3.Liga: RB Leipzig vs. SC Preußen Münster 2:2

Nach dem Spiel von RB Leipzig gegen Preußen Münster kann man sich trefflich darüber streiten, ob das Glas nun halb voll oder halb leer ist. Denn einerseits hat RB Leipzig ein gutes Spiel gemacht und gegen einen Topfavoriten einen Punkt geholt. Andererseits war man über weite Teile des Spiels das wesentlich gefährlichere und bessere Team und schenkte die verdienten drei Punkte  durch Unaufmerksamkeiten (bzw. in ‘Trainer- und Spielersprache durch Passivität im Spiel gegen den Ball) ab, die Münster mit viel individueller Klasse zu zwei Toren nutzt.

Klar, man hat nun vier Punkte aus den ersten zwei Spielen (und ist in der bisherigen Vereinsgeschichte – Achtung nicht so ernst gemeinter Funfact – sogar immer aufgestiegen, wenn man in den ersten zwei Spielen vier Punkte holte) und das ist angsichts des Auftaktprogramms aller Ehren wert. Und angesichts der Leistung weiß man nun endgültig, dass RB Leipzig mit allen Teams dieser Liga mithalten und gegen sie gewinnen kann. Und trotzdem bleibt dieses leise Hadern, dass man doch auch die Punkte mitnehmen sollte, für die man so viel investiert und die man sich eigentlich verdient hat. Denn es ist ja immer noch Fußball und Punkte, die man nicht hat, hat man nicht, egal wie gut man gespielt hat.

Das Spiel lief eigentlich von Anfang an optimal, denn mit dem Anpfiff rollte der Ball eigentlich (zumindest gefährlich) nur in eine Richtung, in die des Gästetors. Poulsen scheiterte nach feiner Frahn-Vorarbeit noch knapp und Frahn selbst verpasste einen Pass von Rockenbach, bevor der Kapitän seine überragenden Qualitäten als Torjäger zeigte und zum frühen 1:0 nach einem platzierten, aber auch nicht ganz unhaltbar scheinenden Schuss aus 20 Metern einnetzte.

Gib mir ein, zwei Meter Platz und ich zeige dir, wie Toreschießen geht - Daniel Frahn in Aktion kurz bevor es zum 1:0 einschlägt | GEPA Pictures - Roger Petzsche

Eigentlich die perfekte Situation für ein Team, das so stark im Umschaltspiel ist wie RB Leipzig. Mit einer Führung im Rücken die notwendig vom Gegner aufgemachten Räume nutzen können. Zumal mit der Hitze im Rücken, die dem der vorne liegt immer einen kleinen Vorteil gibt, weil der Gegner anrennen und in das Spiel investieren muss.

Und genauso liefen auch weite Teile der ersten Halbzeit. Münster versuchte Kontrolle über das Spiel zu gewinnen, spielte aber die Möglichkeiten zu schlecht aus und schaffte es aufgrund ungenauer Zuspiele auch nicht die gefährlichen Außen Piossek und Grote ins Spiel zu bringen. Geschweige denn die beiden Stürmern Taylor und Kara, die eigentlich über 90 Minuten lang nie zu sehen waren. Und auf der anderen Seite kreierte RB Leipzig einige gefährliche Situationen, die man entweder nicht zu Ende spielen konnte oder deren daraus resultierende Standards nicht zu einem zählbaren Ergebnis führten.

Und so kam es, wie es eben manchmal kommt. Wenn du selber das Tor nicht machst, macht es eben der Gegner, auch wenn nicht wirklich was darauf hin deutet. Kurz vor der Halbzeit gab es eine ganze Kette von nicht gelungenen Balleroberungsversuchen, die am Münsteraner Strafraum begannen und mit dem Herausholen des Balles aus dem eigenen Netz endeten. Benjamin Siegert, dessen Offensivqualitäten als Rechtsverteidger man schon letzte Woche gegen Burghausen bewundern durfte, schnappte sich letztlich den Ball Mitte der RB-Hälfte und lief mit Geschwindigkeit auf die Abwehrkette zu, wo er Glück hatte, dass er nach einem Abpraller plötzlich allein im Strafraum stand und den Ball auf unglaublich abgeklärte und schöne Art und Weise mit dem Außenrist in der langen Ecke versenkte. Das 1:1 war sicherlich in der Entstehung absolut vermeidbar, aber im Abschluss ebenso großartig.

