Heute war also Trainingsauftakt. Mit allen Neuzugängen, aber ohne Tom Geißler. Und auch mit Peter Pacult. Nach dem spektakulären Personalzwischenspiel mit Ralf Rangnick geht es nun hinein in die sportliche Realität der dritten Regionalliga-Saison in Folge, auf die man sich ja auch mal freuen darf (auch wenn es noch reichlich sechs Wochen dauert bis zum Saisonstart). Welche Angestellten tatsächlich auch das Ende der Saison erreichen werden, wird sich erst noch zeigen müssen.
Apropos erreichen. Der große Vorteil der neuen Regionalliga (die mindestens ein genauso starkes Leistungsgefälle aufweisen wird wie die letzte) dürfte tatsächlich in ihrer Regionalität liegen. Jena, Zwickau, Lok, Magdeburg, Plauen, Meuselwitz, Auerbach und auch die Fahrten nach Cottbus und Berlin stehen für gut erreichbare und zudem teilweise auch interessante Auswärtspartien. Es dürfte jetzt schon klar sein, dass sich in diesem Jahr der Schnitt der Auswärtsfahrer auf hohem Niveau konsolidieren, wenn nicht sogar deutlich erhöhen wird.
Dass die Auswärtsziele gut erreichbar sind, liegt vor allem daran, dass nur zwei Fahrten weiter nördlich als Berlin führen. Die Fahrt fast bis an die Ostsee nach Torgelow als mit Abstand weiteste Auswärtsfahrt hat aber immer noch 100 km weniger an einfacher Wegstrecke zu bieten als die letztjährig weiteste Fahrt nach Kiel. Und mit 2 x Hamburg und Meppen und Wilhelmshaven ging es 2011/2012 noch vier weitere Male weiter als es bis nach Torgelow ist. Die folgende Tabelle zeigt die doch insgesamt recht überschaubaren Entfernungen (Daten basieren auf Google Maps Routenplaner mit jeweils der kürzesten vorgeschlagenen Strecke):
- Carl Zeiss Jena (98 km)
- RB Leipzig
- Berliner AK (190 km)
- ZFC Meuselwitz (41 km)
- VFC Plauen (126 km)
- Hertha BSC II (190 km)
- Energie Cottbus II (174 km)
- Germania Halberstadt (138 km)
- 1.FC Magdeburg (128 km)
- FSV Zwickau (85 km)
- VfB Auerbach (117 km)
- Lok Leipzig (0 km)
- Union Berlin II (190 km)
- Optik Rathenow (173 km)
- TSG Neustrelitz (288 km)
- Torgelower SV Greif (370 km)
Wer alle 15 Auswärtsspiele besuchen will, muss (per Auto) mit Hin- und Rückweg reichlich 4.600 km zurücklegen. Das sind reichlich 300 km pro Spiel. Im vergangenen Jahr musste man im Schnitt noch mehr als 510 km bewältigen, um ein Ligaspiel von RB Leipzig in der Fremde zu besuchen. Nimmt man diese Zahlen als Maßstab, dann hat die Regionalligareform mit fünf statt drei Staffeln zumindest in Sachen Reise- und Zeitaufwand durchaus einen angenehmen Wandel mit sich gebracht.
Wie weit die Entfernungen im letzten Jahr waren, zeigt sich auch, vergleicht man sie mit den Reisewegen von Anhängern eines von der Mittellage in Deutschland (nimmt man Nord-Süd als Maßstab) mit Leipzig vergleichbaren Bundesligaclubs, sagen wir Fortuna Düsseldorf. Diese haben etwa 614 km pro Auswärtstour zu bewältigen. Nimmt man die im Schnitt 510 km von RB Leipzig im letzten Jahr, dann kann man festhalten, dass der Leipziger RasenBallsport 2011/2012 trotz Viertklassigkeit zumindest in diesem Punkt fast auf Augenhöhe mit einem Bundesligaclub agierte.
Fazit: Dieser eine Punkt, die geringer werdenden Entfernungen geht als Folge der Regionalliga-Reform an den DFB. Denn dass Viertligaclubs fast genauso viel reisen müssen wie Bundesligisten, war tatsächlich eher suboptimal. Zumindest, wenn man auf jeden Cent auf der Ausgabenseite gucken muss, wie das bei den meisten Regionalligisten der Fall ist. Dass die Entfernungen für RB Leipzig so gering sind, liegt aber auch daran, dass das Gebiet nördlich von Berlin bis auf Rostock fußballerisch absolutes Niemandsland und so in der neuen Nordost-Regionalliga unterrepräsentiert ist. Sei es wie es sei, die deutlich gesunkenen Entfernungen dürften Lust machen auf die eine odere andere (zusätzliche) Ausfahrt. Man sollte diese Saison dahingehend genießen und hoffen, dass die Entfernungen (durch Aufstieg) im nächsten Jahr wieder steigen..
Fortuna Chemnitz ist aber nich mit dabei. Es sind 16 Mannschaften. Aber ansonsten werden es bestimmt tolle Fahrten.
Na klar ist Fortuna Chemnitz nicht dabei. Waren auch nur mit in der Auflistung drin, nicht in der Rechnung. Nu sind sie durch den Tipp raus. Danke.
Es werden in dieser “Luschenliga” weniger Auswärtsfahrer, da halt ich mal klar dagegen, auch ich falle schon mal weg – werden es mehr, so habe ich natürlich nichts dagegen.
Der Ausgang der Saison wird definitiv erst im letzten Reli-Spiel entschieden, schon das ist echt abtörnend…
Wir werden auf jeden Fall öfter als bisher fahren und Torgelow wird wohl das Highlight der Saison, zurück zum Grab meiner Jugend – das lass ich mir nicht nehmen – Eggesin, Karpin, Drögeheide etc. – Sand ohne Ende und es rollt mein Panzer…