Schlagwort-Archive: Alexander Zorniger

Hey, hey, hey, hier geht Alex

Gibt ja immer mal wieder Ereignisse, bei denen man sich genau erinnern kann, wie man davon erfahren hat oder, wo man in dem Moment war. “Was hast du eigentlich gerade gemacht, als du erfahren hast, dass Alexander Zorniger nicht mehr Trainer bei RB Leipzig ist?”, könnte zumindest bei Menschen, die enger an RB Leipzig dran sind, in diesem Zusammenhang eine Frage bleiben, die man auch zukünftig spontan und jederzeit gut beantworten kann.

Ob sich noch irgendjemand daran erinnern kann, wo er oder sie war, als Alexander Zorniger zum Cheftrainer bei RB Leipzig geworden ist, ist wohl eher zweifelhaft. ‘Bitte wer?’ war wohl damals eine der gebräuchlichsten Reaktionen. Lehrgangsbester bei der Trainerausbildung und zwei Jahre in Großaspach seine Spielphilosophie eingebracht, standen in jenen Tagen auf der Haben-Seite. Ein Trainer also, der den Schritt in den Profifußball machen wollte und in Leipzig einen Platz unter einem Sportdirektor fand, unter dem er seine Spielidee finanziell abgesichert umsetzen konnte.

Eine Trainerwahl Rangnicks, die in vielerlei Hinsicht komplett aufging. Nach durchwachsenen Jahren unter Oral und Pacult brachte Zorniger eine klare Strategie mit, die er zusammen mit Rangnick in die Kaderplanung einfließen ließ und so ziemlich direkt nach seinem Amtsantritt ein paar der älteren Spieler mit höherklassiger Vergangenheit, die nicht ins Spielsystem passten, aussortierte (man erinnere sich nur an die Geschichte, dass Mittelfeldmann Adrian Mrowiec als Pacult-Neuzugang zwei Wochen nach seinem Dienstantritt bei RB Leipzig unter der neuen Führung schon wieder gegangen wurde).

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“Da müssten wir geisteskrank sein”

Nach den zweieinhalb Jahren aktuell über einen anderen Trainer nachzudenken,da müssten wir geisteskrank sein. (Ralf Rangnick vor dem Spiel gegen Aue vor fünf Tagen bei Sky)

So richtige News-Bomben gab es in der kurzen Geschichte von RB Leipzig immer wieder mal. Die Entlassung von Tino Vogel (anschließend Coach im Nachwuchs) als RB-Cheftrainer direkt im Anschluss an den Aufstieg zur Regionalliga 2010 war eine. Das Durchdrücken von Peter Pacult als RB-Cheftrainer durch Mateschitz 2011 inklusive der folgenden Beiersdorfer-Demission die nächste. Und auch die Inthronisierung von Rangnick mit Pacult-Entlassung 2012 geht als solche durch.

Nun dann also die nächste echte Bombe. RB Leipzig und Alexander Zorniger gehen ab sofort getrennte Wege. Und das nachdem Ralf Rangnick noch vor ein paar Tagen vor dem Spiel gegen Aue zum wiederholten Male erlärte hatte, dass es doch vollkommen verrückt wäre, sich von einem erfolgreichen Trainer wie Zorniger zu trennen.

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Frommer Wunsch

Mit rein erfolgsorientiertem Ergebnisfußball erreichen wir die Menschen nicht, aber mit unserem Bienenschwarm-Fußball. Die Fans sollen bei uns auch nach Niederlagen heimgehen mit dem Gefühl: war ein geiles Spiel. (Ralf Rangnick, Kicker vom 02.02.2015)

Also wenn letzteres der Anspruch ist, dann kann man für die aktuelle Saison wohl schon mal vermelden, dass dieser Plan schief ging. Nach keiner der fünf Niederlagen ist man mit dem Gefühl nach Hause gegangen bzw. (weil es vier Auswärtsniederlagen waren) gefahren, dass es ein geiles Spiel war. Vielleicht trifft es mit Einschränkungen noch auf das Ingolstadt-Spiel zu, das durch die Fokussierung auf den zum Buhmann auserkorenen Schiedsrichter zumindest eine Emotionalisierung und einen Zusammenhalt mit dem eigenen Team erfuhr, dass wohl die Mehrheit des Publikums nicht unzufrieden nach Hause ging.

