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17.Spieltag – 2.Bundesliga 2015/2016

368 Tore sind in der zweiten Liga an 16 Spieltagen bisher gefallen. Jedes Team erzielte also im Schnitt reichlich 20 Tore. Der große Ausreißer nach oben ist der SC Freiburg, der bisher schon auf 36 Treffer kommt. Am unteren Ende der Skala tummeln sich mit 13 oder 14 Toren gleich vier Teams (Düsseldorf, 1860, Bielefeld, Duisburg).

Wenn man sich anschaut, wie viele Torschützen die einzelnen Teams haben, dann steht Nürnberg ganz vorn, bei denen im Saisonverlauf gleich 13 verschiedene Spieler bereits ein Tor erzielten. Im Schnitt hat jedes Team knapp neun Torschützen. Erstaunlich, dass ausgerechnet RB Leipzig mit dem in der Breite eigentlich sehr gut aufgestellten Kader die geringste Anzahl an Torschützen hat. Lediglich fünf verschiedene Spieler trugen sich bisher in die Torschützenliste ein.

Alle diese fünf Spieler trafen nicht nur einmal, sondern mindestens zweimal, sodass man diesbezüglich leicht über dem Schnitt der Liga (knapp über vier) liegt, was die Anzahl der Torschützen mit mehr als einem Treffer angeht. Neben Leipzig hat es auch Fürth geschafft, dass alle Torschützen bisher mehr als einmal getroffen haben. Nur dass es dort sieben sind und nicht nur fünf.

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Was von Spieltag 16 bleibt

Der vorletzte Spieltag der Hinrunde. Der Viererpack-Spieltag. Gleich vier Mannschaften trafen vierfach. Zwei Mannschaften davon im selben Spiel. Dass gleich vier Mannschaften am selben Spieltag mindesten vierfach treffen, gab es in der zweiten Liga zuletzt vor vier Jahren am achten Spieltag der Saison 2011/2012. Damals wie heute daran beteiligt 1860 München und Paderborn, diesmal allerdings im direkten Duell. Interessant, dass beide Teams in dieser Saison bisher nicht gerade durch üppige Torerzielung bekannt waren. Bis vor dem 16.Spieltag belegten die beiden Teams in der Tabelle der erzielten Treffer die Plätze 15 und 17..

Nicht nur angesichts dieser Statistik machten es beide Teams sehr gut und ziemlich spektakulär. 3:1 für die Paderborner Gastgeber. 1860 dreht das Spiel in Unterzahl und kassiert dann kurz vor Schluss doch noch den Ausgleich. Herausragender Akteur dabei Rubin Okotie, der die Münchener mit einem Hattrick in 26 Minuten zum 4:3 führte.

Ausgerechnet der Österreicher, der erst Ende September eine Strecke von 13 Spielen ohne Tor beendet hatte und im Jahr 2015 saisonübergreifend bis Anfang November in 20 Ligaspielen gerade mal zweimal traf. Aus Sicht des Betriebswirtschaftlers im Verein sollte man Okotie, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, im Winter für viele Millionen Euros zu irgendeinem der legendären englischen Zweit- bis Viertligisten mit den Geldspeichern verkaufen. Bevor der 28jährige vielleicht nicht mehr trifft.

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16.Spieltag – 2.Bundesliga 2015/2016

Auch in dieser Saison ist die zweite Liga wieder eine, die vermehrt über Zweikämpfe und Fouls kommt. Das fällt besonders beim Vergleich mit den Erstligakickern auf. 224 Zweikämpfe gibt es in der zweiten Liga im Schnitt pro Spiel, in der ersten Liga sind es glatt mal 20 weniger.

Das gilt für Fouls ziemlich unisono. 16,3 Fouls begeht jeder Zweitligist pro Spiel. Ziemlich genau zwei weniger braucht jeder Erstligist pro 90 Minuten. Mit den 15,7 Fouls pro Spiel, die Sündenkarteianführer Darmstadt pro Spiel in der Bundesliga begeht, läge man in der zweiten Liga lediglich im unteren Drittel der Foultabellen.

Es kommt also nicht von ungefähr, dass Mannschaften und Spieler, die absteigen, davon sprechen, dass in der zweiten Liga ein anderer Fußball gespielt wird als in der ersten Liga. Das ist nicht nur ein Gefühl, sondern auch durch die Zahlen gedeckt. Wobei es da auch innerhalb der zweiten Liga noch Differenzen gibt.

