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Bundesliga: Werder Bremen vs. RB Leipzig 1:1

30. Spieltag der Bundesliga. Es geht langsam um die berühmte Wurst in der Bundesliga. Die schmackhafte gibt es auf den Plätzen 2 bis 4. Die Wurst dahinter ist in der allgemeinen Wahrnehmung eher so diätetisches Lebensmittel. Da Leverkusen am Samstag mit einem Sieg gegen Frankfurt vorgelegt hatte, stand RB Leipzig im Kampf um einen Champions-League-Platz schon ein wenig unter Druck. Das 1:1 in Bremen war diesbezüglich nicht wirklich hilfreich. Aufgrund der zweiten Halbzeit blieb aber der positive psychologische Effekt, einen Rückstand noch verdient aufgeholt zu haben.

Ralph Hasenhüttl hatte nach dem aufreibenden Spiel in Marseille gleich mal auf sechs Positionen gewechselt. Sabitzer und Upamecano fehlten verletzt. Klostermann, Bruma, Augustin und Keita saßen nur auf der Bank. Orban, Bernardo, Kaiser, Forsberg, Werner und Poulsen kamen neu in die Startformation.

Bremen wechselte nach neun Tagen Spielpause auf drei Positionen. Moisander kehrte für Langkamp zurück in die Mannschaft. Dazu ersetzten Rashica und Junuzovic auf den offensiven Außenbahnen Belfodil und Kainz. Organisiert war das in einer Art 4-3-3, das man in Bremen recht flexibel spielt und in dem Bargfrede eine ähnliche Rolle spielt wie Khedira in Augsburg, nämlich als Sechser auch immer mal zwischen die Innenverteidigung zu rutschen. Das scheint ein taktischer Kniff zu sein, der in der Bundesliga durchaus vermehrt Anwendung findet.

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Fehlende Phantasie

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor dem Bundesliga-Spiel von RB Leipzig bei Werder Bremen (15.04.2018, 18.00 Uhr) finden sich die wichtigsten Aussagen von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl.]

30. Spieltag der Bundesliga. Eine Saison, in der es für RB immer mal wieder hoch und dann wieder runter geht. Lange war RB Leipzig in der Defensive in der Rückrunde ein stabiles Team. Um nun seit der 60. Minute in Hannover defensiv ziemlich nah dran an katastrophal zu sein. Wie man in Marseille gerade vor der Dreierkette teilweise zerfallen ist und nicht mehr als Gruppe auftrat, war durchaus erstaunlich.

Drei Spiele in sieben Tagen sind es für RB Leipzig dank des Montagsspiels gegen Leverkusen. Zwei Spiele mit neun Gegentoren musste man verarbeiten, während Bremen seit letzten Freitag Pause hat. Dazu ein Flug nach Marseille und nun die Reise in den Norden. Und im Gepäck zwei Klatschen und das Aus in der Europa League. Von den Grundvoraussetzungen her könnte es in Sachen Physis und Psyche wesentlich einfachere Spiele geben als das in Bremen. Zumal einige Spieler fraglich sind und die Personaldecke langsam sehr dünn wird.

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Abwärtstrend oder Konsolidierung?

Ralph Hasenhüttl meinte letztens, dass es keinen Sinn machen würde, die Saison immer wieder willkürlich in Phasen zu unterteilen und dann zu gucken, wie viel Punkte man geholt hat, um dann entsprechend in der einen oder anderen Richtung zu argumentieren, dass es schlecht oder nicht so schlecht läuft.

Tatsächlich kann man sich da Zahlen auch immer mal wieder schön zurechtlegen, also beschönigen oder verschlechtern, je nachdem, wie man es braucht. Gern genommen dabei in den letzten Wochen beispielsweise, die Punkte zu zählen, die RB Leipzig ab dem 14. Spieltag zu zählen. Das war ein Spiel nach dem Heimsieg gegen Bremen und einem Punkt in Leverkusen. Sinn davon, dass es besonders extrem klingt, wenn man sagt, dass RB zwischen dem 14. und 26. Spieltag nur 14 Punkte holte und nicht noch vier Punkte aus zwei Spielen davor dazuzählt.

Trotzdem macht es natürlich auch Sinn, die Saison in Phasen zu unterteilen, wenn man die entsprechenden Abschnitte nicht dem beabsichtigten Ergebnis entsprechend setzt. Zu Saisonbeginn sagt man ja auch, dass die Tabelle nach zehn Spielen aussagekräftig wird. Entsprechend müssten auch andere Abschnitte von mehr als zehn Spieltagen durchaus ihre ganz eigene Aussagekraft haben. Wenn man dann noch die Grenzen anhand der von der Saison vorgegebenen Länderspielpausen zieht., dann ergibt sich dann eben doch ein ganz gutes Bild.

