Alle Beiträge von rotebrauseblogger

Das überflüssige, aber elektrisierende Derby

Da steht es nun schon ziemlich nah vor der Tür dieses Derby Lok vs. RB Leipzig, von dem wohl kaum einer vor zwei Jahren gedacht hätte, dass es dieses als Ligaspiel in irgendeiner realistischen Zukunft noch mal geben wird. Zu unterschiedlich waren damals (und sind es auch heute noch) die Bedinungen und Zustände in den beiden Vereinen, als dass man glauben konnte, dass sich die Wege demnächst noch mal kreuzen könnten. Auf Lok-Seite dürfte dies zurecht ein wenig Häme produzieren über den Misserfolg des reichen Nachbarn, auf RB-Seite darf man dies nur allzu gern als Manifestation des sportlichen Scheiterns der letzten zwei Jahre begreifen. Dass man sich nun doch noch mal in die tiefen Unergründlichkeiten der lokalen Konkurrenz stürzen muss, hätte man sich jedenfalls (trotz des zu erwartenden Fußballfests) meinetwegen gerne sparen können, weil RB Leipzig in Spielen gegen Lok als großer Favorit kaum etwas zu gewinnen hat.

Das Spiel Lok gegen RB Leipzig ist das erste Leipziger Stadtderby (sieht man von inner-grün-weißen und anderen unterklassigen Duellen ab) seit April 2011, als der FC Sachsen Leipzig in seinem letzten Auftritt vor etwa 15.000 Zuschauern in dem, was zu besseren Vereinszeiten noch Zentralstadion hieß, Lok Leipzig mit 2:0 besiegte. Für RB Leipzig muss man gar bis in den Mai 2010 zurückblättern, bis man auf jenes erinnerungswürdige Spiel stößt, in dem RB Leipzig am letzten Spieltag der Oberliga-Saison 2009/2010 dem gastgebenden FC Sachsen Leipzig, in dem was an jenem Tag tatsächlich noch Zentralstadion hieß, mit 1:2 unterlag. Denkwürdig nicht nur, weil es die erste Niederlage von RB in einem Stadtduell war, sondern denkwürdig auch wegen der Rahmenbedingungen, die durch ein halbe Mannschaft, die bereits um ihre Vertragsnichtverlängerung wusste, geprägt war und ihren ultimativen Höhepunkt in der Entlassung von Aufstiegscoach Tino Vogel am Tag nach dem Spiel und im Anschluss an die Aufstiegsfeier fand.

Die letzten und einzigen zwei Duelle zwischen Lok und RB Leipzig fanden auch in der Saison 2009/2010 statt. Einem ungefährdeten 3:0 im Hinspiel (da gab es diesen Blog hier noch nicht einmal), folgte ein nicht ganz so ungefährdeter, aber auch verdienter 1:0-‘Auswärts’sieg im Rückspiel (da gab es den Blog dann schon, wie der Link beweist). Damals kamen in beiden Spielen zusammen reichlich 18.000 Zuschauer (Zuschauerbilanz der damaligen sechs Stadtderbys). Am Sonntag, 14 Uhr in der Red Bull Arena wird diese Zahl an Zuschauern in nur einem Spiel erwartet.

Das überflüssige, aber elektrisierende Derby weiterlesen

Presse 31.08.2012

So, die mediale Geschwindigkeit nimmt kurz vor dem Derby erheblich zu. Taz und Financial Times nutzen den überregional interessanten Anlass, um Artikel der Marke ‘Große Pläne, weiterhin nur Regionalliga’ aus der Schublade zu holen. Aufregendstes Detail der Storys die Aussage von RB-Präsident Florian Müller bei RB Leipzig werde es sich um ein „Miliardenprojekt“ handeln. Will er etwa noch einen weiteren City-Tunnel bauen?

Ansonsten kribbelt es allerorten und aus allen Poren. Sowohl auf Lok- als auch auf RB-Seite steigt die sportliche Vorfreude auf das Derby. Hier will sich jeder beweisen. Und bis gestern Abend haben laut Lok-Homepage bereits fast 13.000 Leute per Ticketkauf bekundet, dass sie daran teilhaben wollen. Geile Sache.

Laut Zorniger werden gegen Lok Kutschke und Frahn sicher auflaufen. Und ansonsten wird sich an der Aufstellung gegenüber dem Neustrelitz-Spiel nicht viel ändern. Kleines Fragezeichen noch hinter Tim Sebastian und seiner gebrochenen Nase und der Frage, ob er problemlos in Kopfballduelle könne.

