Ausschließlich Sport

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig bei Eintracht Braunschweig (15.08.2015, 13.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick und Anthony Jung. Ab 15.00 Uhr.]

Yeah, es geht wieder um Sport! Ist doch nach den letzten Tagen mit dem Drehen um Einzeltäter, einen Spielabbruch und die Diskurshoheit über den Fall Osnabrück eine echte Wohltat. Wobei die sportgerichtliche Aufarbeitung des Pokalspiels uns vermutlich noch eine Weile erhalten bleibt.

Am dritten Spieltag der zweiten Bundesliga wartet auf RB Leipzig im vierten Pflichtspiel das dritte Auswärtsspiel. Nach drei Auftritten mit sportlich wenig glücklichen Auftritten, einer leichten Delle im sportlichen Selbstverständnis und vielerlei Problemen beim Spiel gegen den Ball und beim Verteidigen in der Tiefe dürfte die Reise nach Braunschweig eine ordentliche Aufgabe darstellen. Zumal davon auszugehen ist, dass auch diesmal wieder ein Spiel wartet, in dem RB Leipzig gegen eine Mannschaft anrennen muss, deren grundlegende Philosophie eher reaktiver denn aktiver Natur ist.

In die Saison gegangen war Braunschweig nicht unbedingt als herausragender Aufstiegsfavorit, aber zumindest als Team, das zum breiten Feld an Mannschaften gehört, die bei gutem Saisonverlauf durchaus die ersten drei Plätze angreifen können. Größere Fragezeichen standen schon allein deswegen hinter der Mannschaft, weil man in der Sommerpause kadertechnisch nicht wirklich zulegen konnte. Im zweiten Sommer nach dem Bundesligaabstieg ging der Umbruch im Verein weiter, was zu Abgängen zentraler Spieler wie Benjamin Kessel, Havard Nielsen (letzte Saison Toptorschütze und Topscorer Braunschweigs), Vegar Eggen Hedenstad, Norman Theuerkauf oder (mit Abstrichen) Raffael Korte führte. Neben einigen anderen gehören auch altverdiente Routiniers wie Kruppke oder Dogan nicht mehr zum Team, was zumindest auf die Mannschaftshierarchie Einfluss haben dürfte.

Von den elf meisteingesetzten Spielern der vergangenen Saison sind entsprechend nur noch sechs in Braunschweig aktiv. Zum Vergleich: bei RB Leipzig sind es noch zehn. Worin allein sich schon ausdrückt, dass man in Braunschweig in dieser Saison vor der Aufgabe steht, ein deutlich erneuertes Team aufzubauen. Für diese Aufgabe war man auf dem Transfermarkt in überschaubarem Rahmen aktiv. Mit Phil Ofosu-Ayeh hat man von Absteiger Aalen einen sehr physischen, sehr dynamischen Außenverteidiger gekriegt. Aus Köln und Aue hat man sich mit Adam Matuschyk und Patrick Schönfeld eine neue Doppelsechs organsiert, die sicherlich noch Zeit braucht, um Topleistungen zu zeigen. Mit Mads Hvilsom und Joseph Baffo kamen zudem aus Dänemark bzw. Schweden zwei Spieler vor allem für die Perspektive des Teams für Sturm und Innenverteidigung. Ansonsten blieb es bei einer Blutauffrischung aus dem eigenen Nachwuchs.

Die sommerlichen Aktivitäten geben also nicht unbedingt Anlass, Braunschweig sofort in einer Liga-Favoritenrolle zu sehen. Ganz im Gegenteil spricht auch manches dafür, dass der Verein wie Fürth im zweiten Jahr nach dem Bundesligaabstieg deutlich mehr Probleme bekommen könnte als im ersten. Weil man wegen der letzten drei Spielzeiten immer noch nach oben schielt, aber eigentlich kadertechnisch irgendwo im Durchschnitt der Liga angekommen ist und entsprechend die Diskrepanz zwischen Hoffnungen und Wirklichkeit zu Unruhe rund um den Verein führen könnte.