Die zweite Halbzeit ähnelte der ersten in vielen Teilen, auch wenn Münster nun insgesamt besser in der Partie war und das schnelle Spiel von RB Leipzig in die Spitze ungenauer wurde. Alexander Zorniger bemängelte nach dem Spiel, dass man manchmal anstelle des direkten vertikalen Spiels auch mal den Ball laufen lassen müsse. Das mag sicherlich stimmen, aber wenn die diversen steilen Pässe in die Spitze etwas genauer gewesen wären, hätte man angesichts der eventuell daraus resultierenden Tore auch nicht darüber diskutieren brauchen.

Nach 60 Minuten ging RB Leipzig dann trotzdem verdient in Führung. Carsten Kammlott hatte eine Ballbehauptung auf der linken Seite durch Anthony Jung genutzt und war bis zur Grundlinie durchgelaufen, von wo aus er einen Pass an den Elfmeterpunkt zurückspielte und Bastian Schulz (wer sonst möchte man nach den Erfahrungen des letzten Jahres fast fragen) keine Mühe mehr hatte, den Ball einzuschieben. Ein hervorragend herausgespieltes Tor, das dem Spielverlauf völlig gerecht wurde.

In die andere Richtung kippte das Spiel mit der Einwechslung von Sturmlatte Rogier Krohne auf Gästeseite, der unheimlich viel arbeitete und die RB-Abwehr ordentlich beschäftigte. Fast mehr als Taylor und Kara zuvor zusammen. Dass er letztlich auch den Ausgleichstreffer erzielte, war die einzige Gerechtigkeit an einem insgesamt völlig überflüssigen Ausgleich, als man die Preußen am Strafraum agieren ließ und der Kopfball nach Flanke von der linken Seite nicht mehr zu verteidigen war.

Anschließend kam von beiden Seiten nicht mehr viel, sodass es letztlich beim 2:2 blieb. RB Leipzig schien in den letzten 10 bis 15 Minuten zu platt, um noch mal zurückzuschlagen. Preußen Münster, die das Momentum auf ihrer Seite hatten, blieb passend zu ihrem Spiel über 90 Minuten zu ungenau, um noch auf drei Punkte zu gehen.

Man muss insbesondere RB Leipzig, aber auch den Gästen ein Riesenkompliment machen, was sie über 90 Minuten lang bei Temperaturen jenseits des Zumutbaren boten. RB in beiden Halbzeiten für 30 bis 35 Minuten das deutlich bessere und gefährlichere Team. Und genau in diesen Phasen müssen sie das Spiel eigentlich für sich entscheiden. Da sie das nicht tun, reichen die jeweils 10 bis 15 Minuten pro Halbzeit, in denen Münster besser ins Spiel kam, um  ein Unentschieden draus zu machen.

Letztlich kann man auch hier nicht zwingend Offensiv- oder Defensivverhalten die Verantwortung für die fehlenden zwei Punkte übertragen. Denn klar kann man sagen, dass man aufgrund der Torchancen und aufgrund der vielen guten Ballbesitzpositionen in des Gegners Hälfte mehr als zwei Tore erzielen hätte können oder müssen. Aber andererseits sollte man auch eine zweimalige Führung eleganter über die Zeit bringen können.

Darin zeigt sich dann auch, dass die dritte Liga eben ganz deutlich was anderes ist als die vierte. Denn während in der letzten Saison die Gegner gerade Richtung Spielende hin eher abbauten, war dies bei Preußen Münster gar nicht, sondern eher das Gegenteil der Fall. Und während im vergangen Jahr der eine oder andere Kontrahent auch aus fünf Metern nicht das Tor traf, nutzte Münster eben die zwei großen Chancen, die sie hatten, zu zwei blitzsauberen Toren. Effektiv und abgeklärt. Eben eine echte Drittligaspitzenmannschaft. Wenn man es von dieser Seite aus sieht, dann hat RB Leipzig in einer neuen Liga im ersten Heimspiel ein wenig Lehrgeld gezahlt.