In dem obigen Zitat steckt aber ein ganz anderes Missverständnis drin. Nämlich, dass der “Bienenschwarm-Fußball” etwas wäre, das über “Ergebnisfußball” hinausgeht. Irgendwas, was also ein ästhetisches Empfinden und auch eine Identifikation mit der Art des Spiels ermöglicht, die im gewöhnlichen, sagen wir Ballbesitz-Fußball nicht drinsteckt. An anderer Interviewstelle an anderem Zeitungsorte ist für den Sportdirektor diese Spielweise ja auch schon mal verantwortlich für den Anstieg der Leipziger Zuschauerzahlen gewesen.

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Drittes Spiel, drittes Gesicht

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim FC Erzgebirge Aue (06.02.2015, 18.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger, Ralf Rangnick und Fabio Coltorti.]

46 Tage nach dem letzten Pflichtspielauftritt von RB Leipzig startet man nach Lage der Dinge und falls der Winter dem nicht doch noch einen Strich durch die Rechnung macht wieder in die zweite Liga. Weihnachtszeit, Wintervorbereitung, vier Zugänge und vier Abgänge. Passiert ist einiges beim aktuellen Tabellensiebten RB Leipzig. Inwiefern dies deutlich verbesserte Spuren im Team hinterlässt, wird die Zukunft zeigen.

Am ersten Spieltag nach der Winterpause, insgesamt schon Spieltag Nummer 20 geht es jedenfalls zum Tabellenletzten Erzgebirge Aue. Klingt nach einer Aufgabe, die man zu lösen hat, wenn man wie RB Leipzig deutlich mehr als heimlich Richtung Aufstiegsplätze schielt. Erst Recht, wenn man zum drittschlechtesten Heimteam der Liga fährt, das in den letzten vier Heimspielen vor der Winterpause gerade mal einen Zähler verbuchen konnte. Wobei da auch einiges an Pech dabei war und FCN-Coach René Weiler noch heute die Spielstärke Aues bei deren 0:1 Heimniederlage gegen Nürnberg lobt.

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Finaler Jahresendakt

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den TSV 1860 München (22.12.2014, 20.15 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger, Ralf Rangnick und Matthias Morys. Ab 09.30 Uhr.]

Kaum ein Verein in der zweiten Liga läuft den eigenen Erwartungen von vor der Saison so hinterher wie der TSV 1860 München. Nicht mal mehr 14.000 Zuschauer wollten sich nach dem Fall in die Abstiegszone unter der Woche das Spiel gegen Kaiserslautern noch angucken. Bei gerade mal 20% Auslastung in einer 70.000er-Arena wird die Tristesse auch auf den Zuschauerrängen spürbar.

Kaum ein Verein in der zweiten Liga hat seit Saisonbeginn eine so extreme Wandlung vollzogen wie der TSV 1860 München, der vom Ballbesitzteam unter Ricarco Moniz zum versuchten Konterteam unter Markus von Ahlen wurde und damit eine Philosophiekehrtwende ohne Kaderveränderungen versuchte. Bzw. die Kaderveränderung nur die Trennung von Moniz-Musterschüler Leonardo war, dessen Vertrag vor etwa einem Monat aufgelöst wurde. Der Individualist auf dem Platz versucht sich seitdem darin, öffentlich gegen die Verantwortlichen bei 1860 in der Nach-Moniz-Zeit zu schießen.

