Der 28.Spieltag beginnt heute mit einem außerordentlich interessanten Freitagabend. Interessant deswegen, weil hier das Fernduell um Platz zwei zwischen Leipzig und Darmstadt ganz exklusiv im Mittelpunkt steht. Zwischen zwei und acht Punkten Differenz zwischen den Konkurrenten ist am Ende des Tages alles denkbar.
Ansonsten sind es wieder einmal Duelle aus dem Tabellenkeller, die von besonderem Interesse sind. Chemnitz gegen Saarbrücken ist unheimlich wichtig für den Abstiegskampf, genauso wie Unterhaching gegen Münster. Weiterhin gilt, dass noch lange keine Entscheidungen fallen, aber wer jetzt die Weichen nicht zum positiven stellt, hat es in den nächsten Wochen ganz schwer.
Aktuell sind drei Live-Übertragungen geplant. Klingt erstmal nicht viel, ist aber angesichts der Tatsache, dass am Samstag, dem von den TV-Sendern bevorzugten Termin für Livestreams, nur sieben Spiele stattfinden, auch ok. Zumal der MDR sich gegen ein Drittligateam entschieden hat und lieber die Regionalliga-Partie zwischen Lok Leipzig und dem FSV Zwickau ins Netz bringt. Was aus regionalen Gründen Sinn machen mag, aber bspw. im sportlichen Vergleich mit Heidenheim-Halle bspw. deutlich abfällt. (Livestream-Link am Ende des Beitrags)
SV Darmstadt 98 (47 Punkte) – MSV Duisburg (37 Punkte): Die Überraschung der Saison gegen das Team, das eigentlich schon die ganze Saison in einem dem eigenen Talent unwürdigen Mittelmaß herumdümpelt. Ein Mittelmaß, das sich im 0:0 gegen Wehen Wiesbaden vor einer Woche ganz gut ausdrückt. Duisburg auswärts mit ausgeglichener Bilanz, zuletzt aber auch fünf Spiele in Folge ohne Sieg. Warum sich das ausgerechnet in Darmstadt ändern sollte, die die letzten vier Heimspiele allesamt gewonnen und mit Dominik Stroh-Engel auch nach der Winterpause den überragenden Torjäger der Liga haben (sechs Tore und eine Vorlage in fünf Spielen, in denen er seit der Winterpause zum Einsatz kam – unglaublich, dass Stroh-Engel auch nach der Winterpause keinen Einbruch erfährt), erschließt sich nicht. Vielleicht wird aber die Unzufriedenheit mit dem eigenen Auftreten, die in Duisburg langsam um sich greift, zu einem motivierenden Faktor. Interessant zudem das Torjäger-Fernduell zwischen Stroh-Engel und Onuegbu. – 0
VfB Stuttgart II (34 Punkte) – RB Leipzig (52 Punkte): Auf dem Papier klar verteilte Rollen. Zumal der VfB mit einigen Ausfällen und Abgängen zu kämpfen hat. Angesichts des Talents des VfB-Nachwuchses aber sicherlich auch kein Selbstläufer. Alles weitere im Vorbericht. – 2
1. FC Heidenheim (61 Punkte) – Hallescher FC (37 Punkte): Auch hier auf dem Papier eine klare Sache bei 24 Punkten Differenz zwischen beiden Teams. Auf der anderen Seite treffen hier die beiden besten Teams seit der Winterpause aufeinander (Erster gegen Zweiter). Und wenn Heidenheim so etwas ähnliches wie eine Schwäche hat, dann könnte man sie darin ausmachen, dass sie von den letzten acht Heimspielen nur vier gewonnen haben. Also durchaus zu Hause auch mal Punkte liegen lassen (im Gegensatz zu Auswärtsspielen, wo sie unfassbare 10 von 14 gewonnen haben). Da mit Halle ein defensiv- und konterstarkes Team kommt, das nach der Winterpause auch die Lust am Toreschießen entdeckt hat (neben Heidenheim die meisten Tore der Liga), könnte ein interessantes Match warten. Auf der anderen Seite hat Halle drei der letzten fünf Auswärtsspiele verloren und nur eins gewonnen. – 1
Jahn Regensburg (35 Punkte) – Stuttgarter Kickers (37 Punkte): Platz 11 gegen 7. Ein Duell (noch) fernab der Abstiegssorgen. Regensburg enorm heimstark. Die Kickers auswärts überschaubar, wenn auch zuletzt absolut verbessert. Letzte Woche ließen die Stuttgarter zu Hause nach einer 3:0-Führung die Chance aus, dem Tabellenführer Heidenheim eine der seltenen Niederlagen zuzufügen. Wird interessant sein, ob dies einen Knacks hinterlässt. Regensburg auf der anderen Seite durch nur einen Punkt aus den letzten drei Spielen und der Niederlage in Saarbrücken langsam in der Pflicht zu punkten, um nicht wieder in die Abstiegszone zu rutschen. – 1
Chemnitzer FC (31 Punkte) – 1. FC Saarbrücken (25 Punkte): Das absolute Abstiegsduell. Platz 19 gegen 17. Für Saarbrücken ein Spiel, das man eigentlich nicht verlieren darf. Weil man dann im Extremfall schon acht Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und sogar auf den Drittletzten in der Tabelle haben könnte. Für Chemnitz wiederum ist es die große Chance, sich im Abstiegskampf ein wenig Luft zu verschaffen und einen direkten Konkurrenten ganz tief in das Schlamassel zu schießen. Chemnitz zuletzt eher auf absteigendem Ast (Drittletzter seit der Winterpause), in Rostock aber mit glücklichem Sieg. Saarbrücken wiederum in den letzten drei Spielen unter neuem Trainer mit zwei Siegen und einer unglücklichen Niederlage in Heidenheim. Die Tendenz spricht für die Gäste. – 2
