Keine Zeit lange nachzudenken. Weiter geht es in der dritten Liga in der zweiten und letzten englischen Woche der Saison mit dem 31. und gleichzeitig achtletzten Spieltag. 24 Punkte sind also noch zu verteilen. Was auch bedeutet, dass RB Leipzig rechnerisch nicht mehr absteigen kann..
Da dieser Teil nicht der zentrale Plan für die Saison war, kommt dem Topduell 2 gegen 1, Heidenheim gegen Leipzig (Vorbericht zusammen mit der Pressekonferenz vor dem Spiel dann morgen an dieser Stelle) besondere Bedeutung bei. Beide Teams mit guten Rückrunden, allerdings nicht zu vergleichen mit der überragenden Serie, die Darmstadt seit dem 20. Spieltag hinlegt. Man wartet immer so ein bisschen, dass der Einbruch kommt und dann ist da doch immer wieder nur Stroh-Engel (der sich mit seiner Mannschaft bei den Stuttgarter Kickers beweisen muss).
Wie üblich bei Spielen unter der Woche halten sich die lokalen Fernsehstationen bei der Übertragung von Spielen zurück. Lediglich das Spiel von RB Leipzig gegen Heidenheim wird den Weg in das Fernsehen und das Internet finden. Was den Nebeneffekt hat, dass der MDR das Spiel auf den für Gästefans ungünstigen, ansonsten nicht uncharmanten Spieltermin um 20.15 Uhr schieben ließ. (Livestream-Link am Ende des Beitrags).
FC Rot-Weiß Erfurt (40 Punkte) – SpVgg Unterhaching (33 Punkte): Erfurt ist in Sachen Abstiegskampf eigentlich weitestgehend durch und könnte bei einer Niederlage gegen Unterhaching doch noch mal reinrutschen. Sportlich lief es nun zwei Spiele lang ganz gut für die Thüringer, bei denen auch Brandstetter zuletzt wieder zweimal von Beginn an mit von der Partie war. In Osnabrück reichte es trotz guter Leistung allerdings nur zu einem Punkt. Unterhaching unter Neu-Coach Ziege mit psychologisch wichtigem Punktgewinn gegen RB Leipzig. Gegen Erfurt, wenn es darum geht, die Leistung zu bestätigen und vor allem zu punkten, wird es allerdings wieder ein ganz neues Match. Zumal noch völlig unklar ist, wie sich Zieges spieltaktische Ideen auf sein neues Team auswirken. – 1
1. FC Saarbrücken (25 Punkte) – FC Hansa Rostock (43 Punkte): Und wieder einmal so etwas wie die letzte Chance für die Saarländer. Neun Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz, nur noch acht Spiele, aus den letzten drei Spielen kein Tor und keinen Punkt, aus neun Spielen seit der Winterpause gerade mal sechs Punkte. Der Weg in die Viertklassigkeit scheint für Saarbrücken, wo die hochkarätigen Winterneuzugänge teilweise nicht sonderlich gut funktionieren, vorprogammiert. Dagegen helfen könnte eigentlich nur eine schnelle Siegesserie. Hansa Rostock scheint da mit fünf Niederlagen aus den letzten neun Spielen wie der perfekte Aufbaugegner. Nachdem die Hanseaten mit zwei 0:1-Heimpleiten die Chancen auf den Relegationsplatz endgültig begruben, dürfte die Luft aus der Saison auch etwas heraus sein. Allerdings verlor Hansa keines der letzten drei Auswärtsspiele (alle gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte) und gewann zwei. – 1
Stuttgarter Kickers (41 Punkte) – SV Darmstadt 98 (56 Punkte): Die Stuttgarter Kickers nach ihrem Zwischenhoch mit fünf Siegen aus sechs Spielen zuletzt wieder geerdet. Lediglich ein Sieg aus den letzten fünf Spielen und zehn Gegentore machen aus den Schwaben ein Mittelfeldteam ohne Abstiegssorgen, aber auch ohne Ambitionen nach oben. Ambitionen nach oben hat dagegen der Tabellendritte Darmstadt. Und will diese sicher auch in Stuttgart demonstrieren. Von den letzten 13 Spielen keines verloren und zehn gewonnen, die letzten vier Spiele allesamt ohne Gegentor für sich entschieden. Darmstadt schwimmt auf der Erfolgswelle und ist das mit Abstand erfolgreichste Team der Rückrunde. Mit einem Dominik Stroh-Engel, der seit der Winterpause noch häufiger trifft als in der sowieso schon erfolgreichen Hinrunde. In den letzten sieben Partien, an denen Stroh-Engel teilnahm, traf der Stürmer immer und insgesamt neunmal. Seit der Winterpause blieb er in nur zwei Spielen torlos, von denen er eins gelbgesperrt auf der Tribüne verbrachte. Tolle Serie, die den Darmstädtern sehr gute Chancen bringt, um einen direkten Aufstiegsplatz mitzuspielen. – 0
SV Wacker Burghausen (28 Punkte) – Jahn Regensburg (38 Punkte): Eine der letzten Chancen für Burghausen. Im bayerischen Duell gegen Regensburg müssen drei Punkte her. Einerseits, um wieder Anschluss an Platz 16 zu finden. Andererseits, um vielleicht aus Regensburg doch noch einen Konkurrenten im Abstiegskampf zu machen. In vier Heimspielen seit der Winterpause blieb Burghausen noch ohne Niederlage und gewann zwei. Regensburg auf der anderen Seite mit drei Auswärtsniederlagen am Stück und in Sachen Nichtabstieg immer noch nicht sicher, obwohl der Heimsieg gegen Münster diesbezüglich eine kleine Erlösung war. – 1