In der LVZ ein angenehm entspanntes Interview mit den beiden Kapitänen von Lok und RB. Einzige Ansatzpunkte der Kritik: Lok-Kapitän Werner ist der Meinung die Lok-Fans hätten mehr Herz und wären in der Überzahl und der Vorteil der Spieler wäre ein leicht besserer Charakter. All das ließe sich am Sonntag gut widerlegen..

Der MDR nutzt das Stadtderby zur breiten medialen Berichterstattung. Dem Livestream von der Partie folgt ab 18.00 Uhr ein Webtalk mit Thiago Rockenbach und Lok-Kapitän Werner.

Fix derweil der Wechsel von Roman Wallner nach Innsbruck. Schade, aber in der Logik der Kaderzusammensetzung bei RB Leipzig und angesichts seines auch zukünftig häufigen Tribünenplatzes nachvollziehbar.

Nicht zu vergessen der Nachwuchs. Auch der spielt am Wochenende: die U17 in der Bundesliga am Samstag auf St. Pauli. Wäre ein guter Moment, um im dritten Spiel die ersten Punkte einzufahren. Und die U19 auch am Samstag (12 Uhr am Cottaweg) gegen Dynamo Dresden. Auch ein spannendes Spiel, nicht nur wegen des Gegners auf Augenhöhe, sondern auch, weil die U19 das erste Spiel verlor und auch dringend Punkte braucht. Von der offiziellen Homepage nicht genannt, aber laut Spielplan müsste die U23 auch am Samstag bei der zweiten Mannschaft von Budissa Bautzen antreten. Ein Sieg beim Tabellenletzten ist fast schon Plficht für den Aufstiegskandidaten in der Sachsenliga.

Und zu guter Letzt noch ein Testspiel. Am nächsten Freitag soll RB Leipzig gegen die Offenbacher Kickers testen. Eine offizielle Bestätigung durch RB steht noch aus und wird es wohl auch nicht vor dem Derby geben. Hoffen wir mal, dass man in Offenbach mit der vorzeitigen Bekanntgabe des Spiels nicht wieder einen Testballon gestartet hat, um den Unmut der eigenen Fanbasis zu testen..

Presse 31.08.2012 weiterlesen

Gesucht: Stressresistenz

Irgendwann in der Endphase der Partie bei der TSG Neustrelitz sinnierte ich darüber, warum es – rein gefühlsmäßig – RB Leipzig eigentlich immer so schwer fällt, in engen Partien kühlen Kopf zu bewahren. Mir erschien vieles an den Aktionen der letzten 15 bis 20 Minuten überhastet und eher dazu geeignet, den Gegner noch mal zum Ausgleich einzuladen als den entscheidenden Konter zum 3:1 zu setzen.

Woraus bei mir gleich die Frage resultierte, ob RB Leipzig eigentlich ein nachweisbares Problem mit engen Partien hat, also mit Partien, die mit nur einem Tor Unterschied oder mit einem Unentschieden enden. Sprich, einerseits stellte sich mir die Frage, ob RB Leipzig im Vergleich mit Tabellennachbarn seltener Spiele mit einem engen Resultat gewinnen (These: RB Leipzig gewinnt die Spiele überwiegend mit mindestens zwei Toren Vorsprung, enge Siege gibt es bspw. wegen fehlendem kühlen Kopf seltener.) und ob sie in engen Spielen überdurchschnittlich oft den kürzeren ziehen (These: RB Leipzig behält in engen Spielen nicht die Nerven und gewinnt sie deswegen selten). Um das Finden der Antwort auf diese Fragen zu vereinfachen, habe ich mich bei der Analyse auf die letzten beiden Regionalliga-Jahre beschränkt.

Gesucht: Stressresistenz weiterlesen

Presse 30.08.2012

Vor dem Derby werden die ersten Kampfansagen publiziert. Christopher Gäng meint via BILD, dass sein Ex-Klub gegen ihn im Tor keinen Treffer erzielen werde. Sagen wir so, die Wahrscheinlichkeit gegen RB ohne Gegentor zu bleiben ist im Allgemeinen ziemlich gering..

Steffen Kubald und Kevin Kittler wollen auch zählbares aus dem Spiel gegen RB mitnehmen, während Daniel Frahn nachvollziehbarerweise ganz andere Pläne hat.

Bisher wurden 9.000 Tickets verkauft. Erwartet werden bis zu 20.000 Zuschauer. Würde deutscher Viertligarekord sein. RB-Bilanz gegen Lok bisher: 2 Spiele, 2 Siege, 4 Tore, 0 Gegentore..

