Ab in den Norden

Ich hatte ja vor kurzem noch darüber spekuliert, ob – angesichts der Tatsache, dass die Regionalliga Süd zu dem Zeitpunkt nur aus 17 statt 18 Teams bestand – RasenBallsport Leipzig eventuell in den Süden müsse. Spätestens seitdem der Bonner SC keine Lizenz für die Regionalliga bekam und der Nachrücker Wormatia Worms signalisierte, dass man gerne das Team sei, dass die Südstaffel komplettiert, war RasenBallsport Leipzig raus aus dem undankbaren Rennen um einen nicht gewollten Platz in der falschen Liga. Die einzige Überraschung bei der Staffeleinteilung sind die ungleich verteilten zweiten Mannschaften und die damit verbundene Tatsache, dass der TSV Havelse (Nord) und Bielefeld II (West) aufgrund ihrer geografischen Nähe nicht die Plätze tauschen. Eigentlich war es immer das Bestreben des DFB, dass alle Regionalligen ungefähr die gleiche Anzahl an U23-Teams beherbergen. Dementsprechend erstaunlich die nur 6 Teams dieser Art in der RB-Leipzig-Nordstaffel, während im Süden 9 und im Westen sogar 10 zweite Mannschaften antreten. Das fühlt sich im Westen wahrscheinlich schon an, wie die eigene Liga für zweite Mannschaften, die von den Proficlubs immer so vehement abgelehnt wird.

Mit Blick auf die Gegner (siehe ganz unten) von RasenBallsport Leipzig in der neuen Saison fällt auf, dass man nur bei einer Mannschaft davon ausgehen kann, dass sie auf jeden Fall ernsthafter Konkurrent im Kampf um den Aufstieg werden kann: der Chemnitzer FC, der ja nach eigener Aussage, den Aufstieg als Ziel ausgegeben hat, mit Gerd Schädlich einen anerkannten Fußballexperten an der Linie zu stehen, respektive zu sitzen hat und ein Team aufbieten kann, das in den letzten Jahren der Regionalliga gewachsen ist, woraus das große Plus Eingespieltheit und Homogenität resultieren dürfte. Wenn sie ihre notorische Auswärtsschwäche in den Griff kriegen eine ganz schwer zu besiegende Mannschaft.

Danach folgen mit Holstein Kiel, dem Halleschen FC und den Zweiten aus Hamburg und Wolfsburg vier Wundertüten. Kiel ist als Absteiger im sportlichen Umbruch eher in einer Saison der sportlichen Konsolidierung, der HFC hat das Problem keine richtige Heimstätte mehr zu haben (da das Kurt-Wabbel-Stadion umgebaut wird) und für diverse ‚Heim’spiele sogar nach Leipzig zu müssen und zweite Mannschaften sind vor Saisonbeginn nie so recht einzuschätzen hinsichtlich ihrer sportlichen Klasse und Konstanz, auch wenn man den HSV und Wolfsburg immer als Aufstiegskandidaten auf der Rechnung haben muss. Alle vier Mannschaften können bei gutem Saisonverlauf um Platz 1 mitspielen, aber da muss dann schon wirklich viel passen.

Mit dem 1. FC Magdeburg, Hannover 96 II, dem VfB Lübeck und eventuell dem SV Wilhelmshaven werden wahrscheinlich 4 Mannschaften das Niemandsland der Tabelle bevölkern. Wenig Chancen nach oben, aber auch kaum in Gefahr, ganz runter zu rutschen, dürften diese Mannschaften das Zünglein an der Waage im Kampf um die ganz vorderen Plätze sein.

Und der ganze Rest, also der VFC Plauen, der ZFC Meuselwitz, Hertha BSC II, Türkiyemspor Berlin, der FC Oberneuland, der FC Energie Cottbus II, der TSV Havelse und Eintracht Braunschweig II werden darum kämpfen, am Schluss nicht zu den letzten vier, also zu den Absteigern gehören zu müssen.

Fazit: Ich empfinde die Regionalliga Nord als interessante Liga, die diverse schöne Duelle erwarten lässt. Ich freu mich drauf.

Die Regionalliga Nord:

  • Holstein Kiel
  • VfL Wolfsburg II
  • Chemnitzer FC
  • Hallescher FC
  • Hamburger SV II
  • 1. FC Magdeburg
  • VFC Plauen
  • Hannover 96 II
  • VfB Lübeck
  • ZFC Meuselwitz
  • Hertha BSC II
  • Türkiyemspor Berlin
  • SV Wilhelmshaven
  • FC Oberneuland
  • FC Energie Cottbus II
  • RB Leipzig
  • TSV Havelse
  • TSV Eintracht Braunschweig II

Regionalliga West und Süd gibt es hier [broken Link].

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert