selbst Aufstiegschancen zu haben.

2011 fuhr man in der Regionalliga als abgeschlagener Fünfter am vorletzten Spieltag zum Chemnitzer FC, die in einer ähnlichen Situation wie Ingolstadt im Fernduell mit Wolfsburgs U23 (zu denen man am letzten Spieltag fuhr) noch drei Punkte brauchten, um rechnerisch alles klar zu machen. Am Ende gewannen die Gastgeber mit 1:0.

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Feierstunde

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den SV Sandhausen (08.05.2015, 18.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer, Ralf Rangnick und Dominik Kaiser.]

Der 32. Spieltag in der ersten Zweitligasaison von RB Leipzig steht an. Es wartet das erste Spiel, in dem es tabellarisch um fast nichts mehr geht, wenn man nicht zu denen gehört, die noch auf ein paar Euro mehr Fernseheinnahmen durch die Verbesserung um ein, zwei Plätze hoffen. Es wartet gleichzeitig das vorletzte Heimspiel, also auch die vorletzte Chance, sich selbst und die Freude am Fußball ohne das Schielen auf Aufstiegsplätze zu feiern.

Als Gast darf man zu dieser Feierstunde den SV Sandhausen begrüßen, der wie RB Leipzig zwar rechnerisch auch noch nicht im Niemandsland der Tabelle steht, aber mit seinen aktuell 38 Punkten und sieben Punkten Vorsprung auf Platz 16 mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben dürfte. Wobei das Bedürfnis bei den Sandhäusern, aus dem ‘dürfte’ auch den rechnerischen Klassenerhalt zu stricken, vergleichsweise groß sein sollte. Einerseits, um die Planungen für die kommende Saison finaler angehen zu können, andererseits um das leise Gefühl der Ungewissheit loszuwerden.

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Schlüsselspiel

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim FC St. Pauli (03.05.2015, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz drei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer, Ralf Rangnick und Marvin Compper. Ab 15.30 Uhr.]

Die Tabelle suggeriert vor dem Spiel vom FC St. Pauli gegen RB Leipzig ein Duell der sportlichen Gegensätze, wenn der akut abstiegsbedrohte Vorletzte gegen den leise oder lauter vom Aufstieg träumenden Fünften antritt. Gar nicht mehr so deutlich sind die Differenzen, wenn man die Heimtabelle mit der Auswärtstabelle vergleicht. Denn hier spielt der 11. der Heimtabelle gegen den 11. der Auswärtstabelle. Und zack hat man ein Spiel auf Augenhöhe. Geht doch nichts über passendes Zahlenmaterial..

Ein Fünkchen Wahrheit steckt aber natürlich auch drin, denn unter dem ‘neuen’ Trainer Ewald Lienen verlor der FC St. Pauli erst eins von sechs Heimspielen (und das beim 0:1 gegen Fürth ziemlich unglücklich) und holte 11 Punkte, also einen Punkt mehr als in neun Heimspielen zuvor. Zuletzt gewann man jeweils ohne Gegentor gegen Düsseldorf und Nürnberg (wobei das 1:0 gegen letztere wiederum ziemlich glücklich war).

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Keine Atempause

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den SV Darmstadt 98 (24.04.2015, 18.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer, Ralf Rangnick, und Fabio Coltorti.]

Atempause ist nicht. Nach dem Spiel in Kaiserslautern geht es für RB Leipzig nur vier Tage später mit der Partie gegen das nächste Team aus der Spitzengruppe weiter. Der SV Darmstadt 98, aktuell überraschender Dritter ist zu Gast. Für RB Leipzig nach dem psychisch und physisch enorm intensiven Aufgabe durchaus eine Herausforderung, gleich wieder gegen einen psychisch und physisch enorm starken Gegner antreten zu müssen.

Für die Darmstädter geht es trotz allem Understatements darum, im Aufstiegskampf zu punkten und mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Minimalziel dürfte dabei ein Unentschieden sein. Mit dem man auf jeden Fall RB Leipzig auf Distanz halten (bei einer Niederlage wären es nur noch drei Punkte Differenz) und gegenüber der Konkurrenz nicht entscheidend Boden verlieren würde.

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Topspiel als Chance

[Die Pressekonferenz vor der Partie von RB Leipzig beim 1.FC Kaiserslautern (20.04.2015, 20.15 Uhr) findet heute ab 10 Uhr mit Beteiligung von Achim Beierlorzer und Yussuf Poulsen statt. Der übliche Liveticker von der Veranstaltung muss leider wegen anderweitiger, fußballferner Verpflichtungen ausfallen. Die Veranstaltung gibt es als Video [broken Link] auch auf der Vereinshomepage.]

Ist schon erstaunlich. Da hat man ein Fußballjahr 2015, das für RB Leipzig sportlicherseits ein wenig vor sich hinplätschert und zwischen Hoch und Tief lustig hin- und herschwankt, während im Umfeld vor allem über Trainer, Millionentransfers und Kritik am Verein debattiert wird. Und dann kommt aus der Kalten dann doch noch mal so ein richtiger Knaller um die Ecke. Das beste Team 2015 alias das mit Abstand heimstärkste Team der Liga gegen das beste Team der letzten Wochen (beides punktetechnisch gesehen). Am Montag Abend unter Flutlicht. Sportlicherseits ein Spiel, in dem alles drinsteckt, was man sich wünschen kann.

Rein von der Saisonbilanz her gehen die Gastgeber dabei als (zumindest leichter) Favorit durch. Sechs Heimsiege in Folge (die drei Heimunentschieden am Stück vom letzten Herbst schon lange vergessen), als einziges Team zu Hause noch ungeschlagen, erst eine Niederlage im Jahr 2015 (die war mit dem 0:2 in Frankfurt dafür umso depremierender). Kaiserslautern zieht in den letzten Wochen mit relativ großer Konstanz durch die Liga und hat sich entsprechend verdient auf Platz 2 vorgeschoben.

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Stabilitätstest

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim VfL Bochum (12.04.2015, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer und Yordy Reyna. Ab 10.00 Uhr.]

Mit relativ großen Schritten geht es für die zweite Liga dem Saisonende entgegen. Bereits der siebtletzte Spieltag und das viertletzte Auswärtsspiel stehen für RB Leipzig auf dem Programm. Mit der Fahrt nach Bochum wartet ein echter Test der Stabilität des Teams, also jenem Teil der Mannschaftsentwicklung, das zuletzt als Problem ausgemacht wurde.

Vier Auswärtsspiele bestritt RB Leipzig bisher 2015. Ein Tor und zwei (glückliche) Punkte sind die überschaubare Bilanz aus Spielen, in denen das Team fast immer über eine längere Zeit hinweg in sich zusammenfiel und von Glück reden kann, dass man nur vier und nicht zehn oder zwölf Tore kassiert hat.

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Fußballsport im Kielwasser des Tagesgeschäfts

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den 1.FC Nürnberg (05.04.2015, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz drei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer und Joshua Kimmich.]

Ostersonntag wartet und der Ansetzungsgott bei der DFL hat das Spiel von RB Leipzig gegen den 1.FC Nürnberg auf den Plan gesetzt. Sportlich eine Partie, die man vor der Saison vielleicht als Aufstiegsduell erwartet hätte, die aber inzwischen als Duell zweier Enttäuschter durchgeht. 30.000 Zuschauer werden trotzdem zuschauen wollen. Weit über 4.000 werden dabei den Gästen die Daumen drücken. Der Rahmen stimmt also und doch wird die Partie in beiden Städten überlagert von Debatten, die sich eher um die sportliche Ausrichtung für die kommende Saison drehen, als um das anstehende Spiel.

Während in Leipzig Trainersuche aka Tuchel-Debatten, Selke-Verpflichtung und allgemeine Kaderplanungen die Schlagzeilen bestimmen, dreht sich in Nürnberg viel um die Strukturen in der sportlichen Führung. Es geht darum, wer welche Kompetenzen bei Entscheidungen hat. Die Hauptrollen spielen dabei Sportvorstand Martin Bader, der Leiter der Fußballabteilung Wolfgang Wolf, Chef-Scout Christian Möckel und Trainer René Weiler. Wobei letzterer dafür bekannt ist, dass er bei Strukturen und Perspektiven, die er nicht für gut befindet, auch mal konsequenterweise hinschmeißt.

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Kein Spitzenspiel mehr

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim 1.FC Heidenheim (22.03.2015, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer und Rodnei.]

Als RB Leipzig und der 1.FC Heidenheim vor 17 Spielen aufeinandertrafen, war es das Spiel Zweiter gegen Vierter. Gerade mal ein Punkt lag zwischen beiden Teams, die nur ein bzw. zwei Punkte hinter Spitzenreiter Ingolstadt lagen.

Mitte März treffen nun der Fünfte und der Elfte aufeinander. Sechs Punkte liegen zwischen den beiden Mannschaften. Und 11 bzw. 17 Punkte Rückstand hat man auf Ingolstadt inzwischen schon angesammelt. Das typische Los von Aufsteigern, die nach gutem Start langsam in der neuen Welt ankommen, könnte man lapidar anmerken, wenn es da nicht Darmstadt in der Liga geben würde.

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