Von einer Regionalliga-Reform war in den letzten Tagen zu lesen [broken Link]. Sogar der Vorschlag, die zweiten Mannschaften in eine eigene Staffel zu verschieben, kam dabei auf den Tisch, dürfte aber kaum zu halten sein, da die Deutsche Fußball-Liga, also letztlich die Proficlubs zustimmen müssten. Diese aber wehren sich schon seit geraumer Zeit gegen solche Vorschläge.
Realistischster Vorschlag derzeit ist die Erweiterung der Staffelzahl von 3 auf 6, um regionalen Gesichtspunkten besser Rechnung tragen zu können. Das würde auch bedeuten, dass der NOFV quasi eine eigene Regionalliga kriegen würde. Auch wenn die Neustrukturierung nicht vor 2011 kommen wird, hier schon mal als Gedankenspiel wie eine solche ostdeutsche, vierte Liga in der kommenden Saison aussehen würde, vorausgesetzt es würden weiterhin 18 Mannschaften an dieser Liga teilnehmen:
- Chemnitzer FC
- Hallescher FC
- FC Magdeburg
- VFC Plauen
- Hertha BSC II
- ZFC Meuselwitz
- FC Hansa Rostock II
- Tennis Bor. Berlin
- Türkiyemspor Berlin
- RB Leipzig
- FSV Budissa Bautzen
- Carl Zeiss Jena II
- Dynamo Dresden II
- FC Energie Cottbus II
- BFC Dynamo
- Brandenburger SC Süd 05
- Malchower SV 90
- VfB Auerbach oder TSG Neustrelitz
Sicherlich keine uninteressante Liga, die aber immer noch 5 zweite Mannschaften vorweist – wobei Erfurt und Aue wohl auch alles tun würden, mit ihren zweiten Mannschaften in diese Liga zu kommen. Auffällig zudem, dass Lok und FC Sachsen nach derzeitigem Tabellenstand nicht an dieser Liga teilnehmen dürften.
Größtes Manko einer Regionalliga mit 6 Staffeln: Da es weiterhin nur 3 Aufsteiger geben würde, müsste man irgendeine Form der Relegation einführen. Heißt: Zwar könnte bspw. Chemnitz überlegen diese Regionalliga gewinnen, zum Schluss bliebe das aber sportlich wertlos, wenn man die Relegationsspiele bspw. gegen Kiel verliert. Ich persönlich finde Relegationsspiele völlig ungeeignet als alleiniges Entscheidungskriterium über Aufstieg oder Nicht-Aufstieg, von daher halte ich auch 6 Staffeln für völlig ungeeignet.
Ganz grundsätzlich kann man das Problem mit den ungeliebten zweiten Mannschaften glaube ich nur lösen (wenn man es lösen will), wenn man ihnen eine eigene Liga zuschanzt. Solange sich die Proficlubs dagegen erfolgreich wehren, solange wird man wohl vermutlich vergeblich die Regionalligen in regelmäßigen Abständen reformieren.
Update: es gibt natürlich für die Proficlubs auch gute Gründe für die Nachwuchsteams in 3. und 4.Liga. Zusammengefasst ist der Hauptgrund die Nachwuchsförderung auf hohem Niveau, wie dieser Text aus Bremen beweist [bzw. nicht mehr beweist, weil der Link nicht mehr aktuell ist/ 20.04.2011].
Update II: Es sei auch noch hinzugefügt, dass Werder Bremen III (!) vor dem Aufstieg in die Regionalliga steht und möglicher Gegner von RasenBallsport Leipzig wäre. Das könnte die Diskussion um die Nachwuchsteams noch einmal zusätzlich anheizen.