Pokaltanz mit Bundesligafeeling

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der DFB-Pokalpartie von RB Leipzig gegen den VfL Wolfsburg (04.03.2015, 19 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer und Georg Teigl.]

Englische Woche. Die erste im Jahr 2015 für RB Leipzig (und möglicherweise schon die letzte bis zur Sommerpause). Die mit dem Spiel im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den VfL Wolfsburg ein absolutes Highlight bereithält. Unter Flutlicht in einem vollen und wohl sogar erstmals bei einem Vereinsspiel im umgebauten Zentralstadion (oder neudeutsch Red Bull Arena) ausverkauften Stadion gegen den aktuellen Tabellenzweiten der Bundesliga. Viel besseres kann man sich wohl als Fußballsetting nicht vorstellen.

Natürlich werden vor dieser Partie gegen den VfL Wolfsburg auch wieder die alten Geschichten um den 3:2-Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals 2011 herausgeholt. Jenes Spiel, das der erste große, sportliche Auftritt von RB Leipzig auf der bundesdeutschen Bühne war. Jenes Spiel, in dem Daniel Frahn sich mit drei Treffern einen Namen machte. In einer Saison, in der Felix Magath in seiner zweiten Wolfsburger Amtszeit sein späteres Scheitern vorzeichnete.

Von den 36 Spielern, die Ende Juli 2011 auf dem Spielberichtsbogen standen, sind noch zehn Spieler Angestellte bei ihren Vereinen. Drei sind es in Wolfsburg (Träsch, Schäfer, Benaglio, Ochs (war zwischendurch in Hoffenheim)). Gleich sechs sind es bei RB Leipzig (Bellot, Sebastian, Heidinger, Frahn, Ernst, Franke). Wobei bei RB nur Tim Sebastian, der 2011 die 90 Minuten auf der Ersatzbank verbrachte, diesmal sehr gute Chancen auf einen Startelfeinsatz hat. Ernst und Franke verletzt, Bellot klare Nummer 2, Heidinger nur dann auf dem Platz, falls Teigls Handverletzung einen Einsatz unmöglich macht und Pokalheld Daniel Frahn wird wohl nur ein Platz auf der Tribüne und ein weinendes Auge bleiben angesichts der Tatsache, dass all seine Sturmkonkurrenten einsatzbereit sind.

Damals wie heute ist der Gast aus Wolfsburg natürlich Favorit. Und trotzdem haben sich die Vorzeichen doch um einiges geändert. Denn RB Leipzig ist inzwischen kein Viertligist mit leichter Vorliebe für ehemalige Bundesligaprofis mehr, sondern ein kadertechnisch weitgehend mit viel Jugend, Potenzial und sowieso Qualität ausgerüsteter Zweitligist. Und Wolfsburg hat sich vom Kadermonster der Magath-Zeit und einem Verein, der 2011 so gerade so den Abstieg vermied, zu einem Club mit klaren Ideen und gut angelegtem Geld, ergo zu einem Spitzenteam der Bundesliga entwickelt.

Das Prädikat Spitzenteam bringt es auch mit sich, dass der VfL Wolfsburg einer von vier deutschen Clubs (neben Bayern, Bayer und BVB) ist, der noch auf drei Hochzeiten tanzt (Meisterschaft, DFB-Pokal, Europa). Was den für Frische und Physis nicht ganz so positiven Nebeneffekt mit sich bringt, dass man in Wolfsburg aktuell eine englische Woche nach der anderen spielt. Mit der Partie in Leipzig steckt man in der dritten von fünf englischen Wochen am Stück, denn eine Woche später geht es schon im Achtelfinale der Europa League weiter (gegen Inter Mailand), das man vor einer Woche mit einem 0:0 bei Sporting Lissabon erreichte.

Wobei ein solches sportliches Programm für die Spieler vielleicht auch gar nicht so schlimm ist, denn die Aufgaben, die man hinter sich gebracht hat und jene die noch warten, machen in erster Linie ja auch Spaß und lassen die Zeichen des Körpers auch mal vergessen. Zumal die sportliche Leitung zuletzt im kleinen Rahmen ein wenig rotierte und in Bremen beispielsweise vier andere Spieler mitwirkten als im Europa-League-Spiel zuvor. Ähnliches darf man auch in Leipzig erwarten, wobei die schwerlich zu beantwortende Frage ist, wen es aus dem Team spült. Und man sowieso festhalten muss, dass die Alternativen keinen Qualitätsverlust bedeuten, wenn man nur an Knoche, Rodriguez und Schürrle denkt, die am Sonntag in Bremen nur auf der Bank saßen.