SV Wehen Wiesbaden (45 Punkte) – VfL Osnabrück (44 Punkte): Wehen Wiesbaden hat sich heimlich, still und leise auf Platz 4 gemogelt und sich damit zum Anführer des breiten Feldes hinter dem entrückten Spitzentrio gemacht. Bei 11 Punkten Rückstand auf die starken Darmstädter auf Platz 3 ist nach oben allerdings selbst im Fall eines optimalen Saisonverlaufs bis zum Schluss nichts mehr zu machen. Bei den Hessen darf man sich durchaus ärgern, dass man in den vergangenen 30 Spielen einige unnötige Murksspiele dabei hatte, denn in dieser Saison wäre viel mehr möglich gewesen, als um Platz 4 mitzuspielen. Um diesen Platz geht es auch für den Fünften Osnabrück, der sich darüber für den DFB-Pokal qualifizieren will. Nicht uninteressantes Verfolgerduell zweier Mannschaftem mit unterschiedlichen Spielphilosophien. – 2
Hallescher FC (42 Punkte) – Borussia Dortmund II (38 Punkte): Halle ist eines der erfolgreichsten Teams seit der Winterpause, kassierte seitdem erst eine Niederlage und gewann alle vier Heimspiele. Zuletzt errang man ein eher glückliches Unentschieden durch ein Tor in der 99.Minute in Chemnitz, wo man quasi noch dafür belohnt wurde, dass die eigenen Fans durch eine Pyrounterbrechung überhaupt erst für diese Nachspielzeit sorgten. Dortmund mit 10 Punkten aus den letzten sieben Spielen ganz ok dabei, aber im Abstiegskampf auch noch nicht endgültig gesichtert. Die Favoritenrolle liegt aufgrund der letzten Spiele klar bei den Gastgebern. – 1
Preußen Münster (39 Punkte) – Chemnitzer FC (38 Punkte): Münster nach 11 Punkten aus fünf Spielen und dem geraden Weg aus dem Tabellenkeller am letzten Spieltag wieder mal mit einem Dämpfer und einem 0:2 in Regensburg. Gegner Chemnitz geht es ähnlich wie den Preußen. Zur Winterpause viel zu tief im Keller hat man sich inzwischen zumindest ein kleines Punktepolster auf die Abstiegsränge zugelegt. Auf dem Abstiegsplatz 18 standen die Sachsen nach dem 26.Spieltag. Zehn Punkte und vier Spieltage später hat man Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle gefunden und fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz gesammelt. Wenn es in dieser Partie einen Gewinner gibt, dann hat derjenige den Klassenerhalt praktisch schon in der Tasche. Das Duell zweier enttäuschter Teams, die vor der Saison Aufstiegskandidaten waren und inzwischen froh sein müssen, nicht noch tiefer im Abstiegsstrudel zu stecken. – 1
Holstein Kiel (34 Punkte) – VfB Stuttgart II (34 Punkte): Das wohl wichtigste direkte Duell im Tabellenkeller. 16. gegen 17. und beide trennt nur ein Punkt vom Abstiegsplatz. Das muss eines dieser vielzitierten Sechs-Punkte-Spiele sein. Kiel insgesamt mit der etwas besseren Form und vier Spielen ohne Niederlage in Folge. In Heimspielen, abgesehen vom Spiel gegen RB, seit der Winterpause auch noch ohne Gegentor. Gegentore ganz genau kennt dagegen der VfB Stuttgart, denn davon kassierte er in den letzten sieben Spielen 14 Stück und holte dabei gerade mal zwei Punkte. Wenn die Serie noch eine Weile so weitergeht, wird man bald auf einem Abstiegsplatz stehen. Gegen robuste Kieler wird es jedenfalls schwer. – 1
MSV Duisburg (41 Punkte) – SV 07 Elversberg (36 Punkte): Nicht Fisch, nicht Fleisch ist die Saison weiterhin beim MSV Duisburg. Niederlagen, Siege und Unentschieden wechseln sich völlig gleichberechtigt ab. Am Samstag war zur Abwechslung ein beachtenswerter Sieg in Rostock dran. Was immerhin allerletzte Bedenken, man könne noch in den Abstiegskampf hineingeraten, zerstreute. Mittendrin in diesem Kampf steckt noch Elversberg, die allerdings bei vier Auswärtspleiten seit der Winterpause in fremden Stadien keinerlei Schrecken verbreiten und ihre beachtliche Punktebilanz aktuell eher ihrem eigenen Stadion verdanken. Duisburg mit zwei überschaubaren Heimremis und vorher zwei glücklichen Siegen vor eigenem Publikum auch eher durchschnittlich. – 1
RB Leipzig (59 Punkte) – 1. FC Heidenheim (65 Punkte): Das absolute Topduell der zwei Mannschaften, die über die gesamte Saison hinweg bisher am konstantesten spielten. Heidenheim mit robuster Ausgeglichenheit im Kader und zuletzt kleiner (Ergebnis-)Krise bei trotzdem 18 Punkten seit der Winterpause. RB Leipzig mit 19 Punkten im selben Zeitraum nur unwesentlich besser. Ein Duell auf Augenhöhe, in dem beide Teams werden zeigen wollen, dass sie die bessere Mannschaft sind. Vielleicht ja sogar vor einer neuen Drittligarekordkulisse für die Saison (aktuell steht der Rekord bei 23.400 Zuschauern aus dem RB-Hansa-Spiel). (Der ausführliche Vorbericht dann morgen zusammen mit dem Liveticker von der Pressekonferenz vor dem Spiel.) – 1
PS: Tippquote bisher an 30 Spieltagen: 131 von 295.
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Livestreams – Anpfiff Mittwoch, 20.15 Uhr
- RB Leipzig vs. 1.FC Heidenheim bei mdr.de [broken Link] und im MDR-Fernsehen