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Zwischenbilanz: RB Leipzig in der Saison 2017/2018

Insgesamt wartet auf den Verein eine sehr wichtige Saison für die Weiterentwicklung und Konsolidierung auf hohem Niveau. Fernsehgeldtechnisch hinkt man noch enorm hinterher, was gegenüber den Topklubs ein Minus von mal eben rund 70 Millionen Euro macht. Diese Differenz muss man zumindest in Teilen in den nächsten zwei, drei Jahren wettmachen, um den Prozess des wirtschaftlichen Wachstums weiterzugehen. Dazu braucht es aber entsprechende sportliche Leistungen und regelmäßige Teilnahmen in Europa (auch um interessant zu bleiben für die eigenen und für neue Spieler). Was die neue Erwartungshaltung rund um den Verein vorgeben dürfte. Eine Erwartungshaltung, mit der auch Enttäuschungen verbunden sein können. Letzte Saison konnte man diesbezüglich noch jugendlich-befreit aufspielen. Diese Saison muss man erwachsen werden. Und das bei einem ganz engen Spielkalender und wenig Möglichkeiten an grundsätzlichen Dingen zu arbeiten. Wird eine sehr interessante Saison mit vielen Stolperfallen, Fragezeichen, Herausforderungen und Highlights. Hübsches Abenteuer. (RB Leipzig vor der Hinrunde in der Bundesliga 2017/2018)

25 Pflichtspiele hat RB Leipzig nun in dieser Saison hinter sich gebracht. Mit englischen Wochen, bei denen man irgendwann aufgehört hat zu zählen und sich irgendwann fragte, welcher Wochentag eigentlich gerade ist. Tatsächlich war es ein hübsches Abenteuer unter der Herausforderung der Dreifachbelastung und mit einer deutlich gestiegenen Erwartungshaltung. Ein Abenteuer, das die RasenBallsportler ordentlich gemeistert haben, bei dem sich aber auch zeigte, dass in den entscheidenden Momenten gerade im Vergleich mit abgezockten Teams, aber hinten raus auch in der Bundesliga noch ein bisschen was fehlt, um ein konstantes Topteam zu sein.

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Weniger Rotation als gedacht

Rotation und Belastungssteuerung sind in der bisherigen Saison Wörter gewesen, die rund um RB Leipzig im Dauerfeuer verwendet wurden. Tatsächlich lassen sich diesbezüglich schon deutliche Effekte zeigen.

Denn bereits nach 20 Pflichtspielen hat RB Leipzig fast so viele Feldspieler eingesetzt wie in der letzten Saison in 35 Pflichtspielen während der gesamten Spielzeit. 21 sind es bisher, 22 waren es in der ersten Bundesligasaison.

Noch interessanter, dass 2016/2017 gerade mal 14 Feldspieler mindestens 20% der Spielzeit absolvierten. In dieser Saison sind das aktuell 17 Feldspieler, die zumindest halbwegs verlässlich auf Spielzeit kommen.

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Bundesliga: RB Leipzig vs. Werder Bremen 2:0

13. Spieltag der Bundesliga. RB Leipzig empfing mit Werder Bremen ein Team, das tief im Abstiegskampf steckt. Allerdings präsentierten sich die Gäste überhaupt nicht wie ein Absteiger, sondern als spielstarkes Team, das vor allem aufgrund mangelnder Abschlussstärke mit 0:2 verlor.

Ralph Hasenhüttl standen für die Partie die unter der Woche noch fraglichen, angeschlagenen Spieler zur Verfügung. Weswegen er auf Wechsel in der Formation verzichtete. Lediglich Marcel Sabitzer musste wegen seiner Schulterverletzung passen. Diego Demme kam für ihn in die Partie, wodurch Kevin Kampl eine Position nach vorn auf die Zehn rutschte. Damit spielte jene Formation, die auch in Monaco nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Sabitzer in der ersten Halbzeit auf dem Platz gestanden hatte. Organisiert das ganze wie immer im 4-2-2-2.

Bremen überraschte auf der anderen Seite mit der Rückkehr zur Fünferkette. Lamine Sane rückte für den kurzfristig verletzten Zlatko Junuzovic ins Team und spielte in der Abwehrzentrale. Wobei die Fünferkette eher eine Dreierkette war, weil die beiden Außenverteidiger Gebre Selassie und vor allem Augustinsson sehr offensive Rollen bekleideten. Das ganze ergab real irgendwas bei einem 3-3-3-1 oder 3-3-2-2. Mit einem Eggestein, der in der Mittelfeldzentrale ein Stück vor Bargfrede agierte. Und einem Bartels, der irgendwas zwischen Rechtsaußen und zweitem Stürmer spielte. Wie man es unter Kohfeldt schon aus den letzten beiden Spielen kennt, ist das ganze aber sowieso recht flexibel angelegt, sodass ein Mittelfeldmann wie Eggestein auch immer mal höher agieren kann als ein Stürmer Kruse.

