Das letzte Testspiel der Winterpause. Diesmal ging es 70km die Autobahn hoch ins sachsen-anhaltinische Dessau zum dortigen SV Dessau 05. Das ist jener Verein, der meines Wissens früher dank der finanziellen Unterstützung des Betonunternehmers Torsten Fenger von höherklassigem Fußball träumte. Fenger war mit seinem vielen Geld später mal beim FC Sachsen im Gespräch. Beim Gespräch blieb es dank der ungeklärten Sachsen-Schuldenlage zu jener Zeit und Fengers Geld landete in vermutlich sehr viel schmalerem Umfang auf dem Konto von Lok Leipzig. Der SV Dessau 05, wo Torsten Fenger scheinbar kein Geld mehr ausgibt, wenn man der Online-Sponsorentafel trauen darf, spielt derzeit in der sachsen-anhaltinischen Landesliga Süd, also wenn mich nicht alles täuscht in der 7.Liga und konnte dank Kunstrasen zum Testtanz bitten.
Im Vergleich zum letzten Testspiel gegen den VfL Halle gab es taktisch keine Variationen. Damit läuft eigentlich alles auf ein 4-2-3-1 hinaus. Das Nationalmannschaftssystem sozusagen. Mit dezimiertem, spielerischen Potenzial dazusozusagt. Personell sah das in der 1.Hälfte so aus:
Aufstellung 1.Hälfte: Gäng – Albert, Rosin, Kläsener, Müller – Rost, Baier – Kammlott, Rockenbach, Schinke – Frahn
Das ist also taktisch und personell dieselbe Formation wie im Testspiel gegen Halle. Zwei Ausnahmen: Es fehlt Ingo Hertzsch (der auch in der zweiten Halbzeit nicht auflief). Verletzt oder nicht verletzt? Unklar. Und Sven Neuhaus, der RasenBallsport-Stammkeeper bekam eine kleine Spielpause. Naja. Neuhaus kommt also in den Pflichtspielen wieder ins Tor. Abgesehen von der Frage Sebastian Albert oder Ingo Hertzsch dürfte damit auch die erste Elf für den Rückrundenauftakt klar sein. Dabei darf Daniel Rosin in der Innenverteidigung den gelbgesperrten Kapitän Tim Sebastian ersetzen, der ansonsten wohl gesetzt wäre. Ein kleines Fragezeichen sehe ich noch hinter Benjamin Baier, auf dessen Position ich mir auch sehr gut Alexander Laas vorstellen könnte.
Aufstellung 2.Hälfte: Bellot – Albert, Sebastian, Buszkowiak, Franke – Rosin, Laas – Ismaili, Watzka, Geißler – Kutschke
Zweite Halbzeit, weitestgehend die zweite Garnitur. Rosin durfte aus der Innenverteidigung auf seinen vertrauteren Platz im defensiven Mittelfeld rutschen, Ismaili spielt weiter im rechten Mittelfeld, Watzka zentral und Geißler links. Aber gerade die 3 aus dem 4-2-3-1 dürfte in ihren Positionen und deren Wechseln relativ flexibel sein (sollte auch für die Stammelf gelten). Im übrigen dürfte sich mindestens die halbe Regionalliga Nord alle Finger nach dieser RasenBallsport-Backup-Formation lecken..
Insgesamt ist die RasenBallsport-Bilanz aus den Testspielen durchwachsen. In insgesamt 6 Spielen waren im Trainingslager in der Türkei 3 nominell höherklassige Teams die Gegner, außerhalb des Trainingslagers ging es je einmal gegen einen deutschen Fünft-, Sechst- und Siebtligisten. Dabei kassierten die RasenBallsportler überschaubare 2 Gegentore. Das spricht für eine sehr ordentliche Defensivorganisation. Gleichzeitig schoss man 15 Treffer, was insbesondere angesichts der unterklassigen, hiesigen Gegnerschaft eher mau ist (in der Türkei traf man insgesamt nur 3 mal). Bedenkt man, dass viele Treffer nicht aus dem Spiel heraus fielen, lässt sich vermuten, dass die Probleme der Hinrunde – schnelles, kreatives Offensivspiel – auch die Probleme der Rückrunde bleiben. Aber wie schon mehrmals an dieser Stelle – hoffnungsfroh nach vorn blickend – erwähnt, es sind letztlich auch nur Testspiele. Was zählt ist der sonntägliche, erste Rückrundenauftritt bei Hannovers U23. Nur noch 3 Tage.
Danke für die Zusammenfassung.
Jetzt heißt es nur noch die Daumen drücken und am Sonntag bei H96 3 dicke Punkte mitnehmen.
Vieln Dank
Ingo hat Magen-Darm:
Wenn es aus RB-Sicht ganz schlecht läuft, steht auch Routinier Ingo Hertzsch nicht zur Verfügung. Der Abwehrmann liegt mit einer Magen-Darm-Grippe flach, hat schon ein Kilo Lebendgewicht verloren.
https://www.rb-fans.de/forum/viewtopic.php?f=20&t=2346
Wobei Albert ja viel Betrieb gemacht hat und es mir gegen eine junge Zweitvertretung mit einer Abwehr Schnitt 32,5 schon ein wenig mulmig wäre. Vielleicht muss Oral ja zu seinem Glück (jüngere AV) gezwungen werden…
Ich könnte mich nach den Eindrücken von Halle und Grimma auch sehr gut mit den Varianten Albert statt Hertzsch und Laas statt Baier anfreunden. Und nach entgegen der Hinrunde ist mir Rosin in der Abwehr auch weniger aufgefallen, als Sebastian. Macht bei mir einen Pluspunkt für Rosin, da die Auffälligkeiten des Kapitäns in den Punktspielen doch immer eher zum Durchschnaufen verleiteten.