Drei Spieltage noch in der dritten Liga. Weiterhin sind noch drei Entscheidungen offen. Nur das Feld der in Frage kommenden Kandidaten schrumpft immer weiter zusammen und für immer mehr Vereine geht es um nichts mehr.
An der Spitze bleibt es beim Zweikampf zwischen Leipzig und Darmstadt um Platz 2. Aktuell mit leichten Vorteilen für die RasenBallsportler. Nach dem Spieltag könnte der schon wieder dahin sein oder Leipzig gar als Aufsteiger feststehen.
Im Tabellenkeller sind Burghausen und Saarbrücken faktisch schon abgestiegen. Aktuell sieht es so aus, als würde es nur noch um die Frage gehen, ob Elversberg oder Unterhaching die beiden in die vierte Liga begleitet. Mit der kleinen Option, dass VfB II, BVB II oder Kiel noch mal in den Abstiegskampf hineingezogen werden.
Bliebe noch Platz 4 mit dem man sich direkt für den DFB-Pokal qualifizieren kann. Wehen Wiesbaden, Osnabrück, Duisburg, Münster und die Kickers noch mit Chancen auf diesen Platz. Nur die ersteren beiden müssen den Platz erreichen, um sich für den bundesweiten Pokal zu qualifizieren. Duisburg und Münster haben auch noch die Chance über den Landespokal. Die Kickers sind bereits qualifiziert.
Am 36.Spieltag gibt es insgesamt vier Partien im Livestream zu bewundern. Entgegen der Gepflogenheiten eine Übertragung sogar am heutigen Freitag-Abend, da Darmstadt um 19 Uhr gegen Erfurt im Aufstiegskampf bereits vorlegen muss. Konkurrent Leipzig muss dann morgen nachziehen oder kann vielleicht sogar einen Darmstädter Ausrutscher ausnutzen. (Livestream-Links am Ende des Beitrags).
SpVgg Unterhaching (37 Punkte) – VfL Osnabrück (51 Punkte): Zwei Teams, für die es noch um viel geht. Osnabrück will nicht nur, aber auch des Geldes wegen in den DFB-Pokal, Unterhaching will auf keinen Fall in die Regionalliga abrutschen. Beide brauchen demnach einen Sieg. Unterhaching in den letzten drei Heimspielen mit fünf Punkten und spielerischen Verbesserungen. Osnabrück in sieben Auswärtsspielen in 2014 noch komplett ohne Sieg. Normalerweise sollte sich der aggressive Stil des VfL durchsetzen, aber schon gegen Leipzig und Wehen Wiesbaden wussten die Bayern zu überraschen. – 2
Borussia Dortmund II (42 Punkte) – SV Wehen Wiesbaden (52 Punkte): Um dem Abstieg sicher zu entgehen, braucht Dortmund noch einen Sieg. Um Platz 4, auf dem man aktuell steht, zu sichern, braucht Wehen Wiesbaden noch weit mehr als einen Sieg aus den verbleibenden drei Spielen. Dortmund in den letzten sieben Spielen mit nur einer Niederlage. Der letzte Sieg datiert allerdings von Mitte März (in Saarbrücken). Zu 100% überzeugen konnte der BVB-Nachwuchs nicht immer, es reichte aber, um sich einen Vorsprung auf die Abstiegsplätze zu erarbeiten. Nicht immer überzeugen, ist auch für Wehen Wiesbaden ein gutes Stichwort. Zuletzt gegen Chemnitz holte man aber wieder einmal verdiente drei Punkte. Insgesamt ist ein eher ausgeglichenes Match zwischen zwei Mannschaften, die Fußball spielen wollen, zu erwarten. – 0
SV Darmstadt 98 (66 Punkte) – FC Rot-Weiß Erfurt (46 Punkte): Klare Sache. Für Darmstadt zählen nur drei Punkte. Für Erfurt geht es nach oben und nach unten um nichts mehr. Was bedeutet kann, dass sie entweder mit Lockerheit den Favoriten ärgern oder mit zu viel Lockerheit verlieren. Auf Darmstädter Seite wird es darauf ankommen, ob sie weiter an Platz 2 glauben und wie sie den Ausfall von Marco Sailer und Michael Stegmeyer (Gelbsperre; verpasste bisher noch keine einzige Spielminute seines Teams) kompensieren können. Da die Hessen im Kampf gegen Leipzig vorlegen können, ist davon auszugehen, dass sie weiterhin an ihre Chance auf den Direktaufstieg glauben. Ironie der Geschichte könnte sein, dass ausgerechnet der in Leipzig dreieinhalb Jahre weitgehend glücklose Carsten Kammlott mit Toren für Erfurt eine Entscheidung im Kampf um Platz 2 vorbereitet. – 1
Hallescher FC (47 Punkte) – MSV Duisburg (51 Punkte): Halle seit der Winterpause noch ohne Heimniederlage und zuletzt vor sehr guten Zuschauer-Kulissen jeweils mit einem Tor in letzter Minute, mit dem man Sieg bzw. Unentschieden erreichte. Duisburg mit insgesamt wechselhafter, aber verbesserter Rückrunde und nun noch mit der Chance auf Platz 4. Fraglich aber, ob man diesen auch mit aller Vehemenz anvisiert. – 0