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Neuer Fokus auf Spielkultur

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor dem Bundesliga-Spiel von RB Leipzig gegen Werder Bremen (25.11.2017, 15.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz einen Tag vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl.]

Nach dem überzeugenden Champions-League-Auftritt beim AS Monaco geht es für RB Leipzig gleich mit der Bundesliga weiter. Zu Besuch ist Werder Bremen, die nach dem Trainerwechsel hin zu Florian Kohfeldt noch  so ein bisschen eine Wundertüte sind.

Für RB Leipzig geht es in der Partie darum, im engen Kampf um die Plätze hinter den Bayern mit drei Punkten mit der Konkurrenz schrittzuhalten, während sich Dortmund und Schalke im direkten Duell auf jeden Fall Punkte klauen. Da erstmals seit Anfang August nach dem Auftritt gegen Werder kein Spiel unter der Woche stattfindet, kann man dieses Spiel auch weitgehend ohne Blick auf Folgeaufgaben angehen.

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Jugendliche Leichtigkeit

Nachwuchsarbeit. Hier im Blog immer mal an verschiedenen Stellen ein Thema. Und immer auch eins, was sich Vereinsverantwortliche gern stolz an die Brust heften, weil sportliche Elitenförderung bei Minderjährigen offenbar immer noch als ein Bereich mit besonderer, positiver gesellschaftlicher Relevanz gilt. Warum auch immer.

Manchmal führt das auch zu leichten Stilblüten. So wie letztens, als sich Ralf Rangnick über die Nachwuchsarbeit in England ausließ. Da bestaunte er die aktuellen Erfolge der englischen Nachwuchsnationalmannschaften, um gleichzeitig die Politik der englischen Klubs zu kritisieren. “Aber keiner dieser jungen Spieler hat eine echte Chance, für die erste Mannschaft zu spielen. Wenn Spieler mit 16 Jahren Verträge in diesen Akademien abschließen, sollten sie sich im Klaren darüber sein, dass sie wahrscheinlich nie das Trikot der ersten Mannschaft tragen werden.” Was ein bisschen lustig ist, wenn das der Sportdirektor eines Klubs sagt, der noch nie ein Talent an die Männermannschaft herangeführt und gerade erst mit der Auflösung der U23 diverse Nachwuchsjahrgänge bis auf die verliehenen Agyemang Diawusie und Felix Beiersdorf (beides 1998er-Jahrgänge) komplett entsorgt hat.

Davon abgesehen, ob die Rangnick-Behauptung in dem Text stimmt, dass über 80% der Spieler des letztjährigen Champions-League-Viertelfinales schon mit 17 im Männerbereich gespielt haben (ein kurzer Test mit ein paar Spielern aus Madrid und Leicester ergab eine deutlich geringere Quote, das mag aber Zufall sein), bleibt doch wohl der von Rangnick benannte Fakt, “dass Spieler schon früh beginnen müssen, aufs Erwachsenen-Level zu kommen”, so wie man das beim Youth-League-Sieger Red Bull Salzburg gesehen habe, wo die Akteure regelmäßig in der zweiten österreichischen Liga beim FC Liefering spielen. Was auch wieder witzig ist, hat man doch bei RB Leipzig genau jene Mannschaft (die U23) abgeschafft, die Spielern in der Breite früh die Chance auf Erfahrungen im Männerbereich hätte geben können.

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Nachhaltigkeitsdebatten ohne erhobenen Zeigefinger

Fühlt sich zwar schon wieder wie drei Monate her an, aber vor gar nicht allzu langer Zeit war dieser Blog ja aus Urlaubsgründen geschlossen. Die Zeit, wo man auch mal etwas länger und am Stück dazu kommt, alles mögliche wegzulesen, was über das Jahr liegengeblieben ist. Zeitschriften und Bücher mit sportlichem, aber auch nicht sportlichem (oder nur methaporisch sportlichem) Inhalt.

Zu meiner Urlaubslektüre gesellte sich auch ein Buch, was mir einer der Blogleser namens Till dankenswerterweise von meiner Wunschliste zukommen ließ. Dabei handelt es sich um Ronny Blaschkes Gesellschaftsspielchen.

Den Autor war kürzlich schon bei einer Rasenballisten-Diskussionsrunde im Theater der Jungen Welt im Anschluss an das Stück “Juller’ als recht klarer, angenehm und vernünftig argumentierender Mensch aufgetreten. Blaschke ist Journalist und als solcher vor allem mit Themen an der Schnittstelle zwischen Sport und Politik beschäftigt. Man kann ihn im Radio beispielsweise im Deutschlandfunk immer mal wieder als Autor verschiedener Stücke hören. Buchtechnisch hat er mal über Marcus Urban, einen schwulen Fußballer und über Rechtsextremismus im Fußball, in dem es unter anderem um Lok Leipzig ging, geschrieben.

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