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Was von Spieltag 14 bleibt

Spieltag 14 der zweiten Liga sah gleich fünf Unentschieden. Was natürlich jeden Sieg noch mal besonders wertvoll und jede Niederlage besonders bitter machte. Im vorderen Bereich waren es St. Pauli und Sandhausen, die mit ihren Siegen jeweils viel Boden gut machen konnten. An der Tabellenspitze hat sich dadurch erstmal ein Trio abgesetzt, das dort für mindestens einen Spieltag zusammenbleibt, da man vier Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz hat.

Punktetechnisch geht das Verfolgerfeld von Platz 4 bis Platz 12. Gerade mal vier Punkte trennen diese neun Mannschaften, aus deren Kreis sich jederzeit neue Aufstiegsanwärter herausschälen können. Karlsruhe, die in den letzten vier Spielen das heißeste Team der Liga waren, Braunschweig, Kaiserslautern, Bochum oder Nürnberg gehören sicherlich zu den Teams, die man auf der Rechnung haben muss.

Wobei man bei Bochum aktuell eher die vorige Saison nachspielt. Als man auch gut startete und dann über längere Zeit erfolg los blieb, bis der nicht so richtig gelittene Peter Neururer abtreten müsste. So weit ist es mit Gertjan Verbeek noch lange nicht, auch weil die Stimmung rund um den Verein noch recht entspannt scheint, aber Bochum ist in den letzten Spielen das punktetechnisch schlechteste Team der Liga gewesen. Nur ein Punkt aus den letzten vier Spielen, nur ein Sieg aus den letzten neun Spielen. Aus dem überlegenen Tabellenführer ist von den Daten her ein Abstiegskandidat geworden.

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Was von Spieltag 13 bleibt

Spieltag 13. Wieder mal einer, der als Endpunkt für einen Trainer in die Ligageschichte eingehen wird. Erwischt hat es erwartungsgemäß Gino Lettieri, der sein Endspiel mit dem MSV Duisburg in München mit 0:1 verlor. Unglücklich, weil der entscheidende Treffer erst in der Nachspielzeit fiel. Aber irgendwie typisch, weil der MSV auch in diesem Endspiel für den Trainer gerade mal sechs Torschüsse abgab und nur zweimal auf das Tor schoss.

Gino Lettieri bemühte vor dem Spiel in München als Erklärung für die Tabellensituation wieder mal das Pech und Probleme in der offensiven Effektivität. Faktisch ist der MSV nach 13 Spielen in so ziemlich allen Belangen das schlechteste Team der Liga. Die wenigsten Tore, die meisten Gegentore. Die wenigsten Schüsse aufs Tor, die meisten Schüsse auf das eigene Tor. Die schlechtesten Laufleistungen aller Zweitligisten. Vergleichsweise schwache Pass- und Zweikampfquoten.

Mag sein, dass der Kader des MSV im Vergleich mit dem Rest der Liga nicht herausragend ist (er ist allerdings auch nicht so schlecht, wie er gern gemacht wird), aber auch aus einem nicht ganz so guten Kader sollte man mehr Konkurrenzfähigkeit herausholen können. Sechs Punkte nach 13 Spielen haben jedenfalls wenig mit Pech und Glück zu tun, sondern sind Abbild des sportlichen Auftretens des MSV. Wenig bis nichts gab zudem Anlass zur Hoffnung, dass beim MSV demnächst die Wende einsetzt. Und bei schon jetzt sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz 16 gibt es gar keine Zeit mehr zu verschenken. Zumal bis auf Kaiserslautern alle Teams der unteren Tabellenhälfte punkteten und mit 1860, Düsseldorf und Union drei Sorgenkinder gleich dreifach erfolgreich waren.

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13.Spieltag – 2.Bundesliga 2015/2016

Wenn man sich die Ballbesitzdaten der zweiten Liga nach dem 12.Spieltag anschaut, dann spiegelt sich darin in vielerlei Hinsicht die Gesamttabelle wieder. Auch im Ballbesitz dominant auftretende Teams wie Freiburg, Bochum und Leipzig belegen beispielsweise aktuell die Plätze 1, 2 und 4.

