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Champions League Halbfinale 2010

Ach lieber Franck Ribéry: Ihre rote Karte war das krönende Ende (?) einer absoluten Katastrophensaison. Da dürfte sich Ihr Marktwert binnen einer Woche erheblich verringert haben. Aber das interessiert wahrscheinlich nur den Bayern-Schatzmeister.

Ach lieber Thomas Müller: ich weiß, alle halten Sie für ein großes Talent in einer großen Saison. Wenn ich ehrlich bin, fand ich Sie aber in den Spielen, in denen ich Sie sehen durfte (Schalke, Manchester, Lyon) wenig überzeugend. Vielleicht hab ich die falschen Spiele gesehen, vielleicht hab ich auch keine Ahnung, wie man die Rolle, in der Sie agieren interpretieren sollte (vielleicht weiß ich nicht mal, was genau das eigentlich für eine Rolle ist), vielleicht ist da aber auch einfach nur viel Luft nach oben.

Ach lieber FC Barcelona: wenn Sie da in Ihrem katalanischen Top-Club nun anfangen, sich über die Schiedsrichterleistung bei ihrer Halbfinal-Hinspiel-Niederlage in Mailand aufzuregen, möchte ich nur ein Wort sagen: Chelsea. Dass sie in London im letzten Jahr den Champions-League-Finaleinzug feiern durften, ist für mich immer noch eine der eklatantesten Ungerechtigkeiten, die ich im Fußball je gesehen habe. Und für Chelsea gab es damals nach gefühlten 5 (waren es drei?) nicht gegebenen Elfern keine Möglichkeit mehr wie für Sie, im Rückspiel den Spieß noch mal umzudrehen. Ehrlich: ich hoffe, Sie schaffen das mit dem Umdrehen und dem Spieß nicht mehr. Und falls Sie vielleicht mal in Leipzig vorbeikommen sollten irgendwann, werde ich einmal laut ‘Buh’ rufen, versprochen.

Ferguson fliegt raus und teilt aus

“Sie haben den Schiedsrichter belagert und die Rote Karte erzwungen.”, behauptete Alex Ferguson (sportschau.de [broken Link]) nachdem sein Team Manchester United gegen die Bayern das Champions-League-Zeitliche segnete. Mal abgesehen davon, dass dieses Gewinke von Spielern nach Karten absolut peinlich, unsportlich und vielleicht sogar eine typisch Deutsche Sitte ist, bleibt doch der Fakt, dass Schiedsrichter meistens eher angenervt sind, wenn Spieler bestimmte Entscheidungen von ihnen verlangen und dann erst recht gegenteilig entscheiden und sowieso die gelb-rote Karte völlig berechtigt war (da hat der 19-jährige Rafael im falschesten aller Spiele Lehrgeld bezahlen müssen). Der Unmut Fergusons bleibt aber nachvollziehbar (auch wenn ihn der Falsche abkriegte), weil ManU gegen diese Bayern niemals ausscheiden durfte. Doch 3 folgenschwere, individuelle Fehler, nämlich das Pennen beim 2:1-Siegtreffer der Bayern in München, das wiederholte Pennen beim 1:3-Anschluss der Bayern in Manchester und der erwähnte Platzverweis haben dem besseren Team das Ausscheiden beschert. Dazu noch die schwer nachvollziehbare Wechseltaktik Fergusons bei Hin- und Rückspiel und fertig war die Überraschung. Ich finds gut, aber ich mag die Bayern auch..

Champions League in 5 bis 7 Jahren?

“Sehen Sie Red Bull Salzburg bald in der Champions League?
Mateschitz: Ich glaube, dass wir mit Beiersdorfer und Stevens die bestmögliche Führung gefunden haben. Wir müssen jetzt Kontinuität hineinbringen, mit den falschen Leuten war das nicht möglich. Unser Konzept mit Salzburg, Leipzig, New York, Ghana und Brasilien beginnt aufzugehen. In fünf bis sieben Jahren müsste unsere stärkste Mannschaft in einer anderen Liga spielen, weil die österreichische nicht stark genug für ein Team, das in der Champions League bestehen will, ist.” (Dietrich Mateschitz in den Salzburger Nachrichten vom 26.02.2010 [broken Link])

Wenn man bedenkt, dass Red Bull derzeit nur zwei Teams in Europa unter seinen Fittichen hat und somit nur zwei Teams potenziell für die Champions League in Frage kommen, dann sieht Herr Mateschitz wohl die Leipziger Rasenballer in 5 bis 7 Jahren in der Champions League, für die er ein österreichisches Team als nicht stark genug einschätzt. Das ist doch schon mal eine konkrete, zeitliche Vorstellung für den RB Leipzig..