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Bilanzen vom Rande des Spielfelds 2015/2016

Zuschauerzahlen. Ein ständiger Quell der Freude im Universum von Fußballanhängern, Online-Fanseiten und Foren, um Beliebheit oder Unbeliebtheit, Tradition oder Kommerz nachzuweisen. Nicht zuletzt rekurrierte ja auch das Team Marktwert u.a. auf Zuschauerzahlen als Indikator für Clubs, die mehr zum Produkt Bundesliga und dessen Popularität beitragen.

Bei RB Leipzig zeigte sich in dieser Saison das erwartbare Phänomen, sich zuschauerzahlentechnisch im zweiten Zweitligajahr zu konsolidieren. Allerdings trat die Prognose von vor einem Jahr, dass die “30.000er-Grenze recht locker fallen” wird, wenn man auf Kurs ist, die sportlichen Aufstiegsziele zu erreichen und es der Spannungsbogen hergibt, dann doch nicht ein.

Stadionbesitzer Michael Kölmel zeigte sich zuletzt im Interview bei der LVZ nicht ganz zu Unrecht ein wenig enttäuscht darüber, dass wichtige Spiele wie die gegen Sandhausen und Bielefeld dann doch nicht (und nicht mal ansatzweise) ausverkauft waren. Könnte auch ein guter Fingerzeig sein, wie sich die ordentlich teurer gewordenen Tagestickets nächste Saison gegen Ingolstadt, Augsburg, Darmstadt und Co verkaufen werden. Bilanzen vom Rande des Spielfelds 2015/2016 weiterlesen

Tore über Tore

808 Tore sind in dieser Saison in der zweiten Bundesliga gefallen. Im Schnitt schossen die Teams demnach ungefähr 45 Tore. Freiburg und Nürnberg kamen mit 75 bzw. 68 deutlich oberhalb des Schnitts ein. Ganz unten fühlt sich Paderborn mit nur 28 Treffern selbst im Vergleich mit den anderen Teams, die gegen den Abstieg kämpften, einsam.

Besonders viele Torschützen hatte Kaiserslautern, denen aber ein aus der Masse herausragender Torjäger fehlte. Die Aufsteiger Freiburg und Leipzig liegen mit insgesamt 13 bzw. 14 Torschützen irgendwo im Ligaschnitt, während in Fürth und Bielefeld nur sehr wenig Spieler einen Torerfolg feiern durften.

Freiburg steht allerdings zusammen mit Nürnberg ganz oben, wenn es danach geht, wie viele Spieler mindestens dreimal getroffen haben. Jeweils acht Spieler sind es bei den Clubs gewesen. Leipzig dagegen bleibt auch hier mit sechs Spielern Ligamittelmaß. In Paderborn und Düsseldorf hatte man derweil sogar jeweils nur drei Spieler vorzuweisen, die mehr als zweimal über eigene Treffer jubeln durften. Aber gejubelt wurde ja in beiden Clubs sowieso eher wenig.

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Bilanz: RB Leipzig in der Saison 2015/2016

Nach den ersten 19 Saisonspielen ist RB Leipzig natürlich noch mal viel mehr als vor der Saison der klare Aufstiegsfavorit. Man hat eine junge Mannschaft, deren Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist und von der man eher erwarten darf, dass sie sich noch weiterentwickelt. Ein Selke, ein Sabitzer, ein Forsberg, ein Bruno, ein Poulsen, ein Orban, ein Halstenberg und wie sie alle heißen, sind in ihren Leistungen noch nicht ausgereizt. Was dann aber eben auch heißt, dass man das Leistungsniveau der bisherigen 19 Spiele als Basis oder Mindestzielvorgabe für die verbleibenden Spiele ansehen darf. (…) Die besonderen Auswärtsaufgaben der Rückrunde in den großen Zweitligastadien und auch der Druck der Favoritenrolle in einer ausgeglichenen Liga, in der die meisten Mannschaften gut verteidigen können, sind vielleicht die größten Hindernisse für RB Leipzig auf dem Weg Richtung Bundesliga. Bisher hat man die Hindernisse gut aus dem Weg geräumt und sich nicht beirren lassen von Rückschlägen. Macht man in der Rückrunde so weiter, dann wird man das sportliche Ziel auch erreichen. (Zwischenbilanz: RB Leipzig in der Saison 2015/2016)

Die Perspektiven von RB Leipzig waren in der Winterpause bei acht Punkten Vorsprung auf Platz 3 und zwölf auf Platz 4 klar. Bundesligaaufstieg sowieso. Meisterschaft als naheliegendes Ziel. Doch so einfach wie man dachte, wurde es dann am Ende doch nicht.