Die Wandlung, die der VfL Wolfsburg in den letzten reichlich zwei Jahren seit dem Amtsantritt von Klaus Allofs und kurze Zeit später Dieter Hecking sportlich genommen hat, darf man durchaus als beachtlich empfinden. Den finanziellen Möglichkeiten, die immer noch Transfers wie die von de Bruyne, Schürrle, Gustavo und Co erlauben, wurde eine nüchterne, sachorientierte Arbeitsweise an die Seite gestellt, die sich auch in der Kaderplanung widerspiegelt, die nicht mehr auf Sammeln von Klasse in quantitativ schwer überschaubarem Ausmaß hinausläuft, sodass man als Teil des Kaders auch gute Chancen hat, Einsatzzeiten zu bekommen.

Das hat alles viel Hand und Fuß und wird von Dieter Hecking mit klarer Ansprache und Idee gut zusammengehalten. Was sich taktisch darin ausdrückt, dass das Team über sehr viel Struktur verfügt, in das sich die individuelle Klasse nicht nur der Offensivspieler sehr gut einbettet. Sodass ein schwer schlagbares Konstrukt entsteht, das relativ nüchtern Fußball spielen und trotzdem die für den Erfolg wichtigen Geistesblitze setzen kann.

Nominell spielt man in Wolfsburg ein 4-2-3-1, das gegen den Ball aber meist ein kompaktes 4-4-2 wird, aus dem heraus offensiv vor allem über die Flügel der Weg in die Tiefe und von dort per Ball in die Mitte das Tor gesucht wird. Wobei auch die Außenverteidiger immer wieder zur Unterstützung des Flügelspiels mit in die Offensive rücken.

Seine ganz großen Offensivstärken entwickelt das Wolfsburger System dann, wenn man aus einer geordneten Verteidigung in das schnelle Umschaltspiel kommt oder auf Mannschaften trifft, die einen eher aggressiven Spielstil pflegen, bei dem dann gerade auch auf den Flügeln Räume entstehen. Wie beim 4:1 gegen die Bayern oder beim 5:4 in Leverkusen oder beim 5:3 in Bremen. Kommt Wolfsburg in Offensivräumen erst mal ins Laufen, sind sie praktisch nicht zu stoppen.

Dass sie aber gegen tief verteidigende Gegner auch Ballbesitzfußball spielen können, zeigten sie beim kürzlichen 2:1 gegen Hertha, als sie sich den Gegner mit einem sachlichen, extrem ballsicheren Vortrag zurechtlegten und dann zweimal zuschlugen und völlig verdient gewannen. Gerade die Ballsicherheit im Mittelfeld um Gustavo, Arnold, Guilavogui oder wer da auch immer gerade spielt unter Einbeziehung der Außenpositionen lässt ihr Spiel in einem ausreichenden Maße auch pressingresistent werden. Dazu trägt zudem ein ballsicherer Innenverteidiger Naldo bei, wobei die Innenverteidigung noch am ehesten anfällig ist, für Druck, der auf sie ausgeübt wird.

Sowieso besteht vermutlich die einzige ‚Schwachstelle’, wenn man in dem Zusammenhang überhaupt davon reden darf, in der Abstimmung und der Klasse innerhalb der Abwehrviererkette. Wenn man es schafft, diese zu beschäftigen, dann kriegt man durchaus auch seine Torchancen. 10 Gegentore seit der Winterpause in sechs Spielen und 27 insgesamt in 23 Spielen sprechen auch für diese These.

Offensiv dagegen schießt man seit der Winterpause alles in Grund und Boden. 20 Tore in den sechs Bundesligaspielen in 2015 sind Beleg der Qualitäten der Mannschaft. Wobei zwei Namen dabei herausragen. Einerseits Bas Dost, der an gleich 13 dieser Tore direkt beteiligt war und 11 selber schoss (zusammen mit der Europa League 13 Treffer in acht Pflichtspielen in diesem Jahr, nur zweimal torlos geblieben). Und andererseits Kevin de Bruyne, der an 10 der 20 Bundesligatore beteiligt war (5 Tore, 5 Torvorbereitungen). Ein Duo mit einem unheimlichen Lauf, wobei der Strafraumstürmer Dost enorm davon abhängig ist, dass er von außen gut bedient wird. Am ehesten stoppt man die Tormaschine also, wenn man seine Kollegen auf den Flügeln stoppt.