Fazit: Es war insgesamt eine gute bis sehr gute und angesichts der Temperaturen von auf dem Rasen sicherlich oberhalb der 40 Grad eine beeindruckende Vorstellung, die RB Leipzig über große Teile der Partie vor allem im Spiel gegen den Ball und im Umkehrspiel ablieferte. Das hat Spaß gemacht und darauf kann man sicherlich aufbauen. Trotzdem, das leichte Stirnrunzeln, dass man eine Partie noch aus der Hand gab, die man fest in der eigenen hatte, bleibt. Weil man eben aus Spielen, in denen man besser ist, auch entsprechend Punkte mitnehmen sollte. Aber die unglücklich verlorenen Punkte gleichen sich im Saisonverlauf hoffentlich wieder aus. Bis dahin weiß man jetzt, dass in der dritten Liga Gegner mit ihrer individuellen und mannschaftlichen Klasse immer in der Lage sind zurückzuschlagen. Aber das ist nun weder eine sonderlich spektakuläre noch eine nicht zu vermutende Erkenntnis.

Randbemerkung 1: Knapp 10.000 Zuschauer bzw. reichlich 9.000 Heimzuschauer mögen angesichts der Hitze und der Urlaubszeit, die sicher den einen oder anderen (gerade Familien) von einem Spielbesuch abhielten, ok sein. Andererseit hätte man erwarten können, dass das erste Drittliga-Heimspiel gegen einen der Topfavoriten der Liga noch mal einen anderen Zuschaueransturm auslöst, als es ein besseres Regionalligaspiel auch getan hätte. Vielleicht hätte man noch einige Zuschauer zum Kommen bewegen können, wenn man Sektor C, jenen Geradenbereich also, der vollständig im Schatten liegt, geöffnet und dies auch kommuniziert hätte oder schon vor dem Spiel hätte wissen lassen, dass man den Oberrang von Sektor A als Fluchtort vor der Sonne freigeben wird. Vielleicht ist die Zuschauerzahl aber auch partiell mit den gerade auf der Geraden ordentlich angestiegenen Eintrittspreisen erklärbar. Wie auch immer, Knapp 10.000 Zuschauer sind irgendwas zwischen normal und leicht enttäuschend. Jedenfalls ein kleines Stück von Drittligaeuphorie entfernt. Mal gucken, wie sich das über die Saison entwickelt.

Randbemerkung 2: Hat ja (leider) schon Tradition, dass es bei Spielen von RB Leipzig keine Halbzeitstände von den anderen Plätzen gibt. Dass man diese Tradition aber auch in der dritten Liga beibehält, ist eher unschön. Ein kurzes Ansagen oder Einblenden der anderen Drittligahalbzeit- und später Endstände wäre nett. Gerade auch weil in dieser Liga ja fast alle Spiele zeitgleich angepfiffen werden. Zumal das Halbzeitprogramm bei RB Leizig bis auf ein paar Spielszenen nun nicht gerade dicht gefüllt ist..

Randbemerkung 3: Fünf Stürmer kennt der Kader von RB Leipzig nominell. Frahn, Poulsen, Thomalla, Kammlott und Morys. Man könnte denken, dass dies ein absolutes Überflussrreich wäre, in dem drei Spieler permanent in Unfrieden leben würden. Und dann hat man plötzlich ein Spiel wie das gegen Münster, in dem alle vier gesunden Stürmer auch auf dem Platz stehen. Ganz einfach, weil sie auch nicht unbedingt in Sturmpositionen spielen. Kammlott erst irgendwo zwischen 10 und hängender Spitze, später in der Mittelfeldkette. Thomalla dann als 10 bis hängende Spitze. Ab der 80. Minute hatte RB Leipzig gegen Münster vier nominelle Stürmer, ergo offensiv denkende Spieler auf dem Feld, die allesamt auch ihren Einsatz rechtfertigten. Was einerseits viel darüber aussagt, in welche Richtung das Spiel vor allem lief und andererseits auch zeigt, dass man selbst bei fünf Stürmern im Kader alle oder fast alle einsetzen kann. Zumindest für die Stürmer eine ganz gute Nachricht.

Randbemerkung 4: Alexander Zorniger vertraute am Anfang dem gewohnten 4-3-1-2 mit Rockenbach auf der 10. Ein System mit dem man trotzdem erstaunlich gut gegen die starken Flügel von Preußen Münster verteidigte (auch wenn mir Clemens Fandrich nicht den allerstärksten Tag erwischt zu haben schien). Irgendwann in der ersten Halbzeit stellte man dann auf ein 4-4-2 mit Doppelsechs um und Rockenbach rutschte auf die linke Seite, wo ihn Zorniger eigentlich gar nicht mehr wirklich hinstellen wollte (aber wenn man das System während des Spiel umstellt, dann passiert das eben). In der zweiten Halbzeit wurde das ganze spätestens mit Kammlotts Einwechslung wieder zu irgendwas zwischen 4-3-1-2 und 4-3-3, also eine ziemlich offensive Aufstellung. Letztlich konnte man in einem Spiel alle drei Systeme von RB Leipzig bewundern und auch, dass man inzwischen wirklich so flexibel ist, die Systeme im Spielverlauf zu wechseln oder sie mit unterschiedlichen Spielertypen zu besetzen und entsprechend unterschiedliche Umsetzungen der Systeme zu gewinnen. So war Judt für 10 Minuten nach seinen Einwechslung auf der linken Seite der Mittelfelddreierkette zu Haus, wo er Anthony Jung helfen sollte, die Außenbahn zuzustellen. Was eine völlig andere Auswirkung hat, als wenn dort Clemens Fandrich oder wer auch immer einen eher kreativen Part spielt. Schön zu sehen, auch wenn es im konkreten Fall letztlich nicht zu einem dreifachen Erfolg beitrug.

Randbemerkung 5: Insgesamt vier Trinkpause, zwei pro Hälfte legte der Schiedsrichter ein. Was angesichts des äußeren Rahmens sicherlich absolut vernünftig war. Und sicherlich auch für die Trainer eine interessante Möglichkeit war, zusätzlich coachend in die Partie eingreifen zu können. Vermutlich wünscht sich der eine oder andere Übungsleiter eine solche Variante in jedem Spiel. Spieler und Zuschauer wiederum würden wohl aber nur ungern dauerhaft die entsprechenden Temperaturen ertragen wollen..

Randbemerkung 6: Und schließlich sei noch die offizielle Verabschiedung von Stefan Kutschke erwähnt, der es ja aktuell in Wolfsburg in der Bundesliga versucht. Vor dem Spiel gegen Münster bekam er Blumen, ein gerahmtes Bild seiner selbst und viel Applaus. Er hat es gegen alle Widerstände geschafft, sich in den Herzen der RB-Fans in den letzten drei Jahren einen Platz zu erkämpfen. Und mit seinen zwei verwandelten Elfern in den Relegationsspielen gegen Lotte wird er mit der Vereinsgeschichte auch auf ewig verknüpft sein. Er wird es in Wolfsburg nicht leicht haben, aber vielleicht landet er ja dort noch mal eine ähnliche Cinderella-Story wie in Leipzig. Zu wünschen wäre es ihm.

Lichtblicke:

  • Daniel Frahn: Man dachte ja immer, Frahn wäre schon immer ein sehr guter Spieler gewesen. Aber wenn man das, was man in Halle und nun vor allem gegen Münster von ihm gesehen hat, als Maßstab nimmt, dann könnte man  fast feststellen, dass das bisher eher Kindergeburtstag war. Oder anders gesagt hat Frahn scheinbar mit dem Ligenaufstieg noch einmal einen Sprung nach vor gemacht. Großartig das Tor zum 1:0, großartig auch ein Pass auf Poulsen an allen Innenverteidigern vorbei (ähnlich einem phänomenalen Pass in Halle auf Poulsen). Frahn ist aktuell an fast allen torgefährlichen Aktionen beteiligt und scheint es zu genießen, dass er in Liga 3 mehr Eins-gegen-Eins-Situationen kriegt als noch letztes Jahr in der Regionalliga und auch öfters mit Tempo auf die gegnerischen Innenverteidiger zulaufen kann. So wie vor dem 1:0 als er einen langen Ball sichert und den einen Meter Platz, den er kriegt, nutzt, um den Ball aus 20 Metern in der langen Ecke zu versenken. Zwei Spiele, zwei überragende Tore. Irrer Drittligaauftakt des Kapitäns. Man darf nur nicht erwarten, dass er dieses Niveau über die ganze Saison halten kann. Aber hoffen darf man natürlich.

