Weiter geht es im Eiltempo in die ganz heiße Saisonphase. Das Feld der Kandidaten oben und unten wird immer kleiner. Heidenheim ist bei neun Punkten Vorsprung auf Platz 3 und nur noch sieben Spielen wohl schon durch. Darmstadt und Leipzig kämpfen um Platz 2. Und im Tabellenkeller hat sich das Feld potenzieller Abstiegskandidaten auf maximal neun reduziert. Dazu kommt dann noch der Kampf um Platz vier und die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal, den die restlichen acht Mannschaften noch mit mehr oder minder guten Aussichten im Visier haben.
Am 32. Spieltag steht das Fernduell um Platz 2 sicherlich im Mittelpunkt. Darmstadt mit der nicht einfachen Aufgabe gegen Halle. RB Leipzig hat es nur nominell in Regensburg einfacher. Im Tabellenkeller gibt es zudem ein direktes Duell, nämlich das zwischen dem VfB Stuttgart II und der SV Elversberg.
Live übertragen vier Partien. Der MDR nimmt sich statt der dritten Liga offenbar wieder nur der Regionalliga an, wo allerdings das wichtige Duell um Platz 1 zwischen Neustrelitz und Magdeburg ansteht. (Livestream-Links am Ende des Beitrags).
1. FC Saarbrücken – MSV Duisburg: Saarbrücken unter der Woche mit einem 2:0 gegen Rostock, mit dem man zumindest den Anfang gemacht haben könnte für eine Serie, die noch zum Klassenerhalt führt. Es war im zehnten Anlauf der dritte Sieg im Jahr 2014. Im Normalfall bei weiterhin sechs Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz zu spät für die Aufholjagd, aber falls man gegen Duisburg den nächsten Dreier holt, lebt die Hoffnung weiter und bekommt langsam wieder eine halbwegs realistische Basis. Die Spieler, so scheint es, glauben jedenfalls noch an ihre Chance. Beim MSV Duisburg geht es derweil offenbar zu wie beim SV Wehen Wiesbaden in der Hinrunde. Eigentlich punktet man ganz vernünftig, aber die Stimmung im Umfeld ist ziemlich im Keller angesichts eher schwacher spielerischer Auftritte. Pfiffe beim 3:0 gegen Elversberg im letzten Spiel zeugen davon. Trotzdem steht man nach zwei Siegen hintereinander auf Rang sechs eigentlich wieder ganz gut da. – 1
SV Darmstadt 98 – Hallescher FC: Halle in 2014 mit einer Bilanz auf Augenhöhe mit den drei Topclubs der Tabelle auf Platz 4. Darmstadt im selben Zeitraum mit den meisten Punkten aller Drittligateams. Wenn man Form als Maßstab nimmt, dann handelt es sich also beim direkten Aufeinandertreffen beider Teams um ein absolutes Spitzenspiel, auch wenn hier ‘nur’ der Dritte gegen den Achten spielt. Darmstadt wird von Euphorie und Stroh-Engel durch die Rückrunde getragen und ist seit 14 Spielen ohne Niederlage und punktet auch in den schweren Spielen sehr konstant. Halle ist dagegen seit vier Auswärtsspielen ohne Sieg und musste sich am letzten Spieltag mit einem 0:0 gegen die U23 des BVB begnügen. Die Vorteile liegen sicherlich beim Heimteam. – 1
FC Hansa Rostock – Stuttgarter Kickers: Hansa im Jahr 2014 im absoluten Sinkflug. Lediglich acht Punkte aus zehn Spielen ließen sie von einem hoffnungsfrohen Aufstiegskandidaten zu einem Team im Tabellenmittelfeld zusammenschrumpfen. Dazu kommt, dass man in 2014 noch kein Heimspiel gewinnen konnte und die letzten vier Partien im eigenen Stadion allesamt verloren hat. Die Stuttgarter Kickers sind da quasi das Gegenprinzip. Erst eine Niederlage 2014, 17 Punkte und in fünf Auswärtspartien zwei Siege und keine Niederlage. Wird für die Gastgeber schwer, den ersten Heimdreier 2014 zu landen. – 1
