So, die Hinrunde ist mit der letztwöchigen Absage des Havelse-Spiels vorbei. Da der Winter wohl den Spielplan mit seinen vielen Nachholern bis Mitte Mai ein Chaos sein lässt und dementsprechend die spielplantechnische Vollendung der Hinrunde noch ein paar Monate auf sich warten lässt, kann man eigentlich schon mal mit ersten statistischen Auswertungsspielereien beginnen. Den Anfang macht die Überprüfung einer These Dietmar Beiersdorfers:
Wir haben zugegebenermaßen meistens gegen die kleineren Mannschaften nicht so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben (…) und sehr, sehr viele Punkte liegen lassen. (Dietmar Beiersdorfer im Red Bull Audioplayer [broken Link] vom 28.11.2010)
Nun denn, die Tabelle für die ersten 4 plus den HFC, wenn man nur Vergleiche gegen die ersten 9 der Regionalliga als Maßstab nimmt. Da aufgrund von Spielausfällen die Mannschaften unterschiedlich viele Spiele bestritten haben, wird die Tabelle hier auf der Basis von Punkten und Toren pro Spiel dargestellt:
- 1. Chemnitzer FC (8 Spiele): pro Spiel 2,13 Punkte, 2,25:0,63 Tore
- 2. VfB Lübeck (7 Spiele): pro Spiel 2 Punkte, 1,57:1,29 Tore
- 3. Hallescher FC (8 Spiele): pro Spiel 1,63 Punkte, 1,00:0,75 Tore
- 4. VfL Wolfsburg II (8 Spiele): pro Spiel 1,5 Punkte, 1,38:1,25 Tore
- 5. RB Leipzig (8 Spiele): pro Spiel 1,25 Punkte, 0,88:1,00 Tore
Ähm ja, sieht nach einer eher bescheidenen Punkteausbeute aus.
Zum Vergleich die Tabelle mit denselben Mannschaften für die Partien gegen die untere Hälfte der Tabelle:
- 1. Chemnitzer FC (9 Spiele): pro Spiel 2,8 Punkte, 3,00:0,56 Tore
- 2. RB Leipzig (8 Spiele): pro Spiel 2,5 Punkte, 2,13:0,5 Tore
- 3. VfL Wolfsburg II (9 Spiele): pro Spiel 2,33 Punkte, 1,89:1,00 Tore
- 4. VfB Lübeck (9 Spiele): pro Spiel 2,11 Punkte, 1,78:1,11 Tore
- 5. Hallescher FC (8 Spiele): pro Spiel 1,5 Punkte, 1,50:1,00 Tore
Kommt natürlich wieder drauf an, wie man die sogenannten kleineren Mannschaften definiert, aber wenn man den Tabellenstand als Maßstab für klein und groß nimmt, dann hat RasenBallsport Leipzig offenbar nicht gegen die Kleinen, sondern fast ausschließlich gegen die Großen Punkte liegen lassen. Dazu zählt auch, dass gegen Chemnitz, Lübeck, Halle und Wolfsburg bei einem einzigen (!) selbst geschossenen Tor kein Sieg herausgesprungen ist. Da sind die zwei Auftaktunentschieden gegen Türkiyemspor und Braunschweig II, die einzigen Punktverluste gegen die untere Tabellenhälfte, fast schon vernachlässigbar. Zumal man mit einem Sieg im Nachholer in Havelse in dieser Kategorie auf Augenhöhe mit dem Chemnitzer FC agieren würde. Erschreckend neben der Bilanz von RB Leipzig gegen die Großen auch die Bilanz des HFC gegen die Kleinen: lediglich 12 von 24 möglichen Punkten. Da würde das Klagen über schlechte Spiele gegen die kleinen Mannschaften durchaus Sinn machen..
Ergo: Bei RB Leipzig hat man – und das überrascht bei einer profierfahrenen Mannschaft, die mit Druck umgehen können müsste ein wenig – entgegen der Beiersdorfschen These vor allem Probleme mit den Big Points gegen die direkte Konkurrenz. Was man dagegen machen kann? Keine Ahnung.