Die LVZ spekuliert zudem, dass der Halberstädter Christian Beck, zuletzt zur Probe bei RB nun final bei Lok unterschreiben könnte und so möglicher- und pikanterweise gegen RB auflaufen könnte. Letztlich hieße das wohl, dass RB mit dem Heimrechttausch nicht unerheblich zur Finanzierbarkeit von Beck beigetragen hat. Denn durch das Derby könnte Lok überhaupt erst an das Geld kommen, um Becks Ablöse zu begleichen.

Und gerade auch noch rein, das Gerücht, dass Roman Wallner nach Innsbruck wechsle. Ich fände das schade, weil ich Wallner als Spielertyp durchaus mochte, aber es macht natürlich auch Sinn, da sich an der Situation für ihn bei RB Leipzig wohl nur wenig ändern wird (weil Kammlott wegen der U23-Regel ihm immer vorgezogen wird). Und als Stürmer Nummer 4 auf der Tribüne ist natürlich ziemlich witzlos. Einziger Fakt, der auch dagegen spricht, dass dann nur noch drei Stürmer für ein Zwei-Stürmer-System übrig blieben. Ziemlich dünn die Decke..

Presse 30.08.2012 weiterlesen

Presse 29.08.2012

Ein bisschen wirkt es noch wie die Ruhe vor dem Sturm, so kurz vor dem Derby. BILD mit ner Story über den wiedergenesenen Lok-Stürmer und Hoffnungsträger Rolleder. Die LVZ mit irgendwas, was ich nicht verstanden habe und um Mainz ging. Dazu Tim Sebastian via BILD, der der Meinung ist gegen Lok spielen zu können und auch keine Maske für seinen Nasenbeinbruch zu brauchen. Klingt tough, aber meine Medizinkenntnisse sind auch unausgeprägt..

Adrian Mrowiec teilt via BILD mit, dass sein Aus bei RB für ihn ein Schock gewesen sei, weil alles so gut zusammen gepasst habe mit Leipzig. Ich glaub ihm das alles aufs Wort, auch die Aussage, dass die Abfindungssumme zwar hübsch sei, aber die weiterhin fehlende sportliche Perspektive den Nerv töte. Es ist ihm zu wünschen, dass es noch mit einem neuen Verein klappt.

Norbayern_de mit einem Artikel zum abtrainierenden Timo Rost (wird heut 34). Den Artikel gab es in verschiedenen ähnlichen Formen schon mal. Auch die Konklusion meinerseits (Viel Glück im Nachspielerdasein!) bleibt dieselbe.

Und die Südwestpresse berichtet, dass Rangnick mit Helmut Groß einen weiteren Mann als „Beobachter und Ratgeber“ für Red Bull Soccer verpflichtet hat. Ob eher mit Aufgabenbereich Salzburg oder Leipzig bleibt ungenannt. Groß arbeitete zuletzt wo? Richtig, in Hoffenheim. Groß ist offenbar ein langjähriger Begleiter von Rangnick.

Und der MDR am Sonntag mit Livestream vom Spiel Lok gegen RBL. Für alle, die es aus welchen Gründen auch immer, nicht ins Stadion schaffen.

Presse 29.08.2012 weiterlesen

Ausgeglichenheit

Die Tabellensituation in der Regionalliga Nordost wirkt auf den ersten Blick doch einigermaßen skurril. Denn an eine Situation, dass bereits am zweiten Spieltag keine Mannschaft mehr eine weiße Weste hat, können sich wohl nur die wenigsten erinnern. Ich kann es auch nicht. Es gibt – sieht man von der Variante ab, dass am ersten Spieltag alle Spiele unentschieden enden – logischerweise keinen früheren Zeitpunkt in der Meisterschaft, zu dem alle Vereine ihre makellose Siegesbilanz verloren haben können.

Schaut man in die Geschichte der Regionalliga seit ihrer Neuinstallation 1994/1995 gab es in 19 Versuchen (weil inklusive 2012/2013 19 Jahren) in den Staffeln, in denen die NOFV-Teams jeweils eingegliedert waren (Nord oder Nordost), noch nie eine solche Situation. Nimmt man alle Regionalliga-Staffeln der vergangenen 19 Jahre, dann war es in 55 Meisterschaften nur zwei Mal der Fall, dass nach zwei Spielen kein Team zwei Siege auf dem Konto zu stehen hatte. Beide Male war es die Regionalliga West (2009/2010 und 2010/2011).