Holstein Kiel (29 Punkte) – SV Wehen Wiesbaden (39 Punkte): Wie gewonnen, so zerronnen. Nach dem optimismusverbreitenden 3:0 gegen Münster, war Kiel zuletzt wieder zurück im alten Fahrwasser. Drei Spiele, ein Punkt, kein Tor. Und damit wieder zurück auf einem Abstiegsplatz. Und angesichts der punktenden Konkurrenz gefährdeter denn je. Woher jedenfalls der Aufschwung kommen soll, erschließt sich aktuell nicht so richtig. In Wiesbaden geht es trotz wenig überzeugender Leistungen weiter um Platz 4 und im Idealfall sogar um Platz 3. Dass Top-Stürmer Vunguidica unter der Woche bei der angolanischen Nationalmannschaft weilte, ist in Bezug auf das sportlich erfolgreiche Auftreten in Kiel sicherlich nicht perfekt, aber auch nicht entscheidend. – 0
SV 07 Elversberg (32 Punkte) – FC Rot-Weiß Erfurt (36 Punkte): Für Erfurt kommt es aktuell ganz dick. Zur mageren Puntkausbeute seit der Winterpause (4 von 18 Punkten) kommen diverse Ausfälle. Nachdem sich Brandstetter langsam wieder ans Team ranarbeitet, hat es nun Mijo Tunjic erwischt, der wegen eines Mittelfußbruchs in dieser Saison nicht mehr auflaufen wird. Dazu noch Kammlott gelbgesperrt. Im Sturm bleibt nicht mehr viel übrig. Da auch Elversberg nicht so viel Sturm kann, könnte diese Begegnung auch ein klassisches 0:0 werden. Das eher Erfurt weiterhelfen würde, da ihnen jeder Punkt hilft, nicht tiefer unten rein zu rutschen. Elversberg seit der Winterpause in Heimspielen in drei Partien mit sieben Punkten durchaus heimstark. – 2
VfL Osnabrück (40 Punkte) – SV Wacker Burghausen (25 Punkte): Osnabrück will dringend mindestens Platz 4 in der Liga erreichen, um darüber in den DFB-Pokal einzuziehen, nachdem man im Landespokal schon früh gegen Wilhemshaven ausschied. Und vielleicht reicht es im Idealfall ja sogar noch für Platz 3. Wirtschaftlich arbeitet der Verein jedenfalls am Maximum und könnte Zusatzeinnahmen für die kommende Saison sicherlich gut gebrauchen. Für Burghausen wird es auf der anderen Seite langsam eng im Abtiegskampf. Zwar stehen acht Puntke aus sechs Spielen seit der Winterpause zu Buche. Die letzten beiden Spiele und insbesondere die Niederlage in Elversberg taten allerdings sehr weh. Sehr weh tut auch das Spielen bei aggressiven Osnabrückern, wenn die tatsächlich noch einmal auf Attacke aus sind. Allerdings taten sich die Hausherren zuletzt schwer, wenn sie das Spiel gestalten sollten. Von daher wird es auch gegen Burghausen kein Selbstläufer. – 1
SpVgg Unterhaching (32 Punkte) – Preußen Münster (33 Punkte): 15. gegen 14., ein ganz wichtiges Duell im Tabellenkeller. Wer verliert, bleibt ganz tief in der Abstiegszone stecken (Unterhaching könnte im schlimmsten Fall sogar auf einen Abstiegsplatz rutschen). Wer gewinnt, atmet erst mal durch. Unterhaching ist nach der Winterpause das schlechteste Team der Liga. Vom Höhenflug der Hinrunde ist nicht mehr viel übrig. Aber auch Münster spielt nicht gerade überragend auf. Und das brutale Foul von Amaury Bischoff, für das er fünf Spiele Sperre kassierte und das den Osnabrücker Tom Merkens den Rest der Saison kostet, zeigt, dass in Münster bei einigen die Nerven blank liegen. – 0
Borussia Dortmund II (34 Punkte) – FC Hansa Rostock (40 Punkte): Der BVB-Nachwuchs zuletzt wechselhaft. Zwei überzeugende Siege gegen Chemnitz und Duisburg, eine mehr als verdiente, klare Niederlage in Darmstadt. Mit welchem Gesicht man gegen Rostock auftreten wird, ist unklar. Klar ist, dass man mit vielen Ausfällen (unter anderem Topstürmer Ducksch) zu kämpfen hat und deswegen in der Heimpartie gegen die Hanseaten klarer Außenseiter ist. Rostock mit teilweise unglücklichem und deswegen punktetechnisch miserablen Start nach der Winterpause. Nur fünf von 18 Punkten sind viel zu wenig, um im Aufstiegskampf mitzumischen. Ein Sieg in Dortmund ist jedenfalls Pflicht, will man weiter oben dran bleiben und sich nicht mit dem Kampf um Platz 4 zufrieden geben. – 2
PS: Tippquote bisher an 27 Spieltagen: 123 von 265.
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Livestreams – Anpfiff Samstag, 14 Uhr
- Jahn Regensburg vs. Stuttgarter Kickers bei br.de [broken Link]
- VfL Osnabrück vs. Wacker Burghausen bei ndr.de [broken Link]
- SpVgg Unterhaching vs. Preußen Münster bei sportschau.de [broken Link]