Einen kleinen Vorgeschmack bekam man in Braunschweig diesbezüglich schon nach dem ersten Spieltag, als man zu Hause überraschend gegen den SV Sandhausen mit 1:3 verlor und man schon zur Pause viele Pfiffe für den Auftritt kassierte. Der Unmut konnte angesichts des enttäuschenden Spielverlaufs nicht unbedingt erstaunen, verweist aber auch darauf, dass man auch in der Anhängerschaft eher das Spielen um vordere Plätze und keine unterdurchschnittliche Saison erwartet.

Diskutiert wurde nach der Partie vor allem das taktische Auftreten des Teams mit seiner Dreier-/Fünferkette in der Abwehr. Eine Kritik, die Coach Torsten Lieberknecht recht deutlich zurückwies und dies damit begründete, dass die Gegentore gegen Sandhausen keine Folge des Spielsystems gewesen seien, da sie nach Standards fielen. In der Tat hat Braunschweig in den ersten drei Pflichtspielen noch kein Tor aus dem Spiel heraus kassiert. Was die Replik des Trainers durchaus stützt.

Aber vieleicht doch nur die halbe Wahrheit ist. Denn nicht nur, dass man im DFB-Pokal in Halle vor allem deswegen kein Tor kassierte, weil der Gegner vor dem Tor nicht gut war und Keeper Gikiewicz einen sehr guten Tag erwischte, die Probleme des 5-4-1 oder je nach Notation 3-4-3 werden vor allem im Spiel mit dem Ball deutlich, aus dem heraus die Eintracht bisher kaum in der Lage ist, torgefährliche Aktionen zu generieren. Mit der Fünferkette und zwei Außenstürmern hat man einen sehr starken Fokus auf die Außenbahnen. Im Gegensatz zu Union Berlin, die in Ansätzen ein ähnliches System spielen, fehlt ihnen dabei fast komplett die Alternative des Spielaufbaus durch die Mitte, wo Matuschyk und Schönfeld noch kaum Dynamik einbringen. Sprich, der Ball kommt oft schon sehr früh auf die Außenspieler Ofosu-Ayeh und Boland in ihren verkappten Rechtsverteidiger-Rollen, von wo aus man sich dann mit Unterstützung der offensiven Außen Hochscheidt und Khelifi durchzuspielen versucht. Was manchmal sogar gelingt, meistens aber leicht zu verteidigen ist, weil der Ballführende vom Gegner schon früh im Spielaufbau isoliert werden kann.

Spielt man sich dann mal durch, geht es meist darum von der Außenbahn den zentralen Stürmer (Berggreen oder Hvilsom) zu finden. Was bisher noch überschaubar gut gelingt. Berggreen, der im Sommer offenbar gern zum HSV gegangen wäre, noch nicht richtig fit und Hvilsom noch nicht lange genug da. Abstimmung und Effizienz in Richtung gegnerischem Tor stimmen noch nicht.

Gegen RB Leipzig wartet auf Eintracht Braunschweig nun aber ein Spiel, in dem sie nicht wie gegen Halle oder Sandhausen in der Rolle sein werden, viel im Spiel mit dem Ball zu agieren. Vielmehr wird man stärker das reaktive Element im eigenen Spiel fokussieren können. Wodurch die Stärken der Dreier-/Fünferkette in der Abwehr und der Außenbahnfokus zum Tragen kommen könnten. Einerseits hat man durch die per se hohe Anzahl von Spielern hinter dem Ball in der Defensive bessere Möglichkeiten nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Andererseits bieten gleich vier Außenbahnspieler und ein zentraler Wandstürmer die Möglichkeit das Pressing von RB Leipzig (wenn es so ungenau oder erfolglos wie in vielen Szenen in den letzten beiden Spielen praktiziert wird) immer wieder durch lange Bälle oder Diagonalbälle auszuhebeln. Wenn man so will, ist Braunschweig mit seiner aktuellen Taktik, die in den ersten drei Spielen offensiv so wenig effektiv war, gegen RB Leipzig ziemlich auf der Höhe der Zeit.