Wirft man einen Blick in die höheren Spielklassen für denselben Zeitraum (also seit 1994/1995), dann hatte die Bundesliga in 18 Versuchen (in diesem Jahr sind sie ja erst bei Spieltag Nummer 1) noch nie einen solchen Fall, während es in der zweiten Liga in 19 Versuchen immerhin dreimal vorkam (1995/1996, 1996/1997 und 2008/2009). Und auch in der dritten Liga gab es in fünf Meisterschaftsjahren einmal die Situation, dass kein Team ohne Verluste aus den ersten zwei Spielen kam.

Ausgeglichenheit weiterlesen

Presse 28.08.2012

Nach einem verstrichenen Tag noch nachgereicht die Links zum hart erkämpften 2:1-Sieg in Neustrelitz.

Die Verletzungen von Sebastian und Judt aus dem Neustrelitz-Spiel sind nicht ganz so schwerwiegend wie befürchtet. Eine (glatt) gebrochene Nase und die Hoffnung am Wochenende wieder Fußball spielen zu können bei ersterem, eine Muskelprellung am Rücken und dieselbe Hoffnung bei zweiterem. Und Umut Kocin ist wieder zurück in Leipzig und beginnt nach Reha bei Athletiktrainer Tim Lobinger mit dem Einzeltraining.

Die Junioren derweil durchwachsen erfolgreich. U19 und U17 verlieren jeweils ohne eigene Tore und verdient bei Union Berlin und in Osnabrück. Die U23 unterdessen mit dem zweiten Sieg im dritten Spiel auf Tuchfühlung zum Tabellenführer der Sachsenliga.

Die Wolfsburger Allgemeine wärmt zu (un)guter Letzt noch mal die Kutschke-Geschichte auf und ist der Meinung, dass wenn Magath noch einen Stürmer verpflichten wolle, er „schnell“ auf Kutschke zurückgreifen könne. Ich halte das für Quatsch. Die Signale waren in der Vergangenheit eindeutig. Kutschke wird wohl am Sonntag seine Zeit in der Red Bull Arena verbringen.

Stichwort Sonntag: Stadtduell. Das Spiel rückt näher. Schon mehr als 6.000 Karten sind weg, mit 20.000 wird gerechnet. Die Woche wird für den Puls wieder mal ein kleiner Steigerungslauf..

Presse 28.08.2012 weiterlesen

Regionalliga: TSG Neustrelitz vs. RB Leipzig 1:2

Komisch fühlte sich das an, so nach zwei Wochen Spielpause. Fast schon, als würde die Saison neu starten. Mit ähnlicher Ungewissheit, was von dem, was sich die RasenBallsportler im Vorfeld der Partie bei der TSG Neustrelitz vorgenommen hatten, wohl funktionieren würde. Um es vorweg zu nehmen, es war nicht extrem viel, was man an spielsystematisch positivem aus diesem Auswärtsspiel von RB Leipzig mitnehmen kann. Aber es gab trotzdem einiges Gutes zu sehen.

Die erste kleine Überraschung bestand darin, dass sich Alexander Zorniger entschieden hatte, das Experiment aus der zweiten Hälfte des Tests gegen den SSV Markranstädt fortzusetzen und Thiago Rockenbach im zentralen Mittelfeld aufzubieten. Wo er eine Art Zehner mit freiem Betätigungsfeld nach allen Seiten gab. Und wie schon gegen Markranstädt für frühen Druck auf den gegnerischen Spielaufbau sorgen sollte. Rockenbach in der Mitte führte dazu, dass Zorniger sein Luxusproblem Röttger oder Heidinger in ein Röttger und Heidinger umwandeln konnte.

Insgesamt ist diese Spielidee eine nachvollziehbare, wenn auch zu diesem Zeitpunkt etwas überraschende, denn Zorniger hatte erst kürzlich verkündet, dass er derzeit nicht an eine Raute denke, weil erst einmal die Laufwege im 4-4-2 mit Doppelsechs funktionieren müssten. Man hat in Neustrelitz gesehen, dass der Stimmungsumschwung des Trainers auch bedeutet, dass RB Leipzig im erneuerten System noch einmal ähnliche Anlaufschwierigkeiten hat, wie im Doppelsechs-4-4-2. Sprich Laufwege, Abstimmung und die Organisation der Mannschaft in Defensive und Offensive bleiben auch im neuen System Baustellen.

