Das nenne ich mal gelebtes Fußball-Expertentum. Meinen EM-Tipp von vor der EM meine ich. Der da lautete: Niederlande gegen Frankreich im Finale mit einem 3:1 nach Verlängerung. Hehe. Was aber auch sowas von weit weg von der Realität war.. Wie auch immer, seit gestern ist dass Turnier Geschichte und da die entscheidenden Stunden in Sachen (Nicht-)Trainer-Wechsel bei RB Leipzig wohl noch ein bisschen auf sich warten lassen, bleibt noch ein bisschen Zeit, um ein paar lose Gedanken anzubringen.
Ich war bereits vor dem Turnier der Meinung, dass mich das ganze Ereignis nicht in dem Umfang interessieren würde, wie dies frühere Turniere taten. Mit dieser Voraussage lag ich zumindest weitestgehend richtig. Ich würde sagen, dass ich letzlich ein Viertel bis ein Drittel des live möglichen mitgenommen und den Rest ohne größere Schmerzen ausgelassen habe. Letztlich glaube ich immer noch, dass man als Anhänger einer Vereinsmannschaft eine Sommerpause auch gut brauchen kann. Nationalmannschaftsturniere führen nur dazu, dass es plötzlich gar keine fußballlose Woche mehr gibt. Und da diese Woche (Mittwoch und Samstag) (glücklicherweise) schon wieder die Testspiele bei RB Leipzig losgehen, fehlte so ein bisschen der Moment des Luft holens. Trotz des eher geringen Interesses meinerseits an der EM.
Das Interesse konnte auch die hiesige Nationalmannschaft nicht anregen. Seit 2006 befindet sich das Team von Turnier zu Turnier auf einer abfallenden Sympathie-Kurve. Was vor allem daran liegt, dass mich die Stromlinienförmigkeit des Kaders überhaupt nicht reizt. Das mag sportlich alles sinnig sein und letztlich gibt es auch keine besseren anderen Spieler (auch, weil man in der Jugendarbeit auf die charakterliche Zurichtung und Einpassung achtet), aber diese ganzen hochklassigen, technisch geschulten Spieler mit ihrer popkulturellen Beliebigkeit wirken manchmal, als wären sie Klone eines DFB-Labors. Was vermutlich ein Stückweit Absicht ist.