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Tore: 1:0 Frahn (7.), 1:1 Siegert (41.), 2:1 Schulz (61.), 2:2 Krohne (79.)

Aufstellung: Coltorti – Müller (80. Thomalla), Hoheneder, Willers, Jung – Fandrich (68. Judt), Kaiser, Schulz – Rockenbach (57. Kammlott) – Poulsen, Frahn

Zuschauer: 9.763 (davon ca. 500-600 Gästefans)

Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link], SCP-Bericht [broken Link]

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Bild: © GEPA pictures/ Roger Petzsche

11 Gedanken zu „3.Liga: RB Leipzig vs. SC Preußen Münster 2:2“

  1. Randbemerkung 2 ist TOP!!!! Das ärgert mich auch jedes Mal… Ansonsten fand ich es schade, dass der Großteil der “Fans” in block b direkt nach dem Schlusspfiff verschwunden ist und nur wenige die Mannschaft (die gegen ein topteam super gespielt hat) verabschiedet haben!!

  2. Ich hatte so den Eindruck , daß mit der Einwechselung von Judt Unordnung ( Aufgabenteilung mit Jung ) entstand, die letztlich der Auslöser besserer Münsteraneraner Minuten und des Ausgleichs war. Ich fand diesen Wechsel Fandrich/ Judt unglücklich.

  3. Ich bleibe dabei, es wird ein Lehrjahr. Fehler werden oft gnadenlos bestraft.
    Trotz hochsommerlicher Temperaturen, ein Dank an die Mannschaft für ein sehr gutes Spiel mit ungerechten Ausgang.

  4. Eine Bemerkung zum Thema Gerechtigkeit. In Halle wäre ein Unentschieden bei besserer Chancenverwertung der Hallenser gerecht gewesen. Da wurde unsere Leistung mehrfach als abgezockt bewertet. Gestern haben wir in dieser Kategorie unseren Meister gefunden, was dann als ungerecht empfunden wird. Insgesamt fällt das wohl am besten unter ausgleichende Gerechtigkeit.
    4 Punkte in zwei Spielen würden hochgerechnet 76 Punkte am Ende bedeuten. Damit ist man in den 5 bisherigen Saisons immer mindestens 3. geworden. 4 mal wäre man direkt aufgestiegen. Ich denke wir sind da voll im soll.

  5. @Schaxel: Ja, das Judt-Beispiel ist nicht ganz gelungen, weil Judt und Jung tatsächlich einige Abstimmungsprobleme zu haben schienen.

    @Eventus: Den Halle-Sieg sehe ich weiterhin als verdient an, weil man das bessere Team war und früher den Sack zumachen muss. Von daher hinkt das Beispiel, auch wenn ich weiß, worauf du hinaus willst. Letztlich sind vier Punkte natürlich gut und ok, aber wenn man sechs Punkte weitestgehend verdient haben könnte, darf man schon mal hadern. Zumal ich weiterhin glaube, dass der Herbst wegen der kurzen Sommerpause eine Durststrecke mit sich bringen wird. Und jeder Punkt, den man jetzt mitnehmen kann, einer ist, der später über eine schlechte Phase hinweghelfen kann. Sprich, in den guten Phasen sollte man die Punkte holen, die einem davonlaufen, wenn man mal ein paar schlechte Spiele am Stück hat. Von daher hadere ich immer noch ein wenig mit dem gestrigen Unentschieden.