Regionalliga: TSG Neustrelitz vs. RB Leipzig 1:2 weiterlesen

Presse 25.08.2012

Nach zwei Wochen Pause nun der zweite Pflichtspieltag. Bei der TSG Neustrelitz. Beim Verein versucht man die Einstellung zu beschwören. Kutschke muss wegen Gelb-Rot-Sperre passen, Schinke eventuell wegen Rückenproblemen. Dafür dürfte Wallner in den Kader rücken und eventuell Schlicht.

Der Nachwuchs ist am Wochenende auch aktiv. Die U23 spielt gegen die U23 von Zwickau (heute, Sa. 15 Uhr am Cottaweg). Die U19 bestreitet ihren Saisonstart bei Union Berlin (morgen, So. 11 Uhr). Und die U17 im zweiten Versuch zu Punkten zu kommen beim VfL Osnabrück (heute, Sa. 11 Uhr).

Hoffenheims Dietmar Hopp mit Wünschen der Stilrichtung skurril. Er wünsche RB Leipzig Aufstiege, weil dann seine TSG nicht mehr im Mittelpunkt der Diskussionen stünde. Interessant Perspektive. Im Hoffenheimer Fanforum meinte ein Fan mal mit ähnlicher Zielrichtung, dass er sich auf RB Leipzig freue, weil man dann jemand habe, der als noch schlimmer wahrgenommen wird als man selbst und man sich dann quasi darüber stellen kann und automatisch besser dasteht. Beim Fan im Fanforum hatte das ganze wenigstens einen ironischen Unterton und doppelten Boden. Bei Dietmar Hopp kann man davon ausgehen, dass er alles ganz wortwörtlich meint..

Und Timo Rost bleibt bei seinem Beschluss, seine Karriere zu beenden und hofft auf eine Trainerkarriere. Gerne bei RB Leipzig. Viel Glück!

Presse 25.08.2012 weiterlesen

Im Kampf gegen den FC Sachsen und den Geist der Vergangenheit

Schon jetzt ist mir bewusst, dass ich in Bezug auf die TSG Neustrelitz mit meiner Einschätzung zur Regionalliga Nordost 2012/2013 von Ende Juni, dass dieses Team zu den Kandidaten auf den zweiten Abstiegsplatz gehören würde, ziemlich phänomenal daneben gelegen haben dürfte (wobei ich damals auch einschränkte, dass Neustrelitz zum Kreis der Teams gehört, die “mich persönlich im neuen Spieljahr am positivsten überraschen” könnten) . Diese Erkenntnis brachte mir nicht erst der Auswärtssieg beim Torgelower SV Greif vor zwei Wochen, der den Neustrelitzern die erste, wenig aussagekräftige Tabellenführung bescherte, sondern vor allem ein Blick auf den Kader des Aufsteigers aus der letztjährigen NOFV-Oberliga Nord.

Denn für die Regionalliga-Saison hat man nicht nur in Steine (das Stadion bzw. die eine Tribünenseite, die das Stadion hat, wurde regionalligatauglich gemacht, sprich ein wenig aufgehübscht und ein Zaun um den Gästebereich gezogen), sondern vor allem auch in Beine investiert. Und einige Beine haben durchaus auch klangvolle Namen. Wie zum Beispiel der ehemalige Spieler des FC Sachsen Leipzig Kai Hempel, der zuletzt in drei Jahren bei Energie Cottbus II zum Kapitän und Führungsspieler reifte. Hempel fehlte allerdings zum Saisonauftakt verletzt. Für das RB-Spiel wird der zentrale Mittelfeldspieler wohl kaum zur Verfügung stehen.

Auch aus Cottbus wechselte Velimir Jovanovic nach Neustrelitz. Auch er wie Hempel ein ehemaliger Spieler des FC Sachsen Leipzig. Und ebenso ein Neustrelitzer Urgestein sozusagen. Denn bereits zwischen 2007 und 2010 agierte der 24jährige im Süden Mecklenburg-Vorpommerns und avancierte zum Publikumsliebling. Sein Versuch, eventuell im Profifußball Fuß zu fassen ging über die glücklosen Stationen Cottbus, Jena, Magdeburg aber gründlich schief. Zu einer Hauptrolle in einer der deprimierendsten Episoden des Fußballs rund um RB Leipzig hat es aber trotzdem gereicht. 2 Tore und eine Torvorlage war Jovanovics Bilanz beim 3:1 von Energie Cottbus II gegen RB Leipzig im November 2010, also jenes Regionalliga-Spieljahr unter Tomas Oral, dessen Scheitern dieses Spiel einläutete.

Im Kampf gegen den FC Sachsen und den Geist der Vergangenheit weiterlesen