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Was von Spieltag 34 bleibt

Und da ging sie dann doch dahin, die Saison 2015/2016, die auf den ersten beiden Plätzen jene Teams sah, die man auch am Anfang der Saison da erwartet hatte. Fußballerisch war es nicht unbedingt eine sehr spektakuläre Saison. Wie schon letztes Jahr viel laufen, kratzen, beißen und wenig überraschendes.

Selbst Freiburg verordnete sich nach der Winterpause eine darmstadteske Zweitligataktikspritze und setzte fortan vermehrt auf lange Bälle, weil man bemerkt hatte, dass man mit Zerspielen nicht ganz so hohe Erfolgsaussichten hat. Das und viele Standardtore, zusammen mit einer hervorragend besetzten Offensive sorgten am Ende für den sicheren Aufstieg.

Fußballerisch am interessantesten ging es vielleicht in Bochum zu, wo Gertjan Verbeek von seiner Idee, mit Ballbesitz und vielen Läufen im Hochgeschwindigkeitsbereich (quasi spielerisch geradlinig) die Konkurrenz nass zu machen, auch dann nicht abrückte, wenn er damit offensichtlich ins offene Messer rannte. Das war in vielerlei Hinsicht unterhaltsam, aber am Ende auch nicht so erfolgreich, wie man beim VfL lange insgeheim gehofft hatte. Der Unterschied zu den Spitzenteams bestand tatsächlich darin, dass man viele Torschüsse zuließ und diesbezüglich auf Augenhöhe mit Paderborn, Frankfurt und Duisburg, also nicht gut war.

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Was von Spieltag 33 bleibt

Da waren es nur noch drei, für die es in der zweiten Liga noch um was geht. Na gut, vielleicht dreieinhalb, denn Fortuna Düsseldorf ist zumindest rechnerisch nicht gesichert. Wer wollte denn allerdings glauben, dass ausgerechnet Duisburg und/ oder Frankfurt am letzten drei Punkte und sechs bzw. zehn Tore Düsseldorf aufholen können.

Duisburg, die im gesamten Saisonverlauf nur ein Spiel mit mehr als einem Tor gewonnen haben. Und Frankfurt, die in der Rückrunde bei sieben Punkten aus 16 Spielen stehen und dabei überhaupt gerade mal ein Spiel gewonnen haben. Wenn Düsseldorf in Braunschweig maximal knapp verliert, sind sie praktisch nicht mehr vom Nichtabstiegsplatz zu verdrängen.

Was bedeutet, dass Duisburg, Frankfurt und Paderborn den letzten bedeutsamen Platz, den Relegationsplatz und damit zwei Spiele gegen die Würzburger Kickers aus der dritten Liga, unter sich ausspielen. Für keines der Zweitligateams dürften die zwei Spiele gegen Würzburg zum Selbstläufer werden, von daher sind die Relegationsspiele auch nur ein erster Nichtabstiegsstrohhalm.

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Was von Spieltag 32 bleibt

Von Formel 1 zu Schneckenrennen in nur ein paar Wochen. Der Aufstiegskampf war zwischenzeitlich eine echte Hatz. RB Leipzig mit 16 Siegen in 20 Spielen. Der 1.FC Nürnberg mit 18 Spielen ohne Niederlage. Zuletzt ging es dagegen tempomäßig steil bergab. Zwei Punkte aus drei Spielen für Leipzig, drei Punkte aus vier Spielen für Nürnberg.

Da versuchen zwei Mannschaften offenbar eindrucksvoll zu demonstrieren, dass es eine nicht unwesentliche, psychologische Dimension jenseits von Taktik, Kader und sportlicher Spieltagsvorbereitung gibt. Sag Hallo zum Wackelfuß im Aufstiegskampf.

65 bis 66 Punkte, so hatte Leipzigs Innenverteidiger Marvin Compper Mitte März vorgerechnet, würden diese Saison für den Direktaufstieg reichen. Und war dafür leicht belächelt worden, weil im aufgehitzten Hochgeschwindigkeitsrennen das Szenario denkbar schien, dass alle drei Topteams mit 70 Punkten plus x aus der Saison gehen würden. Am Ende hat Compper Recht behalten und man braucht aktuell tatsächlich nicht mehr als 66 Punkte, um sicher aufzusteigen.

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Was von Spieltag 31 bleibt

Da waren es nur noch drei. Spieltage nämlich in der zweiten Liga. Zwei Teams werden noch einen Relegationsnachschlag kriegen, für 16 andere ist in knapp drei Wochen Schluss mit der Saison.

Für neun Teams geht es schon jetzt auch rechnerisch um nichts mehr. Wenn man St. Pauli mitzählen will, dann sogar für zehn. Die Hamburger haben allerdings zumindest theoretisch noch Chancen auf die Aufstiegsrelegation.

Dass die Hälfte der Liga nur noch um die normale sportliche Ehre und ein paar Euro mehr oder weniger Fernsehgelder spielt (was erfahrungsgemäß für die Spieler nicht der allergrößte Motivationsgewinn ist), kann man inzwischen auch ein wenig an den Ergebnissen ablesen.