Ob das Duo Dost/ de Bruyne auch in Leipzig aufläuft, muss man abwarten. Gerade bei Kevin de Bruyne könnte man sich eine Pause auch mal gut vorstellen vor den kommenden Aufgaben in Europa. Aber die kriegt er ja vielleicht in einem der kommenden Bundesligaspiele (Augsburg oder Freiburg). Bas Dost ist dagegen im Kader nach dem Wechsel von Olic nach Hamburg fast schon alternativlos. Zumindest wäre der Ersatzmann Nicklas Bendtner nicht im gleichen Maße ein Ersatz wie es ein Arnold oder ein Schürrle für de Bruyne wäre.

Im Tor steht beim VfL Wolfsburg sicher der Schweizer Nationalkeeper Diego Benaglio, der schon seit sieben Jahren in Wolfsburg im Tor steht. Nicht immer nur mit Höhen, auch wenn der 31jährige alles in allem ein Guter ist. Aber eben auch nicht immer ein Fehlerloser.

Für die Innenverteidigung vor ihm kommt ein Trio in Frage. Der Ex-Bremer Naldo (32), der in vielem sehr gut ist, aber durchaus auch seine Probleme gegen Geschwindigkeit und Wendigkeit bekommt. Das Wolfsburger Eigengewächs Robin Knoche (22), der sein Debüt noch unter Magath feierte, ist in dieser Spielzeit neben Naldo meist Stammspieler. Der 2013 aus Nürnberg gekommene Timm Klose (26) ist dagegen nur Ergänzungsspieler.

Im defensiv-zentralen Mittelfeld ragt natürlich Ex-Bayer Luiz Gustavo (27) mit Ballsicherheit, aber auch dem einen oder anderen rustikalen Einsteigen heraus. Viel Physis bringt der Franzose Josuha Guilavogui (24) ein. Maximilian Arnold (20), der sein Debüt einst auch unter Magath feierte, wäre eine etwas offensiver orientierte Alternative. Aber auch Christian Träsch (27) kann die Rolle ausfüllen.

Rechts hinten dürfte die Wahl zwischen dem Ex-Frankfurter Sebastian Jung (24) und der offensivstarken Variante Vieirinha (29) bestehen. Links hinten sind Marcel Schäfer (30) oder der etwas robustere Ricardo Rodríguez (22) denkbar.

Für die offensive Dreierkette kommen (nach den Verletzungen von Perisic und Hunt) de Bruyne (23), der zuletzt körperlich ausgepowerte André Schürrle (24), der schon genannte Maximilian Arnold, Daniel Caligiuri (27) oder Vieirinha in Frage. Wobei die Besetzung der einzelnen Positionen unterschiedlichste Varianten und auch häufige Wechsel innerhalb des Spiels zulässt. Ein Schürrle beispielsweise spielt normal links, kann es aber genauso gut zentral oder gar rechts. Dasselbe gilt für de Bruyne noch viel mehr.

Und im Sturm läuft es auf Bas Dost (25) oder Nicklas Bendtner (27) hinaus. Mit klarer Tendenz zu Vielspieler Dost.

Das ergibt zusammen einen Kader, in dem auch viele Spieler Mitte 20 stehen, die schon einige Erfahrungen gesammelt haben, aber auch noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Also das vielgepriesene beste Fußballeralter repräsentieren. Im Bundesligavergleich gehört man damit eher zu den älteren Teams.

Auf RB Leipzig wartet als Gegner eine Mannschaft, die bis auf den Sturm eigentlich für jede Position Alternativen hat und somit Ausfälle auffangen kann. Eine Mannschaft auch weitgehend ohne Allüren, wenn man mal davon absieht, dass ein Dost oder ein de Bruyne nach einem Ballverlust nicht immer als erstes den Gedanken der Ballrückeroberung verfolgen. Was dann schon mal dazu führt, wenn ein de Bruyne auf der Außenbahn spielt, dass hinter ihm Raum zum Bespielen aufgeht.

Der VfL Wolfsburg ist, da darf man RB-Coach Achim Beierlorzer sicherlich Recht geben, keine Übermannschaft. Vielmehr ist der VfL ein Team, das vor allem dadurch so stark wird, dass man nur sehr wenig falsch macht und offensiv die Qualität hat, das nüchterne Grundgerüst Heckings zu veredeln. Zur Not tut es dabei dann eben auch mal ein Standard.