Extreme Gegenbeispiele sind Fortuna Düsseldorf und der SV Sandhausen. Die einen, nämlich die Fortuna haben zwar oft und gern den Ball, können aber damit effektiv nichts anfangen. Die anderen haben den Ball gar nicht gern oder sehen in ihm hauptsächlich das Ding, das es zu verteidigen und vom eigenen Tor fernzuhalten gilt und sind mit extrem wenig Ballbesitz so effektiv, dass es für Platz 7 reicht. Und sogar für Platz 3 reichen würde, wenn man noch die drei Punkte drauflegt, die dem Team zu Saisonbeginn vom DFB abgezogen wurden. 13.Spieltag – 2.Bundesliga 2015/2016 weiterlesen

Was von Spieltag 12 bleibt

Und zack, da ist die Liga wieder eng zusammen. Gerade als es so aussah, als könnten Bochum und Freiburg der Konkurrenz ein wenig enteilen, da werden sie auch schon wieder eingefangen. Bei Bochum stehen nur ein Sieg aus den letzten sieben Spielen und sechs Punkte in dieser Zeit. Bei Freiburg stehen drei Auswärtsspiele ohne Sieg am Stück. Und schon sind es wieder nur noch fünf Punkte zwischen Platz 1 und 8. So viele Punkte Differenz sind es in der ersten Liga zwischen Platz 2 und vier, während Bayern vorneweg schon sieben Punkte Vorsprung hat. Es bleibt dabei, dass die zweite Liga im Sinne des sportlichen Wettbewerbs höchst attraktiv ist. Was den einen oder anderen Abzug in der B-Note der Spielkultur wettmacht.

Nicht so richtig attraktiv bleibt das Gejammer über Schiedsrichter. Nach Christian Hochstätters merkwürdiger Klage über das Alter und die angeblich schwache Spielleitung des Schiedsrichters letzte Woche bei der Partie zwischen Bochum und Leipzig versuchte sich diese Woche Düsseldorfs Rachid Azzouzi in Schiedsrichterschelte. Ein “klein bisschen Neutralität” forderte er nach dem Spiel in Leipzig ein. Diese Kritik zeige, erklärte er mit Abstand zur Partie auch noch, “dass wir leben” und “nicht einfach alles hinnehmen und leidenschaftslos sind”.

Klar, dass Schiedsrichtergespannt pfeift einmal zu Unrecht Abseits (bei gegenläufiger Bewegung ist die Sache aber auch nicht so klar, wie Azzouzi tut) und klaut Düsseldorf damit ein 100%ige Chance (beim Stand von 2:0 für RB wohlgemerkt). Dass sich Azzouzi daneben darüber beschwert, dass Klostermann sechs(!) Sekunden nach Ablauf der 45.Spielminute noch per Schuss nach abgewehrter Ecke ein Tor vorbereiten darf, wo doch gar keine Nachspielzeit angezeigt war und Haggui seinen Abräumer gegen Poulsen an der Strafraumgrenze abgepfiffen bekam, obwohl das angeblich nur ein “Schulter an Schulter“-Zweikampf gewesen sei (dabei stand de facto bei niemandem die Frage nach Foul oder nicht Foul, sondern nur nach gelb oder rot), hinterlässt allerdings nur mittleres Kopfschütteln. Hauptsache man konnte mal “den Finger heben”. Na bloß gut, dass es Schiedsrichter gibt, sonst wüsste man gar nicht, wie Düsseldorf sonst demonstrieren sollte, dass man lebt..

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12.Spieltag – 2.Bundesliga 2015/2016

Schon des Öfteren wurde hier im Blog mit der These gearbeitet, dass das Verhältnis zwischen eigenen und zugelassenen Torschüssen eine gewisse Aussagekraft über die Erfolgsaussicht der jeweiligen Spielidee hat. Diese These macht an sich Sinn, hat aber auch gewisse Fallstricke, die sich durch unterschiedliche taktische Ausrichtungen erklären.

Denn Torschuss ist natürlich nicht gleich Torschuss, sodass eine hoch verteidigende Mannschaft tendenziell eher Torschüsse zulassen wird, die Großchancen und oft auch Eins-gegen-Eins-Situationen mit dem Torwart sind, während tief stehende Mannschaften tendenziell mehr Torschüsse zulassen werden, welche aber nur selten ohne Verteidigerdruck ausgeführt werden können. Sprich, als tief verteidigende Mannschaft mit Konterfokus kannst du im Normalfall auch mit einer negativen Torschussbilanz leben, weil die Torschüsse des Gegners aus weniger gefährlichen Positionen kommen, während dies für ein Team, das nach spielerischer Dominanz strebt, eher schwierig ist.