    1. Vor dem Spiel hätte ich nicht geglaubt, was ich nun nach dem Spiel denke. Ich bin ein wenig enttäuscht, daß wir dieses Spiel verloren haben. ABER: Ich bin keineswegs enttäuscht von der Mannschaft, nein, ich bin begeistert. Als erstes von der Power bei diesen Temperaturen (So hätten wir diesen Punkt). Aber ich bin positiv überrascht, wie die Mannschaft einen Aufstiegsfavoriten so im Griff hatte. Das zeitige Pressing hat so gut funktioniert, dass Münster gar nicht in ihr eigenes Spiel kamen. Man hatte sich viele Chancen erarbeitet und wollte sogar mit dem letzten Offensiv-Wechsel die 3 Punkte wieder holen. Enttäuscht bin ich eigentlich nur, weil die teilweise Überlegenheit und die Spielweise nicht belohnt wurde. Das erste Gegentor war einfach Pech. Willers war schon am Ball dran, prallte jedoch so ungünstig ab und der Münsteraner war selbt überrascht, dass er wieder am Ball war. In der Wiederholung sieht es so aus, als wollte er eigentlich abspielen. Aber so ist halt Fußball. Ja und das zweite Tor ist frei nach Schädlich: Man muß 90min gehen. Aber ich nehme mal mit: RB Leipzig hat auf jeden Fall die “brutale Qualität”, vorne mitzuspielen (Zwinker zu Rotebrauseblogger).
      Wenn Frahn und Poulsen sich eingespielt haben, die Pässe in die Tiefe noch genauer kommen… .
      Aber bitte: Hoffentlich hört endlich diese Anstoßvariante auf, dieses Mal ging es auch schon wieder schief. Irgendwann macht der Gegner einen rein und wir haben anstatt “Die ungewöhnlichste Anstoßvariante” dann den “schnellsten Gegentreffer” der Liga!

    2. @Smood, nun, zum Glück haben wir das Spiel ja gar nicht verloren, deine Enttäuschung darf sich also in engen Grenzen halten.

  6. Was ich am herrlichsten fand beim 1:0 war der Überraschungseffekt. Zwei gegen zwei und Frahn zieht die beiden Verteidiger auf sich. An der Stelle dachte ich, dass er in seinen Rücken auf Poulsen ablegt und dann kommt da dieser Sonntagsschuss. Schön, dass der Preußen Torwart ebenso überrascht war wie ich.
    Fand es recht nervig, dass die Jungs gerade in der ersten Halbzeit Bälle vertändelt oder durch Unkonzentriertheit verloren haben. Vlt war auch die Hitze schuld, aber Münster wirkte in der Ersten auch ohne zwingendes Auftreten ballsicherer. Fand, dass schon auffällig viele Pässe nicht ankamen.

    Wo ich diesmal anderer Meinung bin als du ist bei Fandrich. Der hatte mir gegen Halle am Bildschirm nicht so gefallen und gestern im Stadion richtig gut.

    1. Scheinbar kam es meinerseits falsch rüber. Ich bin weder maßlos enttäuscht noch in irgendeinerweise unzufrieden. Ich finde es halt schade, dass sich die Mannschaft nicht für ihre super Leistung selbst belohnt hat. Und mit einer solchen Leistung habe ich vor dem Spiel nicht gerechnet.

  7. Eine Ergänzung zu den ansonsten wieder mal sehr kompletten Kommentaren: nach all dem Trara um die Preisgestaltung für die Fanclubs und dem (zurecht) daraus erwirkten Korrekturen seitens des Vereins fand ich es etwas erstaunlich, dass Block B relativ wenig Energie entfaltet hat beim ersten Heimspiel.
    Es hat bis weit in die 2. Halbzeit gedauert bis das allseits beliebte “Haupttribüne” erschallte und man sich gegenseitig das “R-B-L” zu skandierte.

    Ich hoffe das ist nur der Urlaubsphase geschuldet und die Stimmungsmacher im B-Block kommen mit mehr Power zurück im Laufe der nächsten Heimspiele – am besten schon gleich am Freitag Abend gegen Augsburg.

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