Wobei eine zentrale Frage dabei sein wird, wie aggressiv Braunschweig im Spiel gegen den Ball unterwegs sein kann. Sowohl Fürth, als auch Osnabrück liefen schon in der vordersten Linie immer wieder intensiv den Spielaufbau von RB Leipzig an und ließen so schon den Innenverteidigern wenig Möglichkeiten, das Spiel geordnet vorzutragen. Braunschweig spielte sein System dagegen bisher ein Stück weit passiver, abwartender und tiefer. Das mag auch unangenehm sein, weil dadurch auch wenig Räume vorhanden sind, käme RB Leipzig aber wohl eher entgegen, weil man dann schon aus der Innenverteidigung heraus geduldiger spielen könnte, bis man doch den Pass in die Schnittstellen findet. Mit Orban oder auch den Nukan-Ersatz Klostermann oder Sebastian hat man hier Spieler, die ein bisschen Zeit für ihre Passversuche durchaus auszunützen wüssten. Falls Braunschweig das eher auf Defensivorganisation ausgerichtete System allerdings aggressiv pressend interpretiert, dann dürften die RasenBallsportler im Offensivspiel vor den selben Problemen stehen wie schon gegen Fürth oder in Osnabrück.

Alles in allem ist das Spiel aus taktischen Gesichtspunkten heraus ein sehr interessantes. Dazu kommt noch, dass Braunschweig nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen zur Vermeidung eines Fehlstarts nicht ganz undringend drei Punkte mitnehmen müsste. Während RB Leipzig nach drei Spielen, die am sportlichen Selbstverständnis eher kratzten als es zu stärken, und nach der Unruhe durch den Spielabbruch in Osnabrück in Braunschweig nach einem Auftritt sucht, der die eigenen Ambitionen im Ligabetrieb und das Ego stärkt.

Dass es in Braunschweig ziemlich schwer wird, wenn man dem Gegner die Möglichkeit gibt, sich ins Spiel hineinzubeißen, hat man im Februar beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams gesehen, als die RasenBallsportler 70 Minuten lang ziemlich deutlich an die Wand gespielt wurden (am Ende aber trotzdem ein glückliches 1:1 bejubeln durften). Auch am Samstag kann man völlig unabhängig von taktischen Erwägungen erwarten, dass ein extrem motivierter Gegner und ein motiviertes Publikum nur darauf warten, jeden gewonnenen Zweikampf zu feiern und sich darüber ins Spiel zu beißen. In Osnabrück ließ sich RB Leipzig zeitweise von einer zugegeben sehr zeckigen Spielweise der Gastgeber aus dem Konzept bringen. Da man durchaus erwarten darf, dass diesbezüglich diese Saison noch einige Aufgaben warten, wird schon Braunschweig ein Fingerzeig sein, inwieweit man bei RB Leipzig daraus gelernt hat und schon den ersten entsprechenden Schritt macht.

Ralf Rangnick hatte vor der Saison darauf verwiesen, dass es darauf ankommen werde, gerade in Auswärtsspielen besser dagegenzuhalten und mit kühlerem Kopf aufzutreten. Den Sieg in Frankfurt sah er als Schritt in die richtige Richtung. Osnabrück darf man diesbezüglich eher als deutlichen Rückschritt empfinden. Die Auswärtsspiele in Braunschweig und in zwei Wochen bei Union Berlin werden Fingerzeige sein, in welche Richtung der Auswärtsspielzug rollt.