Schwierig ist im Normalfall auch die Gesamtzahl der Torschüsse. Fernschüsse sind nur selten erfolgreich und nicht wirklich Ziel einer Spielphilosophie, sondern eher notgedrungen abgegebene Versuche. Will man eine halbwegs ähnliche Vergleichsgrundlage herstellen, dann gelingt das am ehesten über die Anzahl der aus dem Strafraum heraus abgegebenen Schüsse und über die Schüsse, die tatsächlich auch auf das Tor gehen und nicht daneben.

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Was von Spieltag 11 bleibt

Die große Effenberg-Show. In Paderborn feierte man, als wäre der Messias persönlich herabgestiegen, um den einmaligen Bundesligisten nun endgültig in den Olymp eines dauerhaften Bundesligisten aufsteigen zu lassen. Sky feierte anlässlich Effenbergs Einstieg in den Trainerberuf nicht nur neue Zweitligarekordquoten, sondern brachte auch eine Extra-Cam für Claudia Effenberg in Anschlag und konnte so dem geneigten, aber auch dem weniger geneigten Zuschauer in Superzeitlupe präsentieren, wie die Trainergattin quer durch den VIP-Bereich eilt, um das Paderborner Präsidentenpaar zu knuddeln und zu herzen.

Wenn man mal über den ganz normalen Begleitwahnsinn, der sonst glücklicherweise in der zweiten Ligaberichterstattung eher unüblich ist, hinwegsieht, bleibt vom Trainierdebüt nicht viel spektakuläres übrig. Wie sollte es auch nach zwei Tagen Trainingszeit. Effenberg hat qua Aura der Mannschaft Leben eingehaucht und Beine gemacht, sodass die so viel rannte, wie noch nie zuvor in dieser Saison. Was den Verdacht nahe legt, dass Effenberg-Vorgänger Gellhaus auch ein wenig am Wollen der Mannschaft gescheitert ist. Gerade Spieler wie Saglik oder Koc zeigten gegen Braunschweig ein Engagement, das man von ihnen in zehn Spielen zuvor nur höchst selten gesehen hatte.

Effenbergs Paderborn zeigte, dass es in dieser Liga eigentlich nicht viel mehr als Laufbereitschaft, Kratzen und Beißen braucht, um am Ende siegreich vom Platz zu gehen. Zumindest wenn man die individuelle, offensive Klasse des SCP im Kader hat. Und zumindest dann, wenn der Gegner mit Mirko Boland das zentrale und unersetzbare Puzzlestück im zentralen Mittelfeld verloren hat. Mit Boland im Mittelfeld holte Braunschweig in sieben Spielen fünf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. Mit Boland irgendwo auf der linken Seite oder wie aktuell verletzt holte man sich drei Niederlagen und ein Unentschieden ab. Blöd für die Eintracht, dass Boland wegen eines Innenbandanrisses länger ausfällt.

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2.Bundesliga: VfL Bochum vs. RB Leipzig 0:1

Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer und dem allseits als Aufstiegsfavoriten ausgemachten Fünften. Überraschend ist es Bochum, das als Maß der Tabelle Leipzig zum heißen Tanz empfing. Ein Spiel, das letztlich viel von dem hielt, was es versprach. Auch wenn klare Toraktionen auf beiden Seiten eher Mangelware blieben. Dafür war es ein hochintensives Spiel mit enorm hohem Tempo und Unterhaltungswert. Mit glücklicherem Ausgang für RB Leipzig. Was angesichts der klareren Aktionen vor dem gegnerischen Tor auch verdient war.

In die Partie gegangen war der VfL Bochum mit der identischen Startformation der ersten acht Spieltage. Lediglich am neunten und zehnten Spieltag musste man verletzungsbedingt umstellen. Bei RB Leipzig rückte Emil Forsberg erwartungsgemäß wieder ins Team zurück, was Massimo Bruno einen Bankplatz einbrachte.

Taktisch hatte Ralf Rangnick etwas umgestellt und sein Team in einer Art 4-3-3 aufgestellt. Ilsanker spielte den zentralen Sechser. Demme und Kaiser daneben irgendwas zwischen Sechs und Acht und mit wesentlich mehr Offensivaufgaben als Lückenschließer Ilsanker. Vor den drei Sechsern spielte Selke den zentralen Stürmer und Forsberg und Sabitzer Außenstürmer, die außen auch defensiv viel arbeiteten, sodass sich die Formation immer wieder auch in Richtung 4-1-4-1 verschob. Das hatte man so in der Vergangenheit immer wieder mal gespielt. Unter Rangnick lief es diese Saison eigentlich eher auf ein 4-2-2-2 und in den letzten Wochen vermehrt auf ein 4-2-3-1 hinaus.

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