Sie sprechen häufig von “Unser Projekt” oder “Unsere Vision”. Aber hatten Sie keine Skrupel, dass Sie als Kind eines Traditionsvereins wie dem FSV zu einem Retortenklub gehen?
Überhaupt keine Skrupel! Tradition ist etwas Schönes – aber sie darf im Fußball nicht zum Totschlag-Argument verkommen. Es gibt so viele Traditionsvereine, die sich nicht mehr erholen, weil sie von der Tradition erdrückt werden. Ungeduldige Fans, die noch immer von der goldenen Vergangenheit träumen. Eingefahrene Strukturen. Selbstdarsteller, die ins Rampenlicht wollen. Dann ist mir ein Projekt wie RB Leipzig lieber, bei der in einer Stadt, die nach Fußball lechzt, etwas mit Substanz geschaffen wird. (Tomas Oral gegenüber spox.com)
Womit Tomas Oral in dieselbe Kerbe schlägt wie vorher schon Huub Stevens und Dietmar Beiersdorfer. Gelebte Fußballkultur ist das Zauberwort, das Substanz, professionelles Arbeiten und Erfolgsorientierung impliziert.