Mit de Bruyne hat man den besten Vorlagengeber der Bundesliga im Team, der zudem über einen sehr guten Torschuss verfügt. Naldo und Gustavo sorgen von hinten heraus dafür, dass der Ball mit großer Sicherheit dahin kommt, wo er hin soll und geben so den Takt vor. Und auf den Außen brechen die Duos egal in welcher Zusammensetzung immer wieder durch.

Für RB Leipzig wird dieses Gesamtkonstrukt VfL Wolfsburg mit seiner Passsicherheit, Zweikampfstärke und kompakter defensiver Grundordnung eine ordentliche Herausforderung. Vor allem wenn man bedenkt, welche Probleme man in der mannschaftlichen Defensivorganisation in den letzten zwei Spielen abgesehen von der zweiten Halbzeit gegen Union hatte.

Vermutlich wird man gegen Wolfsburg schon viel von dem sehen, was Coach Beierlorzer zuletzt als Mittelfeldflexibilität ankündigte. Nämlich, dass aus drei Zehnern und einem Sechser im Spiel auch mal drei Sechser und ein Zehner werden können. Fakt ist, dass die Außenverteidiger Teigl und Jung gegen den VfL mehr Unterstützung aus dem Mittelfeld brauchen als zuletzt, damit die Innenverteidiger nicht gezwungen sind, nach außen auszuhelfen und so die Räume für Dost aufzumachen. Da wo Kaiser und Kimmich gegen Union in der ersten Halbzeit im Normalfall bei gegnerischem Ballbesitz standen, wären sie vermutlich ganz nach dem Wolfsburger Geschmack.

Trotzdem wird es auch darauf ankommen, sich nicht am eigenen Strafraum zu verschanzen, weil die Qualität bei Standards, Fernschüssen oder Flügelspiel irgendwann einfach zuschlägt, ohne dass man selbst zum agieren kommt. Man wird gegen Wolfsburg auch eine gesunde Aggressivität und Nachvorneverteidigung brauchen, um den VfL in bestimmten Zonen mit isoliert Ballführendem zu erwischen. Keine leichte Aufgabe, weil das Pass- und Positionsspiel der Wolfsburger dafür zu clever ist. Andererseits wird man nur so die Chance kriegen, Wolfsburg auch mal auf einem ungeordneten Fuß zu erwischen, wie es Bremen tat. Oder man versucht es wie Leverkusen und überspielt das Mittelfeld einfach mit langen Bällen, um sofort in die Zweikampfsituationen mit der Verteidigungskette zu kommen. Aber dafür ist der Sturm von RB abgesehen von Poulsen aktuell physisch wohl nicht gut genug.

Aufstellungstechnisch dürfte bei RB Leipzig für das Spiel gegen Wolfsburg nur eine Position offen sein, da sich die Frage nach dem zweiten Innenverteidiger neben Tim Sebastian stellt. Kehrt Compper nach Erkältung für Klostermann zurück ins Team? Oder kriegt Klostermann doch noch mal seine Chance. Oder kommt gar ein Hoheneder zurück? Oder ein Rodnei erstmals ins Team? Die Reihenfolge der Nennung der Namen drückt wohl auch die Reihenfolge der Wahrscheinlichkeit aus.

Zurückkehren ins Team wird wohl in jedem Fall Yussuf Poulsen, dessen Emotionalität und Körperlichkeit der Mannschaft gut tun sollten. Dafür würde Ante Rebic aus der Startelf fallen, da Omer Damari nach seinem Auftritt gegen Union außerhalb jeden Zweifels steht und Emil Forsberg als zentraler Zehner und freier Offensivspieler wohl auch alternativlos ist.

Mögliche Aufstellungen:

  • RB Leipzig: Coltorti – Teigl, Sebastian, Compper (Klostermann, Hoheneder), Jung – Kimmich, Demme, Kaiser – Forsberg – Poulsen, Damari
  • VfL Wolfsburg: Benaglio – Jung, Naldo, Knoche, Rodriguez – Guilavogui (Arnold), Gustavo – Vieirinha (Caligiuri), de Bruyne (Arnold), Schürrle – Dost (Bendtner)

Ob man die Chancen in diesem Pokalspiel so wie RB-Coach Achim Beierlorzer mit 50:50 bemessen muss, bleibt sicherlich fraglich. Dazu ist das Gesamtpaket VfL Wolfsburg einfach zu stabil und zu stark und kadertechnisch in der Spitze und in der Breite einfach zu gut besetzt. Chancenlos sind die RasenBallsportler gleichwohl nicht. Zumindest offensiv hat man in den letzten drei Spielen zumindest phasenweise gezeigt, dass man unheimlich viel Potenzial und Klasse im Kader hat und sich die Einzelteile auch langsam zusammensetzen lassen. Defensiv wird es aber eine Steigerung und eine konstante Leistung über 90 Minuten brauchen, um das Spiel lange offen zu halten oder gar zu gewinnen.