1. FC Heidenheim (76 Punkte) – VfB Stuttgart II (41 Punkte): Bis letzte Woche hätte man in dieser Partie von einer klaren Sache ausgehen können. Nachdem Heidenheim vorzeitig aufgestiegen ist, könnte dies nun anders aussehen. Klar, mit einem Sieg könnte Heidenheim vor eigenem Publikum die Drittligameisterschaft faktisch sichern, aber ob dies für die feiergeplagte Mannschaft die ganz große Motivation ist, bleibt abzuwarten. Zumal Coach Schmidt auch einigen Anschlusskadern die Chance geben könnte, sich nachhaltig für Liga 2 zu empfehlen. Der VfB II, nach seinem Big Point in Form eines Sieges gegen Unterhaching letzte Woche nur noch einen Sieg vom sicheren Klassenerhalt enfernt, in diesem Spiel sicherlich hochmotiviert. Beim Tabellenführer, geographisch um die Ecke, die dritte Liga zu sichern, dürfte großer Anreiz sein. – 1
Jahn Regensburg (46 Punkte) – SV 07 Elversberg (38 Punkte): Regensburg im Spiel 1 nachdem klar ist, dass Coach Stratos nicht mit in die neue Saison geht. Trotz einer Spielzeit, in der Regensburg nie in die ganz große Abstiegsgefahr geriet. Was beim vorhandenen Kader durchaus als vernünftiges Ergebnis durchgeht. Die dreiteilige Abschiedstour beginnt mit einem Spiel gegen den Abstiegskandidaten Elversberg, der letzte Woche unter Neu-Coach Seitz einen glücklichen Punkt gegen Heidenheim holte und nun nachlegen muss. Bei recht heimstarken Regensburgern (nur zwei Niederlagen in den letzten 12 Heimspielen) durchaus eine anspruchsvolle Aufgabe. Auch weil unklar ist, wie weit die Spieler, die unter Hirsch noch abgeschrieben waren und nun wieder im Team stehen (Jungwirth, Zimmermann, Itoua), schon sind. – 1
Chemnitzer FC (44 Punkte) – Holstein Kiel (41 Punkte): Chemnitz ist in Sachen Klassenerhalt schon seit zwei Wochen praktisch sicher. Kiel braucht noch einen Sieg, um dasselbe behaupten zu können. Dass die Norddeutschen in sieben Auswärtsspielen seit der Winterpause noch nie gewannen und erst ein Tor schossen, verweist auf ihre Offensivprobleme, mit denen es dann eben in diesen sieben Spielen nur zu drei Punkten reichte. Zuletzt kassierte man in Heidenheim und Osnabrück zwei klare Niederlagen. Es gibt also nicht allzu viel, was vor dem Trip nach Sachsen Mut macht. Zumal der Chemnitzer FC wohl gerne mit einem Sieg auch rechnerisch alles klar machen will im Abstiegskampf. – 1
FC Hansa Rostock (47 Punkte) – RB Leipzig (70 Punkte): Klare Ausgangspostition, denn das zweitschlechteste Heimteam der Liga (noch ohne Heimsieg in 2014) trifft auf das zweitbeste Auswärtsteam der Liga. Abgesehen davon spricht manches dafür (neuer Hansa-Coach, hitziges Publikum), dass das Spiel enger wird, als es die Zahlen auf den ersten Blick vermuten lassen. Ausführlich dazu wie immer im Vorbericht. – 2
1. FC Saarbrücken (31 Punkte) – SV Wacker Burghausen (30 Punkte): Das Duell der Absteiger (so alles normal läuft). Auch ein Duell um die schlechtere Stimmung im Verein. In Burghausen war die Stimmung schon vor ein paar Wochen nach der Suspendierung diverser (Nachwuchs)Kicker im Keller. Im letzten Heimspiel gegen Rostock brachte ein Stimmungsboykott der Fans einen neuen Höhepunkt. In Saarbrücken ist es stimmungstechnisch nicht viel besser. Coach Fuat Kilic versucht sich trotzdem in Zweckoptimismus und fordert einen Sieg gegen Burghausen, der eventuell noch mal Chancen auf den Klassenerhalt bring. Bei sieben Punkten Rückstand aufs rettende Ufer natürlich theoretisch nicht falsch, aber praktisch nicht machbar. Gegen Burghausen (nur zwei Punkte aus den letzten sechs Spielen) reicht es trotzdem zum Sieg. – 1
Stuttgarter Kickers (50 Punkte) – Preußen Münster (49 Punkte): Ein direktes Duell um Platz 4. Stuttgart weiterhin das viertbeste Rückrundenteam. Münster unter Loose dicht dahinter. Stuttgart verlor von den letzten 13 Heimspielen nur eins. Münster verlor von sieben Auswärtsspielen in 2014 nur zwei. Ziemlich ausgeglichenes Match, in dem ein Unentschieden in Bezug auf Platz 4 wohl keinem der beiden Teams entscheidend weiterhilft. – 2
PS: Tippquote bisher an 34 Spieltagen: 157 von 344.
