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Stimmungskiller

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen den SV Wehen Wiesbaden (16.02.2014, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Ralf Rangnick.]

Letzte Woche war das Duell Fünter gegen Zweiter, also Erfurt gegen RB Leipzig, für die Tabellensituation ziemlich wichtig. Und diese Woche wartet schon das nächste Duell Fünfter gegen Zweiter, diesmal nur umgedreht, sodass RB Leipzig gegen den neuen Fünften Wehen Wiesbaden zu Hause antreten darf. Tabellarisch ist es wohl das vielzitierte Sechs-Punkte-Spiel, denn nach dem Spieltag können zwischen Platz 2 und 5 je nach Verlauf drei bis neun Punkte liegen. Das Feld an der Spitze kann also ganz eng zusammenrutschen, aber es könnte sich auch ein Trio (Leipzig, Darmstadt, Rostock), das um die Plätze 2 und 3 streitet, leicht absetzen.

Angesichts der für die Gäste gar nicht ungünstigen Voraussetzungen erstaunt es, dass wohl – abgesehen von Saarbrücken – jene Mannschaft anreist, in deren Umfeld es im Saisonschnitt wohl die schlechteste Stimmung in der ganzen dritten Liga gibt. Das ging schon unter Trainer Peter Vollmann los, unter dem Wehen Wiesbaden ergebnistechnisch sehr gut in die Saison startete, sich anschließend aber mit den Ergebnissen so lange an den Leistungen auf dem Platz orientierte, bis Vollmann weg war.

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Das Drittligatalent, dein zukünftiger Bundesligaspieler?

Eines der großen Talente im Kader von RB Leipzig ist Joshua Kimmich, der in der Hinrunde noch 18jährig sein Debüt im Männerfußball feierte und seitdem auf 13 Einsätze, davon 12 von Beginn an kam. Und sich zu – trotz jugendtypischer Fehler wie dem vor dem 0:1 in Duisburg – einer festen Größe im Mittelfeld entwickelt hat. Einer, von dem Coach Alexander Zorniger nach der Niederlage gegen Burghausen noch sagte, dass mit ihm (Kimmich war verletzt) auch die Siegmentalität gefehlt habe.

Betrachtet man die Drittligageschichte, dann ist es erstaunlicherweise eher eine Ausnahme, dass ein Nicht-U23-Team einen 18jährigen Spieler debütieren und anschließend auch noch mehr oder minder regelmäßig spielen lässt. In sechs Jahren dritter Liga spielten knapp zwei Drittel (63,6%) aller Spieler, die bei ihrem ersten Saisoneinsatz 18 Jahre alt waren und anschließend in derselben Saison noch auf mindestens 10 Einsätze kamen, bei einem U23-Team. Also um genau zu sein bei Bayern II, Werder II, VfB Stuttgart II oder BVB II, die in den letzten Jahren jene Bundesliganachwuchsteams waren, die zwischen dreimal und sechsmal drittklassig agierten.

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Alles Gute kommt von oben

Die Transferperiode ist nun schon wieder ein paar Tage her. Und damit sind auch seit ein paar Tagen die Drittligakader für den Rest der Saison komplett. Insgesamt wechselten zwischen dem 01.01. und dem 31.01. 55 Spieler zu einem oder innerhalb eines (aus dem Nachwuchs zu den Profis zum Beispiel) Drittligaverein. Weitere 11 Spieler waren schon (teils deutlich) vor der Winterpause aus der Vertragslosigkeit oder dem eigenen Nachwuchs verpflichtet worden. Von diesen 66 Spielern verantwortet Saarbrücken gleich 15. Hintenan steht Rostock, die als einziges Team der Liga, immer noch in derselben Zusammensetzung agieren wie zu Saisonbeginn.

Wie schon in der Sommerpause war RB Leipzig mit reichlich 1.000.000 Euro Transferausgaben dem Rest des Feldes in der Wintertransferperiode weit vorneweg. Laut transfermarkt.de [broken Link] zahlten lediglich Dortmund und in ganz kleinem Rahmen Darmstadt auch Ablöse. Nimmt man Sommer- und Wintertransferperiode zusammen, dann steht bei RB Leipzig ein Transferminus von ca. 2.000.000 Euro, während der Rest der Liga zusammen etwa 1.000.000 Euro Transfereinnahmen verbuchen konnte. Im Minus stehen mit kleinen Summen lediglich Chemnitz und Darmstadt und dazu die Profizweitvertretungen mit per se anderen wirtschaftlichen Voraussetzungen BVB II und VfB II. In Sachen wirtschaftlicher Potenz ist RB Leipzig tatsächlich beileibe kein Drittligist.