Nicht mitrollen werden am Wochenende Atinc Nukan, der nach dem Osnabrück-Spiel verletzungsbedingt drei bis vier Wochen pausieren muss und wohl auch Stefan Hierländer, bei dem ein paar Tage aussetzen wohl auch zu einem Verpassen der Braunschweig-Fahrt führt. Angesichts der bereits verletzten Gipson, Boyd und Commper, dem (letztmalig) gesperrten Gulacsi und dem unter der Woche bei der U21 Ungarns weilenden Kalmár bleibt ein Kader übrig, der sich mit noch 19 Profis fast schon allein zusammenstellt.

In Bezug auf die Aufstellung gibt es einige Fragezeichen. Den Innenverteidiger Nukan wird wohl entweder Klostermann oder Sebastian ersetzen. Zuletzt hatte dort Klostermann die Nase vorn. Rechts hinten steht die Wahl zwischen Georg Teigl und Lukas Klostermann, wobei Teigl diese Saison etwas überraschend bisher noch gar keine Einsatzminute absolvieren durfte. Nach vorne hin sind Kaiser, Sabitzer, Forsberg und Selke wohl gesetzt. Auf den anderen beiden Positionen wäre viel denkbar. Stefan Ilsanker hat sich bisher noch nicht als erhoffte zentrale Figur auf der Sechs etabliert, sodass hier ein Wechsel hin zu Khedira oder Demme möglich wäre, auch wenn es wahrscheinlicher bleibt, dass Ilsanker noch mehr Integrationszeit bekommt. Massimo Bruno konnte in Osnabrück zumindest in Sachen Aktivität punkten. Effektiv war sein Einfluss auf die Offensivbemühungen aber auch kaum. Weswegen es nicht unmöglich scheint, dass ein Sabitzer wieder etwas mehr gen Mittelfeld rückt und dafür Quaschner oder Poulsen eine Sturmposition einnehmen.

Mögliche Aufstellungen:

  • Eintracht Braunschweig: Gikiewcz – Boland, Reichel, Correia, Decarli, Ofosu-Ayeh – Hochscheidt, Schönfeld, Matuschyk, Khelifi – Berggreen (Hvilsom)
  • RB Leipzig: Coltorti – Teigl (Klostermann), Orban, Klostermann (Sebastian), Jung – Kaiser, Ilsanker (Khedira, Demme) – Sabitzer (Bruno), Forsberg – Quaschner (Poulsen), Selke

Nach der abgebrochenen Partie in Osnabrück wird für das Spiel in Braunschweig auch die Frage sein, inwiefern sich die RasenBallsportler trotz des sportfernen Rummels auf die Aufgabe in der Liga vorbereiten konnten und inwiefern sie den Abbruch als ablenkende Geschichte aus den Köpfen gekriegt haben und sie daraus tatsächlich eher Möglichkeiten des Wachsens als Team ziehen. Wenn man sich in die defensive Position einschaukelt, wie schlimm alles in Auswärtsspielen ist, könnte das eher nachteilig sein. Ein psychologischer Rückgriff auf gute alte Drittligatage als das Team am Widerstand in Auswärtsspielen wuchs und so (zu-Null-)Siege zum Beispiel in Halle, Rostock, Darmstadt, Kiel oder Erfurt mitnahm, täte an dieser Stelle gut, ist aber natürlich auch leichter gesagt als getan. Und sowieso auch undenkbar, wenn man im Spiel gegen den Ball weiterhin so viele einfache und gefährliche Langball-Aktionen des Gegners zulässt. Denn ohne eine funktionierende fußballerische Grundlage ist alle Psychologie auch nur nichts.

Fazit: Sportlich ist das Spiel von RB Leipzig bei Eintracht Braunschweig höchstinteressant, weil man in den letzten zwei Wochen ein bisschen das Gefühl verloren hat, in welche Richtung sich die Mannschaft gerade entwickelt. Dazu kommt ein taktisch interessantes Duell mit einer Mannschaft, die ein Spielsystem pflegt, das im Spiel mit dem Ball einige Probleme hat, aber im eher reaktiven Spiel seine Stärken haben dürfte. Dazu ein fast volles Stadion und zwei Teams, die beide drei Punkte sehr gut gebrauchen können. Man hat eigentlich genügend Puzzlestücke, um sich nach den 90 Minuten ausschließlich über Sport unterhalten zu können.