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Livestreams – Anpfiff Samstag, 14 Uhr bzw. Freitag 19 Uhr
- SV Darmstadt 98 vs. Rot-Weiß Erfurt bei hr-online.de [broken Link] (Freitag, 19 Uhr)
- Hansa Rostock vs. RB Leipzig bei mdr.de [broken Link] oder im MDR-Fernsehen
- Hallescher FC vs. MSV Duisburg bei sportschau.de [broken Link]
- Jahn Regensburg vs. SV Elversberg bei br.de [broken Link]
Eine Wahnsinnsvorbereitung, “rb”!
Die meiste Mühe dürfte aber umsonst gewesen sein, weil, meinem Gefühl nach, lediglich der Ausgang des Treffen Eurer Jungs in Rostock nicht nur vorentscheidend sein wird, sondern bei einem Sieg (unabhängig vom heutigen Darmstädter Ergebnis) bereits den sicheren gefühlten Leipziger Aufstieg bedeuten würde!
Mit einer helfenden Unterstützung der Rot-Weißen aus Erfurt, die den damals “regelrecht flüchtenden” Kammlott wieder zurücknahmen und Euer erhoffter “Retter” in Darmstadt sein könnte, sollte lieber nicht gerechnet werden, weil in dieser Mannschaft einfach die Luft raus zu sein scheint. Immerhin wollten die Erfurter nach den längst verpassten Plänen, “mit vorn zu spielen”, wenigstens den 4. Platz holen, der die DFB-Pokalteilnahme gesichert hätte. Ersteres ging bekanntlich schief, doch durch einen knappen Sieg gelang wenigstens kürzlich die Landesfinal-Pokalteilnahme gegen einen sechsklassigen (!) Verein…….
Zugegeben, „RB“ ist schon etwas Besonderes, ähnlich wie die Münchener Bayern, einfach ein polarisierender Verein, wie man es in den verschiedenen Blättern auch nachlesen kann. Die beiden Buchstaben werden, je nach Bedarf, förmlich hin-und hergerissen. Sieht man von “Rotebrauseblogger” einmal ab, bedeuten sie mal „Red Bull“ (wie die Arena auch), mal „Rasenballsportler“, in den Spielberichten werden die Jungs mit „roten Bullen“ betitelt. Das ist natürlich schon etwas komisch….
Fakt bleibt, dass es ohne die in unseren Breiten ungewöhnlich hohe, eigentlich schon ausufernde finanzielle „Fremdeinwirkung“ auch keine „Rasenballer“ gäbe!
Die fußballspielenden Werbeträger sollen plötzlich dank der aufmerksamen Frankfurter Leute vom DFB bzw. der DFL, vier (!) Jahre nach der Gründung, demnächst plötzlich ein anders Logo tragen. Der nicht hier ansässige Vorstand geht auch mit den Zuschauern ungewöhnliche Wege. Auf der einen Seite rühmt er sich, fast 40.000 Zuschauer in`s Stadion gelockt zu haben, was eigentlich richtig toll ist, sitzen andernseits bei der jährlichen Mitgliederversammlung gerademal 9 (!) Fans am Tisch, die ein gemütliches Vereinsleben nicht gestalten können.
Angst wegen einer evtl. fehlenden Lizenz sollte es allerdings in Leipzig nicht geben. Nachdem der verehrte „Brause-Diddi“ neulich ein Spiel in dieser Stadt zum ersten Mal verfolgt hat, wird er notfalls auch Frankfurt/M. finden……