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Better change a winning team

Beim Auswärtsspiel in Erfurt trat RB Leipzig erst zum vierten Mal in dieser Saison mit der identischen Aufstellung wie im Spiel zuvor an. Noch nie – und aufgrund der Verletzten Ernst und Domaschke und dem rotgesperrten Willers auch diesmal nicht – konnte man dreimal hintereinander mit der gleichen Formation auflaufen.

Das klingt aufs erste Hören wenig, relativiert sich aber mit Blick auf die anderen 19 Drittligavereine. Denn im Schnitt der dritten Liga hat jedes Team in 24 Spielen erst 3,25mal das identische Team wie am Spieltag zuvor auf den Platz geschickt.

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Fragliche Wichtigkeit

[Update: Die Auslosung des Sachsenpokal-Halbfinals ergab am Nachmittag folgende Partien:

  • FC Eilenburg/ RB Leipzig vs. FC Oberlausitz Neugersdorf
  • VfB Auerbach vs. SSV Markranstädt/ Chemnitzer FC

Sollten Leipzig und Markranstädt ihre Viertelfinals gewinnen, würde das Heimrecht bei den Halbfinals jeweils getauscht werden.

Für RB Leipzig wartet bei erfolgreichem Abschneiden im Viertelfinale in Eilenburg also der gleiche Halbfinalgegner wie im letzten Jahr, als man mit viel Mühe im Elfmeterschießen in Neugersdorf gewann. Kürzlich reichte es am Cottaweg zu einem knappen 1:0 in einem Testspiel gegen Neugersdorf. Allerdings weitestgehend mit einer B-Elf und ergänzenden U23-Spielern. Trotzdem zeigte sich schon da, dass Neugersdorf in Sachen Unbequemheit im Vergleich zur vergangenen Saison nichts eingebüßt hat.

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3.Liga: FC Rot-Weiß Erfurt vs. RB Leipzig 0:2

Zwei Niederlagen hatte RB Leipzig nach der Winterpause kassiert, bevor man zum unangenehmen Duell nach Erfurt musste. Zwei Spiele, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Das erste in allen Belangen weit unterdurchschnittlich, das zweite in vielerlei Hinsicht und über weite Strecken mindestens gut und mit einigen spielerischen Akzenten. Das dritte Spiel mag fußballerisch kein Leckerbissen gewesen sein, aber es war aus RB-Sicht ein über weite Strecken abgeklärter und souveräner Auftritt, bei dem man defensiv wenig zuließ, in den richtigen Momenten die Tore machte und so verdient gewann.

Dabei war gerade die erste Halbzeit ein Fußballspiel ohne größere Höhepunkte, bei dem die Defensivreihen die Szenerie fast vollständig beherrschten. Ein gefährlicher Schuss aufs RB-Tor nach acht Minuten und das Tor durch Dominik Kaiser nach einer reichlichen halben Stunde, viel mehr an Aufregern war in den Strafräumen nicht zu verzeichnen.

Und trotzdem war RB Leipzig in der ersten Halbzeit das Team mit der optisch reiferen Spielanlage, was den Eindruck vermittelte, dass man das Spiel unter Kontrolle habe. Zu diesem Gefühl trug aber auch das Auftreten der Gastgeber bei, die relativ tief stehend an der Mittellinie den Spielaufbau der RasenBallsportler beobachteten und erst eingriffen, wenn der Ball in ihre Hälfte gelangte. Wodurch sich die Innenverteidiger ziemlich unbedrängt die Kugel hin- und herpassen und warten konnten, bis ein Türchen für einen Pass zum Mitspieler aufging. Sodass Ballverluste im Normalfall erst irgendwo in des Gastgebers Hälfte passierten und entsprechend genug Raum und Zeit blieb, Gegenangriffe zu unterbinden.

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24.Spieltag – 3.Liga 2013/2014

Der 24. Spieltag steht an. Anfang Februar. Und noch immer scheint man komplett ohne Spielausfälle zurecht zu kommen. Ein sehr erstaunlicher Winter bisher. Vor allem, wenn man an das Chaos im letzten Jahr denkt, das nicht nur die Regionalliga, sondern auch die 3.Liga erfasste. Aber ein paar Wochen sind ja für eine dauerhafte Rückkehr des Winters noch Zeit..

15 Spiele haben die Teams aktuell bis zum Saisonende zu bestreiten. Spitzenreiter Heidenheim hat dabei am 24. von 38 Spieltagen die Chance, mit einem Sieg im Duell mit Darmstadt, die aktuell Dritter sind, den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf 17 Punkte zu vergrößern. 17 Punkte und nur noch 14 Spiele bis zum Ende, das wäre dann in Sachen Direktaufstieg die erste Entscheidung. Bei einer Niederlage würde sich der Vorsprung auf nicht ganz so komfortable, aber immer noch ausreichende 11 Punkte verringern.