[Wer das Spiel von RB Leipzig bei Eintracht Braunschweig nicht vor Ort verfolgen kann und am 15.08.2015, ab 13.00 Uhr trotzdem dabei sein will, nutze die üblichen Kanäle, also Liveticker und Vereinsradio. Bilder gibt es live bei Sky.]

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Bisherige Duelle RB Leipzig vs. Eintracht Braunschweig

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Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel von RB Leipzig bei Eintracht Braunschweig. Mit Ralf Rangnick und Anthony Jung. Ab 13.00 Uhr.

14.48

Noch die Meldung, bevor es hier um Sport geht, dass laut Sky morgen über die Wertung der Partie Osnabrück gegen Leipzig vom DFB-Sportgericht entschieden werden soll. Kann man sich jetzt fragen, ob es wirklich eine mündliche Verhandlung gibt oder ob man glaubt, auch ein Urteil auf Basis der schriftlichen Stellungnahmen treffen zu können. Wir werden es erfahren.

14.50

Nach dem unerfreulichen Auftakt in die Woche nun also das Spiel in Braunschweig. Das bisher komplett vom Spielabbruch überlagert wurde, aber eigentlich genug Komponenten hat, um eine interessante, besprechenswerte Partie zu sein. Mal sehen, wie viel sich heute tatsächlich um Samstag oder nicht doch wieder um den Montag drehen wird.

14.54

Irgendwas über 20.000 Zuschauer werden am Samstag in Braunschweig sicherlich im Stadion sein. Bisher wurden 700 Tickets an RB-Fans verkauft. Könnte also auf irgendwas um die 800 hinauslaufen. Vielleicht ein wenig erstaunlich angesichts der kurzen Fahrtstrecke und angesichts dessen, dass schon nach Frankfurt genauso viele Anhänger mitreisten. Vielleicht aber auch gar nicht mehr so erstaunlich, wenn man die wiederkehrende Aufregung um Auswärtsspiele und die Urlaubszeit mitdenkt.

14.57

Wird interessant, welche Formation Ralf Rangnick in Braunschweig auf den Rasen schickt und welche taktische Ausrichtung er wählt. Angesichts einiger Ausfälle stellt sich der Kader fast von selbst zusammen. Wer dann allerdings in der Startformation steht und ob es da Reaktionen auf den Osnabrück-Auftritt gibt, wird man wohl aber erst am Samstag sehen.

15.07

Anthony Jung zu Braunschweig: „Letztes Spiel war Montagabend. Sehr gute Kulisse. Wissen, auf was wir da treffen werden. Hatten beim 1:1 ein schwieriges Spiel. Freuen uns auf Samstag. Werden alles reinschmeißen und wollen punkten.“

„Nicht abgelenkt durch das Osnabrück-Spiel unter der Woche. Wollen das Spiel wiederholen. Entscheidung liegt nicht in unserer Hand. Seit gestern Vorbereitung auf Braunschweig. Keine Ablenkung.“

„Spiel in Osnabrück war unglücklich nach dem frühen Gegentor. Nicht unser Anspruch. Wissen aber auch, dass wir uns in der Saison entwickeln werden. Haben in Osnabrück Ansätze gezeigt und wollen da anknüpfen.“

„Online sein ist wichtig. Die Situation im Spiel ist manchmal aber anders. Haben uns in Osnabrück in der ersten Minute überrumpeln lassen. Das war zu einfach. Da muss man wacher sein.“

„Kennen die hitzige Atmosphäre in den Stadien schon aus der letzten Saison. Uns interessiert aber, was auf dem Platz ist und was jeder einzelne Spieler tun kann. Wissen, was in Braunschweig los sein wird. Ist für uns Spieler aber eher schön und saugen das auf dem Feld auf. Versuchen das in positive Energie umzuwandeln.“

„Ob sich die neuen Jungs erst an die Verhältnissse gewöhnen müssen, kann ich nicht beurteilen. Am Spieltag muss jeder dagegenhalten. Das war in Osnabrück nicht immer der Fall. Aber auch da werden wir uns entwickeln.“

15.12

Stimmung im gegnerischen Stadion motiviert die Spieler.

