Noch einmal als RB-fernes Thema, weil es so gut passt zum tonalen Skandal, der hier im Blog gestern Thema war, ein Nachtrag der mich dann doch (positiv) erstaunt hat. Aus einem Gespräch mit und zwischen Dietmar Hopp und Hans-Joachim Watzke in der heutigen Sport BILD (17.08.2011):
Herr Watzke, wir sitzen hier in der Loge von Herrn Hopp, eine Stunde vor dem Anpfiff zwischen 1899 Hoffenheim und dem BVB. Ihre Fans singen: “Hopp, du Fußball-Hure.” Vor fast zwei Jahren hatten Sie Hopp und Hoffenheim verbal attakiert. Tragen Sie an diesen Gesängen eine Mitschuld?
Du hast immer 100 bis 200 völlig Verstörte, die man nicht eingefangen kriegt. Ich kann mir heute vorstellen, dass meine damaligen Worte sicher einige verrückte Menschen zusätzlich beflügelt haben, Herrn Hopp kritisch zu sehen. Daran trage ich eine Mitschuld. (…) Wenn ich mit der einen oder anderen Aussage über das Ziel hinausgeschossen bin, sollte man mir das nachsehen. Ich entschuldige mich dafür.”
Klar, so ein Treffen in der Hoppschen Loge mit Begleitung der Sport BILD ist immer auch ein PR-Termin mit viel nichtssagenden, gegenseitig ausgetauschten Freundlichkeiten, von denen es im weiteren Interview reichlich gibt. Und wer weiß, ob die Freundlichkeiten nach der Partie angesichts der Gästeblockzusatzbeschallung ähnlich freundlich ausgefallen wären. Und sowieso trennt die beiden natürlich inhaltlich weiterhin einiges.
Andererseits habe die erste persönliche Aussprache zwischen Watzke und Hopp mit Begraben des Kriegsbeils nach Angaben der beiden bereits vor einem halben Jahr heimlich still und leise und eben nicht als PR-Termin stattgefunden. Und überhaupt finde ich es sehr erstaunlich, dass BVB-Boss Watzke öffentlich einen Fehler im Umgang mit Dietmar Hopp eingesteht und es tatsächlich schafft, sich für seine verbalen Rundumschläge zu entschuldigen und sogar sieht, dass seine Äußerungen nicht gerade zur Mäßigung seitens seiner Borussen-Anhänger führte. Respekt Herr Watzke, das hätte ich Ihnen nicht wirklich zugetraut. Muss ich mein Bild von Ihnen wohl noch mal überdenken.