Mourinho hält sich für den Größten. Er könnte Recht haben. (sportschau.de [broken Link])
Besser könnte man es nicht auf den Punkt bringen. Und damit auf in den Champions-League-Finaltag, der uns zu einem Finale führt, das wie ein Ausflug in die Vergangenheit wirkt. Ein deutsches und ein italienisches und kein englisches und spanisches Team, damit hätte man vor der Saison beim Wettanbieter des Vertrauens sicher viel Geld gewinnen können. Zudem gab es wohl selten so viele Gemeinsamkeiten zwischen zwei Finalisten, wie in diesem Jahr.
Auf der einen Seite steht der FC Bayern, der sich in den letzten Jahren eher den Ruf erarbeitete, zwar national aber niemals international erfolgreich spielen zu können (nicht zuletzt deswegen wechselte Michael Ballack nach England). Auf der anderen Seite steht Inter Mailand, deren internationale Meriten noch verstaubter sind als die der Bayern.
Auf den Trainerbänken der Clubs sitzen mit van Gaal und Mourinho ähnliche Persönlichkeiten, die mit ihrer Egozentrik und Exzentrik die Fans polarisieren. Interessanterweise sind beide Trainer bei ihren Spielern und Ex-Spielern sehr angesehen. Gerade von den Ex-Spielern von Mourinho hört man fast nie negatives.
Als dritte Gemeinsamkeit zwischen den Teams könnte gelten, dass sowohl Inter als auch Bayern als tragende Säulen Spieler verpflichtet haben, die bei anderen europäischen (vor allem spanischen) Top-Clubs aussortiert wurden. Snijder, Eto’o, Lucio bei Inter; Robben, van Bommel, Butt bei Bayern, da kommen einige Namen zusammen, von denen man nicht (mehr) erwartet hätte, dass sie den ganz großen Wurf schaffen.
Letzte Gemeinsamkeit der Finalisten ist die historische Chance, das Triple zu gewinnen. Beide Trainer würden sich damit sportliche Denkmäler setzen, die bei weiterer Betätigung im selben Verein nur Kratzer aber wohl kaum einen höheren Sockel bekommen können.
Mir fällt es schwer mich auf ein Team festzulegen, wenn der Bayern-Sympathisant auf den Mourinho-Anhänger in mir trifft. Fast scheint es als könnte dies ein Finale werden, bei dem ich meine Präferenz erst während des Spiels entwickle. Andererseits hat Inter Michael Ballack aus dem Wettbewerb geschossen, das gibt schon mal einen Minuspunkt. Noch andererseitser hat Inter damit verhindert, dass Ballack auch beim Champions League Finale wegen Verletzung zuschauen muss, das muss man ihnen eigentlich wiederum hoch anrechnen. Hach, es bleibt schwer.