„Teilweise eine gute Pokalstimmung in Osnabrück bis auf die Würfe.“

Dass es nach dem Spiel im Spielertunnel noch mal zur Sache geht, sei nach so einem Abbruch normal. Jung habe davon aber nichts mitbekommen.

Egal, wer neben Jung in der Viererkette auflaufe. Man sei auch so eingespielt.

„Schätze Braunschweig sehr stark ein. Der aktuelle Tabellenplatz spiegelt die Qualität nicht wieder. Können nicht zufrieden sein mit dem Start. Werden sich ins Spiel kämpfen wollen. Uns erwartet ein ähnliches System wie in Osnabrück. Wir müssen uns auch in die Partie kämpfen. Gerade am Anfang.“

„Mit meiner persönlichen Situation zufrieden. Konnte mich auf meiner Position durchsetzen. Will von Spiel zu Spiel denken. Bestmögliche Leistung bringen. Team unterstützen. Defensive stabil halten, mit den Nebenleuten viel reden. Gute Leistungen bringen, der Rest ergibt sich von selbst.“

15.29

Ralf Rangnick: „Montagabend und Dienstagfrüh sehr aufregend. Themen, mit denen man sich sonst nicht beschäftigen muss. Glücklicherweise. Seit gestern Vorbereitung auf das Spiel. Schöne Aufgabe vor uns. Keine leichte Aufgabe. Aber unserem Gegner geht es ähnlich. Zwei Mannschaften treffen aufeinander, bei denen noch nicht alles rund läuft. Dachten, wir wären schon etwas weiter, aber haben gemerkt, dass es noch nicht so leicht von der Hand läuft. Müssen im Spiel gegen den Ball wieder kompakter werden.“

Nukan wird mindestens vier Wochen ausfallen. Innenbandverletzung. Ist gerade in Augsburg zur Untersuchung. Man hoffe, dass da nicht noch schlimmere Diagnosen kommen. Hierländer trainiert nur individuell. Noch unklar, ob das für Samstag reicht. „Auf jeder Position doppelt besetzt. Können Ausfälle kompensieren.“

Klostermann oder Teigl als Hierländer-Ersatz und Sebastian oder Klostermann als Nukan-Ersatz. „War eine ganz schwere Entscheidung, Tim Sebastian nicht mit nach Osnabrück zu nehmen.“ Vielleicht nun aber am Samstag in der Startelf. „Spieler mit Einfluss in der Mannschaft, der viel kommuniziert.“

„Haben uns in Osnabrück in der ersten Minute überrumpeln lassen. Schon beim langen Ball beim Anstoß. Das war der schwerwiegendere Fehler. Beim Einwurf waren es dann mehrere Dinge. Savran hat das aber auch gut gemacht. Wenn du nach 15 Sekunden 1:0 hinten liegst, macht das die Aufgabe dort nicht einfacher. Mit Sekundenschlaf hat das aber nicht viel zu tun.“ Trotzdem Ähnlichkeiten zwischen Eckball-Tor gegen Fürth und Anstoß-Situation in Osnabrück.