Ein Sieg Heidenheims würde auch RB Leipzig die Chance geben, im zweiten Spitzenduell  in Erfurt (5. gegen 2.) den Vorsprung auf Darmstadt und auf Platz 3 wieder ein wenig zu vergrößern. Ob RB seinen Teil zu dieser Rechnung beitragen kann, können die geneigten Fußballanhänger auch im Livestream oder im MDR verfolgen. Die Begegnung wird wegen der startenden Olympiaübertragung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk die einzige Partie sein, die live zu verfoglen ist. (Livestream-Link am Ende des Beitrags).

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Egotrip

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim FC Rot-Weiß Erfurt (08.02.2014, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Daniel Frahn.]

Zwei Spiele, null Punkte. Es gibt sicherlich bessere Möglichkeiten, aus der Winterpause zu starten, als dies die RasenBallsportler taten. Mit den Abstiegskandidaten Dortmund II, Chemnitz und dem Schlusslicht Saarbrücken blieben lediglich drei weitere Teams der dritten Liga bisher nach der Winterpause punktlos.

Dass nackte Zahlen manchmal wenig aussagen, zeigt sich, wenn man die Auftritte von RB Leipzig gegen Burghausen und in Duisburg miteinander vergleicht. Gegen Burghausen von der 1. bis zur 90. Minute praktisch auf allen Positionen unter Niveau. In Duisburg in der ersten Halbzeit insgesamt ok, in der zweiten Halbzeit für mindestens 30, 35 Minuten gut bis sehr gut. Zwei komplett unterschiedliche Spiele, freilich letzlich mit demselben Ergebnis.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2014 – Update 1

Gerade mal fünf Tage ist das Ende Wintertransferperiode her. Eine Zeit, die vornehmlich vom Gerücht um Stefan Kutschke geprägt wurde. Der wohl letztlich nur deswegen nicht von Wolfsburg nach Leipzig zurückwechselte, weil Rangnick nicht soviele Geldscheine überweisen wollte, wie Allofs gern gehabt hätte.

Auf der Abgangsseite wiederum konnte sich Thiago Rockenbach, mit dem bei RB Leipzig nicht mehr geplant wird, noch kurz vor Toresschluss dazu durchringen, es woanders, nämlich bei der U23 von Hertha BSC, die in der Regionalliga gegen den Abstieg kämpft, zu versuchen. Allerdings vorerst nicht dauerhaft, sondern nur per Leihe bis zum Saisonende. Rockenbach eingeschlossen verließen insgesamt fünf Spieler im Winter den Verein, so viele wie noch nie zuvor im Winter. Was auch deutlich zeigt, dass bei RB Leipzig nach einem halben Jahr dritter Liga der Umbau zu einem (potenziellen) Zweitligateam weiter im Eiltempo voranschreitet.

Gut zu erkennen ist dies auch an gleich vier Winterneuzugängen, übrigens auch so viel wie nie zuvor. Mit Federico Palacios Martinez verpflichtete man ein 18jähriges Toptalent für den Sturm, das in den nächsten Jahren ligentechnisch mit RB mitwachsen soll. Mit Diego Demme (21) kam ein weiter entwicklungsfähiger Spieler, der in Paderborn schon nachgewiesen hat, dass er auf Zweitliganiveau sehr gut mitspielen kann. Mit Mikko Sumusalo kam ein Außenverteidiger, der mit 23 seinen nächsten Karriereschritt machen will und bei einigen Zweitligisten auf dem Zettel stand. Und schließlich kam auch noch als Ersatz für den langfristig verletzten Christian Müller Georg Teigl (22), der in Österreich mit Salzburg auf nationalem Topniveau spielte und auch zu einigen europäischen Einsätzen kam.

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Limonaden-Hitler

Satire darf ja bekanntlich alles. Wenn man dies ernst nimmt, dann darf sie eben auch doof sein. In einem Beweis in diese Richtung versucht sich der Kabarettist und Wahl-Leipziger Mathias Tretter, der in der vergangenen Woche in einer Sendung bei WDR5 [broken Link] folgenden Vergleich einstreute:

..der Chef der Firma Red Bull, Gerhard Mateschitz, von manchen auch liebevoll ‘Limonadenhitler’ genannt..

Womit Tretter nebenbei zeigt, dass Humor eben auch ohne vernünftige inhaltliche Grundlage funktioniert. Irgendwas mit Hitler geht grundsätzlich immer. Auf der Bühne legt man dann noch passend zwei Finger über die Oberlippe und die Lacher kommen ganz von allein. Ob der Name Gerhard in diesem konkreten Fall auch einen (hahaha, wie lustig) humoristischen Hintergrund hat oder schlicht nur ebenso falsch ist wie der Rest, ist nicht überliefert.

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