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18.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Die Hälfte der Saison ist rum. Ingolstadt steht nach statistischen Maßstäben als Aufsteiger schon fest. Und bei fünf Vereinen der zweiten Bundesliga sitzt inzwischen bereits ein neuer Trainer am Ruder.

Den Anfang machten Anfang September quasi zeitgleich Aue und St. Pauli, die nach dem vierten Spieltag auf sportlich unbefriedigende Leistungen reagierten. 0,0 Punkte hatte Falko Götz bis dahin im Schnitt geholt. 1,0 Punkte pro Partie konnte Roland Vrabec vorweisen. Tomislav Stipic holte seitdem in Aue in 13 Spielen 1,0 Punkte pro Partie, Thomas Meggle gerade mal 0,69 Punkte. Interessanterweise liegen diese beiden Teams, die zuerst die Trainer wechselten, aktuell auf den letzten beiden Plätzen der Liga. Der Effekt des Trainerwechsels kann dann doch als verpufft gelten.

Verpufft ist der Effekt auch beim TSV 1860 München, der Ende September Ricarco Moniz entließ, dem bis auf einige Sprüche nicht viel gelingen wollte. Platz 13 und 0,86 Punkte pro Spiel waren am Ende seiner Reise nach sieben Spielen die Bilanz des Niederländers, der nichts als die Meisterschaft in der zweiten Liga als Saisonziel ausgegeben hatte und auch jenseits dieser Zielstellung einige eigentümliche Maßnahmen bei der Teamführung auf Lager hatte (inklusive den 18jährigen Julian Weigl zum Kapitän machen und ihn kurz darauf aus eher nichtigem Anlass wieder demontieren).

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Aufstellungspuzzle

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim VfR Aalen (17.12.2014, 17.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Rani Khedira. Ab 10.30 Uhr.]

Kurz vor Weihnachten bricht sportlicherseits mit der zweiten englischen Woche der Saison noch mal richtig Hektik aus. Wie immer ist dies die Chance, in kürzester Zeit, viele Punkte gutzumachen oder auf ganz schnellem Wege viel Boden zu verlieren. Aus Sicht von RB Leipzig bietet sich die Chance, sich nach dem Sieg in Fürth und damit nach dem zweiten Auswärtssieg der Saison in Aalen weitere, wichtige Punkte im Kampf um eine gute Ausgangssituation für die Zeit nach der Winterpause zu sichern.

Mit dem Spiel gegen Aalen geht es auch schon in die Rückrunde. Ab jetzt hatte selbst RB Leipzig, für die die meisten Teams der Liga bisher absolutes Pflichtspielneuland waren, bereits mit allen Teams mal das Vergnügen. Also mal mehr, mal weniger Vergnügen.

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Wichtiges Duell im Tabellenmittelfeld

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig bei der SpVgg Greuther Fürth (12.12.2014, 18.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Niklas Hoheneder. Ab 10.30 Uhr.]

Wenn man diese Form der Überzeichnungen mag, dann brauchte RB Leipzig nur ein paar Tage von einem Topduell gegen den Spitzenreiter Ingolstadt hin zum grauen Mittelfeldduell in Fürth. Der Anführer der Teams aus der unteren Tabellenhälfte trifft auf das Schlusslicht der Teams, die Richtung Aufstiegsränge gucken. Und die Gastgeber aus Fürth wollen nichts lieber, als ihre Ergebniskrise von vier Spielen ohne Sieg und nur einem Punkt aus den letzten drei Heimspielen mit einem Sieg zu beenden und wieder Anschluss an die vorderen Plätze zu erhalten.

Am 17. Spieltag gibt es zwar noch kein Muss in Sachen Siegen, aber eine weitere Niederlage wäre für die leisen Ambitionen Fürth fast schon ein Killer. Schon jetzt hat man sechs Punkte Rückstand auf Platz 3 und gar zwölf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer. Etwas viel für jenes Team, das in der vergangenen Saison via Relegation fast noch den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga geschafft hätte.

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