Atmosphäre in fremden Stadion ist im Vorfeld nicht „zu simulieren“. Psychologe Sascha Lense gehört normal zum Trainerstab. „Arbeiten mit ihm sehr eng zusammen. Tauschen uns auch mit ihm aus. Gestern eine Stunde mit ihm zusammengesessen und über Osnabrück, Braunschweig und Union geredet. Müssen durch unsere Spielweise das Spiel für uns drehen. Alles andere können wir nicht beeinflussen.“

„Habe keineswegs gesagt, dass man sich in Osnabrück mit Frau und Kind nicht sicher fühlen kann. Ob das was da auch von der Haupttribüne verbal kam auch für Achtjährige geeignet ist, darum ging es. Wenn man das aufnimmt und den Frauen und Kinder der Männer vorgespielt hätte, dann hätte es interessante Gespräche beim Abendbrot gegeben. Ich hätte nicht gewollt, dass das meine Kinder hören.“ Auch bei der Busabfahrt habe es noch ein paar Beschimpfungen gegeben. „Ging mir also nicht darum, dass man in Osnabrück aus Angst vor tätlichen Übergriffen nicht ins Stadion gehen könne.“ Man müsse sich trotz der Außenumstände aber auf dem Platz spielerisch besser wehren.

„Mache mir keine Sorgen, dass wir in den nächsten Monaten nicht genug Tore schießen. Müssen als Mannschaftsblock aber wieder aggressiver werden.“

„Braunschweig in Kaiserslautern mit sehr gutem Spiel. Haben wenig zugelassen. Gegen Sandhausen und in Halle nicht so überzeugend. Wird spannend, wie sie auftreten. Publikum ist lautstark, kann aber auch kippen. Wenn sie in Rückstand geraten, kann es zum Kippen kommen. Darauf müssen wir hinarbeiten. Über die Schwächen des Gegners zu reden, macht hier keinen Sinn.“

15.34

„Ist nicht so, dass wir stundenlang darüber reden, was von außen passiert. Reden darüber, was wir auf dem Spielfeld mit dem Ball machen wollen. Die Spieler, die letztes Jahr schon da waren, kennen die Begleitumstände schon. In Salzburg war es auch nicht immer so, dass dem Team ein roter Teppich ausgerollt wird.“

„Grundordnung schon in Osnabrück verändert. Werden auch künftig mit der Mannschaft arbeiten, verschiedene Grundordnungen zu beherrschen. Kadersituation gibt es auf jeden Fall her. Werden uns imer wieder überlegen, was am besten zu uns passt und wie es dann noch zur Spielweise des Gegners passt.“

Der Name Götze in der öffentlichen Diskussion macht keinen Sinn. Laufe manchmal so, dass man Fragen von Journalisten nicht ausweichen könne. Antworten zu Klopp und Götze seien mit einem Augenzwinkern versehen gewesen. Sei nicht erst gemeint gewesen und Rangnick kenne auch niemanden, der die Antwort ernst genommen hat. Sei nicht ungewöhnlich, dass die Nachrichtenportale dann das Augenzwinkern weglassen. „Bayern München kann ganz beruhigt sein. Wir werden Mario Götze in den nächsten zwei Transferperioden nicht anfragen. Mit einem Augenzwinkern versehen.“ Verweist noch mal darauf, dass die Kaderplanung jetzt im Sommer und „wahrscheinlich auch für den Winter“ schon abgeschlossen sei.

15.37

Kurze Sache hier heute. Man gibt sich insgesamt entspannt nach dem Montag in Osnabrück und freut sich auf Braunschweig. Inwiefern Osnabrück Spuren hinterlässt (im positiven wie auch negativen Sinne) kann man aber wohl erst nach ein paar weiteren Spielen beurteilen. In diesem Sinne darf man gespannt sein auf die Partie in Braunschweig und darauf, wie sich RB Leipzig dort präsentieren wird. Freut euch drauf und habt noch eine gute Restwoche.

Ein Gedanke zu „Ausschließlich Sport“

  1. Zitat von Anthony Jung:
    „Ob sich die neuen Jungs erst an die Verhältnissse gewöhnen müssen, kann ich nicht beurteilen.”
    Da gehen bei mir Alarmglocken an. Ist das eine Mannschaft? Reden die Spieler nicht miteinander?

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