VfL Osnabrück – Holstein Kiel: Ein Duell zweier Teams mit viel Physis, in dem es ordentlich zur Sache gehen dürfte. Osnabrück ist nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen im Kampf um Platz 4 ins Hintertreffen geraten. Dabei wäre der Platz für sie sehr wichtig, das sie im Landespokal bereits ausgeschieden sind und die Liga ihre letzte Chance ist, sich noch für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Kiel dagegen hat sich zuletzt durch fünf Spiele ohne Niederlage ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft. Die Norddeutschen weiterhin mit dem Problem, dass sie für große Sprünge zu viele Unentschieden mitnehmen. Mit lediglich 10 Niederlagen haben sie sogar eine weniger als Osnabrück, stehen aber trotzdem 10 Plätze dahinter. – 0
SpVgg Unterhaching – SV Wehen Wiesbaden: In Unterhaching geht der Kampf gegen den Abstieg weiter. Neu-Coach Ziege versucht gegen Wehen Wiesbaden im dritten Anlauf, endlich den ersten Dreier mitzunehmen, um wieder von den Abstiegsplätzen zu klettern. Unterhaching hat die letzten neun Spiele allesamt nicht gewonnen und aus den letzten 15 Spielen nur einen Sieg und sechs Punkte mitgenommen. Das ist wahrlich die Bilanz eines Absteigers. Wehen Wiesbaden hat dagegen aktuell einen richtigen Lauf und durch neun Punkte aus den letzten drei Spielen souverän Platz vier übernommen. Was zusammen mit spielerisch überzeugenden Auftritten auch zum Kippen der Stimmung im Umfeld hin zum Positiven beigetragen hat. Weiterhin bleibt es dabei, dass sich die Hessen durchaus ärgern dürfen über diverse verlorene Punkte in der Hinrunde, denn letztlich wär in dieser Saison wesentlich mehr drin gewesen als Kampf um Platz vier. – 2
1. FC Heidenheim – FC Rot-Weiß Erfurt: Heidenheim in den letzten fünf Spielen lediglich mit einem Sieg. Und das war ein 1:0 gegen Burghausen. Das klingt dramatisch, ist es aber nicht wirklich, da lediglich die Niederlage in Münster wirklich als negatives Ereignis durchging. Trotzdem muss der Spitzenreiter, will er nicht noch mal den Atem der Verfolger spüren, auch wieder verstärkt dreifach punkten. Gegner Erfurt hat sich nach schwachem Start ins Jahr 2014 inzwischen wieder gefangen und aus den letzten drei Spielen sieben Punkte geholt. Womit jede Abstiegsangst souverän vom Tisch gewischt wurde. Fünf Auswärtsspiele ohne Sieg hintereinander sprechen aber auch nicht dafür, dass die Thüringer in Heidenheim für eine Überraschung sorgen können. – 1
Jahn Regensburg – RB Leipzig: Der Anführer der neun Abstiegskandidaten gegen den Tabellenzweiten im Aufstiegskampf. Die Vorzeichen in diesem Duell zwischen heim- und spielstarken Bayern und auswärts- und pressingstarken Sachsen scheinen klar. Alles weitere gibt es wie immer im ausführlichen Vorbericht. – 2
Chemnitzer FC – SV Wacker Burghausen: Der Aufwärtstrend der Chemnitzer wurde nach fünf Spielen ohne Niederlage durch eine Niederlage in Münster wieder gebremst. Trotzdem haben sie sich durch die Serie eine sehr gute Ausgangsposition im Abstiegskampf gesichert. Ein, zwei Siege noch und man ist gerettet. Umso wichtiger wären die Punkte gegen den Tabellenvorletzten Burghausen, den man auf vorentscheidende 12 Punkte distanzieren kann. Burghausen hat nach dem Sieg in Leipzig viermal in Folge auswärts verloren und zu Hause ein paar Punkte liegen lassen. Wie zum Beispiel beim Unentschieden in letzter Minute unter der Woche gegen Regensburg. Viele Chancen bleiben für die Bayern nicht mehr, um noch den Abstieg zu vermeiden. Das Spiel in Chemnitz dürfte schon eine der letzten Chancen sein. – 1