Fazit: Sportlich gesehen ein unheimlich spannender Kampf gegen das mit Abstand zweitbeste Team der Bundesliga. Dazu ein volles Stadion und Flutlicht. Die Partie dürfte sich ein wenig wie ein kleiner Blick in eine mögliche Bundesligazukunft anfühlen. Quasi zum Blut lecken. Für die RasenBallsportler ist das erstmalige Bestreiten eines Achtelfinals im DFB-Pokal die Belohnung für die Arbeit, die man in den letzten eineinhalb Jahren leistete. Ein Spiel, das man genießen, aber trotzdem mit aller Macht nach dem Sieg und der Überraschung streben sollte. Frei nach dem einzig möglichen Pokalmotto: Wenn du nach Berlin willst, musst du jeden schlagen.

[Wer das Spiel im Achtelfinale des DFB-Pokals zwischen RB Leipzig und dem VfL Wolfsburg nicht vor Ort verfolgen kann und am 04.03.2015, ab 19.00 Uhr trotzdem dabei sein will, nutze die üblichen Kanäle, also Liveticker und Vereinsradio. Bilder gibt es live natürlich bei Sky.]

———————————————————————————–

Bisherige Duelle RB Leipzig vs. VfL Wolfsburg

———————————————————————————–

Bisherige DFB-Pokalspiele 2014/2015 von RB Leipzig

———————————————————————————–

Achtelfinalbegegnungen 2014/2015 im Überblick

  • Bayer Leverkusen vs. 1.FC Kaiserslautern
  • VfR Aalen vs. TSG Hoffenheim
  • Dynamo Dresden vs. Borussia Dortmund
  • SC Freiburg vs. 1.FC Köln
  • Arminia Bielefeld vs. Werder Bremen
  • RB Leipzig vs. VfL Wolfsburg
  • Bayern München vs. Eintracht Braunschweig
  • Kickers Offenbach vs. Borussia Mönchengladbach

———————————————————————————–

Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel von RB Leipzig gegen den VfL Wolfsburg. Mit Achim Beierlorzer und Georg Teigl.

11.51

“Keine Atempause, Geschichte wird gemacht.” Grade erst Union geschlagen, schon geht es Richtung Wolfsburg-Pokalspiel weiter. Ganz schön enger Rhythmus. Deswegen auch heute schon die Pressekonferenz vor dem Spiel.

11.53

Das Stadion ist fast ausverkauft. Knapp 1.000 Tickets, größtenteils mit Sichtbehinderungen zu ermäßigten Preisen kann man noch erwerben. Könnte also zum ersten Mal in der Geschichte des umgebauten Zentralstadions aka Red Bull Arena bei einem Vereinsspiel ausverkauft sein.

11.57

Nicht vergessen sollte man auch, dass es ein Pokal-Doubleheader am Mittwoch geben wird. Die Handballer des SC DHfK spielen im Viertelfinale des DHB-Pokals gegen die Füchse Berlin (17.30 Uhr ist Anwurf) und 19.00 Uhr dann direkt nebenan die Fußballer von RB. Die Handballer sind schon lange ausverkauft, die Fußballer warten noch drauf.

12.01

Der Mittwoch wird also Leipziger Sporttag deluxe. Ob RB Leipzig dabei gegen Wolfsburg eine Chance hat, ist sicherlich Ansichtssache angesichts des Laufs des VfL. Aber es ist Pokal und auch Wolfsburg ist nicht unanfällig, wenn man sie unter Druck setzt, wie ja auch Werder gestern gezeigt hat. Von daher sollte man sich in Leipzig nicht chancenlos fühlen. Vielleicht geht ja mit Zuschauerunterstützung was.

12.03

Man lässt hier noch ein bisschen auf sich warten. Die Pressekonferenz der Handballer war direkt davor, entsprechend braucht es noch ein paar Minuten.