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Montäglicher Reisemeister

Zweimal wird in dieser Saison noch eines dieser Montagspiele ausgetragen. Spiele, die die einen furchtbar schlimm finden, weil es ihnen dann nicht möglich ist, mit ihrem Team zu reisen und die die anderen gar nicht so schlimm finden, weil sie eh nur vom Fernseher aus zuschauen oder sich darüber freuen, dass ihr Verein mal eine mediale Sonderbehandlung bekommt, die man sonst als Zweitligist im frei empfangbaren Fernsehen nie bekommt.

Man kann über die Montagsspiele sicherlich mit verschiedenen Argumenten streiten. Wobei der Streit auch etwas albern ist, wenn man bedenkt, dass inzwischen quasi an jedem Wochentag von irgendjemandem ein Fußballspiel bestritten (und vor allem via TV geschaut) wird. Das nun ausgerechnet an Montagsspielen festzumachen, wird dann schon reichlich schwierig. Wobei natürlich Zweitligisten im Normalfall eher seltener Wochentermine abbekommen.

Lässt man mal die Montagsspiele, die in englischen Wochen an Donnerstagen stattfanden, außer acht (weil diese Spiele nicht so besonders sind, weil auch die anderen Spiele des jeweiligen Spieltags in der englischen Woche unter der Woche stattfinden und somit für Gästefans eher schwer erreichbar sind), dann wird die zweite Liga diese Saison am Ende 27 Montagsspiele bestritten haben.

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Was von Spieltag 30 bleibt

Gerade noch war das Rennen um einen Platz in der Bundesliga eine wilde Hatz und schon ist es ein Schneckenrennen. Drei Aufstiegskandidaten mit jeweils deutlich über zwei Punkten im Schnitt in zwölf Rückrundenspielen holen alle zusammen am 30.Spieltag genau einen Punkt. Und der ist angesichts des Freiburger Treffers in der Nachspielzeit des Montagsspiels in Braunschweig eher glücklich. Klingt danach, als würden die Füßchen langsam ein wenig anfangen zu zittern.

Kann aber natürlich nur Zufall sein, dass es alle drei Topteams auf einmal erwischt. Schließlich war es schon das dritte Mal in dieser Saison und das zweite Mal im Jahr 2016, dass an einem Spieltag Leipzig, Nürnberg und Freiburg gleichzeitig nicht gewinnen konnten. Einen Spieltag, an dem alle drei Teams gleichzeitig verlieren, gab es dagegen noch nie.

Dass dies so blieb, wurde auch ein wenig Schiedsrichter Patrick Ittrich zugeschrieben, der trotz abgelaufener Nachspielzeit noch eine Ecke ausführen ließ. Ist aber auch eine Lose-Lose-Situation für einen Schiedsrichter. Lässt er die Ecke nicht noch ausführen, beklagt sich die zurückliegende Mannschaft bitterlich. Lässt er sie ausführen und die Ecke führt zum Tor, ist der Ärger beim Team, das den Sieg verliert, riesig. Im Optimalfall lässt man die Ecke ausführen und es fällt kein Tor. Nicht jeder Tag ist allerdings ein optimaler Schiedsrichtertag.

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Was von Spieltag 29 bleibt

Der 29.Spieltag. Sicherlich keiner der Vorentscheidungen. Eher einer der leichten Verschiebungen. An der Tabellenspitze hat das Spitzenduo nun wieder sechs Punkte Vorsprung auf Platz 3 und damit nun Nürnberg den Druck, gewinnen zu müssen, wenn man direkt aufsteigen will.

Zwei Punkte trennen die drei Spitzenteams der zweiten Liga in den bisher zwölf Rückrundenspielen, in denen Nürnberg zwei Punkte vor Freiburg und Leipzig liegt. Sehr gute Bilanz der Franken, aber der ganz große Punktedurchmarsch manifestiert sich darin auch nicht unbedingt.

Im Kampf gegen den Abstieg können sich Kaiserslautern, Bielefeld und Sandhausen fast schon zur Gruppe der sieben Teams hinter Platz 3, für die es diese Saison um gar nichts mehr geht, gesellen. Irgendwas zwischen zwei und vier Punkten fehlen den Mannschaften noch.

Am ehesten traut man Sandhausen zu, dass sie an dieser Aufgabe noch scheitern. Sieben Punkte in zwölf Rückrundenspielen sammelten sie bisher. Die schlechteste Bilanz der Liga neben dem FSV Frankfurt. Rechnet man das weiter hoch, kommt man auf noch drei weitere Punkte, die man bis zum Saisonende holt. Das würde vermutlich für den Klassenerhalt reichen, ist nach der überragenden Vorrunde aber auch ein extremer Absturz.

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