Borussia Dortmund II – Preußen Münster: Der Dortmunder Nachwuchs in 2014 mit 11 Punkten aus 10 Spielen und somit solider Punktebilanz. Zumindest ausreichend, um noch genug Luft zu den Abstiegsrängen zu haben (aktuell sechs). Mit einem Sieg gegen Münster könnte man sich fast schon sicher retten. In Münster ist man derweil nach drei Siegen aus den letzten vier Heimspielen schon bei der Planung der kommenden Saison. Die aktuelle war und bleibt eine Enttäuschung, auch wenn man sich durch eine gute Rückrunde von den Abstiegsplätzen entfernen konnte. – 0
VfB Stuttgart II – SV 07 Elversberg: Das wichtigste der Duelle rund um den Tabellenkeller. Der 17. gegen den 16., also jene zwei Teams, die die letzten Nichtabstiegsplätze belegen. Der VfB in einer unaufhaltsam scheinenden Abwärtsspirale. Nur zwei Punkte aus den letzten acht Spielen ließen die Abstiegsränge bedrohlich näher kommen und dem Verein drohen zusammen mit den Profis gleich zwei Abstiege in derselben Saison. Elversberg auf der anderen Seite eines der schwächsten Auswärtsteams der Liga und mit sage und schreibe acht Niederlagen in der Fremde in Folge, die letzten drei mit einem Torverhältnis von 0:8. Die Punkte gegen den Abstieg sammelt man mit großem Fleiß an der heimischen Kaiserlinde. Könnte trotzdem nicht reichen, wenn man nicht auch auswärts mal zulangt. Im Abstiegskampf ein umheimlich wichtiges Duell, diese Partie des schlechtesten Teams der letzten Wochen gegen das schlechteste Auswärtsteam der letzten Monate. Einen fußballerischen Leckerbissen sollte man allerdings nicht erwarten. – 1
PS: Tippquote bisher an 31 Spieltagen: 137 von 305.
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Livestreams – Anpfiff Samstag, 14 Uhr
- Borussia Dortmund II vs. Preußen Münster bei sportschau.de [broken Link]
- VfL Osnabrück vs. Holstein Kiel bei ndr.de [broken Link]
- 1.FC Saarbrücken vs. MSV Duisburg bei sr-online.de [broken Link]
- Jahn Regensburg vs. RB Leipzig bei br.de [broken Link]
Das Spiel gegen Regensburg hat RBL mit 3:0 gewonnen, wie gut für unsere Tordifferenz… Schade nur, dass Darmstadt ebenfalls hoch gewonnen hat (4:1 gegen den HFC). Hoffentlich können die Bullen den 2. Platz am Ende über die Punkte klar machen. Bei Gleichstand über die Tordifferenz auf dem Relegationsplatz zu landen und dort vielleicht rauszufliegen (momentan wäre Dresden der Gegner), wäre eine bittere Pille.
Das 3:0 gegen Regensburg scheint der Strategie Zornigers recht zu geben, aber ich selbst kann mich nicht mit diesen langen hohen Pässen in die Spitze anfreunden. Zu 90% landen die im Nirvana (bzw. in der gegnerischen Abwehr). Ich hoffe irgendwann gibt es mehr schöne Kombinationen bis vor das gegnerische Tor.
Sehr schön flüssig war übrigens der Livestream auf BR anzusehen, beim MDR gibt es hingegen oft Sprünge und Aussetzer. Ist das bei Euch auch so?
Am 19.04. gilt´s – dann kommt Darmstadt ins Zentralstadion (jaaa ich weiß, Red Bull Arena), da sollten die Bullen wirklich ALLES geben. Ich werd´s mir auf jeden Fall vor Ort anschauen.
@tomsen: Wegen der schlechteren Tordifferenz auf den Reliplatz zu landen, bitter wär’s. Noch ist es nicht soweit. Das Dreigespann wird sich weiter vom 4.Platz entfernen. Und warum sollte dann der Dritte in der Reli rausfliegen? Ich weiß, Dresden, Cottbus, Bielefeld, davon ist niemand angenehm. Was soll’s, noch hat es RBL in eigenen Händen. Und wenn es am 19.04. eine Punkteteilung gibt? Dann geht das Zittern bis zum letzten Spieltag. Wundern würde mich dies nicht.