12.10

Georg Teigl: “Noch nie in einem ausverkauften Stadion gespielt. Wird eine riesige Herausforderung. Wollen zeigen, dass wir eine gute Mannschaft sind. Brauchen einen perfekten Tag, um mitzuhalten.”

Teigl hat eine Handverletzung. Für das Spiel aber kein Problem. Könne mit Spezialschiene oder Tapeverband spielen. “Mittelhandköpfchen” ist angebrochen, heißt es.

“Habe mir das Spiel von Wolfsburg gegen Bremen angeschaut. Unheimlich starke Spieler. Schürrle, Dost, de Bruyne. Keine Angst davor. Freue mich darauf, gegen sie zu spielen.” Möchte nicht auf seine Schnelligkeit reduziert werden. Auf dem Niveau von Mittwoch brauche man auch andere Stärken.

Sieg gegen Union sei selbstbewusstseinsfördernd gewesen. “Schritt in die richtige Richtung.” Offensiv gut, defensiv zu leichtfertig. “Selbstvertrauen ist wichtig.”

12.19

Achim Beierlorzer zu Union: “Gestrige Spiel war kleine Konsequenz aus den bisherigen Spielen unter meiner Regie.” Gegen Frankfurt schon 20 Minuten hohe Offensivqualität, in Braunschweig am Ende. Die 20, 30 Minuten am Anfang gegen Union seien der künftige Maßstab. Man müsse jetzt aber wieder an der Defensive arbeiten. Zeigt sich noch mal erfreut, dass die Mannschaft in der zweiten Halbzeit defensiv das umgesetzt hat, was man in der Pause besprochen hat.

“Wolfsburg ist ein Bonusspiel. Wir können nichts verlieren. Groß gegen klein, auch wenn wir nicht sooo klein sind. Wolfsburg will sicherlich weiterkommen und den Titel gewinnen. Wir haben Qualität in der Mannschaft und müssen einen perfekten Tag erwischen. Müssen es im Team realisieren.. Wolfsburg spielt nicht komplett fehlerfrei. Gegen Leverkusen und Bremen viele Gegentore. Sehr, sehr gute Mannschaft, aber keine Übermannschaft.”

“Beste Verteidigung ist Angriff.” Wenn man die Innenverteidiger anläuft, dann kann man sie unter Druck setzen. Gehe aber darum, variabel zu spielen. Mal tief stehen, aber auch mal hoch anlaufen.

Ob Yussuf Poulsen spielt, lässt Beierlorzer offen. Lobt die gestrigen Offensivspieler. “Habe viele Alternativen. Warten wir ab, was sich der Trainer einfallen lässt.”

Beierlorzer kann zu den Handballern nichts sagen, weil er sie noch nie gesehen hat. “Grundsätzlich spricht im Pokal die Motivationslage immer für den unterklassigen Verein. Das lässt sich aus den Köpfen der Spieler nicht rausmanövrieren. Ist für uns ein Pluspunkt, weil wir daran nicht arbeiten müssen.” “Große Aufgabe, die unsere jungen Spieler größer machen kann. Bin da sehr guter Dinge.”

“Spielen zu Hause vor vollem Haus. Bin schon der Meinung, dass wir eine 50:50-Chance haben. Warum nicht. Im Pokal ist alles möglich.”

Zu Daniel Frahn: “Fußball ist schnelllebig. Daniel Frahn ist ein absolut verdienter Spieler des Vereins. Bin in der glücklichen Lage, vor Luxusproblemen zu stehen, zwischen Topspielern entscheiden zu können. Da muss ich mich noch entscheiden. Werden sehen, was am Mittwoch passiert.”

12.26

So, Ralf Rangnick will entgegen der Ankündigung doch nicht sprechen. Achim Beierlorzers Aussage von einer 50:50-Chance werden wir mit großer Sicherheit in den nächsten Stunden und Tagen noch an vielen Stellen lesen dürfen. Erstaunlich offensive Aussage zumindest. Soll seinen Spielern vielleicht etwas positives vermitteln und mögliche Angst nehmen. Courage als Stichwort.

Nun ja, das war alles in allem kurz hier. Nachdem erst gestern das Spiel gegen Union stattfand, gab es offenbar nicht so viel Nachfragebedarf und Wissenslücken. Gibt ja auch nicht viel zu sagen. Es ist Pokal, es ist Flutlicht, es ist volles Haus. Besser geht es ja kaum. Genießen wir einfach diesen Tag, egal wie er verlaufen mag.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert